Übernachtung Gnu Ranch
Auf dem Weg zur Ranch bei Elmeston/Lephalale
Inzwischen ist es bereits 17.45 Uhr als wir auf der Ranch eintreffen und auch gleich zwei bzw. drei große Überraschungen erleben.
Zur ersten: Ich hatte zwei Luxury Tents (Zelte) gebucht. Als ich an der Rezeption stehe, fragt mich der Eigentümer, ob wir denn nur ein Auto hätten. "Ja", sage ich, "warum?". Wir erfahren, dass die Zelte 2 Kilometer auseinander liegen. Das war leider aus dem Internet nicht so deutlich erkennbar und da wir ja einen Braai-Abend geplant haben und auch das gesamte Gepäck im Auto verteilt ist, wird es schwierig, wenn wir so weit auseinander wohnen. Was also tun?
Zum Glück gibt es noch eine freie Rock Lodge. Dieses hat man uns zum gleichen Preis angeboten. „Was für ein Glück“, denken wir. Nun ist das Gelände der Gnu Ranch 3500ha groß und die Pads unbeleuchtet. Der nette Besitzer will uns zum Haus bringen, inzwischen ist es dunkel geworden und er meint, es sind ca. 4 Kilometer bis zum Haus. Er fährt vorweg, nur wir kommen nicht hinterher.
Und das ist dann die zweite Überraschung: Der Schlüssel des Landys lässt sich weder aus dem Lenkradschloss, noch ins Schloss stecken, nachdem es uns gelungen ist, ihn heraus zu ziehen. Der Landy fährt also nicht. Aber wieder haben wir Glück und der Mechaniker der Ranch ist zugegen und meint, er kenne das Problem und mit etwas Silikon-Öl funktioniert das Schloss wieder.
Es dauert noch etwas, aber dann folgt auch der Landy dem Eigentümer hinterher. Über Hoppelwege finden wir das Haus und man lässt uns alleine in der Wildnis. Genauso wollen wir das auch immer. Vor uns befindet sich ein schönes Häuschen, die Lampen finden wir irgendwie und auch die Zimmer. Uns stehen 12 Betten zur Verfügung. Da fällt die Entscheidung schon schwer, welches wir benutzen sollen? Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad, aber irgendwie ohne Wasser. Das gab uns ein Rätsel auf! Aus dem Wasserhahn kommt nichts. Und wir in der Wildnis! Warum soll auch immer alles perfekt sein – wir müssen schließlich merken, dass wir in Afrika sind und „That`s Africa!“
Mit Taschenlampen bewaffnet schleichen wir ums Haus, können aber nichts finden, was uns auf Wasser hoffen lässt. Den Besitzer versuchen wir inzwischen telefonisch zu kontaktieren, aber leider meldet sich niemand mehr.
Eigentlich ist dieses Wasserproblem Überraschung drei und das alles innerhalb einer Stunde!
In einiger Entfernung sehe ich dann einen Lichtschein. Wir haben Nachbarn, die man fußläufig erreichen kann. Also besuche ich unsere Nachbarn, stelle mich vor und schildere unser Problem. Es ist eine Familie aus Südafrika. Der Mann kommt mit seinem Sohn zu unserem Haus (sie haben auch so ein Ranchhaus gemietet) und helfen bei der Suche. Etwas entfernt gibt es einen Wasserturm. Unser Weg führt unseren Sohn zum Wasserturm und wir müssen feststellen, dass der Tank für unser Haus leer ist. Über einen Hebel gibt es aber die Möglichkeit, den Tank des Nachbarhauses zu benutzen. Er klappt und wir haben Wasser, zumindest heute Abend.
Eine große Braai-Fläche (Braai = so bezeichnen die Südafrikaner das Grillen) mit viel Holz lädt zum Essen ein. Unsere Steaks, mit Eisbergsalat, Kartoffeln aus dem Potjie und Sourcream sind lecker, dazu gibt es ein erstes Savanna. (Cidre ähnliches Bier)
Zwischendurch müssen wir allerdings noch wegen des Schlossproblems mit dem Vermieter telefonieren. Die Ferndiagnose hilft uns jedoch nicht weiter. Dieses Problem hat uns übrigens den ganzen Urlaub begleitet, wir wissen aber später damit umzugehen. Dafür haben wir unseren Chefpiloten dabei und in der Werkzeugkiste befindet sich ein Q20 Öl für den Notfall.
Ein herrlicher Abend am Feuer unter der Milchstraße entschädigt uns für die Strapazen des Tages und geschlafen haben wir wie Steine. Die Betten sind klasse!