Auf nach Botswana
Und nun soll es endlich über die Grenze nach Botswana gehen ...
Nach 462,2 Kilometer (ab Benoni) erreichen wir die Grenze zu Botswana Grabler`s Bridge/Martin`s Drift.
Von der Gnu Ranch benötigen wir 1,45 Stunden. Um 11.15 Uhr fahren wir nach Botswana ein. Die Formalitäten dauern keine 20 Minuten.
Hier werden die Einreiseformulare ausgefüllt!
Auch mit dem Auto ist die Grenze nach Botswana schnell passiert. Doch hätte bei einer gründlichen Durchsicht der Papiere dieses anders sein müssen, aber das sollen wir erst am nächsten Grenzübergang merken. Dort treten unerwartete erste Schwierigkeiten auf, die sich noch häufen sollen. Eigentlich hätte man das bereits merken müssen. Später mehr zu unseren Abenteuern an den Grenzübergängen.
Am Grenzübergang Martin`s Drift hat man uns gar nicht weiter kontrolliert, weder der Inhalt des Kühlschranks, noch das Gemüse oder eventuelles Fleisch interessiert irgendjemanden.
Botswana
Wir folgen den nächsten 60 KM einer fürchterlichen Schlaglochpiste bis zur A1, biegen dann nach Palapaye ab und erreichen alsbald Serowe. Dort ziehen wir Geld aus dem ATM und kaufen noch ein bisschen ein. Ich erwerbe einen kleinen Potjie, den wir nach Deutschland mitnehmen können. Er ist aber so klein, dass er in jedem Feuer untergeht und nur für eine Portion geeignet ist. Im Einkaufszentrum von Serowe befindet sich, neben einem großen Supermarkt, ein gut ausgestatteter Campingladen, der auch Autoteile verkauft.
Wir tanken 70 l nach, Kilometerstand 97223 KM.
Gegen 15.35 Uhr erreichen wir das nur 25 Kilometer entfernt liegende Khama Rhino Trust...
...und erhalten einen sehr schönen Campingplatz. Dieser liegt 3,8 Kilometer von der Rezeption entfernt. Wir freuen uns auf einen ersten Gamedrive. Afrikanische Urlaubsstimmung macht sich breit! Doch ... dann die Enttäuschung.
Dass die Entfernung des Campingplatzes von der Rezeption für uns ein Problem sein könnte, hätten wir allerdings bei der Ankunft nicht gedacht. Wir wollen wenig später zum Gamedrive aufbrechen, aber irgendwie bockt der Landy und will nicht mit. Wir versuchen es mit gut zureden, anschieben und der Kontrolle aller sichtbaren Kabel, nichts hilft. Da stehen wir nun, in der Wildnis, 3,8 Kilometer von der Rezeption entfernt, ohne Handynetz!
Schön ist es hier, ganz alleine sind wir auch nicht, es gibt ausreichend bunte Vögel und verhungern würden wir auch nicht, jedenfalls nicht so schnell. Noch ahnen wir aber nicht, dass das doch zum Problem werden könnte.
Wir (Isa und ich) suchen also wieder Nachbarn. Zufällig kommt gerade auf der nächsten Campsite eine holländische Familie an. Der Mann ist so nett, uns zur Rezeption zu fahren, während unsere Männer auf die Kinder und die Frau aufpassen. Das Auto hat nur vier Plätze und die Frau ist sehr ängstlich, schließlich soll es in der Umgebung einen Leoparden geben. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass diese Familie uns ein weiteres Mal zur Hilfe kommen wird.
Von der Rezeption rufen wir bei M., dem Autovermieter, an und schildern unser Problem. Er erklärt uns, dass sei gar kein Problem, wir sollen einfach die Kabel von der Batterie entfernen und das System neu "resetten". Später ruft dann auch noch ein anderer Miteigentümer zurück und versichert uns, wenn das Problem nicht zu lösen sei, käme ein Mechaniker aus Francistown. Das sind über 230 Kilometer, nur ein paar Stunden entfernt!
Wir treffen dann aber auf weitere Landrover-Fahrer und bitten sie um Hilfe, in der Hoffnung, sie haben Erfahrung mit dem Auto und seinen Eigenarten. Es sind zwei Fahrzeuge aus Südafrika. Beide Männer fahren zu unserer Campsite und versuchen die Batterie zu überbrücken. Sie geben sich alle Mühe und kontrollieren alle Systeme, leider rührt sich der Landy immer noch nicht.
Die netten Guides des Parks fahren Isa und mich zur Campsite zurück. Wir erklären ihnen unser Problem, so wissen sie immerhin, dass wir hier einsam und verlassen warten. Im Verlauf des Abends telefonieren wir mit dem Eigentümer noch ein paar Male über das Sat-Telefon und vereinbaren, dass er sich um 8.00 Uhr am nächsten Morgen erneut über die Rezeption bei uns meldet. Das ist irgendwie sehr umständlich! Er wird versuchen den Mechaniker aus Francistown zu erreichen, der am nächsten Tag kommen soll. Mit den Guides haben wir vereinbart, dass sie uns am nächsten Morgen zur Rezeption fahren. Sie sind wirklich hilfsbereit und sehr nett. So sitzen wir also am Feuer, es gibt keine Tiere und keinen Gamedrive mehr, nur ein paar Sorgen und viele Sterne über uns, das ist wirklich schön!
Leider müsst ihr nun genauso lange auf unsere vierbeinigen Freunde warten, wie wir, aber sie kommen noch ...
demnächst , wenn unser Auto wieder fit ist. Das Landy-Abenteuer hat begonnen.
Bis dahin wünsche ich euch einen netten Abend
Biggi