Reisebericht Afrika 2014
Dem Lockruf gefolgt... kein Nutella, kein Zahnarzt und eine Charakterstudie über die Grenzbeamten
Ende Juli 2014. Ein Mittwoch. Es ist wieder soweit. Wir fliegen nach Afrika.
Die letzten Tage waren in diesem Jahr besonders hektisch, um so mehr freuen wir uns, all das hinter uns zu lassen und nur noch nach vorne zu schauen.
Julian und Isa, unser Sohn mit Freundin, verabschieden sich von uns gegen 12.00 Uhr. Die Großeltern bringen sie zum Flughafen nach Hamburg, wir folgen 2 Stunden später. Meine Schwester mit Sohn fährt uns. Schnell gehen wir in Gedanken noch einmal unser Gepäck durch, es sollte alles dabei sein! Der rote Rucksack, der Monchichi, die Kamera, Pässe usw.
Wir erreichen den Flughafen gerade so rechtzeitig, dass wir den Start und Abflug der Emirates Maschine nach Dubai noch filmen können. Mit der Maschine fliegen Julian und Isa über Dubai nach Jo`burg. Ich winke von der Aussichtsterrasse. Ob sie mich sehen? Wir sollen sie erst wieder in Benoni in Südafrika treffen.
Dieses Mal dürfen wir sogar mit einer früheren Maschine von Hamburg nach Frankfurt fliegen, als ursprünglich gebucht. Komisch, im letzten Jahr war dieses aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Wir haben am Automaten von Lufthansa eingecheckt, geben unser Gepäck auf und werden gefragt, ob wir nicht eine Stunde eher fliegen wollen. Natürlich wollen wir nicht länger in Hamburg herumsitzen. Immerhin kommen wir so Afrika schon 400 Kilometer näher!
Frankfurt: Mit der Sky Line fahren wir zum nächsten Terminal, stärken uns bei einer bekannten Fast Food Kette und setzen uns anschließend zum Drink in die Flyaway Bar. Das Forum-Zebra steht vor uns auf dem Tisch, aber niemand scheint heute Abend Interesse an uns zu haben.
Irgendwann wird es Zeit mit der Sky Line zurück zufahren. Der Weg zum Gate ist wieder einmal sehr lang. Dort angekommen reihen wir uns am Gate ein und warten. Plötzlich erfolgt eine Durchsage: Die Maschine sei überbucht. Ungefähr 30 Personen seien zu viel, erfahren wir später. Gegen eine Erstattung stellt man ein Hotelzimmer zur Verfügung und könne am nächsten Tag fliegen.
Tja, für uns kommt das nicht in Frage, denn die Kinder würden ja in Südafrika auf uns warten und jeder Tag ist kostbare Urlaubszeit.
Wir setzen uns und kommen mit einem Pärchen ins Gespräch, die zwar gebürtige Deutsche sind, aber seit 20 Jahren in Johannesburg leben. Sie waren zu einem 3-monatigen Motorradtrip in Europa unterwegs. So vergeht die Zeit bis zur Boardingtime sehr schnell.
Nach dem Start stellen wir fest, dass niemand steht, auch die Toiletten sind frei, also gab es wohl doch Freiwillige, die zurückgetreten sind und einen Tag später fliegen. Häufig ist so ein Angebot auch finanziell sehr lohnenswert, wenn man ausreichend Zeit im Gepäck hat.
Afrika wir sehen dich !
Wir erleben gegen 6.11 Uhr einen tollen Sonnenaufgang über Afrika und landen pünktlich um 8.35 Uhr mit dem A 380 in Johannesburg. Ein Blick durchs Fenster verrät schon, dass dort Winter ist. Die Landschaft ist braun-grau und wenig einladend. Das Flugzeug dockt am Schnorchel an und wir betreten wieder afrikanischen Boden. Was für ein Gefühl! Es ist das erste Mal, dass wir nicht weiter fliegen, sondern den Flughafen hier verlassen.
Sawubona Afrika - hallo Afrika
Eine lange Schlange baut sich vor den Einreiseschaltern auf. Wir stellen uns irgendwo an, durchlaufen einen Fieberscanner. Glück gehabt, wir dürfen einreisen! Aufgrund der Ebola Epidemie in Westafrika ist man auch hier sehr vorsichtig. Am Gepäckband erscheinen sehr schnell unser Koffer und unsere olivgrüne Reisetasche. Ich bin immer wieder erleichtert, wenn das Gepäck vollständig ankommt. Unsere Schlafsäcke, sowie die warmen Outdoorhosen und unsere Trekkingschuhe, Stirnlampen oder anderes Equipment für die Wildnis sind kaum zu ersetzen. Für Bele: Ich habe auch eine lange Skiunterhose dabei.
Im Duty-Free Shop versorgen wir uns mit 2 Flaschen Amarula, die hier tatsächlich etwas günstiger sind als im Bottleshop. Wir verlassen nun den Zoll und treten in die afrikanische Freiheit hinaus.
Ein nettes Schild mit unserem Namen verrät, dass man uns bereits erwartet. Die Frau von Neil (ihren Namen habe ich vergessen!) holt uns ab, bevor es aber zum Auto in die Parkpalette geht, ziehe ich noch Geld aus dem ATM. Um 10.30 Uhr erblicken wir dann unser Zuhause auf vier Rädern für die nächsten 5,5 Wochen! Das Auto sieht gut aus und gefällt uns gleich. Ein Auto zum Verlieben oder ....?
Wir bauen die Zelte auf, legen unsere Schlafsäcke hinein, verstauen das restliche Gepäck. Unseren großen Koffer und den Trolley lassen wir gleich bei Neil stehen. Die Reisebekleidung bleibt ebenfalls hier und Pumps und Jeans werden gegen Outdoorkleidung getauscht. Im Auto befinden sich ausreichend Schubladen und Kisten, die unser Gepäck verschlucken. Es folgt noch eine kurze Einweisung ins Fahrzeug und dann müssen wir noch ein paar papiertechnische Dinge erledigen. Bei einer Tasse Tee und Plätzchen unter blauen Himmel, ist das auch schnell erledigt. Wir erhalten eine Mappe mit einigen Zetteln und denken, dass die Dokumente in Ordnung sind. Es wird sich aber nach ein paar Tagen herausstellen, dass wir doch genauer alle Papiere hätten durchsehen sollen.
Zeltauf- und Abbau klappt gut, die Zelte sind auch beide in Ordnung! Prima!
In der Zwischenzeit holt Neils Frau Julian und Isa vom Flughafen. Sie landen 2 Stunden nach uns. Wenig später sind wir komplett, gegen 13.00 Uhr verlassen wir das Grundstück. Doch schon recht bald sollen wir Neil wiedersehen.
Der Kilometerstand beträgt beim Start 96600 Km, damit ist der Wagen gerade eingefahren. Es ist ein 6 Jahre alter oder junger Land Rover Defender! Versprochen wurde uns allerdings ein 2-3 Jahre junges Fahrzeug. Erst nach unserer Rückkehr erfahren wir, dass der ursprünglich für uns reservierte Landy noch in der Reparatur war, weil die Vormieter einen größeren Schaden verursacht hatten.
Abenteuer Einkauf folgt gleich!