Dieses Mal flogen wir wieder mit South African Airways, nachdem der Lufthansa-Flug letzten Oktober so eine Katastrophe gewesen war (nie wieder LH-Economy-Langstrecke
). Zeitig in Frankfurt und nach dem obligatorischen, ritualisierten Besuch beim Goldenen M (ist dort eigentlich wirklich NICHT zu empfehlen
) haben wir uns gepflegt mit zwei Weißwein ein schönes Plätzchen gesucht und zugesehen wie unser Flieger beladen wurde.
Im Hintergrund Chile-Brasilien; wie kann man eigentlich während der WM nach Afrika fliegen und dann noch zur Zeit der dortigen Schulferien... OK, kleiner Planungsfehler...
Katrin hatte sich pünktlich zum Abflug auch noch eine fette Erkältung zugezogen...auch schlecht geplant
!
Knappe elf Stunden später -sehr, sehr lange 11 Stunden, denn das Entertainment-Programm war defekt
- sind wir pünktlich (07:25) in JNB gelandet. Nachdem wir (mein Mann und ich) im Vorjahr nur 90 Minuten Umsteigezeit zwischen JNB und Nelspruit hatten und wir zwar nach einem Joggingparcours und mit Hilfe eines Porters unseren Anschlussflug gerade so noch erwischten (habe zum ersten Mal meinen Namen über Lautsprecher gehört
), unsere Koffer aber nicht
, hatte ich die Umsteigezeit doch etwas großzügiger gewählt (weiter ging es um 11:10).
So hatten wir ausreichend Zeit Geld zu ziehen, eine Sim-Karte fürs Handy zu kaufen und in der Fournos Bakery zu frühstücken. Der Re-Checkin war für uns übrigens nicht direkt in der Ankunftshalle (links um die Ecke), sondern wir mussten mit unseren Koffern nach oben zum regulären Checkin-Schalter gehen.
War der Flieger nach Nelspruit letztes Jahr noch eine kleine Embraer und mit uns max. 12 Mann im Flieger, so war es diesmal ein richtiger Urlaubsflieger (mind. 70 Mann); ja, halt Schulferien in Südafrika. Mir schwante Böses für den Krüger...
50 Minuten später in Nelspruit gelandet - mitsamt den Koffern; blauer Himmel, Sonnenschein, 25°C; so einen Winter hätte ich auch hier gerne
!
Das Auto hatten wir dieses Mal bei AVIS gebucht, da nur AVIS eine Vertretung am Flughafen Hoedspruit, unserer Abgabestation, hat. Aber es war wieder ein silbergrauer Nissan Qashqai, diesmal auf Wunsch einer einzelnen Person mit Schaltung; ok, also durfte Katrin fahren
! Koffer eingeladen und los ging die kurze Fahrt nach Hazyview, wieder über die R40. Bereits an der Ausfahrt vom Flughafen standen die ersten Impalas (kein Foto, zu sehr beschäftigt mit `Beifahrer sein`).
29.06.-01.07.2014 Rissington Inn, Hazyview
Rissington Inn - wie ich finde, eine herrliche Unterkunft, um anzukommen.
Wir wurden herzlich begrüßt und bekamen die Garden Suite Sycamore. Wunderschön ruhig gelegen mit Terrasse, zwei Queen Size Betten, großem Bad und Aussendusche. Nach Auspacken, Duschen, Einrichten waren wir dann doch zu faul/müde/krank (Katrin) um noch wie geplant Einkaufen zu fahren, so dass wir einfach auf unserer Terrasse entspannten und uns später zum Sundowner von der Bar eine Flasche Wein (Groote Post Sauvignon Blanc samt Eismanschette) und ein paar Snacks organisierten und den ersten afrikanischen Sonnenuntergang (der ist übrigens schon gegen halb 6) genossen. Herrlich !
Das für uns frühe Abendessen war so köstlich wie ich es in Erinnerung hatte; für mich gab es Samosas mit 3 köstlichen Chutneys und danach Venison Stew, mjam
!! Wir waren noch vor 21:00 im Bett...
Dafür aber auch wieder früh raus und nach einem ebenso leckeren Frühstück
Omelette Popeye - gefüllt mit Spinat und frischen Avocado, mjam
!
stand nach einem kurzen Einkauf im Indlovu Spar in der Blue Haze Mall (der Shoprite Checkers auf der Main Road ist allerdings wesentlich besser sortiert; hier haben wir uns vorm Kruger nochmal eingedeckt) die Panorama Route auf dem Programm.
Hier kurz die üblichen Verdächtigen:
The Pinnacle
Gods Window
Tja, und dann... Weiterfahrt zu Bourke`s Luck Potholes... Verschlossen
!! Eisentore zu, davor 3-4 Polizeiwagen und jede Menge grimmig dreinblickende Einheimische. Sah sehr nach Streik aus.. So`n Mist
!! Und ich hatte mich schon gefreut, Katrin dieses Highlight zu präsentieren; ich finde die Potholes samt Umgebung nämlich am schönsten. Aber, nützt ja nichts..
Also weiter zu den Three Rondavels, darauf hatte sich Katrin sowieso am meisten gefreut, der Blick runter zum Blyde River , hach ...
Aber auch hier: große eiserne Tore versperrten die Zugangsstraße zum Viewpoint, davor dieses Mal überwiegend Touristen in ihren Mietwagen, ein paar Einheimische und ein großer Schulbus mit einer großen Kinderschar. Alle sichtlich ratlos
, überall enttäuschte Gesichter. Ich unterhielt mich kurz mit einer der Lehrerinnen und einer weiteren Einheimischen und erfuhr, das hier ganz kurzfristig geschlossen wurde. Alle Arbeiter und Souvenirverkäufer seien nach Hause gegangen... Na, toll und nun
? Wir berieten und die Lehrerin meinte, sie würden da jetzt rüber klettern... Echt jetzt
? Hmm
? Ein schöner Aussichtspunkt sei ja nur 300-400m weiter.. (ich hatte es nicht mehr so in Erinnerung, dazu später mehr) .
Also haben wir zugeschaut wir 3-4 Lehrer und ca. 30 Kinder so um die 10-12 Jahre über eine ca. schulterhohe Lücke zwischen Eisentor und Mauer kletterten und zielstrebig die Straße entlang gingen... Natürlich große Gaudi
!
Katrin und ich haben uns angeschaut und der Entschluss stand fest: WIR AUCH
!!!
Also nur das Auto sicher geparkt und rüber über den Zaun... Mit uns entschied sich auch noch ein junges französisches Paar und wir also den Kiddies hinterher. Die blieben aber tatsächlich nach kurzer Entfernung unter einem schönen großen, schattenspendenden Baum stehen und bewunderten in weiter Entfernung die Rondavels.
Nee, das reichte uns jetzt nicht... Also weiter... Die Franzosen uns hinterher... Was soll ich sagen: die Straße zieht sich über 2,4 km (leicht ansteigend natürlich)
bis zu den beiden Aussichtspunkten (auf die Rondavels und die Schlucht des Blyde River). Aber: dafür waren wir hier ganz allein !! Mutterseelenallein !!
Die Franzosen und wir haben uns mit den beiden Aussichtspunkten abgewechselt und wir haben diese wahnsinnig schönen Ausblicke genossen...
Tja, beim Rückweg - die Franzosen hatten mittlerweile eine riesige Kamerausrüstung ausgepackt und waren schwer beschäftigt - kamen uns dann doch so ein paar Bedenken, was uns jetzt vor dem Tor erwarten würde, ob unser Auto noch da wäre usw.
Unsere Schritte beschleunigten sich...bis wir das Tor in Sichtweite bekamen ... und davor ein Polizeiwagen... Alle anderen Autos, Touris, der Schulbus, alle weg...So eine Scheiße
!! Und was jetzt ? In die Büsche schlagen..?? Wie teuer wird wohl Einbruch in öffentliche Einrichtungen geahndet
? Und wie sehen wohl südafrikanische Polizeistationen von innen aus
? Und weitere Horrorszenarien liefen vor meinem inneren Auge ab ! Nun immer langsamer werdend näherten wir uns dem Tor... Und dann: das Polizeiauto wendete und fuhr weg
!!! Keine Ahnung, ob die uns nicht gesehen haben oder keine Lust hatten; wir nur flugs über den Zaun, zum Auto und schnell weg...
Also, wir fanden es echt spannend...
Das Ganze hat uns über 2 Stunden gekostet, aber - wir waren happy
!! Und Katrin hatte die Aussicht genossen, auf die sie sich so gefreut hatte
!! Und das auch noch bei Sonnenschein (leider wieder wie letztes Jahr auch diesiger Himmel).
Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch die Lisbon Falls
angeschaut und sind zurück nach Hazyview.
Es wird halt doch recht früh dunkel im Winter ...
Nach dem wieder köstlichen Abendessen (diesmal zartrosa Rinderfilet mit einer Flasche südafrikanischen Pinot Grigio - ja, das gibt`s !) saßen wir noch etwas in der Bar (sieht aus wie ein englischer Pub), haben etwas Fußball geschaut und uns nett mit einem englischen Paar unterhalten, wo er ihr auf dem Tafelberg ein paar Tage zuvor den Antrag gemacht hatte
-darauf noch einen doppelten Amarula
- Prost !
Morgen geht es in den Kruger...