5. Tag: Von Zastron nach Port Elizabeth
Unsere heutige Tagesetappe ging gut 500 km bis nach Port Elizabeth. Die Landschaft sah recht unspektakulär, um nicht zu sagen langweilig aus.
Nach 200 km (die wir in nur 2 Stunden gefahren sind!) erreichen wir den 700-Einwohner-Ort Steynsburg. Dort machen wir eine kurze Pause. Die meisten Reiseteilnehmer stürmen ein Restaurant mit Toiletten, während ich die Zeit nutze, um kurz durch die Stadt zu laufen.
Impressionen von Steynsburg
An vielen Dorfrändern entstehen solche "Mandela-Häuschen" (so nannte sie unser Guide). Diese entstehen offenbar im Rahmen staatlicher Wohnungsprogramme und werden zu zahlbaren Preisen (ich meinte ich hätte was von 5000 USD gehört) an die Bevölkerung verkauft.
Weiter geht's über die immer noch sehr eintönige Landschaft...
Mittagspause machen wir nachdem wir die ersten 300 km der Tagesetappe geschafft haben, in Cradock, einem 30'000-Einwohner-Städtchen
Sobald unser Rotel am Strassenrand parkte, kam ein Herr auf unseren Fahrer zu und sagte, er würde auf den Bus "aufpassen". Dafür bekam er natürlich ein Trinkgeld.
Während der Grossteil der Reisegruppe in einem Restaurant verschwand nutzte ich die Stunde Aufenthalt für einen Spaziergang durch die Stadt. Ich lege überhaupt keinen Wert auf Mittagessen.
Cradock wurde im Jahr 1816 gegründet. Früher war das Land von den einheimischen Khoi bewohnt.
Cradock ist in Südafrika bekannt für seine Thermalquellen, denn 5 km nördlich des Ortes gibt es ein 38°C warmes Thermalbad mit heissen Schwefelquellen, das viele Rheumakranke anzieht.
Nach der Mittagspause setzten wir unsere Fahrt Richtung Port Elizabeth fort. Ich hatte vorne zwei Sitze für mich allein und so relativ gute Möglichkeiten zu fotografieren. Einerseits links aus dem Seitenfenster heraus, andererseits vorne (durch 3 Scheiben) durch das Fahrerhaus hindurch.
Die Landschaft war vergleichsweise eintönig. Es gab praktisch keine Abwechslung auf der Strecke. Das Foto zeigt einen Blick aus dem Seitenfenster.
Gegen 16:00 Uhr sahen wir die ersten Teile des Hafens von Port Elizabeth.
Irgendwie hatte ich erwartet wir würden so eine Art Stadtrundfahrt machen - wir fuhren allerdings auf direktem Weg zum Campingplatz. Trotzdem nutzte ich die Fahrt für ein paar Impressionen aus dem fahrenden Bus. Der Bus hatte keine Klimaanlage - dafür konnte man die Seitenfenster öffnen - das war für mich eine Bedingung für die Buchung der Reise gewesen. Kliamaanlage war mir egal (auch im südafrikanischen Hochsommer) - aber ich wollte aus dem Fenster (ohne Scheibe) fotografieren können.
Port Elizabeth ist die fünftgrösste Stadt Südafrikas. In der Agglomeration der Stadt leben rund 1,3 Millionen Einwohner. Der Hafen ist der drittgrösste Südafrikas.
Die Region um Port Elizabeth ist auch Schwerpunkt der südafrikanischen Autoindustrie und wird auch das „Detroit Südafrikas“ genannt. Hier bauen VW, General Motors, Ford, Continental und andere Hersteller Autos.
Unser Campingplatz lag direkt am Meer
Indischer Ozean
Campingplatz bei Port Elizabeth. Der Campingplatz lag etwas ausserhalb... ein Spaziergang am Abend in die Stadt war nicht möglich.
Erste Begegnung mit dem Meer auf dieser Reise. Einige Reiseteilnehmer gingen Baden.
Sonnenuntergangsstimmung
Sonnenuntergang über dem Indischen Ozean bei Port Elizabeth
Ich muss sagen, dass ich an diesem Abend doch etwas unzufrieden war. Ich hatte ja die Reiseausschreibung gelesen und da stand u.a. "Port Elizabeth" drin... dass das nur bedeutet, dass wir auf direktem Weg auf den Campingplatz fahren und von der Stadt eigentlich nichts sehen (keine Stadtbesichtigung, kein abendlicher Spaziergang...) hat mich enttäuscht. Auf einer USA-Reise, die ich mit einer Gruppe in den 90ern gemacht hatte sind wir jeden Abend nach dem Essen machen auf dem Campingplatz noch in die Stadt gegangen. Okay, das war eine Reisegruppe damals, bei der alle zwischen 20 und 35 waren... jetzt waren fast alle älter als 55... vielleicht macht das einen Unterschied. Auch dieses Campingkonzept mit dem Essen zubereiten etc. fand ich etwas, was in solchen Städten nicht angebracht ist. Hier gab es sicher massig Restaurants... ich wäre viel lieber irgendwo auswärts Essen gegangen, wenn wir schon in einer Stadt sind. Aber das ist eben das Rotel-Konzept und ich wusste ja vorher auf was ich mich einlasse. Trotzdem wäre das jetzt definitiv was, was ich bei einer individuellen Tour anders machen würde.
Heute war der offiziell 5. Reisetag und wir hatten im Grunde genommen noch nichts besichtigt (ausser dem Voortrekker Monument direkt nach der Ankunft). Morgen beginnt unsere Fahrt auf der legendären "Garden Route". Mal schauen, was die verspricht...