Tag 9 – Kalahari Bush Breaks Lodge – Dombo Farm
Ein Land, dessen Währung Regen heißt
Noch einmal ca. 600 Kilometer liegen heute vor uns, aber bis auf die letzte Etappe, vor der wir großen Respekt haben, werden wir auf Asphalt fahren. Um 04:45 Uhr schälen wir uns aus den Federn und sind dann tatsächlich die ersten, die am Grenzübergang stehen. Dieser öffnet um 07:00 Uhr. Nach 40 Minuten haben wir die Grenzformalitäten hinter uns gebracht und reisen nach Botswana ein. Das Land, das ich schon seit Jahren bereisen wollte. Zum Glück hatte ich mich belesen und vorbereitet, so weiß ich, dass die nun folgende Strecke bis Maun recht langweilig wird. Unterbrochen wird die Fahrt nur durch kurze Stopps und dem Verzehren des Lunchpakets. Wobei Verzehren tatsächlich übertrieben ist. Es ist kaum etwas im Lunchpaket enthalten und fast alles des Wenigen ist kaum genießbar. Mein Mann isst so gut wie nichts, ich etwas mehr, aber nur weil ich doch recht großen Hunger habe.
Die erste Abwechslung verspricht der Stopp in Maun. Wir tanken, erstehen einige Postkarten und ich kaufe mir ein Eis an der Tankstelle. Schnell tauschen wir noch ein paar Euros in Regen und schon können wir unsere Fahrt fortsetzen. Ich finde es bezeichnend, dass ein Land seine Währung Regen nennt. Pula, die Währung Botswanas, bedeutet übersetzt Regen.
Die zweite Abwechslung findet dann einige Kilometer hinter Maun statt. Unser Auto und auch wir müssen durch ein Fußdesinfektionsbad rollen bzw. gehen. Nun sollte es nicht mehr weit sein, bis wir die Pad zur Dombo Farm erreichen.
Wir wurden bereits im Vorfeld darüber informiert, dass die Zufahrt tiefsandig sei und man dazu unbedingt einen 4 x 4 Wagen benötigen würde. Mit unserem Daihatsu Terios AWD kämpfen wir uns gut eine Stunde über die tiefsandige Piste. Zugegeben, wir hatten da im Vorfeld schon recht großen Respekt, nachdem wir uns bei unserer ersten Reise nach Namibia trotz Luftablassens vor knapp 10 Jahren à la bonne heure im Sossusvlei eingegraben hatten. Aber wir schaffen es, ohne weitere Probleme durchzukommen und nachdem wir später von Heike und Uli hören, dass wir die ersten Touristen seien, die mit diesem vergleichsweise kleinen Wagen angereist seien, fragen wir uns, ob wir uns möglicherweise zu wenig zutrauen, was Tiefsandpisten anbelangt. Aber die Erfahrung von damals sitzt doch tief.
Wir stellen den Wagen ab und werden diesen in den nächsten Tagen auf Dombo auch nicht mehr benötigen. Zwei Touren habe ich bereits im Vorfeld gebucht. Heike und Uli begrüßen uns so herzlich und sofort wissen wir, hier stimmt die Chemie.
Wir haben ohnehin das Gefühl, die beiden schon ein wenig zu kennen. Nicht nur durch den Mailverkehr während des Buchungsprozesses, sondern auch durch die Lageberichte, die Heike uns geschickt hatte. Dort konnten wir lesen, mit welcher Mühe, Schweiß und Herzblut trotz vieler Widrigkeiten die beiden diese Gästefarm über mehrere Jahre mitten im Nirgendwo hier in Botswana aufgebaut haben. Schon längst hatten die beiden unseren allergrößten Respekt für diese Leistung.
Dombo bietet seinen Gästen insgesamt 4 Betten in zwei Bungalows. Es gibt den Giraffenbungalow und den Zebrabungalow. Der Zebrabungalow wird unser Zuhause für die nächsten 5 Nächte. Sowohl von unserer Terrasse als auch vom Haupthaus und dessen Terrasse können wir auf das Wasserloch blicken. Hier sollen sich regelmäßig Leoparden und mit viel Glück auch Wildhunde einfinden.
Kaum angekommen, wissen wir, hier werden wir uns wohlfühlen. Noch dazu, weil wir wissen, dass wir die einzigen Gäste sein werden, da wir zwei Touren in Nationalparks mit Uli gebucht haben.