THEMA: Reiseber.: Südafrika, Namibia, Botswana & Simbabwe
24 Jul 2023 14:34 #670409
  • Sabine26
  • Sabine26s Avatar
  • Beiträge: 1363
  • Dank erhalten: 2442
  • Sabine26 am 24 Jul 2023 14:34
  • Sabine26s Avatar
So, dann schreibe ich mal weiter für meine Fangemeinschaft, die mein Reiseführergewäsch auf Bildzeitungsniveau ohne Informationswert gerne liest. Auch wenn es zu viel der Ehre ist, möchte ich in diesem Zusammenhang noch ein herzliches DANKE loswerden, denn soweit ich informiert bin, arbeiten erstklassige Journalisten bei der Zeitung mit den vier Buchstaben in Versalien.



Tag 11 – Dombo Farm
Auf dem Weg der Besserung


Seit gestern Abend habe ich alles bei mir behalten und mir ist kaum noch übel. Aber ich bin total geschafft und der kurze Weg von unserem Bungalow zum Gemeinschaftsbungalow strengt mich enorm an.

Nach unserer Rückkehr von der Reise werde ich zwei Ärzten von diesem Tag erzählen und beide vermuten, dass eine Lebensmittelvergiftung mir diesen Tag so richtig schön verdorben hat. Ich muss irgendetwas am Tag der Fahrt nach Maun gegessen oder angefasst haben, was mir diesen jämmerlichen Zustand beschert hat. Was es gewesen ist, kann ich nicht sagen, das wäre reine Spekulation. Gleichzeitig loben beide Ärzte, dass Heike so aufmerksam war, mir das Wassergemisch zubereitet zu haben. Das wird unsere Absicht noch einmal bestätigen, das Portfolio unserer Reiseapotheke auszuweiten.

Eigentlich wollten wir heute einen der beiden Nationalparks besuchen, aber mein Gesundheitszustand lässt das noch nicht zu. Wir sind dankbar, dass Heike und Uli so flexibel sind, unsere Touren auf Morgen und Übermorgen zu verschieben. Sie schlagen uns sogar vor, wenn wir eine der beiden oder gar beide Touren nicht machen könnten, dass sie uns ohne Frage die Kosten dafür zurückerstatten würden. Dieses Angebot empfinden wir ungemein großzügig und alles andere als selbstverständlich, aber ich sage, dass ich unbedingt beide Parks sehen möchte und überzeugt bin, dass ich morgen soweit fit sein werde, dass wir loslegen können.

Den Morgen verbringen wir zumeist auf der Terrasse des Gemeinschaftsbungalows; immer wieder mit unglaublich netten und interessanten Gesprächen mit den beiden Dombos. Am Wasserloch finden sich Antilopen ein und die Dik-Diks, die am Morgen bereits um unseren Bungalow grasten, stillen ebenfalls ihren Durst.











Am Nachmittag fragt uns Uli, ob wir mit ihm über die Farm zu einem Wasserloch fahren möchten. Zwei Elefanten waren zu Besuch und haben das Wasserloch geleert, sodass kein kühles Nass mehr für die anderen Tiere da ist. Sehr gerne wollen wir, ich fühle mich immer besser und mache mir auch keine weiteren Sorgen, schließlich muss ich nur im Wagen sitzen.

Ein Wasserschwein ist scheinbar bereits schon sehr durstig, traut sich aber erst nicht so richtig ran, läuft hin und her, uns nicht aus den Augen lassend, aber irgendwann ist der Durst so groß oder die Scheu so klein geworden, vielleicht auch beides, dass es endlich seinen Durst stillt.





Zum Abendessen genießen wir einen schönen Sonnenuntergang. Morgen wollen wir in den Nxai Pan National Park fahren. Wir freuen uns schon sehr darauf.


Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, picco, urolly, Logi, Daxiang, Besiwa, Enilorac65
24 Jul 2023 14:42 #670410
  • Sabine26
  • Sabine26s Avatar
  • Beiträge: 1363
  • Dank erhalten: 2442
  • Sabine26 am 24 Jul 2023 14:34
  • Sabine26s Avatar
Tag 12 – Dombo Farm (Nxai Pan National Park)
Ein Nationalpark für uns alleine


Zum Glück geht es mir wieder gut und wir können wie geplant zu unserer Tour in den Nxai Pan National Park aufbrechen. Der Tag beginnt vielversprechend. Früh am Morgen findet sich tatsächlich wieder ein Rudel Wildhunde am Wasserloch ein. Jetzt, in genau diesem Moment, ist es mit dem „Frieden machen“ mit Kamera und Telezoom bei mir nicht mehr allzu weit her. Gerade verfluche ich abgrundtief das Teil.





Gesättigt vom Frühstück sitzen wir bereits um kurz nach 07:00 Uhr mit Uli im Wagen und rumpeln ziemlich entspannt über die Farmpad durch Tiefsand zum Asphaltband. Wir können entspannt sein, denn wir müssen nicht fahren. Eine Weile rollen wir auf dem Asphalt dahin, dann folgt auch schon die Abzweigung zum Nxai Pan National Park.

Was hatte ich über diesen Park gelesen: Nur für wirklich absolut versierte Tiefsandfahrer zu empfehlen. Der Beweis lässt nur wenige Minuten auf sich warten. Ich mache zwar ein Foto, aber werde beim Betrachten später feststellen, dass dies nur einen Bruchteil der Bedingungen vor Ort wiedergibt. Nein, hier wären wir sicherlich heillos überfordert gewesen und wahrscheinlich schon auf den ersten 100 Metern stecken geblieben.





Den Nxai Pan National Park verbinde ich zuallererst mit Baines Baobab. Einen Ort, den ich bisher nur von Bildern kannte, der aber alleine dadurch auf mich schon eine magische Anziehungskraft ausübte. Aber dorthin sollten wir erst später kommen, denn auch die heimische Tierwelt ist im Park vertreten. Uli fährt routiniert durch die Tiefsandpiste. Das geht eine ganze Weile so, bis wir endlich eine Pad erreichen, die wesentlich besser zu befahren ist. Eine große flache Ebene öffnet sich, die Hitze flimmert in der Luft, der Himmel ist grau vom vielen Staub. Ich fühle mich an die Etosha-Pfanne erinnert, nur dass wir bisher kein weiteres Fahrzeug gesehen haben, seitdem wir am Morgen das Parkgate passiert haben.

Uli fährt zu einem Wasserloch und wir sehen unsere ersten Elefanten auf dieser Reise. Im KTP gibt es keine Elefanten. Eine Gruppe Geier hat sich ebenfalls eingefunden. Eine ganze Weile beobachten wir das Geschehen. Es ist wunderbar und ich wundere mich, warum wir hier alleine sind. Nun gut, mir soll es recht sein.














Unter zwei Büschen dösen 6 Löwen. Ich kann es Ihnen nicht verdenken, es ist brütend heiß. Nur wenige Meter entfernt von diesem faulen Grüppchen können wir uns hinstellen, warten und sie ausgiebig beobachten. Auch hier stehen wir wieder ganz alleine, welch ein Privileg.











Selbst auf dem Campingplatz steht weder ein Fahrzeug noch ein Zelt. Hier wollen wir unseren Picknicklunch einnehmen. Die neuen Sanitärgebäude sind rundherum mit Steinen gesichert, um die Elefanten davon abzuhalten, die Wasserleitungen zu kappen. Ob es hilft? Ich weiß es nicht.

Kaum gibt es die neuen Waschhäuser, hat sich die Tierwelt die alten bereits unter den Nagel gerissen. Ein kleines Böckchen hat es sich auf einem ausgedienten Toilettenhäuschen gemütlich gemacht. Bei diesem Anblick muss ich schmunzeln.





Es ist tatsächlich noch einiges an Strecke bis zu dem Ort zurückzulegen, den ich wie sonst keinen anderen mit dem Nxai Pan National Park in Verbindung bringe, Baines Baobab. Durch flaches, karges Steppenland, immer wieder unterbrochen durch Salzpfannen, die sich in dieser Trockenheit gut queren lassen, führt uns der Weg.

Dann plötzlich liegen sie vor uns und ich kann meinen Augen kaum trauen. Alle Bilder, die ich bisher von Baines Baobab gesehen habe, zeigten die aus der Ebene ragenden Baobabs knorrig und blätterlos. Uns zeigen sie sich nun zwar immer noch knorrig, wie es sich für einen ordentlichen Baobab gehört, aber mit grünem Blättergewand. Zuerst kann ich es nicht richtig einordnen, wie ich das finden soll, aber ganz schnell stelle ich fest, wie wunderbar sich das Grün über der hellgrauen Salzpfanne und vor dem blauen Himmel abhebt. Dieser Ort ist exakt so, wie in meiner Vorstellung, er ist einfach magisch. Sicherlich trägt ein nicht unwesentlicher Anteil dazu bei, dass wir auch hier wieder ganz alleine sind.

Nachdem Thomas Baines die Baobabs Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete und so zum Namensgeber dieses Ortes im Nirgendwo wurde, haben zahlreiche weitere Touristen diesen Anblick genossen. Leider waren aber auch Personen vor Ort, die unsägliche Zeichen in Form von eingeritzten Motiven an den Bäumen hinterlassen mussten. Ich verstehe solches Verhalten nicht. Irgendwann wird man vielleicht sogar an diesem abgelegenen Ort einen Zaun ziehen, um ihn zu schützen. Das wäre kein Novum.











Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Rocky, Roxanne, casimodo, ANNICK, Flori, picco, urolly, Logi, Daxiang, Grosi und weitere 5
24 Jul 2023 18:47 #670426
  • casimodo
  • casimodos Avatar
  • Beiträge: 4095
  • Dank erhalten: 18259
  • casimodo am 24 Jul 2023 18:47
  • casimodos Avatar
Liebe Sabine,

schön dass du weiter schreibst. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie man sich in solch einem Moment fühlt.

Im Netz kann man solchen Kommentaren wie denen von Steinbeisser und Tacitus nicht aus dem Weg gehen.
Deren Wortwahl war beleidigend. Ich kann da Picco nur zustimmen.

Die einzig hilfreiche Reaktion darauf ist meiner Meinung nach gar keine. Einfach ignorieren und bitte, bitte weiterschreiben :kiss:

Ab jetzt bin ich live dabei und finde Deinen Bericht zeitlos schön. Und wem er zu alt ist, der soll doch einfach wegbleiben ;)
Der Dombo Teil ist schwer zu verdauen..... mit der traurigen Geschichte im Hinterkopf. :dry:

Viele Grüße und Du hast eine PM im Postfach (sie hat nichts mit diesem thread zu tun)
Carsten
Letzte Änderung: 24 Jul 2023 22:15 von casimodo.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sabine26, Flori
24 Jul 2023 21:59 #670453
  • Flori
  • Floris Avatar
  • Beiträge: 761
  • Dank erhalten: 516
  • Flori am 24 Jul 2023 21:59
  • Floris Avatar
Hallo, Sabine,

ich kann mir gut vorstellen, wie überrascht Du gewesen sein musst hinsichtlich der grün belaubten Baobabs. :)
Bei uns waren die Baines Baobabs 2019 so wie erwartet:
einzigartig, ohne Blätter, dennoch traumhaft.

Es sieht aus, als hättest Du die Fotos von Campsite 1 gemacht.?

Wir hatten den Platz seinerzeit als erste Reservierung unserer gesamten Reise getätigt, weil mir das so wichtig war.
Selbst in der Hauptsaison waren wir abends ( und nachts) allein dort.

Ich freu mich immer über Berichte aus vergangenen Jahren. ( seit 1997 im südlichen Afrika unterwegs ;) )
Es gibt mir die Chance zu vergleichen, nachzuerleben, oder mich auf die Zukunft zu freuen. :cheer:


Liebe Grüße

Doro
~ Africa is a feeling ~
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, Sabine26, Logi
24 Jul 2023 23:10 #670457
  • Gabi-Muc
  • Gabi-Mucs Avatar
  • Beiträge: 2078
  • Dank erhalten: 2330
  • Gabi-Muc am 24 Jul 2023 23:10
  • Gabi-Mucs Avatar
Liebe Sabine,

auch ich bin noch dabei und der Meinung, wem es nicht passt, der soll einfach seine Klappe halten. Lass Dich nicht ärgern.

Weisst Du eigentlich, was mit Dombo geworden ist? Sie wird doch nicht mehr bewirtschaftet, oder?

LG

Gabi
10.2023 Gardenroute // 03.2023 Namibia // 03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sabine26
25 Jul 2023 10:53 #670476
  • tacitus
  • tacituss Avatar
  • Beiträge: 742
  • Dank erhalten: 1004
  • tacitus am 25 Jul 2023 10:53
  • tacituss Avatar
Wäre zwar abgehandelt gewesen, aber das will ich jetzt doch genau wissen.
Werter Casimodo, erkläre mir bitte per PN was an meiner Zuschrift beleidigend war. Ich interessiere mich seit Jahrzehnten für Land und Leute, historische und Zeitgeschichte und Politik des südlichen Afrikas. Dafür, dass mich das mehr interessiert als das Essen anderer und fremder Leute, geniere ich mich nicht.
Danke und Grüße
Letzte Änderung: 25 Jul 2023 10:55 von tacitus.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.