THEMA: Ach Kenia! - Freuden und Leiden einer Safari
21 Dez 2022 03:43 #657934
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Guten Morgen,
heute verlassen wir Nairobi Eichtung Norden. . Es steht die Fahrt zum Naivasha See an. Um 7.00 Uhr nehmen wir das Frühstück ein, das wieder sehr schön dekoriert ist. Um 8.30 Uhr verlassen wir die Lodge.
Wir verlassen Nairobi durch den Vorort Karen. Entlang der Straße sind viele Straßenhändler, aber auch große Einkaufszentren. Weiter außerhalb des Ortes stehen neben der Straße auch einige tolle Häuser, deren Besitzer sicher nicht zu den Armen gehören. 8.45 Uhr beginnt es leicht zu regnen. Wir biegen auf den East-African-Hughway ein, die Hauptstraße nach Uganda, die dementsprechend von vielen LKWs befahren wird, die bergauf nur im Schritttempo fahren können. Links der Straße sind Plantagen von Eukalyptus-Bäumen, die Bauholz und Holz für Möbel liefern. Überall entlang der Straße wird gebaut. Ein regelrechter Bauboom. Jeder will sich die günstige Lage am Highway sichern. Am High-way existiert praktisch keine Naturlandschaft mehr, alles ist bebaut. Neben der Autobahn ist eine Fahrspur für Fahrräder und Motorräder, die jetzt mit Regenschirm fahren.




Not macht erfinderisch! Die Motorräder - es sind so viele, dass ich fast annehme, dass ihre Zahl die der männlichen Einwohner Kenias übersteigt, faszinieren mich, vielmehr ihre Fahrer, was die sich alles für die Nutzung einfallen lassen. Aber die Aufrüstung mit einem Regenschirm scheint Standard für die Motorräder chinesischer Bauart zu sein.
Nach einer Bergkuppe sind wir plötzlich im Nebel. Verkehrsszenen wie in einem Horrorfilm spielen sich ab. Jeder fährt wo und wie er will. Motorräder fahren am Rand entgegen der Fahrtrichtung.
Landwirtschaftlich ist die Gegend eigentlich recht fruchtbar, sie ist etwas höher gelegen und erhält so etwas mehr Regen, sodass viele Feldfrüchte angebaut werden können. Wir fahren auf dem Rand des großen Grabenbruchs auf etwa 2300 Meter Höhe.
9.15 Uhr fahren wir den Grabenbruch hinunter. Am Straßenrand werden an kleinen Ständen Tierfelle angeboten und geröstete Maiskolben, welche die Anbieter sehr aufdringlich neben den Autos herlaufend verkaufen wollen.


Immer wieder bieten sich Aussichtspunkte für einen Blick in den Grabenbruch an. Man erkennt, dass auch dieser intensiv landwirtschaftlich genutzt wird.



Nach einem defekten und blockierenden LKW auf der Gegenfahrbahn bricht das totale Chaos aus. Zum Glück bleibt Josef ruhig und gelassen. Nun geht es nur noch im Schritttempo Richtung Mai Makuzu. In einer endlosen Schlange quälen wir uns Meter für Meter weiter, Raser neben der Fahrbahn hüllen alles in eine rötliche Staubwolke. Die Straße wird renoviert, sie wurde im Zweiten Weltkrieg von italienischen Gefangenen gebaut, die am anderen Ende im Tal auch eine Kirche errichtet haben.
9.40 Uhr haben wir endlich Mailathia erreicht und brauchen weitere zehn Minuten, um durch den Ort zu fahren.


Die Straßenhändler sind hier schon etwas flexibler . Statt der üblichen Holzstände verkaufen sie die Waren aus den Autos heraus.
10.10 Uhr sehen wir endlich den Naivasha See und die Landschaft wird wieder grüner. Massai hüten Schafe und Kühe an den Straßenrändern. Das übrige Land ist kaum mehr Kommu-nalland, sondern schon meist in Privatbesitz.
10.20 Uhr biegen wir auf die Straße entlang des Sees ab. Sie wurde komplett erneuert und lässt sich im Gegensatz zum letzten Mal hier gut befahren. Überall schießen Lodges und Resorts aus dem Boden und die Zahl der Blumentreibhäuser hat auch wieder zugenommen.
Plötzlich ist Schwefelgeruch festzustellen, was auf noch immer vorhandenen Vulkanismus hinweist. Auch ein Geothermiekraftwerk macht sic diesen zunutze.
10.50 Uhr fahren wir in die Elsamere Lodge ein und an der Rezeption, die derzeit eine große Baustelle ist, begrüßt uns auch schon der erste Coloboaffe.




Die Colobo-Affen, die Vegetarier sind, werden hier jeden Mittag mit pflanzlichen Küchenabfällen gefüttert. Das hat zwei Vorteile: Die Touristen freuen sich über ihre Nähe und die Affen fallen dafür nicht in die Pflanzungen ein.
Noch vor der Bootsfahrt werden Vögel beobachtet:


Der Graukappensänger hält sich meist im dichten Gebüsch auf.


Die Braunflügelmausvögel treten meist in kleinen Gruppen auf.
11.15 Uhr beginnen wir mit der Bootsfahrt entlang der Wasserhyazinthenteppiche am Seeufer.
Während der Bootsfahrt stehen natürlich die Wasservögel im Fokus.
Der Silberreiher ist fast der größte Reiher hier. er hat nebenan einen kleinen Begleiter!


Richtig, den Malachit-Kingfischer!


Graureiher und Rallenreiher sind friedlich nebeneinander.


In den Wasserhyazinthen machen sich die Rallenreiher besonders gut.
So schön die Pflanzen sind, so sind sie doch eine Pest für den See, denn sie wuchern wie verrückt, sind schädlich für die Fische und tragen zur Verlandung bei.


Zwei Weißbrustkormorane
Der Höhepunkt sind natürlich die Schreiseeadler, die sich einen Fisch aus dem Wasser holen.


Von einem Baum aus kommt er im Sturzflug,


fährt seine Fangwerkzeuge aus,


und schlägt erfolgreich zu.
Eine Hippofamilie liegt am Ufer und macht es sich zwischen den Hyazinthen gemütlich.



Um 13.30 Uhr gibt es ein Mittagessen am Büfett. Der Fisch ist ausgesprochen lecker.
Vor der Lodge werden Gelbrindenakazien gefällt und ein Arbeiter erklärt mir das Holzwachs-tum. Die äußere helle Schicht sind etwa zehn Jahre, nach innen dann wird das ältere Holz dunkler.


Jahresringe sind bei den tropischen Hölzern nicht zu sehen. Ähnlich wird es wohl auch bei den Ebenholzbäumen sein, die ja auch verschieden farbiges Holz haben.
14.35 Uhr brechen wir zum Nationalpark Hells Gate auf und um 15.00 Uhr sind wir am Parktor. Rechts der Straße steht eine hohe Felswand, die aus erstarrten Basaltsäulen besteht. Links des Weges grasen friedlich ca. 50 Büffel zusammen mit Zebras, einzelnen Grantgazellen, Kuhantiloppen und Warzenschweinen. Wir erreichen einen mächtigen, einzeln stehenden Vulkanschlot „Fishers Tower“, fahren aber weiter, weil davor schon zwei Busse stehen.


Nach zehn Minuten beginnt es heftig zu regnen und wir müssen das Autodach schließen. Es ist gerade zu dem Zeitpunkt, als wir an der Brutkolonie von Sperbergeiern in der Felswand vorbeifahren.
Nebenbei bemerkt, ist eine Schluchtszene aus dem Film „König der Löwen“ dem Hells Gate nachempfunden.
An einem zweiten Vulkanschlot, den „Central Tower“ kehren wir um, da der Regen zu heftig geworden ist.



Meine Frau und Elvira schlafen auf der Rückfahrt ein, weil nun nichts mehr zu sehen ist. Am Fishers Tower aber, wo immer noch zwei Busse mit uniformierten jungen Gläubigen stehen, machen wir, nachdem der Regen etwas nachgelassen hat, doch nochmals Halt. Aber die lauten Jugendlichen und die Kletterer in den Felsen haben die Vögel vertrieben, die Elvira sucht. Nicht vertreiben lässt sich eine Horde Paviane, die im Familienverband im Abfall wühlt und einer davon sogar den Bus besteigt.




Auch der kleinste Nachwuchs wird schon angelernt, im Müll nach Essbarem zu suchen.
Diese Szenerie macht mir keinen Spaß und wir fahren zum Parktor zurück, wo sich doch noch ein paar Vögel sehen lassen, z.B. der Abessinienschmätzer (Sherlocks Schmätzer).


Wir verlassen den Park wieder und fahren nun an Rosen- und Bohnenplantagen vorbei.
Es hat so kräftig geregnet, dass jetzt neben der Straße ein regelrechter Wildbach fließt, der Berge von Müll mit sich führt.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir die Mwanza Lodge, die auf einem kleinen Hügel liegt mit Ausblick auf eine riesige Treibhausanlage für Rosen. Auch die Betten in unserem Zimmer sind wunderschön mit Rosenblättern dekoriert.






Das Zimmer ist groß und mit allem Wichtigen ausgestattet und hat sogar einen eigenen Balkon.
Zum Abendessen müssen wir allerdings mit Schirm und Taschenlampe bewaffnet in einen anderen Trakt.
Beim Essen wird der Tag aufgearbeitet.
Liebe Grüße:
Burschi
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Letzte Änderung: 21 Dez 2022 04:18 von Burschi.
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21 Dez 2022 08:17 #657939
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  • Daxiang am 21 Dez 2022 08:17
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Hallo Burschi,

ich bin auch noch schnell zugestiegen und freue mich, dass dein letzter Reisebericht doch nicht der Letzte war: Die ersten Bilder machen Lust auf mehr und ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße
Konni

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21 Dez 2022 10:12 #657946
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Hallo Conni,
vielen Dank für deine netten Glückwünsche, die mich ein wenig neidisch machen (Serval!)
Ob man das groß feiern muss, weiß ich nicht, es zeugt aber von großem Durchhaltevermögen und ich hoffe mal, das mir das noch eine Weile erhalten bleibt.
Daher muss ich auch was richtigstellen: Der letzte "Abschiedsreisebericht" bezog sich ausschlie0lich auf Namibia! Da kommt sicher kein Bericht mehr. Aber "Afrika" ist noch nicht abgeschrieben, in Gedanken bastle ich schon wieder an einer neuen Tour, wenngleich die notwendge Reiserücktrittsversicherung inzwischen soviel wie ein kleiner Urlaub kostet.
Aber ich bin halt auch schwer erkrankt an diesm Virus! ;) :P (dem Afrijavirus - siehe auch Signatur!)
Scgön, dass du weiter dabei bist.
Liebe Grüße:
Burschi
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22 Dez 2022 09:57 #658018
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[]Am nächsten Morgen zwitschern alle möglichen Vögel, aber ich kann außer den Hadedahs kaum welche identifizieren. Ach wüsste ich doch mehr! Es ist kühl und total bewölkt. Ich blicke auf eine riesige Gewächshausanlage, direkt unter mir dichtes Gebüsch, am Horizont Berge und davor der Naivasha See. Motorradgeknatter stört die Vogelgesangsidylle.[/]
7.30 Uhr bin ich mit dem Packen fertig und eigentlich abmarschbereit. Ich habe zum Glück meine Ärmlinge gefunden, denn es ist ziemlich kühl. Ärmlinge? Radfarer kennen das. Sie sind auf jeder Reise dabeo. machenjedes kuzämelige Hamd schnell langämlig ud sind schön warm. Wenn es dann im Lauge des Tages wärmer wird, sind sie schnell ausgezogen.
8.30 Uhr fahren wir los und sind bald auf einer gut ausgebauten Asphaltstraße Richtung Norden. Auf beiden Seiten der Straße fällt eine große Anzahl von Kirchen jeglicher Couleur mit allen möglichen Phantasienamen auf.


Kirche und Kaufladen?

Heute ist Sonntag und der Zustrom zu den Predigern, die sich – laut Elvira – oft nur dadurch auszeichnen, dass sie eine Bibel richtig herum halten können und über ein großes Stimmorgan verfügen, ist groß, wobei alle Menschen auf der Straße sehr sauber und ordentlich gekleidet sind. Sie haben keine „Klamotten“ an, sondern Sonntagskleidung!
Trotzdem sind auch alle möglichen Fahrzeuge unterwegs.


Unglaublich, was man alles transportieren kann. :laugh:
Man sieht, dass mindestens vierLute auf dem Motorrad Platz haben




Das ist die Motorrad-Lkw-Variante!
Aber es geht auch so:



9.15 Uhr klettern wir am Rand des großen Grabenbruchs hoch und stellen später auf der Hochfläche fest, dass hier intensiver Ackerbau von Mais und Kartoffeln betrieben wird. Auch Viehzucht mit Schafen und Kühen ist zu beobachten und dabei fallen die schwarzweißen (hol-steinischen) Kühe besonders auf.
).15 Uhr durchfahren wir den „größeren“ Ort Musengaru. Selbst bei den kleinsten Orten sind beachtliche Bumps in die Straße eingelassen, die für den ortsunkundigen Fahrer oft kaum zu erkennen sind. Zum Glück kennt sich Josef aus! Ich hätte vermutlich längst das Auto zerlegt.
Um 9.50 Uhr nehmen wir in Dunja Jeta eine Abzweigung auf eine Nebenstraße, die sich bald als Schlammlochpiste herausstellt. Sie besteht eigentlich nur aus Schlaglöchern, doch Josef meint, solange man im 2. Gang fahren kann, sind es keine Schlaglöcher.


10.30 Uhr haben wir nach einer ganz kurzen Teerstrecke den Eingang zum Aberdare Natio-nalpark, der umzäunt ist, erreicht. Uns ist eine kleine Pause zum Vertreten vergönnt. Die Toi-letten sind allerdings unbenutzbar. Dafür erfreuen uns ein schöner Malachitnektarvögel, ein Bergbussard und ein Jackson-Frankolin






12.00 Uhr fahren wir weiter und freuen uns über viele am Rand des Weges blühenden Blu-men. Man erinnert sich fast ein wenig an alpine Flora, wären da nicht rote Gladiolen und gro-ße Trocken-Strohblumen. Viele Bäume sind dicht mit Flechten überzogen.












12.10 Uhr leben wir einen Stopp am Chania River ein, wo wir unser Lunchpaket verzehren. Ein zutraulicher Mooslandschmätzer unterhält uns dabei.


Wir stoßen während der Fahrt durch den Wald auch auf einen Trupp Weißkehlmeerkatzen, einen Colobo-Affen, einen Buschbock, einen Trupp Fassa-Wasserböcke (Haben keine Klod-ckel am Hintern!) und einen Trupp Riesenwaldschweine, die allerdings ganz schnell wieder im Dickicht verschwinden.










Büsche mit gelben Kerzenblüten stehen zu Hauf am Wegesrand. Elvira erklärt, dass sie giftig und nicht gern gesehen sind. Ich kenne sie auch aus Teneriffa.


Drei Vögelchen darf ich nicht vergessen:


Bergspint


Gelbschnabelente


Brillenschnäpper
Um 15.35 Uhr beginnt es zu regnen und fünf Minuten später erreichen wir die Lodge „The Arch“. Wieder wie beim letzten Mal im Regen!
Wir erhalten Zimmer Nr. 22 mit schönem Blick auf das Wasserloch, den wir aber zunächst bei Regen nicht genießen können. Daher gehen wir erst einmal einen Kaffee trinken. Am Wasserloch tummeln sich trotz Regens einige Büffel mit etlichen Rotschnabelmadenhe-ckern, eine Hyäne, Wasserböcke und ein Paar Nilgänse mit Jungen. Aber alle fotountauglich!


Um 17.00 Uhr steht die Fütterung der Vögel an der Futterstelle auf dem Steg an. Noch immer tropft es von den Bäumen.
Die Vögel kommen in Scharen, darunter ein Hartlaub Tu-rako.


Leider wird die Vogelparade von Handytouristen mit lautem Gequatsche, erheblich gestört. Sie denken, sie können die Vögel mit den Handys aus einem Meter Entfernung fotografieren. Genau das passende Verhalten für den Turako! Auch das kurz aufgetauchte Suni, die kleinste Antilope, und die Sumpfmangusten wurden vertrieben. Genau diese Truppe fällt dann mit Weinglas in der Hand am Wasserloch wieder durch lautes Gelächter und Gequatsche auf. Pauschaltouristen!
Dabei gab es am Wasserloch noch einen Afrikanischen Löffler und eine Bekassine, zu sehen, die aber von diesen Typen überhaupt nicht entdeckt wurden. Ich verlasse den Balkon mit Blick auf das Wasserloch, denn diese Schreitouris sind unerträglich. Ich spüle meinen Frust mit einem Whisky-Cola runter und unterhalte ich mich mit dem Barkeeper. Ich suche mir immer gerne Gespächspartner „aus dem Volk“. So lernt man Land und Leute und Ansichten kennen.
19.30 Uhr gibt es Abendessen am Büfett, das ganz ordentlich ist.
Danach können wir noch die Fütterung zweier Ginsterkatzen mit rohem Ei erleben.


Bis bald! Burschi
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Letzte Änderung: 22 Dez 2022 10:22 von Burschi.
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23 Dez 2022 07:59 #658060
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In der Nacht muss ich um 5.00 Uhr mal aufstehen und sehe bei einem Blick aus dem Fenster zufällig, wie sieben Hyänen sich an einen Wasserbock heranmachen. Dieser flieht letztlich in das tiefere Wasser des Wasserlochs, was den Hyänen scheinbar nicht so gelegen ist. Auf jeden Fall höre ich sie noch längere Zeit klagen und am nächsten Morgen steht der Wasserbock mit seinem Partner unbeschädigt da und grast.
Am Wasserloch geht am Morgen ein Paar Kronenkraniche spazieren und immer wieder balzt das Männchen. Ob erfolgreich, vermag ich nicht zu sagen, denn um 8.25 Uhr verlassen wir die Lodge.







Noah hat die Arche ja auch wieder verlassen, als die Sonne schien.
Bei der Ausfahrt begegnet uns noch eine Elefantenfamilie, die sich hier im Aberdare Natio-nalpark gut verstecken können. Immer wieder haben wir Spuren auf der Straße von ihnen ge-sehen.


8.45 Uhr verlassen wir den Park und erreichen kurz darauf wieder eine gut ausgebaute Teerstraße. Wir fahren am „Soleo“ – Unternehmen vorbei, einer ehemaligen Rinderfarm, heute Wildtierfarm, welche die größte Nashornpopulation Kenias enthält. In dieser Landschaft sind außer einigen größeren Büschen keinerlei andere Pflanzen mehr vorhanden. Kein einziger Grashalm steht mehr. Eine Folge der langen Dürre!
Die Straße zieht sich über viele Kilometer schnurgerade dahin, links und rechts völlig abge-grastes Weideland. Selten sieht man eine kleine Herde Kühe oder Schafe von Kuhreihern begleitet. Und dann – immer noch in Soleo! – steht plötzlich eine größere Zebraherde da. Sie wurden vermutlich in der Dürre gefüttert.
Um 9.20 Uhr sind wir in Naru Moru, dem Ausgangspunkt für Touren auf den Mount Kenia. der heute vollständig in Wolken ist.
9.30 Uhr fahren wir am Airport von Nanjuki vorbei und kurz darauf sind wir schon in den Vororten der Stadt, wo wir den Äquator überqueren. Es hat nicht einmal geholpert! Kein Bump an dieser Stelle! In der Stadt sind riesige Werbetafeln und durch den starken Verkehr geht es nur im Schritttempo weiter.


Die riesige Werbung für den Whiskey war mehrfach zu sehen,Ob das besonders sinnloll ist?

Das Gebäude, das wie ein Silo aussieht, soll ein Hotel sein.


Andererseits muss Trinkwasser oft noch immer mit Tankwagen geliefert werden.
Durch den Schrittverkehr kann ich gut die neben uns fahrenden Motorräder mit ihren Frachten – hier zwei lebende Schafe - beobachten.


Wohl eher weniger artgerecht!
9.50 Uhr kontrolliert die Polizei unseren Wagen. Der Polizist tippt die Versicherungsnummer in sein Handy ein und weiß binnen Sekunden, dass alles in Ordnung ist, und wir dürfen weiter fahren. Mehrfach liegen auf der Straße auch große Stachelbänder an den Polizeikontrollstellen, die jegliche Flucht verhindern sollen. Doch oftmals ist auch überhaupt kein Polizist zu sehen und die Stachelbänder bleiben unbeaufsichtigt auf der Straße liegen. Wer da hinein fährt, hat ausgesorgt.
Um 10.20 Uhr sind links und rechts der Straße wieder riesige Treibhausanlagen für Rosen und Bohnen. Wir befinden uns hier auf einer Höhe von ca. 2000 Metern und das Klima und die Böden sind angenehm für die Landwirtschaft. Die Gegend ist auch relativ dicht entlang der Straße besiedelt. Den Treibhausanlagen folgen riesige Weizenfelder, die aber schon abgeern-tet sind.
10.35 Uhr halten wir an einer Cafe´ - Raststätte, die ich von der letzten Reise noch kenne und wo ich gerne halten wollte.




Es gibt hier nicht nur ausgezeichneten Kaffee und einen Schokoladenkuchen zum Reinlegen, sondern auch bestickte Gürtel, von denen ich mir einen kaufen wollte. Leider war das ge-wünschte Muster nicht in meiner Länge vorhanden, doch mir wurde versprochen, es bis zu unserer Rückkehr in ein paar Tagen zu besorgen.
Um 11.00 Uhr setzen wir die Fahrt fort. Kurz danach wird bei einer langen Gefällstrecke mit riesigen Schildern mit Totenkopf vor Gefahr gewarnt. Elvira klärt mich auf, dass hier häufig LKW-Fahrer den Gang rausnehmen um Benzin zu sparen und dann den Truck einfach rollen lassen, was natürlich bei eventuellem Bremsen fatal ist.


11.40 Uhr sind wir in Isiolo. Elvira schärft mir ein, jetzt nur nicht zu fotografieren, denn das hätte bei der überwiegend muslimischen Bevölkerung sofort eine Anzeige bei der Polizei zur Folge. Umgehend sehe ich auch nicht nur Frauen mit Kopftuch, sondern auch mit Burka. Am Markt herrscht geschäftiges Treiben und am Stadtrand arbeitet eine Gruppe von Sträflingen auf einem Feld.
Auf der Weiterfahrt wieder lange Landstriche, in denen die Landschaft völlig ausgetrocknet und kein Grashalm zu sehen ist. Zu erkennen ist oft der blanke Steinboden, völlig überwei-det und die Erosion reißt tiefe Gräben. Hier wird auch bei Regen so schnell nichts mehr wachsen. Größere Büsche, vor allem Akazien wurden herausgeschlagen und stehen nun in Säcken als Holzkohle am Straßenrand zum Verkauf. Intensiver kann man Landschaftszerstörung kaum betreiben.
12.20 Uhr fahren wir in das Samburu-Gebiet, überqueren einen Fluss auf einer Brücke und biegen bei Archers Post in das Samburu Reservat ab. Samburu ist kein Nationalpark, darf also offiziell auch von den Einheimischen genutzt werden! Die Folgen zeigen sich in den nächsten Tagen. Ab jetzt fahren wir auf ziemlich schlechter Gravelroad.



Und dann gleich eine positive Überraschung! Kurz nach dem Gate steht rechts des Weges das erste Grevy-Zebra.


13.25 Uhr kommen wir in der Lodge an und wir erhalten das Zimmer im Haus Nr. 5.
Wieder sind die Betten wunderschön dekoriert.






Leider sind mit uns auch die Schreitouris von gestern angekommen, aber scheinbar haben sie meine bösen Blicke doch bemerkt und verhalten sich ruhig.
Um 14.00 Uhr gibt es Mittagessen, dessen drei Gänge recht gut sind. Danach haben wir bis 16.00 Uhr Pause.
Um 16.00 Uhr geht es dann los zum Nachmittagsgamedrive.
Immer wieder fahren wir an toten Kühen vorbei. Das ist eben darauf zurückzuführen, dass die Massai hier in der Trockenzeit ihre Kühe weiden und so die Wildtiere verdrängen. Grund ist auch die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Seit 2019 hat es hier praktisch nicht mehr geregnet.
16.45 Uhr erleben wir eine schöne Szene mit einer kleinen Elefantengruppe, die auch ein Jungtier mit sich führt. Die Leitkuh nutzt einen Termitenhaufen, um sich mal den Bauch zu schrubben.




Der Kleine ist etwas erbost, weil der Termitenhaufen für ihn viel zu groß ist.
Dann beginnt es zu regnen und wir fahren zurück. Dabei begegnen wir einer großen Kuhherde und einer Herde Dromedare, welche von den Hirten zum Samburufluss getrieben werden. Die Dromedare haben zusätzlich Wasserkanister umhängen. Nicht verwunderlich, dass wir dann keine weiteren Wildtiere mehr sehen.



18.00 Uhr sind wir in der Lodge, müssen uns aber erst einmal mit Taschenlampen orientieren, weil der Strom wegen des heftigen Regens ausgefallen ist. Zum Abendessen um 19.30 Uhr gibt es wieder drei Gänge, dabei zum Hauptgang einen „Red Snapper“, der ganz vorzüglich ist.
An 20.15 Uhr sind wir im Zimmer, die Moskitonetze wurden vorgezogen, die schöne Dekoration ist zerstört.
Dann gehen wir schlafen. Bis morgen!
Burschi
Anhang:
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 23 Dez 2022 08:31 von Burschi.
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24 Dez 2022 16:30 #658143
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Muss Pause machen, bin krank. Fetzen Grippe! Kannmichch nicht konuzentrieren.
Schöne Weihnacht und guten Rutsch!
Burschi
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