10.9. Chobe: Savuti —> Linyanti ... oder „Einen Elektriker hat man besser in jeder Familie “
Nicht viele Tiere haben wir in Savuti gesehen. Wenig Elefanten, sehr wenig Vögel (außer den "Bettlern" im Camp), fast keine Antilopen, 2 oder 3 Giraffen, keine Zebras oder Gnus, auch Löwen nicht.
Slender Mongoose (auf der Savuti Campsite - will auch nur das Eine )
Wir füllen noch den zweiten Reservekanister ein, wieder eine Riesenschweinerei, die wir aber komplett aufgefangen bekommen. Jetzt ist der Tank wieder knapp ¾ voll - das muss für Linyanti und Ihaha bis Katima Mulilo reichen.
Um 10:10 Uhr machen wir uns auf, am Gate empfiehlt uns die Lady die direkte Route nach Linyanti, nur die ersten 3 km seien Tiefsand, danach
„easy going, your car will do this“. Der Mann gestern sagte allerdings
„Too deep sand, go via Ghoha Gate!”. Wir riskieren es
.
Nachtrag: Gut, dass wir das gemacht haben, die Route Ghoha-Linyanti wäre 20 km länger gewesen und die Tiefsandpassagen sind wegen der LKW viel schwieriger.
Und tatsächlich, diese ersten 3 km (eher 4) haben es in sich. Wie im Bradt Safari Guide steht:
„Testing the driver‘s abilities (and that of the car) to the maximum“ .
Black-chested Snake Eagle
Also 2. Gang Hi4, so haben wir es gelernt, Gas geben (so 25 km/h) und durch, egal wieviel es schaukelt und rüttelt. Aber es hilft nichts, nach ein paar 100 m werden wir immer langsamer, der Motor nimmt kein Gas mehr an, wir bleiben stehen. Aber natürlich wie gelernt sofort vom Gas gegangen, kein Eingraben. Lo4 rein, die nächsten 200 m oder so im 2. Gang mit 8 km/h schleichend, dafür aber sicher durch den Sand. Bergab geht wieder Hi4 mit 20-25 km/h ... und die nächsten 20 min immer weiter im Wechsel. Lo4 baggert uns immer wieder raus
.
Nach ca. 4 km geht es besser, kaum noch Sand, ab und zu ein paar hubbelige getrocknete Schlammlöcher. Um 11:50 Uhr sind wir schon im Linyanti Camp, nach 39 km in 1:50 Std., d.h. immerhin ein Schnitt von über 20 km/h, nicht viel weniger als auf der Marsh Road.
Wir sollen auf Site CL3 wechseln, sagt der Camp Host, weil #1+#2 für die Gruppe, die #2+#3 gebucht hat, besser sei.
Passt uns gut, die CL3 gefällt uns genauso, mit einem schönen Blick über die Linyanti-Ebene, etwas näher am Waschhaus. (Trotzdem habe ich natürlich den ganzen Nachmittag Angst, dass man uns wieder verjagt
).
Linyanti gefällt uns beiden auf Anhieb super: Das Wasser des Linyanti-Flusses, der weite Blick über den Linyanti Marsh, Bäume spenden Schatten, ein kleine Brise kühlt. Wir sehen und hören Elefanten und Hippos, dazu Wardhogs, jede Menge Vögel, u.a. Marsh Harrier, Starlings, Bee-eater, Erstsichtung: Carmine Bee-eater.
Wir machen ein paar Stunden Siesta und essen weisungsgemäß alles Obst auf, weil dies die Elefanten riechen und dann dann nachts am Wagen rütteln
. Jede Menge Vögel in und an der Campsite - wir kommen gar nicht mehr aus dem Fotografieren raus.
Southern Black Flycatcher mit Heuschrecke
Dark-capped Bulbul
Tawny Eagle Yellow-billed Kite (danke Bele)
Black-collared Barbet
Little Bee-eater
Ein wunderschöner Nachmittags-Drive, ca. 1:45 std, durch lichten Wald („riparian forest“), immer wieder mit Blick auf den Linyanti Marsh, ab und zu verlangen Elefanten ihre Vorfahrt.
Baboons sind äußerst wasserscheu
Elefanten, immer wieder ein Freude zuzuschauen
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir zurück.
Und hier die Auflösung aus dem Post vom 21.10. und noch einmal Riesen-Dankeschön an Cruiser samt Friends&Family
.
Feuer, Zelt, Essen vorbereiten ... oops, der Kühlschrank ist aus
. Alle Stecker sind drin, Sicherungen okay, ich kann nichts entdecken. Karin geht zur Nachbar-Campsite, wo die große Gruppe mit 4 Landcruisern stehen. Sie kommt mit Mark und Michi zurück, Mark ist Elektriker. Sie finden den Übeltäter sofort, ein durchgescheuertes Kabel. Nicht das erste Mal, das Kabel ist an 4 oder 5 Stellen bereits provisorisch geflickt. Die beiden schneiden das marode Kabelstück raus, flicken es fachgerecht (und ich kann stolz Isoliertape beisteuern). Aber nun ist das Kabel zu kurz, um unten herum zum Kühlschrank geführt zu werden. Es liegt jetzt oben herum, der Kühlschrank kann nicht mehr herausgezogen werden. Aber er läuft wieder
.
Wir bieten unsere restlichen 3 Hansa-Bier an ... aber die beiden sind froh, uns helfen zu können und unser Dank reicht Ihnen. Und Karin meint „Einen Elektriker braucht man in jeder Familie!“. Wir werden mit unseren Kids reden
.
Unser Dinner ist heute Salat und Steak mit Gemüserisotto. Das Steak ist vorzüglich, man schmeckt, dass die Rinder hier freilaufend sind und sich von Gras statt Schnellwachskraftkunstfutter ernähren.
Wir stellen den Wecker auf 6 Uhr und wollen einen Morning Drive machen.
Die Nacht ist hier richtig laut: Zirpen, Hippos, Elefanten und jede Menge unbekannte Tiertöne, wir meinen auch Hyänen zu hören.