7.9. Moremi, South Bridge -> Xakanaxa ... oder „Have you seen anything?“
In der Nacht und am frühen Morgen ziehen jede Menge Elefanten direkt neben unserem Wagen vorbei. Toll!
Elefanten kann die Wildkamera - defekt scheinen nur alle anderen Tierarten zu sein.
Die übliche Kletterei am Morgen:
Um 9 Uhr brechen wir auf, bis ca. 12:30 Uhr ein wahnsinnig schöner Game Drive: zunächst die 3rd Bridge Road, dann rechts ab zur Bodumatau Lagoon, dann Makerekwa (ohne Lagoon im Namen, aber jede Menge Lagunen
). Giraffen, viele Impalas, ein paar Zebras, in der Ferne eine Erstsichtung, die Waterbucks, aber weit weg.
Wir erreichen unsere erste Wasserdurchfahrt, sie ist uns aber zu tief (etwas über Kniehöhe). Es gibt aber eine Umfahrung, die ist nur fußtief. Kein Ding für den King, genauso wie die vielen Sandpassagen.
Diese knöcheltiefe Herausforderung für Fahrer+Auto bleibt die einzige Wasserdurchquerung im ganzen Urlaub:
An der nächsten Umfahrung läuft ein Leopard direkt am Wagen vorbei, er überholt uns quasi. Netterweise bleibt er am Waldrand malerisch stehen - welch ein wunderschönes Tier .
Makerekwa ist ein Traum: eine sehr große Lagune, viele kleine, verbunden mit kleinen Kanälen, mit Baboons, Zebras, Gnus, Hippos, Lechwe, Impalas, jede Menge Vögel, darunter Southern Ground Hornbill, Löffler, Ibis.
Ground Hornbill
African Spoonbill
Reedbuck Junge Lechwe (danke, Sascha&Bele)
Grey Heron
Sacred Ibis
An dieser Lagune kommt ein Auto entgegen (schon das 4. heute
- welch ein Gedränge herrscht hier - gestern in den Black Pools war‘s nur eins), wir halten kurz und der Fahrer fragt „Did you see anything?“. Direkt in Sichtweite der 100‘en Tiere an und in der Lagune! Ihn interessierten nur Löwen oder Leoparden.
Nach 3 ½ std brauchen wir dringend eine Pause, finden an einer kleinen Lagune einen schönen Schattenplatz mit Wind und guter Sicht. Der blöde Reservekanister rechts leckt immer noch (trotz des Versuchs, mit einem Stück Plastiktüte abzudichten) und hat rechts hinten wieder alles vollgesaut. Wir beschließen, ihn in den Tank zu füllen (außerdem säuft der Landcruiser wie ein Loch, nach 180 km schon 1/3 raus, also >40 Liter
). Das Reinfüllen ist eine Riesenschweinerei, der Einfüllstutzen leckt, wir fangen den Diesel sorgfältig mit Plastiktüten und Erde/Laub auf.
Als wir fertig sind, sieht Karin direkt links neben dem Auto (also auf der anderen Seite des Einfüllstutzens) eine Elefantenherde, die ersten sind schon im Wasser.
Nach 10 min und ein paar Fotos kommen Sie noch näher, wir gehen zur Sicherheit doch ins Auto, bis nach 15 min die letzten 3 hinten/neben uns sich auch trollen. Wowwww
.
Kleiner Mittagssnack, chillen/Tagebuch/lesen
Um 15 Uhr geht‘s weiter. Wir verzichten auf die Fahrt nach Dead Tree Island und fahren direkt nach Xakanaxa. Am Gate lässt man uns ohne Formularkram durch, weil wir am South Gate schon eingetragen sind.
Wir fahren noch zu den Paradise Pools. Dort ist die Wegfindung etwas abenteuerlich weil immer wieder der Weg überflutet ist. So fahren wir etwas hin+her ... eine wieder ganz andere, schöne Landschaft. Lechwe, Vögel.
Nilgänse
Gegen 17:30 Uhr sind wir in unserer Campsite (XA 5, schöner Blick, leider kein Wasser wegen der Trockenheit, direkt am neuen Waschhaus).
Ein kleiner Spaziergang zum Boat Hire; dort ist viel Wasser (fast normal sieht es aus) und wir sehen jede Menge Vögel.
Red eyed Bulbul
Bennett's Woodpecker
Greater Blue-eared Starling
Hartlaub's Babbler
Eigentlich ist das Identifizieren der Vögel doch recht einfach:
... man muss den Nachnamen erkennen,
... natürlich gibt es neben Greenbul und Bulbul auch Brownbul
... und so tolle Familien wie Boubou, Hoopoe, Waxbill, Crombec, Bustard, Brubru
... und die trivialen wie Dove, Duck, Eagle, Egret, Heron, Harrier, Owl, Weaver ... u.v.m.
... und dann den Vornamen, etwas fantasielos wie African, Black, White, Yellow, Brown ...
... oder so treffende wie Dark-capped, Red-eyed, Yellow-billed, White-throated ... stellt euch hunderte Kombinationen vor
... und ganz beliebt, nach berühmten Vogelforschern zu benennen: Bennet, Burchell, Hartlaub
... oder so präzise wie lesser-striped und greater-striped, Little oder Great oder die Steigerung Goliath ...
Also alles ganz easy und wir haben dann auch sofort die Michael's White-winged Swallow erkannt und konnten natürlich diesen Dark-backlit Bulbul sofort exakt benennen
Danach beginnt unser fast schon eingespieltes Programm:
Wir beide räumen Tisch, Stühle, Bodenplane raus, auf die Plane kommen die Topf- und Geschirrkiste sowie Müllsack und die Krimskrams-Ikeatüte. Wobei Karin die Klettermaxe ist, die in die „Höhle“ kriecht und die hinteren Sachen rausholt. Sie weiß, wo alles ist - und findet auch immer alles (ich bin da komplett untalentiert).
Karin bereitet das Essen vor, ich mache Feuer, damit wir für‘s Kochen eine schöne Höllenglut haben.
Dann baue ich das Zelt auf, lege die Isomatten unter die Matratze und räume innendrin auf.
Ziel ist, dass Höllenglut und Essenschnibbelei etwa gleichzeitig fertig sind, was beim 2. Mal schon recht gut klappt - gestern hat es mit dem Feuer sehr viel länger gedauert.
Heute gibt es Kudu-Filet mit Reis und Gemüse. Alles über der Glut gebraten/gekocht, diesmal als 3-Flammen-Herd.
Zum Abschluss eine schöne Überraschung: Wir haben seit heute Morgen die beiden LED-Leuchten in der Dachrinne das Landcruisers stehen lassen, sie waren da einfach locker reingestellt, ohne Magnethaftung ... und sie sind beide noch da
. Gute Qualität, diese Empfehlung aus dem Namibia-Forum!