THEMA: Quer durch Botswana nach Simbabwe-Teil 1
20 Sep 2014 10:19 #354536
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Reinhard1951 schrieb:
Hallo erzi,
tolle Bilder und schön geschriebener Bericht! Freue mich auf die Fortsetzung.

Lieben Dank für dein Interesse.
Ich hoffe, ich schreibe nicht zu viel, ich versuche schon für Euch zu kürzen. Mein privater Reisebericht ist um einiges umfangreicher.

LG erzi
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20 Sep 2014 10:25 #354538
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Susi65 schrieb:
Hallo Erzi,

ich bin heute kurz dazugestiegen, und muss "leider" schon morgen meinen Platz wieder räumen ;), da ich nach Namibia "muss" . In drei Wochen werde ich Versäumtes aber auf jeden Fall nach holen. Botswana mit dem Dachzelt steht bei uns im nächsten September/Oktober auch das allererste Mal auf den Plan, und da sauge ich im Moment alles auf, was ich an Infos so kriegen kann.

Im Mapungubwe im Leokwe Camp waren wir im letzten Jahr um diese Zeit. Leider war es bei uns die zwei Tage dort total bewölkt (und kühl) , so dass wir am Confluence-View-Point leider keine schöne Abendsonne hatten :( .

Liebe Grüße

Susi

Hallo Susi,

vielen lieben Dank für Dein Feedback.
Viel Spaß in Namibia. Wir haben schon zwei Rundreisen durch dieses paradiesische Land gemacht.

LG von Erzi
Letzte Änderung: 20 Sep 2014 10:30 von erzi.
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20 Sep 2014 10:33 #354540
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Reisemaus schrieb:
Toll, ein neuer Reisebericht! :lol:
Bin gespannt auf Simbabwe, da möchten wir nächstes Jahr auch hin
Viele Grüße
Doro

Danke! B)
Von Simbabwe kann ich Dir nur über Victoria Falls Town und Vic-Falls berichten. Dann war die Reise zu Ende.
Jetzt bin ich über Deinen Reisebericht und Deine Bilder gespannt, die Du nächstes Jahr machen wirst. Das Land interessiert mich brennend.

LG erzi
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20 Sep 2014 10:40 #354541
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Mapungubwe NP nach Khama Rhino

Unser Gepäck ist im Auto verstaut. Reifen, Öl, Bremsflüssigkeit und Batterie sind überprüft. Wir freuen uns sehr auf den heutigen Tag, denn wir werden das erste Mal in Botswana sein, in einem Land, über das wir schon so oft gelesen, gehört und geredet haben. Wir sind gespannt, denn: Was erwartet uns? Wie sind die Straßenverhältnisse, die Formalitäten, die Einkaufsmöglichkeiten, die Menschen, die Verständigung, …?

Die Staats-Grenze haben wir viel später erreicht, als gedacht. Die Straßenverhältnisse sind wieder ätzend. Wir haben für den Grenzübergang die Grenzstation Martin`s Drift ausgesucht, weil die eine Hochwasserbrücke über den Limpopo besitzt. Ausgereist sind wir schnell. Wir passieren sitzend im Auto die Südafrikanische Grenze und bekommen einen kleinen Zettel ins Auto gereicht. Danach überqueren wir den Limpopo und befinden uns nun auf der Botswanischen Seite. In einem Barackenähnlichen Gebäude füllen wir das Immigration Formular aus und an einem weiteren Schalter kaufen wir ein Permit für unser Auto. Da heute keinerlei bargeldloser Zahlungsverkehr funktioniert und wir noch keinen einzigen Pula unser eigen nennen, müssen wir Geld umtauschen. Wir lassen unser Auto samt Gepäck innerhalb des umzäunten Areals stehen, passieren zu Fuß den eigens für uns
hochgelassenen Schlagbaum und biegen – nun halbillegal - um die Ecke. Ich trau meinen Augen nicht! Mitten in der Prärie steht einsam und verlassen eine windschiefe Wellblechhütte. Da soll man Geld abheben können?? Nun, es hat funktioniert.

Wir sind in Botswana!!! Die Landschaft ist unverändert – eine endlos scheinende Halbwüstenlandschaft. Zäune auch hier entlang der Straßen. Je weiter wir ins Landesinnere fahren, umso häufiger sehen wir Nutztiere auf dem Grasstreifen zwischen Zaun und Straße: Rinder, Ziegen und Esel. Da sie wissen, dass es auf der anderen Straßenseite auch leckeres Gras zu fressen gibt, müssen wir damit rechnen, dass unberechenbare Straßenüberquerungen stattfinden. Dann heißt es nur noch scharf bremsen oder bestenfalls umfahren. Denn es gibt da noch die Esel, die beschließen, mitten auf der Fahrbahn stehenzubleiben. Da hilft alles Hupen oder gar ein kleiner Stupser mit dem Auto nichts. Stur bleibt Stur.

Endlich erreichen wir Serowe. Unser erster Gang führt uns zum Geldautomaten. Am ersten ist das Geld aus. Beim nächsten führen wir die Kreditkarten ein, geben die PIN ein und danach geht nichts mehr. Der Computer ist festgefahren! Die Schlange hinter uns wird allmählich länger. Die Dame hinter uns fragt was los ist. Dann bietet uns die nächste ihre Hilfe an und dann steht plötzlich eine Traube von hilfreichen, geduldigen Menschen um uns herum. Alle wollen helfen. Der Security wird ebenfalls auf uns aufmerksam, bahnt sich einen Weg zu uns und wir bitten ihn, die Notrufnummer anzurufen, die für diese Fälle am Automaten festgeklebt ist (wir haben ja noch keine Telefonkarte kaufen können). Eine Frau zückt selbstlos ihr Mobilphone und bald wird die Verbindung zur Bank hergestellt. Der Computer wird neu gestartet und ein Update eingespielt. Kurzzeitig erscheint auf dem Desktop Windows 2003! Ist nicht seit Anfang des Jahres Windows XP nicht mehr sicher, da Microsoft keine Updates der Sicherheitssoftware mehr zur Verfügung stellt?

18 Uhr treffen wir in Khama Rhino ein. Das im Dunkeln ausladen kennen wir schon. Mittlerweile hat das Abendkonzert der Tiere eingesetzt. Wir sind wieder ca. 1300 m hoch und - wir spüren es jetzt schon – die Nacht wird bitter kalt werden. Als ich unser Haus in Augenschein nehme, stellen sich mir die Haare zu Berge. Es macht einen heruntergekommenen Eindruck und, was viel schlimmer ist, es ist nicht sauber. Das Licht im Waschraum und Toilette ist ungenügend, doch es reicht, was ich sehe, den Rest kann ich mir denken. Ich mache die Oberflächen und die Sanitäranlagen sauber, außerdem wasche ich das Geschirr. Die Dusche beschließen wir gar nicht erst zu benutzen. Wir entscheiden heute Abend trotz schneidender Kälte am Lagerfeuer zu essen und uns nur zum Schlafen im Zelt aufzuhalten. 21 Uhr haben wir Stromausfall. Eigentlich nicht schlimm, da wir sowieso müde sind und demnach gleich in unsere warmen Betten schlüpfen können.



Letzte Änderung: 20 Sep 2014 15:02 von erzi.
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20 Sep 2014 10:49 #354545
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Khama Rhino - Dombo Farm

Wir haben diese Nacht schlecht geschlafen. Die Geräusche im oder außerhalb unserer Unterkunft lassen uns beide nicht in den Tiefschlaf fallen. Und da ist noch ein besonders lautes und nahes Geräusch im Zimmer, was uns nicht zur Ruhe kommen lässt. Morgens sehen wir die Bescherung. Ich habe in einer Tüte zwischen Wasserflaschen eine Tafel Schokolade vergessen und die haben sich die Mäuse oder anderes Getier schmecken lassen. Ein ziemlich großes Stück ist abgeknabbert.

Wir wollen noch das kleine Wegenetz auf dem 4300 Hektar großen Reservat abfahren. Das Gebiet wurde Ende der 80er Jahre zu einem Wildschutzgebiet vor allem zum Schutz der Nashörner aufgebaut. Von anfänglichen acht Breitmaulnashörnern war 2010 der Bestand auf 30 Breitmaul- und vier Spitzmaulnashörner angewachsen. So die Theorie. Auf unserer Rundfahrt haben wir leider kein einziges gesehen, zu dicht ist hier die Busch- und Baumsavanne.

Das Frühstück gibt es 180 km weiter in Letlhakane einer Minenstadt. Die Diamantenmine, die 1977 ihren Betrieb aufnahm, weist heute die prozentual höchste Ausbeute an Schmuckdiamanten weltweit auf. Beim Verlassen der Stadt fallen uns die großen Schutthalden der Diamantenmine auf. Ansonsten ist dieser Ort trostlos. Ein zusammengewürfelter Haufen von Wohngelegenheiten Verwaltungsgebäuden, kleinen Läden, Tankstellen und Supermärkten.

An der Tankstelle fragen wir nach einem Frühstücks-Service und werden in das erste Stockwerk eines angrenzenden Gebäudes geführt. Da sitzen wir nun allein in einem kahlen Raum ohne Fenster an einer von drei kleinen Tafeln, die mit einer weißen fleckigen Tischdecke bedeckt ist. Unsere Vorstellungen von einem guten Frühstück verflüchtigen sich gerade. Wir bestellen ein Continental Breakfast und ein Amerikanisches. Nach einer Weile wird der Kaffee serviert, d. h. Pulver-Kaffe und eine Kanne Wasser. Später werden Müsli und Cornflakes, beides aus einer billigen Großpackung, serviert. Dazu bekommen wir heiße! Milch. Als wir dann „kalte“ bestellen, erreicht uns ein verständnisloser Blick. Das Spiegelei mit Speck ist gut. Das Frühstück kostet 8 €.
Zwischendurch versuche ich auf die Toilette zu gehen, was sich weder als einfach noch als schnell herausstellt. Die Toiletten auf unserer Etage sind zugesperrt, die Kellnerin nirgends aufzufinden. Ich gehe zum angrenzenden Shop und lasse mir die Schlüssel geben. Den Weg zu den Toiletten habe ich mir erklären lassen und auch bald gefunden. Erst als ich vor dem Toilettenhäuschen stehe sehe ich, dass am Schlüsselbund sechs identisch aussehende Schlüssel hängen. Oh man, nach dem fünften hat endlich einer funktioniert. Eilig darf man es hier nicht haben. Ich bin nun drin, nur dass auch die fünf Toilettentüren alle verschlossen sind. Also wieder durchprobieren. Geschafft! Zu meiner Überraschung sind Toilette und Waschraum picobello sauber. Als ich Hannes mein kleines Abenteuer erzähle, beschließt er an einem anderen Ort seinen Bedürfnissen nachzugehen.

Es ist 10.30 Uhr, die Sonne brennt erbarmungslos. Die meisten Tiere suchen Schatten. Eine Kuh hat sich sogar eine Bushaltestelle als Schattenplatz auserkoren. Anderen Tieren wiederum scheint die Hitze nichts auszumachen. Starr stehen sie mitten in der Sonne und rühren sich nicht vom Fleck.

Wir kommen gut voran. Zur Abwechslung ist die Straße mal in einem guten Zustand. Ab und zu müssen wir wegen Veterinärkontrollen abbremsen. Einmal kommen wir in eine Polizeikontrolle und müssen unsere Ausweise und Führerschein vorzeigen. Alle sind nett und gesprächig und lassen uns meist mit einem Lächeln weiterziehen.
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Rechter Hand sehen wir die Makgadikgadi-Salzpfannen, die am dünnsten besiedelte Region Botswanas. Die Pfannen sind vegetationslos, an ihren Rändern findet sich flaches Grasland. Die mit Abstand größten Pfannen sind die Ntwetwe-Pfanne und die Sowa-Pfanne. Wegen des Mopipi-Staudamms, der die Diamantmine in Orapa mit Wasser versorgt, führt der Boteti, der Zufluss zur Ntwetwe-Pfanne, heute nur noch sehr selten Wasser in die Pfanne. Daher liegt sie fast immer trocken. Die Sowa-Pfanne wird vom Nata gespeist.

Unsere nächsten fünf Tage werden wir auf der Dombo-Farm, eine Wild-Farm, verbringen. Kurz nach der Ankunft trauen wir unseren Augen nicht: Der zweite hintere Reifen hat einen Platten! Tag fünf unserer 20-tägigen Reise.

Es ist ein herzlicher Empfang, den uns Heike und Uli bereitet haben. Unser bezogenes Häuschen lässt keine Wünsche offen. Der Gegensatz zur gestrigen Unterkunft könnte kaum größer sein. Die Einrichtung ist geschmackvoll, alles miteinander abgestimmt, und bis ins Kleinste durchdacht, sauber und kühl.

Die heutige Nacht ist außergewöhnlich klar. Als wir auf die Veranda hinaustreten, funkeln unzählige Sterne über uns. Sie scheinen nicht fern am Himmel zu stehen, sondern zum Greifen nah zu sein. Einige sind unheimlich groß und deutlich zu sehen. Als bräuchte man nur die Hände auszustrecken, um sie zu berühren. Die Milchstraße zeigt sich in ihrer ganzen Pracht. Die Schönheit dieses Anblicks übt immer wieder aufs Neue eine Faszination auf uns aus.



Letzte Änderung: 20 Sep 2014 15:04 von erzi.
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20 Sep 2014 11:05 #354549
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Haupthaus mit Veranda

Unser "Häusle"

Weg vom Häusle zum Haupthaus
Letzte Änderung: 20 Sep 2014 11:16 von erzi.
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