THEMA: Quer durch Botswana nach Simbabwe-Teil 1
14 Sep 2014 16:45 #353861
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Tag 3 - Mapungubwe NP oder Reifenpanne Nr. 1

Hannes hat heute Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Damit wir heute gebührend feiern können, müssen wir uns erst mal Feuer, Lighter und ganz wichtig: irgendein alkoholisches Getränk zum Anstoßen besorgen. Da es im NP keinen Shop dieser Art gibt, müssen wir also wieder nach Alldays kurven. Bald halten wir ein Six Pack Hanse-Bier und zwei südafrikanische Rotweinflaschen in der Hand. Wie wir uns auf einen gemütlichen Sundowner am Lagerfeuer freuen!

Als wir aus dem Laden treten, erwartet uns eine schöne Bescherung. Die Luft aus unserem rechten hinteren Reifen verflüchtigt sich gerade mit einem lauten Pfeifen! Oh man, Tag drei und schon die erste Reifenpanne. Hilfe ist gleich zur Stelle und unser erster Ersatzreifen ist nun in Gebrauch. Der kaputte Reifen wird uns mit einem Emergency Set geflickt. Ein Geldschein wechselt den Besitzer und noch etwas obendrauf für die Lehrstunde. Es ist schon ewig her, dass wir einen Reifen gewechselt haben. Wo setzt man den Bock an? Reifen flicken? Noch nie gemacht.

Auf dem Rückweg begleitet uns auf dem letzten Stück die Western Side des NP. Wir fahren an schöne Felsmassive und Steinformationen vorbei. Sie leuchten in der Nachmittagssonne rötlich, im Vordergrund schimmert das Gras gelb-grün, im Hintergrund finden sich sattgrüne Bäume, die ganze Szenerie ist umrahmt von einem blauen Himmel. Die Mittagsglut hat sich längst verflüchtigt, die Temperatur ist angenehm.

Wieder im Nationalpark erwarten uns weitere tolle Felsformationen. In der letzten Stunde vor Sonnenuntergang ist das Licht am intensivsten, sind die Farben am kräftigsten. Auch die Tiere, die die heißesten Stunden des Tages lieber dösend im Schatten verbringen, werden aktiv. Wir beobachten, dass die Tiere hier scheuer als im Krügerpark oder im Etosha sind. Vielleicht liegt es daran, dass der NP abseits – im äußersten Norden Südafrikas – liegt und daher weniger mit Übernachtungs- und Tagesgäste frequentiert ist.










Anhang:
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14 Sep 2014 17:05 #353869
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Tag 4 - Mapungubwe NP

Unsere heutige Tagestour führt uns durch den Norden und den Osten des Mapungubwe NP. Wir fahren die zwei angebotenen Trails.
Zuerst den Nordöstlichen 4*4 Trail, der uns bis zur Khongoni plain führt. Der Trail ist relativ einfach zu fahren und landschaftlich sehr abwechslungsreich. Mehrmals fahren wir am Limpopo River entlang und durchfahren saftige Mopane- und Auenwälder. Sie bilden die erstaunliche Kulisse für eine reiche Vielfalt von Lebewesen, wie Giraffen, Elefanten, Eland, Oryx und Springböcke. Immer wieder entdecken wir einen der fotogenen Baobab-Bäume, die wie absichtlich an bestimmten Punkten in der Landschaft wie hingesetzt wirken.

Während wir die Landschaft genießen und total entspannt langsam dahintuckern, erreicht uns plötzlich ein ohrenbetäubendes Geräusch! Wir lenken unsere Blicke in diese Richtung und entdecken in drei Meter Entfernung einen Elefantenbullen im angrenzenden Busch. Die Ohren sind weit aufgestellt, er macht eindeutige Drohgebärden in unsere Richtung und posaunt uns wutentbrannt an. Wir sind zu Tode erschrocken. Hannes kurbelt erst einmal sein Fenster hoch (?) und gibt Sekunden später Gas. Wir haben ihn durch das Dickicht nicht rechtzeitig gesehen und sind ihm anscheinend zu nahe auf die Pelle gerückt. Das Erlebnis, und vor allem das Geräusch, bleiben uns den ganzen Tag noch im Gedächtnis.

Der zweite 4*4 Trail, der Kanniedood Loop, ist schon etwas schwieriger zu fahren. Es geht über Stock und Stein und über Felsplatten hoch zum Gipfel. Von da oben haben wir einen tollen Blick über die Berge und das Tal. Das steile Stück müssen wir auch wieder runter und so tuckern wir, den 4*4 eingeschaltet, wieder ins Tal hinab. Jetzt wird die Piste unwegsam. Mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h arbeitet sich unser Landcruiser durch unwegsame Geröllstrecken, durchsetzt mit umgekippten Bäumen und Sträuchern oder nur halb eingewachsenen riesigen Baumwurzeln. Einfacher wird es wieder als wir durch die riesige Mopanewald-Plantage fahren. Das war ein gutes Training für uns, um uns für spätere schwierigere Offraod-Fahrten zu wappnen.

Mittlerweile ist es schon Nachmittag, die tiefer stehende Sonne lässt die außergewöhnlichen Sandsteinformationen und Granitfelsen ocker bis orange leuchten.

Wir erreichen den Confluence-View-Point, steigen aus und laufen einen kleinen ausgewiesenen Pfad auf eine Anhöhe. Von hier oben haben wir einen phantastischen Blick auf die Ebene. Wir befinden uns genau am Dreiländereck. Der Shashe River, der Botswana und Simbabwe trennt, vereint sich mit dem Limpopo, wiederum Grenzfluss Südafrika-Botswana bzw. Südafrika-Simbabwe. Ein riesiges Flussdelta mit ausufernden Sandbetten ergießt sich unter uns in der Abendsonne. Welch ein Spektakel!















Letzte Änderung: 14 Sep 2014 17:05 von erzi.
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18 Sep 2014 17:36 #354349
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Heute schicke ich Euch noch ein paar Fotos vom Mapungubwe NP.

Am Wochenende gehts weiter mit dem Reisebericht!
Die Themen: Khama Rhino, Makgadikgadi NP, Nxai NP und Dombo Farm.

Ich wünsche allen noch eine angenehme Rest-Arbeitswoche. Bis zum WE also. :cheer:
















Letzte Änderung: 18 Sep 2014 17:37 von erzi.
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20 Sep 2014 19:55 #354611
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Dombo Farm

Auf der Farm von Heike und Uli gibt es etwas Einmaliges. Sie halten zwei Carakals als Haustiere. Eigentlich wurden diese gekauft um sie später auf der Farm auszuwildern, doch es hat sich bald herausgestellt, dass sie die für die Wildnis erforderliche Gesundheit nicht besitzen. Sie würden nicht lange überleben. Uli hat dann ein riesiges Gehege gebaut und seitdem kümmern sie sich um die beiden wie zwei Eltern um ihre Kinder.

Wir dürfen bei der Fütterung dabei sein. In einer Ecke platziert warten wir gespannt. Von weitem hören wir sie fauchen. Und da kommen sie auch schon um die Ecke geprescht, zwei Carakals stürmen auf uns zu. Gerade als wir denken, dass wir überrannt werden, gehen sie scharf in die Kurve. Im nächsten Augenblick schlappern sie zufrieden aus ihren Näpfen. Anschließend gibt es ein paar Runden im Gehege. Timmy, der männliche Part, hat sich schnell an mich gewöhnt, und so kann ich schon am zweiten Tag allein mit ihm einige Runden drehen. Am dritten Tag habe ich mich getraut, mich herunter zu beugen und ihm einen Kopf-zu-Kopf-Stüber zu geben, was einem Freundschaftsbeweis unter Karakals gleichkommt. Für mich eine große Überwindung, denn vorher habe ich mich beim Strecken und Gähnen davon überzeugen können wie lang und spitz die Zähne dieser Katzen sind. Mit Sophie habe ich dann am vorletzten Tag Freundschaft geschlossen. Sophie ist eine richtige „Katzendame“ und nicht leicht zu gewinnen. Aber meine tägliche Anwesenheit und Timmys Zutraulichkeit hat auch sie letztendlich überzeugt.

Am Nachmittag unternehmen wir eine Farmrundfahrt. Am zweiten Wasserloch – die Wasserlöcher werden von Uli regelmäßig gefüllt – schrecken wir einen Elefanten auf. Die Bewegungen des Elefanten sind hektisch, er wirkt nervös, seine Ohren sind breit aufgestellt. Er akzeptiert nicht mal unser Auto in gewisser Entfernung, also verlassen wir das Areal. Wir sind die Eindringlinge, er war nun mal zuerst da.

Als Trost bestaunen wir ein wenig später die erst vor kurzem geschlüpften Schleiereulen. In einem Unterschlupf drängen sich in einer Ecke acht kleine Schleiereulen. Sie wirken apathisch und haben die Augen halb zu. Die Mutter hat sich aus dem Staub gemacht, als wir gekommen sind; wir haben sie noch wegfliegen sehen. Es stinkt gewaltig nach Aas und Exkrementen. Schleiereulen sind Boden-brüter, also in den ersten Tagen/Wochen stark gefährdet, hoffentlich bietet der feste Unterschlupf sicheren Schutz. Wir machen die Tür wieder zu und erfahren dann später, als wir schon zu Hause sind, dass alle acht überlebt haben.

Jeden Abend lassen sich Heike und Uli etwas anderes zum Abendessen und als Abendprogramm einfallen. Heute wollen wir gemütlich am Lagerfeuer sitzen, Gin-Tonic trinken und den Gemsbock Gulasch im Schmortopf schmoren lassen. Aber der Leopard hat beschlossen uns auch heute einen Besuch abzustatten und so verlassen wir das etwas außerhalb liegende Lagerfeuer-Areal und sitzen zu viert wieder auf der Terrasse, wo wir einen erstklassigen Blick auf unser Abendprogramm haben.



















Letzte Änderung: 20 Sep 2014 19:57 von erzi.
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21 Sep 2014 17:24 #354705
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Nun der vorerst letzte Tag des 2. Teils B)

Makgadikgadi NP

Heute geht`s zum zweiten angrenzenden NP, zum Makgadikgadi NP. Er ist der größere und landschaftlich schönere. Die Makgadikgadi-Pfannen gelten als einer der größten Salzpfannen der Erde. An der Stelle der heutigen Makgadikgadi-Salzpfannen war früher ein großer See. Er umfasste etwa 60.000 km² und erreichte eine Tiefe von bis zu 30 Metern. Da der See ohne Abfluss war, konzentrierte sich das Salz. Durch Klimaveränderung und Erdverschiebungen trocknete der See aus.



Unser erster Höhepunkt bahnt sich am fernen Horizont an. Wir können schätzungsweise Hunderte Zebras erkennen. Die Migration hat begonnen oder auch: Die Invasion der Pflanzenfresser folgt dem besseren Nahrungsangebot. ;) Um das Ausmaß erfassen zu können, steigt Hannes auf das Autodach und sieht nicht nur Hunderte, sondern Tausende Zebras. Der ganze Horizont ist mit Streifen übersäht. Da uns die Zebras gewittert haben, sind Tausende Augenpaare auf uns gerichtet.



Bald wird die karge Savannenlandschaft saftiger und der nahe Fluss kündigt sich an. Die Flora und Fauna ist plötzlich wie verändert. Überall sattes Grün, blühende Pflanzen, Klunkel-Kraniche, Reiher und Enten, die den Fluss bevölkern. Und nicht nur die. Wir entdecken eine große Herde Hippos, die sich mitten im Fluss verteilt hat. Es sind 13 an der Zahl, so viele auf einmal haben wir noch nie beobachtet. Darunter sind auch drei kleine Hippos, die kaum aus dem Wasser ragen.

















Als wir weiterfahren sehen wir unzählige Geier am Himmel kreisen, die sich später auf einen einzigen Baum niederlassen. In der Nähe entdecken wir ein totes Zebra. Fleischfresser haben bereits klaffende Löcher in den Kadaver gefressen. Die Totengräber der Lüfte warten sicher nur darauf, dass wir wegfahren, dann werden sie sich über den Rest hermachen.






Wir haben noch einmal Glück. Ganz in der Nähe entscheidet sich gerade eine Elefantenfamilie im Fluss ein Bad zu nehmen. Sie haben uns gewittert. Mit einem gelassenen Schwenken des Kopfes betrachten uns die Tiere und stufen uns als harmlos ein. Sie gehen weiter ihrem vergnügten Badespaß nach. Man spürt die Freude und Ausgelassenheit, die sie dabei haben. Wir beobachten, wie die körperkontaktfixierten Tiere sich ständig berühren. Sie gießen sich Wasser auf den Rücken, verdrehen ihre Rüssel ineinander, tauchen sich gegenseitig unter, balgen miteinander, prusten, posaunen. Wir sehen heute das erste Mal Elefanten baden. Ein Blick in eine fremde und private Welt, ohne Barriere. Unvergesslich.









Unser heutiges letztes Erlebnis haben wir, als wir mit der Ein-Auto-Fähre über den Boteti setzen. Da der Boteti in den letzten Jahren wieder Wasser führt, wurde 2011 eine kleine Fähre eingesetzt. Es wartet noch ein anderes Auto hinter uns und weil der Feierabend lockt, befinden wir uns dann plötzlich zu zweit auf der Fähre. Das Gewicht ist nicht so das Problem, nur die Länge. Es ist wirklich Millimeterarbeit, die Autos so zu rangieren, dass beide auf die Fähre passen. Ich bewundere Hannes Fahrkunst und Ruhe, denn ich bekomme etwas Panik, da ich vor uns nur noch Wasser sehe und wir immer noch weiter nach vorn gewunken werden. Durch das doppelte Gewicht kann die Fähre am anderen Ufer nicht bis an den Rand fahren, also müssen wir erst in den Fluss hineinfahren, um an das Ufer zu gelangen. Kein Problem für unseren Landcruiser.

Es war ein herrlicher Tag, eine sanfte Brise streift über das Gras, der Himmel ist glutrot gestreift.

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28 Sep 2014 14:14 #355398
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Dombo-Farm - Maun

Ein letztes Mal bin ich noch bei der Fütterung von Timmy und Sophie dabei. Während des Einladens werden wir plötzlich von einem aufgeregtem Vogelgezwitscher aufgeschreckt. Eine Schlange hat sich im Baum einem Vogelnest zu sehr genähert. Die Vögel versuchen nun in Teamarbeit die Schlange zu verscheuchen, in dem sie abwechselnd mit dem Schnabel voran die Schlange aggressiv anfliegen und aufgeregt zwitschern. Erstaunlich das kollegiale Vorgehen verschiedener Vogelarten, um einen gemeinsamen Feind zu bezwingen.

Am frühen Nachmittag, und nach einer Irrfahrt durch Maun, finden wir endlich die Unterkunft von June Liversedge "The Kraal". Selbst mit GPS ist diese sehr schlecht zu finden, Beschilderung: Keine! Die Unterkunft, herrlich gelegen am Thamalakane Fluss, lädt ein auf dem Steg zu sitzen, einen Kaffee zu trinken und die vielen Vögel zu beobachten. Wir haben jedoch keine Zeit. Mit Heikes Beziehung habe wir heute Nachmittag noch einen Flug über das Okawango Delta ergattert.

Zuerst müssen wir jedoch unsere Vorräte auffüllen, heute sind wir für unsere Verpflegung wieder selbst verantwortlich. Im Spar sind wir die einzigen mit heller Hautfarbe. Wir fühlen uns trotzdem nicht unwohl. Die Botswanischen Einwohner sind ein sehr stolzes Volk. Nie haben wir eine Situation erlebt, in der wir Angst hatten, weder in Einkaufsmärkten, noch an Tankstellen oder Ballungszentren.

Im Supermarkt herrscht ein einziges Gewusel, trotzdem kommt keine Hektik auf. Mir wird ganz wirr im Kopf. Auch Hannes versucht so schnell wie möglich, alles Nötige in den Wagen zu packen. Wir sind es nicht mehr gewohnt unter so vielen Menschen zu weilen. Anderthalb Wochen im Busch haben ausgereicht, um uns zu „entwöhnen“.

Überall gibt es nur ungeschnittenes Brot. Wir haben uns schon damit abgefunden, selbst das weiche Brot schneiden zu müssen, als wir am Ausgang eine Brotschneidemaschine entdecken, umringt von einer Menschentraube. Irgendwann schaffen auch wir es, unser Brot in den Automaten zu schieben.

Am Geldautomaten, wo wir erfolgreich gerade selbst Geld abgehoben haben (ist ja nicht selbstverständlich), helfen wir einem älteren Einheimischen den Automaten zu bedienen. Er ist uns sehr dankbar. Beim Lächeln sind nur noch drei Zähne zu erkennen.

Zum schönsten Licht des Tages – Punkt 16 Uhr - heben wir mit einem viersitzigen Leichtflugzeug für einen einstündigen Flug (2370 Pula) über das Okawango Delta ab. Das Besondere am Okawango ist, dass er nie das Meer erreicht. Das Wasser versandet, was nicht vorher schon verdunstet ist. Es ist durch zwei Extreme gekennzeichnet: Überschwemmung und Dürre.

Hannes sitzt vorn neben dem Piloten und ich hinten in der Mitte, habe also nach links und rechts freie Sicht. Am Anfang machen wir uns noch gegenseitig aufmerksam auf eine Elefantenherde, die im Gänsemarsch durch das Wasser stapft oder eine Giraffenherde, die an Baumwipfeln zupft oder über eine besonders landschaftlich schöne Aussicht. Doch bald sitzen wir nur noch da und genießen die überwältigende Naturschönheit. Das Okawango-Delta ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, welches sich in seiner Gesamtheit nur aus der Vogelperspektive erschließen lässt. Ein Mosaik aus offenen Wasserflächen, schwimmenden Inseln aus Vegetation breitet sich unter uns aus. Ein Labyrinth aus unzähligen Wasserstraßen. Der Sonne-Wolken-Mix lässt unterschiedliche Schattenspiele entstehen, die Sonne spiegelt sich im Wasser. Es gibt tolle Momente, in denen die Kontraste wie unwirklich scheinen.




























Wieder in der Unterkunft zurück wird die Dunkelheit vom Gesang der Frösche erfüllt – es müssen Hunderte sein. Das vielstimmige Pfeiffen, das uns an den Klang von Kuhglocken erinnert - nur feiner und Hundertfach - begleitet uns in den Schlaf.
Letzte Änderung: 28 Sep 2014 19:51 von erzi.
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