THEMA: On revient -c’est sûr! VicFalls+Nord-Botswana 2012
03 Okt 2012 10:29 #256460
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7658
  • Dank erhalten: 18367
  • Champagner am 03 Okt 2012 10:29
  • Champagners Avatar
Sabine26 schrieb:
franzicke schrieb:
Vor allem bei diesem sehr kurzen Aufenthalt in Botswana hatten wir irgendwie den Eindruck, dass die schwarzen Mitarbeiter und Ghaba (der Guide)viel selbstbewusster sind als in Namibia ... könnte das auch daran liegen, dass man Diamanten erst nach der Kolonialzeit gefunden hat?

Ich möchte mal behaupten, dass das auch teilweise mit der Geschichte Botswanas zu tun hat. Wie gesagt, für mich steht aus der "jüngeren Geschichte" da schon die Ehe von Seretse Khama und Ruth exemplarisch.
Soweit mir bekannt ist, war Botswana auch nicht unter der Kolonialherrschaft wie die Nachbarstaaten. Gerne könnt ihr mich aber korrigieren, wenn ich mich irre.

Was die Hautfarbe angeht, so habe ich bisher auf beiden Seiten Freundlichkeit erlebt, aber auch mal das eine oder andere, was mich gestört hat.
Ich denke, das ist wie überall und pauschalisieren kann ich nicht.

Viele Grüße
Sabine

Auch der Fund der Diamanten gehört irgendwie zur Geschichte...

Botswana stand "nur" unter Protektorat, was aber wohl keinen großen Unterschied ausgemacht haben soll - hab ich neulich gelesen - aber ich war nicht dabei... Ich meine aber auch schon das Gegenteil gelesen zu haben: nämlich dass genau dies u.a. der Grund für das selbstbewusste Auftreten der Botswaner sei....

Deshalb will ich das ja mal genauer nachlesen!!

Den Eindruck von Franzicke von dem Gefühl des größeren Selbstbewusstseins möchte ich aber unterstreichen - das meinte meine Freundin mit "fier", das sich sowohl mit "stolz" als auch mit "selbstbewusst" übersetzen lässt.

LG Bele
Letzte Änderung: 03 Okt 2012 10:31 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: franzicke
03 Okt 2012 13:10 #256491
  • Nenette
  • Nenettes Avatar
  • Beiträge: 1307
  • Dank erhalten: 679
  • Nenette am 03 Okt 2012 13:10
  • Nenettes Avatar
franzicke schrieb:
Hallo Bele und Thomas,
dazu noch ein Gedanke, der bei uns ganz spontan aufkam - wir waren ja im April ebenfalls in der Ilala und anschließend in der Kubu Lodge nach unserer Namibia-Rundreise. Vor allem bei diesem sehr kurzen Aufenthalt in Botswana hatten wir irgendwie den Eindruck, dass die schwarzen Mitarbeiter und Ghaba (der Guide)viel selbstbewusster sind als in Namibia ... könnte das auch daran liegen, dass man Diamanten erst nach der Kolonialzeit gefunden hat? War so eine Idee von uns.
Hallo Franzicke,
wir haben uns mit mehreren Botswanern darüber unterhalten und der Grund ist darin zu suchen, dass Botswana zu keinem Zeitpunkt eine Kolonie, sondern ein Protektorat war. Das hat natürlich damit zu tun, dass man die Diamanten nicht gefunden hat, sonst wäre wohl sehr schnell eine Kolonie aus dem trockenen und "unattraktiven" Land geworden.
Auch wenn Wikipedia schreibt, dass faktisch zwischen Protektorat und Kolonie kein Unterschied besteht, in den Köpfen der Botswaner ist der Unterschied enorm, denn ihre Vorfahren haben um das Protektorat gebeten. Es wurde nicht von außen aufgezwungen.
Viele Grüße,
Nenette
Il n'y a pas un atome de cette poussière que je n'aime infiniment.
Es gibt kein Atom in diesem Staub, das ich nicht unendlich liebe. (Elizabeth Riollet über Voi/Tsavo)

Botswana 2010: nenette-f.over-blog....egorie-11610665.html
Mein anderes Hobby: lauter-schoene-saetze.over-blog.com/
Letzte Änderung: 03 Okt 2012 13:12 von Nenette. Begründung: Unklarheiten beseitigt ;)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Champagner, franzicke
03 Okt 2012 13:14 #256492
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7658
  • Dank erhalten: 18367
  • Champagner am 03 Okt 2012 10:29
  • Champagners Avatar
Danke Nenette,

so ähnlich hatte ich das in Gesprächen auch verstanden und mich dann gewundert, als ich etwas anderes gelesen hatte (aber ich trau meinem Englisch - vorallem in den Feinheiten - nicht immer....).

LG Bele
Letzte Änderung: 03 Okt 2012 13:15 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
03 Okt 2012 17:19 #256546
  • franzicke
  • franzickes Avatar
  • Beiträge: 2084
  • Dank erhalten: 3006
  • franzicke am 03 Okt 2012 17:19
  • franzickes Avatar
Vielen Dank an Bele, Sabine und Nenette, für euere Anmerkungen.
Ja so der Spur nach haben wir da wohl alle ein ähnliches Verständnis/Empfinden - wie schon gesagt, ich bin da mit viel Halbwissen unterwegs. Nächstes Jahr im Herbst wollen wir vor allem nach Botswana und bis dahin will ich unbedingt ein bisschen mehr Hintergrund zu Land und Leuten, zu Geschichte und Geschichten. Schöne Rest-Feiertags-Grüße
Franzicke
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Champagner
04 Okt 2012 17:58 #256697
  • Reinhard
  • Reinhards Avatar
  • Beiträge: 728
  • Dank erhalten: 483
  • Reinhard am 04 Okt 2012 17:58
  • Reinhards Avatar
Hallo Bele,
auch von mir noch ein herzliches Dankeschön für den tollen Bericht! Wirklich beste, packende Unterhaltung!
Ich habe bisher keine Antwort auf deine Frage auf Seite 42 gefunden, warum der Klunkerkranich nicht in deinem Buch zu finden ist:
Kurze Version: das weiß ich auch nicht :woohoo:
Zweiter Versuch: der Wattled Crane ist ziemlich selten und vielleicht haben die Verfasser deines Vogelbuches angenommen: den sieht sowieso niemand.
Der Klunkerkranich ist nämlich auf der Roten Liste der IUCN seit vielen Jahren als "gefährdet" gelistet und es gibt nur noch eine schnell kleiner werdende Population von unter 8000 Tieren weltweit. Das ist sehr wenig.
siehe auch hier: www.iucnredlist.org/details/106002793/0
Das Okanvangodelta beherbergt mit 1200 bis 1450 Individuen die größte Einzelpopulation weltweit.
Du hast also in deiner birdlist mit dem Wattled Crane eine absolute Perle!
Weiter unten auf Seite 42 ist ein grauer Reiher zu sehen, den du richtig als Schieferreiher bezeichnest, auf englisch Slaty Egret. Und der ist die zweite Top-Perle in deiner Liste! Er ist ebenfalls weltweit "gefährdet" wegen seiner kleinen Population (3-5000 Tiere weltweit), die ständig kleiner wird. 75-80% dieser Population lebt im Okavangodelta. Der Norden Botswanas sowie der Caprivistreifen sind die einzigen bekannten Brutgebiete dieser Art.
Was ich hier im Schlaumeiermodus von mir gebe stammt zum Teil von der IUCN-Seite, zum anderen Teil aus dem sehr empfehlenswerten Buch: Okavango Delta: Floods of Life :whistle:
Schöne Grüße
Reinhard
Letzte Änderung: 04 Okt 2012 17:59 von Reinhard.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Champagner
04 Okt 2012 18:22 #256700
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7658
  • Dank erhalten: 18367
  • Champagner am 03 Okt 2012 10:29
  • Champagners Avatar
Guten Abend Reinhard,

herzlichen Dank für diesen interessanten und erhellenden Beitrag (sozusagen die Perle unter meinen heutigen Mails :) )!

Allerdings gibt mir dieser Schieferreiher (bzw. meine Bücher) Rätsel auf (seit eben, ich hab nach deinem Beitrag nochmal reingeschaut): in meinem Taschenführer wird als Übersetzung Black Heron angegeben. Im Sasol finde ich den von dir erwähnten Slaty Egret und der könnte passen - es ist dann aber eher ein Rotkehlreiher (die Kehle kann ich nicht erkennen auf meinen Fotos...). Gelbe Beine hat er, das sieht man aber besser auf dem ersten Foto, das ein paar Kilometer zuvor gemacht wurde (es ist also ein anderes Exemplar).

Hilfe, ich bin verwirrt! Oder soll ich mir noch ein drittes Buch kaufen? Ich hätte so gerne eines wo deutsche, englische und lateinische Namen drinstehen. Insgesamt ärgern mich diese Reiher sowieso, weil sie komplett anders aussehen, wenn sie den Hals ausfahren :lol: !

Auf jeden Fall nochmal danke dass Du Dich so intensiv mit meinen Vogelfragen beschäftigt hast - in diesem Falle ist Schlaumeierei ganz in meinem Sinne!

LG Bele
Letzte Änderung: 04 Okt 2012 18:24 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.