Unsere Mittagspause ist auch eine von den sehr schönen. Am Ufer des Flusses packt unser Guide alles aus, was das Herz begehrt. Das Essen ist sehr gut, die Getränke reichhaltig und dank bequemer Safaristühle sitzt es sich sehr bequem. Wir sind etwas überrascht, dass Guides und unsere Guide-Auszubildenden leider stehen müssen, da leidet die Gemütlichkeit doch etwas. Aber der Ort ist sehr schön gewählt, die kostenlose Aussicht auf den dort ansässigen Geier gefällt uns sehr.
Überhaupt haben wir mit Vögeln hier viel Glück.
Auf dem Rückweg gibt’s dann noch Michas Lieblingsantilope als Zugabe.
Sehr lustig waren ohne Zweifel auch unsere Nachbarn, wenn auch manchmal etwas laut!
Fazit Meno a Kwena
Die Lage des Camps ist sicher außergewöhnlich schön, die Aussicht auf den Boteti ist einmalig, dass gelegentlich Elefanten vorbeiziehen, ist ein zusätzliches Schmankerl. Das Essen war durchgängig sehr gut und sehr hübsch präsentiert. Der Wein dort war ausgezeichnet. Getränke konnte man sich permanent selbst nehmen, in Ermangelung von präsentem Personal aber auch notwendig. Uns ist das aber immer ganz lieb, dann hat man nicht immer das Gefühl, alle mit seinen Bedürfnissen zu behelligen. Unser Zelt war aus-reichend weit von den anderen entfernt, da wir aber weitestgehend allein waren, hätten wir eh niemanden hören können. Wir hatten das vom Hauptbereich am weitesten entfernte Zelt bekommen, was ich als Service toll fand. Manchmal ist es ja so, dass man irgendwo ganz allein ist und genau neben Küche/ Generator usw. untergebracht wird oder zwei Zelte sind belegt und das sind dann genau die, die nebeneinander liegen.
Die Außentoilette war nachts etwas gewöhnungsbedürftig, da permanent vor Löwen gewarnt wurde und man eben ein paar Meter in totaler Dunkelheit (abgesehen von der Taschenlampe, die ich verkrampft umklammerte) überbrücken musste. Die Eimerdusche war hier der worst-case. Wasser gab es eben nur über die Eimerdusche, obwohl die Toilette zwei Meter weiter fließend Wasser hatte. Da fanden wir das Sango Camp deutlich besser, zumindest kaltes Wasser war immer verfügbar. 7-8 Liter (halber Eimer, der laut Auskunft 15 Liter fasste) waren für uns zu wenig. Es mag an meiner Verschwendungssucht oder längeren Haaren liegen, mein Mann hatte grundsätzlich nach mir kein Wasser mehr, obwohl es bei mir auch schon knapp war. Da das erneute Anfragen nach Wasser in Meno a Kwena nicht gewollt war (im Gegensatz zu Sango), ist mein Mann dazu übergegangen, das Wasser selbst zu holen. War ein Kompromiss, wenn auch ein fauler.
Unsere Game Drives waren bestenfalls Mittelmaß – zumindest im Verhältnis zum Preis des Camps. Auf Wünsche bzw. Erfahrungen unsererseits wurde gar nicht eingegangen, die genutzten Fahrzeuge machten eine Kommunikation mit dem Guide quasi unmöglich.
Der Ausflug in den Nationalpark gefiel uns ganz gut, „lebte“ allerdings vor allem von der für uns völlig neuen Erfahrung der Fähre. Das war toll und das würden wir auch nicht missen wollen. Dafür lohnte sich der Aufenthalt. Leider war dieser mit drei Nächten für uns zu lang gewählt – eben Pech! Dies wäre eine Unterkunft gewesen, die wir nach einer Nacht, vielleicht zweien, wieder verlassen hätten und wären dann insgesamt zufriedener gewesen. Die Mischung aus Afrika- und India-Einrichtung gefiel uns gar nicht, die hatten wir aber auch so nicht erwartet. Mit einer anderen Erwartungshaltung hätten wir vielleicht ein offeneres Ohr dafür gehabt.
David kennenzulernen, hat uns schon beeindruckt, man lernt ja einige wirklich interessante Typen im südlichen Afrika kennen. Es ist ganz ohne Zweifel urig, unseres Erachtens ist Tourismus aber vielleicht nicht gerade sein Steckenpferd.
Manches hat uns ausnehmend gut gefallen, aber für uns passte Preis-Leistungsverhältnis so gar nicht. Natürlich hatte Meno a Kwena es auch schwer mit uns, waren wir doch gerade aus Nxai Pan und einer Traumunterkunft gekommen. Wir hatten aber eigentlich nicht etwas Vergleichbares erwartet, aber doch gehofft, uns irgendwie willkommener zu fühlen. Unser Reiseagent war entsetzt, als ich ihm das im Anschluss an unsere Reise berichtete, denn er kennt Meno a Kwena als wirklich tolles Camp und hatte angenommen, dies würde der würdige Abschluss einer tollen Reise werden. Eventuell war es auch nur unser subjektiver Eindruck, aber uns überzeugte das Konzept dieses Camps nicht; wir würden nicht wieder dorthin fahren.