Wir werden ins neue, große Haus gebeten. Dort bekommen wir erklärt: Rechts ist ein Bereich für die Tiere, links der Schlafbereich, hinten der Braubereich und in der Mitte der Wohnbereich. Und tatsächlich, als sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, bemerken wir einige Kühe und Ziegen im abgetrennten rechten Hüttenbereich. Bei der Kälte in den Bergen eine willkommene Wärmequelle. Seitlich gibt es eine separate Öffnung, durch die der Mist aus der Hütte geschafft werden kann.
Wir bekommen Kaffee auf einem kleinen rauchigen Feuer zubereitet. Über uns hängt in der Hütte ein Braugetreide. Nach einigen Monaten hier im Rauch ist es automatisch getrocknet und geräuchert und somit bereit zum Bierbrauen.
Durch die bienenkorbartige Bauweise trägt sich die Struktur selbst. Anders als zum Beispiel bei den Rundhütten der Hadiya braucht es hier also keinen Stamm als Stützpfeiler in der Mitte der Hütte. Das schafft zusätzlichen Raum.
Sorry, aber mit Blitzlicht wollte ich nicht fotografieren....
Hinter der Hütte zeigt uns eine Frau das Spinnen mit der Hand. Die Dorze sind in ganz Äthiopien bekannt als Weber. Die Webarbeiten werden aber von den Männern durchgeführt.
Bild mit Weberutensilien der Dorze aus dem Nationalmuseum in Addis. Aufgenommen am letzten Reisetag.
Das Weben ist noch heute ein Haupterwerb und keine Tourishow. Unser Fahrer hat sich bei seinem letzten Besuch eine Jacke bestellt. Und die hat er diesmal bekommen.
Neben der Baumwollspinnerei zeigt uns eine weitere Frau, wie die uns bereits seit den Stelen von Tiya bekannte Ensete verarbeitet wird.
Es beginnt damit, den mittleren Teil der Blätter auszuschaben.
Dabei wird Stärke gewonnen, die drei Monate lang unter trockenen Bananenblättern fermentiert.
Sobald diese ausreichend gegoren ist, wird sie als bröckelige Masse mit Wasser vermischt und zu einem Teig geknetet.
Als Nächstes wird der Teig mit Hilfe von frischen Bananenblättern zu einem Fladen geformt und mitsamt dem grünen Blatt auf eine Feuerstelle gelegt und gebacken.
Ach ja, und so schaut die Ensete aus:
Man versteht die Bezeichnung "falsche Banane".
Makonnen führt uns zu einer offenen pavillonartigen Hütte mit Sitzgelegenheiten. Jetzt ist es Zeit für den Arak (Schnaps). Die erste Runde dient der Begrüßung der Gäste, die zweite Runde dann dem Genuss und die dritte Runde schließlich, dass die Gäste weiterhin ein gute Reise haben. Der Schnaps ist etwas likörartig und nicht besonders scharf. Dazu bekommen wir das gerade gebackene Ensete-Fladenbrot, eine scharfe Berbere-Paste sowie Honig gereicht.
Alles hat uns sehr gut geschmeckt

Und der Alkohol hat dann doch etwas reingehauen. So nach dem 4. Schnaps.

Beim Sichten der Fotos bin ich noch auf Bilder gestoßen, wo ich danach (?) aus der Kalebasse von Makonnen (?) auch noch irgendein selbst gebrautes Bier (?) trinke...
Bild zensiert.
Anscheinend kam es dann auch noch zu einer Verabredung, das Makonnen abends mit seinem Moped zu uns runter in die Stadt kommt und wir das Tasting der einheimischen Alkoholika fortsetzen. (Ich glaube, ich bin unschuldig.) Allerdings musste er später am Tag telefonisch bei unserer Reiseleiterin absagen: Sein Moped ist kaputt. (Meine Vermutung: Seine Frau weiß Bescheid, wie sie kurzfristig elementare Funktionen an seinem Moped lahmlegen kann.

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