Auf Umwegen nach Norden zum Viktoria Nil
Schade, dass wir schon weiter müssen… Wir lassen uns noch einmal ein leckeres englisches Frühstück und frisches Obst schmecken, dann fahren wir anstatt auf direktem Weg nach Norden zunächst mal zurück in Richtung Masindi. Wir haben auf der Karte des Murchison Falls Nationalparks die „Royal Mile“ entdeckt, wo es besonders schönen Regenwald geben soll. Den wollen wir suchen und dann am Ufer des Albert Lake bis zum Nil-Delta fahren. So zumindest unser Plan…
In Masindi tanken wir und kaufen so was Ähnliches wie Brot. Nach der Ruhe im Nationalpark müssen wir uns erst wieder an den Trubel gewöhnen, das Fahren klappt aber auch ohne Guide problemlos. Wir amüsieren uns über die Laster, die fast alle total verbeult sind und meistens eingeschlagene Scheinwerfer haben – sie sehen aus wie aus einer dieser Science-Fiction-Serien entsprungen – wir taufen sie Zombielaster!
Dank Maps.me finden wir tatsächlich die Royal Mile – an einer Schranke hält ein sehr alter Ugander Wache. Nach langem Palaver mit Händen und Füßen tragen wir uns in seine Liste ein und wir dürfen reinfahren.
Wahnsinn – die Bäume sind wirklich beeindruckend.
Leider währt die Freude nur kurz…
wir sind ca. 5 Minuten gefahren, da sehen wir weit vor uns eine Gruppe Fotografen samt Guides. Einer schwingt sich auf seinen Drahtesel und radelt blitzschnell zu uns. Wir sollen 90.000 Shilling zahlen, dafür dürfen wir einen halben Tag hierbleiben, spazieren gehen und fotografieren
… blöd… so lange haben wir keine Zeit – er lässt nicht mit sich handeln, vielleicht versteht er uns auch nicht richtig… wir treten jedenfalls den Rückzug an.
Durch das ländliche Uganda fahren wir in Richtung Lake Albert.
Kurz bevor die Straße sich hinunter in die Ebene windet treffen wir wieder auf die Hauptstraße – einen jener grässlichen überdimensionierten Chinesen-Highways!
Von einem Aussichtspunkt aus können wir hinunter zum Lake Albert schauen, wo Biso liegt – leider ist es in der Mittagszeit recht diesig und die Fotos werden eher bescheiden. Wir entdecken einen ziemlich großen Schotterparkplatz, wo wir unseren Picknicktisch aufbauen.
Pin-tailed Whydahs unterhalten uns mit Balzflügen...
Wir entdecken einen Red Bishop
noch einen Vogel
und bunte No-Foto-Schmetterlinge.
Die Luft ist schwülheiß, trotzdem kochen wir uns Wasser für einen Mittags-Kaffee. Ein Jeep mit einigen Rangern kommt angefahren. Sie erklären uns, dass wir bereits innerhalb der Schutzgebietsgrenzen sind und wir zeigen uns die Permit, die noch bis abends gültig ist. Wir unterhalten uns ein bisschen und nachdem sie uns noch ermahnt haben keinen Müll liegen zu lassen fahren sie weiter.
Auch wir machen uns wieder auf den Weg. Über die ersten Uganda-Kobs rechterhand freuen wir uns besonders.
Kühe und Menschen bevölkern die Straße, einmal kreuzt ein Nilwaran.
Wanseko und der Blick auf das Nildelta sind eher enttäuschend ...
– außer ein paar Booten
und einem kleinen Markt ist nichts zu sehen.
Wir checken am Bugungu-Gate für die nächsten drei Tage ein und fahren Richtung Red Chilli Camp.
Es fängt an in Strömen zu regnen und wir sind ausnahmsweise froh über den geteerten Chinesen-Highway.
Gegen halb vier erreichen wir das Red Chilli Camp. Knapp 60€ zahlen wir für drei Nächte auf dem Campingplatz. Das finde ich O.K. Das Camp liegt im Nationalpark, wir können den Nil sehen und obwohl hier ziemlich viele Gäste sind finden wir die Atmosphäre sehr angenehm.
Wir wollen gerade zum ersten Mal unser Zelt ausklappen, da geht der nächste Regenschauer nieder und wir flüchten ins Auto, wo wir uns mit heißem Wasser aus der Thermoskanne einen Instant-Kaffee aufgießen. Als es aufhört zu regnen entfalten wir das Zelt (2 Minuten) – dann spazieren wir zur Kiboko-Bar, bestellen Essen für abends und zwei Bier zum Sundowner. In der Bar gibt es Esstische aber auch gemütliche Sessel und Sofas. Wir spielen ein bisschen Kniffel, und freuen uns an den frechen Webervögeln. Zum Abendessen haben wir Jambalaya und Beef Stroganoff bestellt. Das Essen ist günstig und absolut in Ordnung.
Wir freuen uns auf Morgen! Safari!!
Die erste Nacht im Dachzelt ist ziemlich hart – die Matraze ist leider ultra dünn… naja – wir wollten es ja nicht anders.
Die erste Nacht ist immer die schlimmste und wenn es nicht so gemütlich ist, steht man gerne früher auf um auf Gamedrive zu gehen!
Morgen geht es mit vielen Tieren weiter …