Noch ausgiebig frühstücken, dann gings zurück nach Entebbe (über Kampala mit seinem schrecklichen Verkehr) zum Ausgangspunkt meiner Reise dem ‚Airport Guesthouse‘.
Von nun an war nur noch Erholung angesagt. Fotos sichten, auf Notebook überspielen, etc.
Am Vormittag des nächsten Tages habe ich dem ‚Wildlife Education Center‘ einen Besuch abgestattet, einer Art Zoo wo auch den Einheimischen (speziell den Kindern) die artenreiche Tierwelt Ugandas nahegebracht wird. Für mich war es die letzte Chance zumindest in Gefangenschaft einen Schuhschnabel, diesen komischen urzeitlichen Vogel mit seinem ungewöhnlichen Schnabel zu sehen.
Da ich, dank ausgebliebener größerer Pannen, einen ganzen Tag früher mit meiner Rundreise fertig war, buchte ich meinen Flug zurück nach Dubai um, damit ich dort zwei Tage zur Verfügung hatte. Meinen Mietwagen, der im Großen und Ganzen sehr zuverlässig war, wurde von Patrick, dem Fahrer von ‚Alpha Rent a Car‘ vorzeitig abgeholt und nach Kampala zurück überstellt. Die Rückgabe war äußerst unkompliziert und ging schnell über die Bühne. Die ausstehenden 100000,-- UGX die ich für die Bremsenreparatur ausgegeben hatte wurden mir ohne Rechnung und ohne Aufforderung ausgehändigt. Ich kann ‚Alpha Rent a Car‘ guten Gewissens weiterempfehlen.
Am 26.6 trat ich pünktlich meinen Rückflug mit Emirates nach Dubai an, um dort den krassen Unterschied zwischen Arm und Reich vor Augen geführt zu bekommen…
Das Resümee meiner Reise:
Uganda ist ein wahnsinnig interessantes Land, wobei das Hauptaugenmerk für mich auf der hohen Primatendichte lag. Wer einmal Schimpansen, Gorillas und andere Affenarten hautnah sehen will wird in Uganda nicht enttäuscht. Wer allerdings in den Nationalparks erwartet eine ähnliche Tierdichte wie in NPs anderer Länder anzutreffen, wird wohl enttäuscht sein. Die Herrschaft Idi Amins hat den Tierbeständen extrem zugesetzt, damals wurde wohl alles abgeknallt was sich bewegt hat und es wird noch Jahrzehnte dauern um wieder den ursprünglichen Bestand zu erreichen. Ich hatte nie das Gefühl nicht sicher zu sein, die Menschen waren überwiegend freundlich und hilfsbereit. Beim nächsten Mal würde ich vermutlich einen Fahrer nehmen oder mich einer organisierten Tour anschließen, selbst zu fahren ist teilweise anstrengend und nicht ungefährlich zumindest wenn man alleine unterwegs ist.
Der Tourismus ist noch immer in den Kinderschuhen und man muss ganz schön tief ins Portemonnaie greifen um ein wenig Luxus bei den Unterkünften zu erhalten. Auch die NP-Gebühren (und ganz speziell das Gorillatrekking) sind nicht von schlechten Eltern. Es ist schon ein sehr hochpreisiges Land, wo viel Geld bei der korrupten Elite Kampalas versiegt, wie leider auch in vielen anderen afrikanische Ländern aber auf jeden Fall eine Reise wert. Hoffen wir, dass die bevorstehenden Wahlen in Uganda den friedlichen Weg des Zusammenlebens der Menschen untereinander fortsetzt und damit auch der Tierwelt einen Fortbestand sichert.
Ich hoffe es war der eine oder andere Tipp, die eine oder andere Anregung dabei, um das Reiseland Uganda auf so manche Todo oder Tosee-Liste zu setzen.
Unterkünfte während der Reise mit kurzer (subjektiver) Bewertung:
Entebbe – Airport Guesthouse: Beliebte und sehr empfehlenswerte Unterkunft am Beginn und/oder Ende einer Uganda-Rundreise. Gutes Essen, hilfsbereite Mannschaft. Hier passt das Preis/Leistungsverhältnis.
Masindi – Masindi Hotel: Für eine Nacht empfehlenswert auf dem Weg in den Murchison Falls National Park. Altes Hotel im Kolonialstil das schon berühmte Persönlichkeiten wie Humphrey Bogart und Katharine Hepburn beherbergte. Die besten Zeiten hat das Hotel aber schon gesehen. Tipp: Ruhiges Zimmer im hinteren Trakt wenn möglich verlangen, der Verkehr lässt einen sonst nicht schlafen.
MFNP – Paraa Safari Lodge: Direkt nach der Fähre über dem Nil auf der nördlichen Seite des NP. Luxusunterkunft mit entsprechenden Preisen. Sehr schöne Lage, gutes Essen. Hier ist alles geboten um es sich gut gehen zu lassen.
MFNP – Murchison River Lodge: Sehr nett gelegene Lodge im südlichen Teil des NP, knapp außerhalb des NP. Von hier sind es rund 4 km zur Fähre in Paraa. Ich hatte ein Zelt fast am Fluss, hier steigen manchmal auch Nilpferde aus dem Wasser und spazieren umher – sehr idyllisch. Vom Haupthaus und dem vorgelagerten Garten hat man einen schönen Blick über den Nil und den nördlichen Teil des NP.
Fort Portal – Kluges Guestfarm: Rund 18 km außerhalb der Stadt gelegen in einem schönen Waldgebiet. Wirklich schön angelegter großzügiger Garten. Besitzer ist ein Deutscher mit seiner ugandischen Frau. Die Farm ist auch bei betuchteren Einheimischen aus Fort Portal für einen Wochenendaufenthalt sehr beliebt. Absolut empfehlenswert.
Kibale Forrest – Kibale Forrest Camp: Das Camp liegt in einem sehr dichten Waldgebiet rund 5 km vom Nationalparkeingang , von wo die Schimpansen-Trekkings durchgeführt werden. Die schlichten Zelte liegen weit verstreut auf dem Areal. Die nächtliche Geräuschkulisse ist atemberaubend. Affen findet man ständig irgendwo in den Bäumen.
Queen Elisabeth NP – Queen Elisabeth Bush Lodge: Die netten Häuschen stehen auf der Anhöhe über dem Kazinga Kanal. Das abendliche Essen war ausgesprochen schmackhaft auf dem sehr idyllischen Vorplatz bei offener Feuerstelle und vorbei spazierenden Nilpferden. Alleine sollte man während der Nacht nur bedingt herumlaufen, da Nilpferde und sogar Elefanten das Camp aufsuchen können. Weniger gut fand ich die Toiletten im Häuschen (geruchsbelästigend) und die im freien liegende Dusche mit sehr spartanischer Dusch- und Waschmöglichkeit. Das Preis/Leistungsverhältnis passte für meinen Geschmack hier nicht.
QENP-Ishasha Jungle Lodge: 2 km gegenüber dem Eingangstor zum Ishasha Teil des QENP. Ich war dort der einzige Gast aber die Lodge ist absolut empfehlenswert. Küche hervorragend, nett eingerichtete Zimmer in kleinen verstreuten Häuschen. Würde ich jederzeit wieder nehmen.
Bwindi NP – Buhoma Community Rest Camp: Einfache Unterkunft in mitten einer grandiosen Landschaft mitten im undurchdringlichen Regenwald, Affenbesuch auf der Veranda garantiert. Hier beginnen die Touren zu den Gorillas in Buhoma. Die Einkünfte aus dieser Unterkunft kommen der Community zugute (eine der wenigen Einnahmequellen aus dem ‚Gorillageschäft‘, ein großer Teil des Permitgeldes fließt leider nach Kampala in die diversen Kanäle). Preislich wird man nichts Günstigeres in der Umgebung finden.
Lake Bunyonyi – Bunyonyi Safari Lodge: Leicht überdimensioniertes Hotel, direkt am See gelegen. Man war sehr bemüht, obwohl oder gerade weil ich der einzige (!) Gast war. Es war alles nötige vorhanden aber der Brüller war es auch nicht gerade.
Lake Mburo NP – Eagle‘s Nest: Hoch über dem Lake Mburo NP auf einem Berg mit herrlichem Ausblick. Zelte mit außen liegenden Sanitäreinrichtungen. Die An- und Abfahrt ist etwas ‚gewöhnungsbedürftig‘ da ein ziemlich steiler Weg nach oben zur Lodge führt. Ansonsten sehr zu empfehlen.