THEMA: 6 Wochen Safari in Kenia und Nordtansania
20 Jun 2023 19:52 #668351
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30.1. Vor 6 Uhr gibt es einen Kaffee und ein paar Keckse. Herr Kunde, Maasai Guide, Sikoyo und ich fahren zum See. Es ist noch dunkel. Die Sonne kommt hinter dem Mlima Gelai hoch. Der Gelai ist ebenfalls ein Vulkan und mit 2.942 m minim niedriger als Oldonyo Lengai. Auch hat er eine “normale” Lavazusammensetzung. Es ist nun 06.40.



Die Zebras und der Rand des Grossen Grabenbruchs haben noch kein Licht drauf. Wir sind nun zu Fuss unterwegs. Man hüte sich, auf die grünen Stellen mit dem Auto zu fahren. Da sackt man toll ein. Das ist uns am Natron See passiert, als wir von der Kenia Seite her einfuhren. Die Männer mussten wirklich arbeiten, um den Landcruiser wieder raus zu bekommen. Unser Maasai Guide, ein älterer Mann, der sehr gut Englisch spricht, warnt uns auch, dass wir schauen sollen, wo wir hintreten….





Es ist 7 Uhr und das Licht ist noch recht fade. Doch besser auf das Licht warten, wie es verpassen. Es wird hier sehr schnell heiss und die Luft flimmert dann. Der Natron See ist nach wie vor der einzige bekannte Brutort der Zwergflamingos. Sie brüten weit im See drin, wo keine Fressfeinde hinkommen. Die Nester sind aus dem Sodaschlamm gebaut. Etwas erhöht mit einer Mulde.





Langsam kommt Licht auf den Oldonyo Lengai. Es ist nun 7.04



Der hohe Berg im Hintergrund ist der Shompole in Kenia. Dort hat es ein recht interessantes Schutzgebiet und eine tolle Lodge. Wir waren vor vielen Jahren dort, um Vögel zu registrieren. Ueber die Grenze kann man hier nicht legal.



Es ist einfach ein Traum den Flamingos zuzuschauen, sie zu hören und zu erleben, wie immer mehr Licht rein kommt (07.11)



Gelai um 07.15 und Zwergflamingos um 07.16 und wieder Gelai um 07.19









Flamingos am Natron See

Auch Seidenreiher kommen hier vor. Leider finde ich den kleinen Rotbandregenpfeifer nicht, der am Natron See vorkommt.



Während ich die Kapenten aufnehme, ist unser Maasai Guide dran, sich zu säubern. Er sank recht tief in den Schlamm ein. Wir schafften es ohne.



Es geht die kurze Distanz zurück ins Camp. Nun gibt es auch Eier und Brot, wie auch Kaffee zum Frühstück.
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25 Jun 2023 11:22 #668652
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Es ist erst 8 Uhr und einige Vögel sind noch aktiv, wie z.B. das Kaptäubchen.



Plaudern, viele Sodas runterschütten und etwas zu Mittag essen.
Bei der Küche sind die Gelbscheitelweber / Village Weaver / Ploceus cucullatus bohndorffi (Diskussion auf FB ist nun mit den widersprüchlichen Angaben zu den Unterarten/Gattung eröffnet) am brüten. Angenehm, ich kann im Schatten stehen. Es ist immer noch heiss um 16.30. Es hat hier eine Pflanze, die ganz kleine, aber ekelhaft spitzige Samen produziert. Diese stecken in der Schuhsohle und man trägt sie ganz leicht ins Zelt. Aua, wenn man barfuss drauf tritt.





Oldonyo Lengai um 17.00 Uhr vom Camp aus



Sikoyo fährt uns alle 3 und den Maasai Guide zu den 120.000 Jahre alten Fussabdrücken. Nun klar sagt uns unser Guide, dass da Maasai mit ihren Kühen und Eseln durchzogen. Nun, zeitmässig kann das gar nicht sein. Rinder wurden vor ca. 10.000 Jahren in Indien domestiziert. Das Ursprungstier war der Auerochse. Esel wurden vor ca. 7.000 Jahren in Ostafrika und im Horn von Afrika gezähmt. Der Afrikanische Wildesel, angepasst an ein Leben unter harten Bedingungen in der Wüste, wurde zum genügsamen Arbeitstier.







Am Abend bereiten die Maasai Ziege am Feuer zu. Wir bekommen auch etwas davon ab. Doch dies war leider die zäheste, die ich je in Maasai Land gegessen hatte. Vielleicht hängt es auch mit der Dürre zusammen oder sie haben das älteste Tier gesucht und gefunden. Ich kanns essen, Besucher können das nicht. Ich habe schon Ziege bei Maasais gegessen und das war die reinste Leckerei!



Die Maasai hatten gesagt, um die Zeit (Dürre) gäbe es keine Skorpione an der Oberfläche. Na ja, ich glaube schon lange nicht mehr alles…. Denn das ist ein Skorpion vor meinem Zelt auf der Veranda. Klein, aber der Stich würde wohl einfach weh tun. Da er aber einen dicken Schwanz und kleine Scheren hat, wäre es wirklich aua. Hottentota eminii aus der grössten Skorpionfamilie Buthidae und in der Familie hat es einige, die ein recht starkes Gift haben. Deshalb gehe ich nie barfuss und ohne Licht…



Die hier oben an der Dusche, die übrigens auch gut funktioniert, ist harmlos. Zitterspinne.



31.1. Etwas zum Frühstück und los geht es kurz nach 8. Hier der Oldonyo Lengai von anderen Winkeln – ich finde den Vulkan total interessant, was man wohl auch merkt





Wir kommen am Meteoritenkrater an und klar müssen wir da rein schauen. Auf Kisuaheli heisst es “Shimo la Mungu” die Höhle oder Loch Gottes.





Auf dem Rand des Meteoritenkraters sticht mir eine Blüte ins Auge. Maerua decumbens. Sie gehören in die Kapernfamilie und die Maasai Frauen, die hier versuchen ihre Waren zu verkaufen, erklären uns auch, dass die Kinder die Früchte essen. Ameisen und Schmetterlinge holen Nektar aus den Blüten.





Mein Garten ist voll mit Aloen und leider sind die Samen an einer Stelle, die mir zu gefährlich scheint da hinzugehen. Ich hätte die gerne gehabt. Wahrscheinlich ist es Aloe secundiflora. So nebenbei, Kenia hat etwa 60 Aloe Arten, einige davon sogar giftig. Tansania hat etwa 46 Arten.





Weiter geht es auf der mittlerweile gut erhaltenen Naturstrasse nach Mto wa Mbu – Mückenfluss. So viele Haushalte in Afrika haben keinen Wasseranschluss. Also muss man Wasser holen. Hier hat es einen Brunnen, von sie Wasser bekommen. Wie sauber es ist…. Und um es abzukochen, wird wieder Holz verbraucht…. Man sieht auch wie brutal die Ohren der Esel zerschnitten sind, um sie zu markieren.



Wir gehen auf den Markt in Mto wa Mbu, nur schon um rote Bananen zu kaufen. Und da es hier tolle Tücher hat, kaufen wir Frauen je eins ein. Die Männer dürfen im Auto bleiben.
Es hat eine neue Tankstelle mit Restaurant. Sikoyo hat recht, der Kaffee ist hier super lecker! Und was findet mein hölzernes Glasauge in der Toilette – Nairobi eye oder Nairobi fly. Ein Käfer, der, wenn man ihn drückt Säure ausfliessen lässt und diese verursacht arge Verbrennungen. Sie sind nur knapp 1 cm lang und vor allem bei Regen unterwegs.



Die Strasse geht den Abhang des Grossen Grabenbruchs hoch und dann rechts weg auf Holperpiste zum Kirurumu Camp. Ich war viele Jahre nicht mehr hier, habe es aber in guter Erinnerung. Ich mehr als positiv überrascht – der reinste Dschungel mit so viel Leben. Die Begrüssund und das Personal ist sehr nett und hilfsbereit, Essen ist gut und die Zelte tip top.
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26 Jun 2023 20:03 #668766
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Das Gepäck wird uns zu den Zelten gebracht und gleich geht es auch schon zum Essen. Aber nicht ohne vorher den orange-schwarzen Bischofsweber zu fotografieren. Ich merke erst jetzt zuhause bei genauerem Hinschauen, dass das eine neue Art ist. Und meine 3. Orange/schwarze Weberart vom Manyara Gebiet! Manyara ist übrigens ein Birder Hotspot. Da Reis und Sonnenblumen angepflanzt werden, finden etliche Vogelarten ein gutes Auskommen. Wohl nicht immer zur Freude der Farmer.



Gleich neben dem Essplatz hat es einen Teich und eine Futterstelle für Vögel. Hart da ruhig zu sitzen und zu essen.

Variable Skink



Herr Scharlachweber kommt und bastelt am Nest. Das Nest ist nicht fein gewoben wie bei vielen anderen Webern, sondern aus kleinen Zweigen.



Kleiner Honiganzeiger oder auch Nasenstreif Honiganzeiger. Kennt Ihr die Geschichten? Diese Vögel führen mit ihrem charakteristischen Ruf Honigdachse und Leute zu Bienenstöcken. Der Vogel muss immer etwas abbekommen, sei es Maden oder Waben. Er kann mit seinem speziellen Magen, Bienenwachs verdauen. Bekommt er nichts, so sagt der Glaube, wird er einem das nächste Mal zu einem Löwen oder einer schwarzen Mamba führen.



Blick auf den Manyara See vom Kirurumu Camp aus. Leider hat das Hochwasser dem Gelbrindenakazienwald recht geschadet und die Bäume, die noch nicht zum Kohle brennen abgehackt wurden, absterben lassen.



Das Abendessen wird vom Quaken der Frösche begleitet – Snoring Puddle Frog



1.2. Wir können wünschen, was wir zum Frühstück möchten. Und schon hat es wieder Vögel…..

Gelbbrustbülbül



Kurz vor 9 Uhr kommen wir beim Eingang zum Manyara Nationalpark an



Die Toiletten sind tip top – Picco wo Du dreckige gefunden hast? In einem Maasai Dorf vielleicht?



Die grossen Felsbrocken, die vor Jahren hier mit einem Bergsturz / Schlammlawine runter kamen, sind mittlerweile überwachsen.

Ob es was zum Naschen gibt? Manyara Meerkatze – sind eine eigene Art



Nun bin ich schon etwas schockiert! Das Hochwasser hat hier wirklich zugeschlagen. So viele tote Bäume und da wo wir früher gefahren sind, ist nun Wasser. Ist so ähnlich wie im Nakuru Nationalpark.





Jeder der riesigen Termitenhügel ist ein Kunstwerk für sich



Wir kommen an einen Ort, an dem es in der Schlammpfütze nur so von Schmetterlingen wimmelt. Sikoyo will weiterfahren, nein nein… wenden, so dass ich die auf meiner Seite habe. Zum Glück habe ich Leute im Auto, die geduldig sind und auch alles fasziniert.



Als die Horde Olive Paviane kommt, schneit es Schmetterlinge. Manyara hat eine der höchsten Dichten an Olive Pavianen









Es ist schon fast 13.00 Uhr und wir erreichen die Picknickstelle. Der Steg, der mal raus führte, ist unter Wasser und verfallen. Es ist ja schon seit ein paar Jahren, dass der Wasserstand in den Seen im Grossen Grabenbruch enorm anstieg. Man sieht mal wieder – die einzige Konstante ist die Veränderung







Und so ist es heute...




Der steile Hang des Abbruches in den Grossen Grabenbruch. Weiter hoch geht es nach Karatu und ins Ngorongoro Gebiet



Es gibt eine Stelle, wo man noch zum heissen Wasser kann. Hier wachsen Algen, die mit den Temperaturen zurecht kommen. Da es Minerale hat, nutzen auch hier Schmetterlinge die Gelegenheit. Heisse Quelle und Weibchen Diadem Schmetterling






Es ist toll hier auf den Steinen zu sitzen, auf Wasser und auf die Schmetterlinge zu schauen. Man sieht, wo der Steg war und darunter war alles mit warmem Wasser und Algen bedeckt



Das Bild freut mich sehr! One-pip Policeman - Coeliades anchises male. Er gehört zu den Dickkopffaltern

Anhang:
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Letzte Änderung: 26 Jun 2023 20:24 von Bushtruckers. Begründung: Foto nicht eingesetzt
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26 Jun 2023 21:20 #668772
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  • KarstenB am 26 Jun 2023 21:20
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Hallo Elvira,
als wir das letzte Mal im Manyara NP waren, standen wir natürlich auch auf dem Steg. Beeindruckend zu sehen, wie viel in der Zwischenzeit unter Wasser ist. Wir haben später den Manyara immer links (bzw. auf der Rückfahrt rechts :whistle: ) liegen lassen wegen der eingeschränkten Game-drive Möglichkeiten.
Ein dickes Zwischendurch-Dankeschön für Deinen wie immer hochinformativen Bericht!
LG aus HH
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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27 Jun 2023 07:21 #668780
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  • picco am 27 Jun 2023 07:21
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Hoi Elvira

Erstmal ein kleines Danke für Zwischendurch! :)
Bushtruckers schrieb:
Die Toiletten sind tip top – Picco wo Du dreckige gefunden hast? In einem Maasai Dorf vielleicht?
In den Nationalparks, sei es im Tarangire, in der Serengeti, Am Ngorongoro, im Ruaha usw.
Glaub mir, es gibt Gründe weshalb ich jeweils mein Porta Potty dabei hatte...
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27 Jun 2023 09:13 #668789
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  • Bushtruckers am 20 Jun 2023 19:52
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@ Karsten - danke fuers Kompliment. Ich mag Manyara und das halt wegen den Vogelarten, aber ich hatte auch schon andere tolle Sichtungen - warts mal noch ab

@ Picco - also mit Dir komme ich nicht auf Safari, denn Du wuerdest mich zu dreckigen Toiletten fuehren. Ehrlich in Tansania hatte ich das noch nie, hingegen in Kenya ganz selten eine saubere

Liebe Gruesse aus dem Nieselregen
Evira
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