THEMA: Goodluck - der Name ist in Tansania Programm
20 Apr 2017 19:49 #472130
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Tag 5 - 27. Juni
In der Serengeti

Wir hatten die Wahl: 6 Uhr aufstehen, einen Tee trinken und um 6.30 Uhr in den Sonnenaufgang fahren und um 11 Uhr zum Frühstück zurück. Oder erst um 8 Uhr Abfahrt und zuvor Frühstück. Goodluck stellte beide Varianten für diesen Tag in der Serengeti zur Wahl. Klar, dass ich nach den Erfahrungen aus dem Krüger NP „Tor 1“ wählte. Die anderen hätten sich mit längerem Schlaf anfreunden können, ließen sich aber nach meinen glühenden Schilderungen von den wunderbaren Morgenfahrten bei aufgehender Sonne und den vielen Tieren im Krüger-NP – und nicht zuletzt dank Goodlucks Unterstützung - überzeugen.

Und vorweggenommen – sie haben es absolut nicht bereut! Um 6 Uhr kletterten wir also nach einer Katzenwäsche aus dem Zelt, schlürften dankbar einen heißen Tee, denn es war noch ziemlich kalt. Noch bevor die Sonne aufging, fuhren wir bereits los – und sahen einen schönen Sonnenaufgang.







Und sofort auch in nächster Nähe zu unserem Camp bereits zahlreiche Tiere: Giraffen, Zebras, Gnus, Büffel, Hyänen, Schakale, jede Menge Vögel, Antilopen usw. Mit der Sonne wurde es auch gleich wärmer. Und die Stimmung am frühen Morgen in der Serengeti war sehr schön.













Und unterwegs gab es eine Sichtung nach der anderen, vor allem Hyänen liefen uns an dem Morgen über den Weg.

















Dann sah ich einen braunen Puschel auf einem Felsen – aber die anderen meinten, es sei nur Gras gewesen. Ich hatte es für ein Löwenohr gehalten. Auf einmal – etwas Großes im hohen Gras am Boden: Ein männlicher Löwe kam. Und als wir um den Felsen herumfuhren, lag da obendrauf wirklich eine Löwin (von wegen Gras), und ein Stück weiter saß ein weiterer männlicher Löwe – allein „unser“ Löwe. Der hatte Bock fotografiert zu werden, agierte wie ein Model: Kopf in den Wind, Augen in die Ferne, Blick in die Kamera – von ihm habe ich 50 verschiedene Porträts. Wir wären wohl den ganzen Tag geblieben – nur wir und die drei Löwen, denn die hatte sonst niemand entdeckt. Es war wunderbar. Außer dem Klicken unserer Kameras und ab und zu einem Flüstern war nur pure Natur um uns herum. Und Goodluck informierte seine Kollegen erst über Funk, als wir irgendwann dann doch widerstrebend abfuhren. Bereits 100 Meter weiter die nächste Sichtung: Da lag noch eine Löwin mit zwei Jungen, die gerade ihre Beute fraßen – toll, nur die Fotos sind leider nicht so gut geworden.













Und dann endlich: ein Leopard – darauf hatten wir die ganze Zeit gehofft. Leider trafen sich an dem Baum immer mehr Safarifahrzeuge – zum Glück waren die Leute aber gesittet, es blieb leise, keiner fuhr zu dicht heran. Trotzdem war das natürlich eine ganz andere Stimmung als bei „unserem“ Löwen. Am wenigsten störte das aber anscheinend die Leopardin, die eigentlich lieber schlafen wollte als fotografiert zu werden. Und wir waren dann schon happy, als sie wenigstens mal kurz die Augen öffnete, in die Gegend schaute – und dann wieder weiterschlief. Goodluck hat wirklich alles versucht, mir noch einen wachen männlichen Leoparden zu suchen, das hat aber auf dieser Fahrt leider nicht mehr funktioniert.













Also fuhren wir weiter und genossen die herrliche Landschaft, sahen Zebra- und Gnu-Herden, Elefanten, Giraffen, Unmengen Vögel und kleinere Tiere. Ich habe alles andere als nah am Wasser gebaut, aber beim Blick über die weite Serengeti mit den ziehenden Zebras und Gnus hatte ich doch zwischendurch immer wieder Tränen in den Augen. Um uns herum – auch im Wagen, da Goodluck uns immer mahnte, zu flüstern - war es so still, dass man alle Geräusche draußen gut hörte. Einfach nur wunderschön. Darüber haben wir ganz die Zeit vergessen – und Goodluck, der Beste, hat alles mitgemacht.















So erschienen wir statt um 11 Uhr zum Frühstück erst nach 13 Uhr wieder im Camp – und dort servierten sie uns dann „zur Strafe“ im Restaurantzelt das leckere Frühstück quasi als Vorspeise und gleich darauf das ebenso leckere Mittagessen. Und in der Nähe zogen währenddessen Giraffen und Zebras vorbei…

Pappsatt und etwas schläfrig nach dem frühen Aufstehen wurde die Mittagspause dann doch mal ausnahmsweise verdöst – eigentlich war die Zeit ja dafür zu schade. Aber wir mussten ja auch Goodluck mal eine Pause gönnen. Der fuhr ja nicht nur, sondern hatte auch viele Infos für uns bereit – wirklich ein toller Guide!!! Und wenn er wirklich mal was nicht wusste – dabei konnte es sich aber höchstens um einen Vogel handeln - hat er im Buch nachgeschaut. Zudem sprach er richtig gut deutsch.

Am Nachmittag ging es weiter – mit reicher Fotobeute. Wir hatten sie fast alle, Unmengen Löwen (bei 80 haben wir mit zählen aufgehört), Elefanten, Giraffen, und, und, - nur eins (der dort wenigen) Nashörner ist uns in der Serengeti nicht über den Weg gelaufen. Was die anderen natürlich enttäuschte, ich hatte im Krüger NP und im Hluhluwe NP in Südafrika aber schon reichlich gesehen, konnte das also verkraften.





Dann ging es zu einem neuen Foto-Motiv: an den Hippo-Pool. Einzelne Exemplare hatten wir schon unterwegs in einem Tümpel ausgemacht. Kurz vor Erreichen des „Pools“ rumpelte es wieder, der zweite Reifen war platt. Während wir die (wirklich stinkenden) Hippos - es dürften so an die 60, 70 gewesen sein - bewunderten, musste der arme Goodluck also mal wieder ran und Reifen wechseln. Die Hippos lagen faul im Wasser, kämpften aber auch immer mal wieder miteinander und schienen vor allem eine Lieblingsbeschäftigung zu haben: Scheißen - bevorzugt vor der Nase des Liegeplatznachbarn, was diesen aber nicht weiter zu stören schien. Und der Lärmpegel war ebenfalls beeindruckend.









Natürlich fanden wir hier und auch danach bei der weiteren Rundfahrt wieder kein Ende, und so musste der arme Goodluck mal wieder richtig Gas geben, damit wir - schon im Dunkeln - noch halbwegs pünktlich zum Abendessen kamen. In der Nacht zuvor waren wir alleine im Camp gewesen, jetzt war noch eine vierköpfige schwedische Familie angekommen. Die ging aber schnell ins Bett, so dass wir das Lagerfeuer ganz für uns alleine hatten und den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Mein Zelt war das letzte in der Reihe, und ich bin zum Glück von Natur aus alles andere als ängstlich. Hätte man drüber nachgedacht, hätte man wohl nicht so seelenruhig auf dem Boden gekniet, den Rücken zum Busch, um das Schloss aus den Reißverschlüssen des Zeltes zu entfernen. Natürlich wieder ohne Masai-Begleitung. In der Großstadt hätte ich mir wohl eher Gedanken gemacht als hier. So habe ich das Buschfeeling einfach nur genossen.

Erwähnte ich schon, dass ich meist schlecht schlafe? Entweder schlafe ich nicht ein oder ich wache nach kurzer Zeit wieder auf und bin dann bis zum Morgengrauen wach. So auch auf dieser Tour. Nur nicht in der folgenden Nacht. Kaum waren wir in unseren Zelten, wurde es draußen immer lauter: Löwen brüllten, Elefanten trompeteten, Hyänen kicherten - und ich bin nach kürzester Zeit friedlich eingeschlafen und habe selig durchgeschlafen. Wie ärgerlich!! Die anderen haben teilweise die halbe Nacht wach gelegen, auch etwas besorgt, weil die Geräusche so nah am Zelt waren. Und der arme Goodluck konnte nicht schlafen vor Sorge, dass ein Elefant gegen seinen Safariwagen laufen könnte, da es da kein kleines Lämpchen (wie vor unseren Zelten) gab.
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Letzte Änderung: 20 Apr 2017 20:24 von Patoucha.
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20 Apr 2017 21:43 #472145
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Hallo Helga,
du hattest ja bei unserer Aachener Quaselrunde von der Serengeti erzählt. Danke, dass du uns mit Deinem Bereicht und den Bildern daran weiter teilnehmen läßt.
Wenn du von deinem nächsten Nordafrikatrip zurück bist , müssen wir mal Kaffeetrinken und dann möchte ich die 50 Fotos von dem posenden Löwen alle sehen. :lol:

Viele Grüße nach Aachen
Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
www.namibia-forum.ch...a-erstlingstour.html
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21 Apr 2017 10:56 #472212
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Hallo Sandra,

danke. Und das können wir gerne machen. "Mein" Löwe war wirklich prächtig. Ich würde mich auch freuen, Dich noch mal zu sehen, jetzt wo wir uns durch so einen Zufall wiedergetroffen haben.

Noch schönen Urlaub und LG

Helga
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21 Apr 2017 11:17 #472214
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Tag 6 – 28. Juni
Abschied aus der Serengeti

Nichts passiert, alle haben die vergangene Nacht gut überstanden. Und das Auto ist auch heil geblieben, kein Elefant war dagegen gelaufen. Nach dem frühen Frühstück mussten wir uns schweren Herzens aus dem Zeltlager verabschieden. Goodluck wollte dann aber mal lieber zuerst einmal die Servicestation (auch die gibt es mitten in der Serengeti) ansteuern, um die beiden beschädigten Reifen reparieren zu lassen - bei einem nächsten Platzer hätten wir nämlich nicht mehr wechseln können.







Dann ging es auf den letzten Gamedrive in der Serengeti. An dem Tag haben wir noch einmal viele große Tiere und Herden gesehen, aber auch zahlreiche kleinere Tiere.

















Dann hatten wir noch einmal eine tolle Sichtung: Zwei Geparde, die im Gras lagen, sich aber immer wieder aufgerichtet haben - leider nicht so nah, dass die Fotos toll geworden wären, denn ich hatte zwar eine gute Kamera, aber kein „großes Rohr“ dabei. Aber auch direkt auf dem Weg gab es Schönes zu sehen. Und dieser Tag war auch der Tag der Hyänen.











Und dann kamen wir mal wieder an einem Baum vorbei – voll mit Löwen, die locker über den Ästen hingen. Ein toller Anblick. Aber auch sonst gab es wie immer viel zu sehen. In der Serengeti kommt ganz sicher keine Langeweile auf.













Traurig haben wir uns schließlich auf den Rückweg Richtung Ausgang gemacht - denn man muss pünktlich an den Gates aus- bzw. einchecken, wenn man nicht nachzahlen will. Und das wird teuer. Entsprechend wichtig war es Goodluck natürlich, pünktlich zu sein. Wir waren pünktlich und habe an der Station Mittagspause gemacht. Auf dem Weg weiter Richtung Ngorongoro Conservation Area wurde dann natürlich noch der übliche Stopp in einem Masai-Dorf gemacht. Das war aber wider Erwarten aber sehr nett und interessant – und nicht peinlich wie so oft, wenn irgendwelche Volksgruppen „vorgeführt“ werden: Natürlich haben die Masai für uns getanzt, natürlich konnten wir dann auch selbstgebastelten Schmuck kaufen – den ich übrigens immer wieder gerne trage –, aber wir haben wirklich viel erfahren, da der junge Masai, der uns rumführte, gut Englisch sprach und uns in die Hütte seiner Familie einlud. Wir hatten Stifte und Blöcke für die Kinder dabei, die sehr gerne für die Dorfschule genommen wurden.











Dann ging es weiter Richtung Kraterrand, wo das Ngorongoro Wild Camp unsere Station für die nächste Nacht war. Zwar konnte man von da leider nicht in den Krater schauen, aber die auf festem Grund stehenden Zelte mit fest gemauertem Bad waren schön eingerichtet und komfortabel. Und lagen landschaftlich sehr schön. Und das Essen war auch gut. Erstmals sind wir wieder auf viele andere Menschen gestoßen – ach, was habe ich mich nach unserem einsamen Zeltlager in der Serengeti zurückgesehnt.



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Letzte Änderung: 21 Apr 2017 11:33 von Patoucha.
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22 Apr 2017 14:36 #472364
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Tag 7 - 29. Juni
Ngorongoro-Krater

Brrrrr, war das kalt. Gerade einmal 5 Grad waren es am frühen Morgen, aber wir waren ja auch in 2000 Meter Höhe. Da kam meine Lieblings-Fleecejacke endlich mal zum Einsatz – zu Hause war ich ausgelacht worden, dass ich im Juni eine Fleece-Jacke eingepackt habe. Aber ich hatte ja Reiseführer gelesen und wusste, was mich erwartete. Der Einzige, der nicht entsprechend gekleidet war, war ausgerechnet unser lieber Goodluck, der hatte seine Jacke vergessen und fror. Ich habe ihm meine Fleecejacke angeboten, wollte mir was anderes aus dem Koffer nehmen - aber er war stur, hat sich nur mit einer Decke umhüllt und tapfer gefroren, der Arme.
Schnell waren wir am Kraterrand, fuhren rein und runter.



Nach wenigen Minuten sahen wir einen Löwen und seine Liebste. Interessant: Unten im Tal ging ein Masai, und die Löwen hielten sich in seine Richtung bedeckt und beobachteten ihn genau. Uns, die wir nicht weit von ihnen entfernt standen, beachteten sie dagegen gar nicht. Goodluck sagte, dass obwohl verboten immer wieder Löwen getötet würden, wenn die in die Nähe der Masai-Herden kämen. Der Löwe schien genau zu wissen, von welcher Seite die Gefahr drohte.





Leider war das Wetter nicht so schön an diesem Morgen, grau, etwas nieselig, kein gutes Fotowetter, zumindestens wurde es aber ziemlich schnell wärmer. Die Stimmung im Wagen hob sich aber schnell, als wir es entdeckten: ein Nashorn, von denen es im Krater nur noch 17 geben soll. Es stand zwar etwas entfernt, hatte aber immerhin ein Einsehen und drehte sich in unsere Richtung, so dass wir auch ihn freudig „abschießen“ konnten.





Unterwegs gab es allerlei zu entdecken.









Diese Gesellen hatten schon im Krüger NP nicht stillhalten wollen, aber wenn ich so aussähe, würde ich auch keine Großaufnahme wollen





Ungleich hübscher dagegen:















Auf dem Weg durch den Krater lag dann auf einmal ein Hindernis auf dem Boden: ein schlafender Löwe. Obwohl wir ihn umkurven mussten und neben ihm mit dem Auto hielten, ließ er sich nicht weiter stören, richtete sich aber freundlicherweise fürs Foto mal auf. Wir standen zwangsläufig direkt daneben und fotografierten aus dem geöffneten Dach herunter, das störte ihn aber wenig. Ganz in der Nähe waren weitere Löwen, die alle vollgefressen schliefen.











Und dann kam ein Funkspruch: ein Löwen-Riss. Leider waren wir dank des Gesellen auf der Fahrbahn zu spät - ohne ihn wären wir schon weit in der Richtung unterwegs gewesen und hätten die Jagd mitbekommen. Eine Herde Löwinnen hatte gerade am Rand einer Wasserstelle eine Büffel getötet. Und die ganze Familie samt Jungtieren kletterte darauf herum und fing an zu knabbern. Allzu hungrig schien die Gruppe aber nicht zu sein, mehr als Anknabbern war noch nicht. Ganz in der Nähe spielten halbwüchsige Löwen miteinander, leider alles am Ende der Objektivweite meiner Kamera - vielleicht muss ich beim nächsten Besuch doch ein großes Rohr mitschleppen, um noch bessere Fotos machen zu können. Aber zumindest zwei (schlechte) Beweisfotos




Erstaunlich immer, dass das Leben knapp deneben immer so friedlich weitergeht:










Erneut sahen wir wieder viele Hyänen, die genug Reste fanden, die ihnen wohl die Löwen, die alle gut genährt aussahen, übriggelassen haben:




Während andere schliefen, oder es sich gut gehen ließen:









Mittagspause war diesmal an einem schönen See mit vielen Hippos, an dem man auch das Auto verlassen durfte (was in der Serengeti ja verboten war). Endlich klarte es auf, die Sonne lugte hervor.









Also weiter, denn wir mussten ja pünktlich am Gate zum Auschecken sein. Hyänen, allerlei Antilopen u.ä., Vögel, mehrere Gruppen Löwen, Elefanten, Strauße, Flamingos - alle paar Meter gab es wieder etwas zu entdecken. Als Goodluck so langsam unruhig wurde und los wollte, sahen wir einen einsamen Elefanten, der plötzlich aufmerksam lauschte. Aus dem Busch kam plötzlich ein zweiter Elefant, auf den der erste zueilte. Freudig haben sich die beiden begrüßt und sich mit den Rüsseln umschlungen - das war ein wunderschönes Bild. Goodluck meinte, dabei könnte es sich um Brüder handeln.













Auf dem Weg zum Kraterrand verabschiedete uns bereits halb den Kraterrand hinauf noch eine andere Herde Elefanten.







Und nach einem wehmütigen Blick zurück in den Krater, der nun im Sonnenlicht freundlich aussah, ging die wilde Fahrt los, denn Goodluck bekam beim Blick auf die Uhr Panik. Es wurde zeitlich eng. Der Gute fuhr so hochkonzentriert, dass er meinen Einwand glatt überhörte – er hatte vergessen, dass seine Uhr ja fünf Minuten vorging. Er ist wirklich zum Gate gebrettert, aber wir waren drei Minuten zu spät – seiner Meinung nach. Und da die Wärter da wohl kein Pardon kennen, wäre das teuer geworden und er hätte ziemlichen Ärger mit seiner Agentur bekommen. Und so war er überglücklich, als er nun meinen erneuten Einwand wahrnahm und feststellte, dass wir noch zwei Minuten hatten und somit pünktlich waren.

Ruhiger ging es nun weiter das kurze Stück zum Highview-Hotel, das wir ja schon von der Hinreise kannten. Augenscheinlich freuten sich die Mitarbeiter auch, dass die Gäste noch mal vorbeischauten, denn beim Abendessen fingen sie urplötzlich an zu tanzen und singen, nutzten Messer, Gabel und Löffel als Rhythmusinstrumente –, zogen musizierend durch Restaurant, das war wirklich schön.
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Letzte Änderung: 22 Apr 2017 15:17 von Patoucha.
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23 Apr 2017 10:56 #472480
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Tag 8 – 30. Juni
Lake Manyara NP und weiter nach Sansibar

Bevor wir vom tansanischen Festland an dem Tag Abschied nehmen mussten, stand auf dem Weg nach Arusha noch ein kurzer Besuch im Lake Manyara NP auf dem Programm. Dahin muss man von Karatu runter und in Mtowa Mbu abbiegen – die Strecke kam uns schon sehr bekannt vor von der Hin- und Her-Fahrerei zu Beginn der Safaritage. Von oben hatten wir schon mal den ersten Blick auf den Park und den See.





Der Manyara-Park ist im Vergleich zu anderen nicht sehr groß (330 Quadratkilometer) und zu zwei Dritteln vom See bedeckt. Aber er bietet eine sehr vielfältige Vegetation mit einem Grundwasserwald – schön anzusehen hier unter anderem der Leberwurstbaum - durch den man Richtung See fährt, der von zahlreichen Sümpfen umgeben ist. Der Park weist eine hohe Tierdichte auf, und hier gibt es auch die berühmten Baumlöwen. Allerdings haben wir keinen zu Gesicht bekommen – für uns hatten ja weit über 30 Löwen schon in der Serengeti die Bäume erklommen. Löwen haben wir wirklich viele gesehen, bei über 80 habe ich mit zählen aufgehört. An diesem Tag haben wir aber leider kein einziges Raubtier mehr gesichtet.









Der Park war – zumindest an dem Tag, der sich leider erneut sehr bedeckt präsentierte – nicht wirklich spektakulär, vielleicht waren wir nach Serengeti und NCCA aber auch zu verwöhnt, denn dort hatte sich Sichtung an Sichtung gereiht, eine schöner als die andere. Landschaftlich ist der NP aber auf jeden Fall sehr schön. So standen diesmal andere Tiere im Mittelpunkt, sehr viele Vögel, vor allem Wasservögel, darunter natürlich auch zahlreiche Flamingos.











Weiter ging es durch den Park, der sich aber aufgrund des bedeckten Himmels etwas trüb präsentierte, ansonsten aber landschaftlich eigentluich sehr schön ist. Schön auch, weil er wieder so ganz anders als die Serengeti und der Krater ist.













Und da ist auch der Leberwurtsbaum. Lustig war auch unser „nachdenkender“ Pavian …







Am frühen Nachmittag ging es dann leider schon weiter Richtung Arusha, wo wir auf dem kleinen Flugplatz Abschied vom tansanischen Festland und unserem Guide nehmen mussten. Vor allem der Abschied von Goodluck fiel uns allen schwer – ihm augenscheinlich auch, denn er wollte gar nicht losfahren, obwohl er noch bis zur Zentrale der Firma nach Moshi musste – dorthin, wo er mich eine Woche zuvor aufgegabelt hatte. Zum Abschied habe ich ihm meine petrolfarbene Fleecejacke geschenkt, damit er künftig im Ngorongoro-Krater nicht mehr so friert – und er hat sich sehr gefreut. Vielleicht denkt er, wenn er sie trägt, auch mal an die tollen gemeinsamen Tage zurück. Ich tue das definitiv sehr oft.
Der Flugplatz in Arusha war sehr übersichtlich, der Flieger urig:





Eine Stunde mit dem Flieger – und wir landeten auf Sansibar. Hier wie übrigens überall auf der Tour war alles bestens organisiert. Schnell waren wir in unseren Hotels, Mutter, Tochter und ich im gleichen, das junge Paar hatte ein anderes für die restlichen Badetage gebucht. Wir hatten es im Sultan Sands gut angetroffen, mit seinen schönen, großen Bungalows. Und einem reichhaltigen Abendessen. Nun konnte also die Entspannung beginnen…. obwohl ich natürlich auch die Insel erkunden musste.
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Letzte Änderung: 23 Apr 2017 11:33 von Patoucha. Begründung: Tippfehler
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