Hallo zusammen,
seit einiger Zeit habe ich hier still mitgelesen, da ich bald wieder nach Afrika möchte. Und die Berichte haben meine Sehnsucht nach Afrika noch gesteigert. Meine erste Reise (Ägypten, Tunesien und Marokko sind irgendwie nicht so „richtig“ Afrika) ging nach Südafrika, eine klassische Bus-Rundreise. Die zweite nach Tansania mit Badeurlaub auf Sansibar anschließend. Mein nächstes Ziel soll Namibia sein, aber auch Botswana/Simbabwe, Kenia und die große Migration stehen auf dem Programm. Und hier erhoffe ich mir Infos, welche Route für mich am besten ist in Namibia.
Da ich immer alleine reise, muss ich leider organisierte Rundreisen machen. Alles andere wäre mir auch einfach zu viel Aufwand in der Kürze der Zeit. Deshalb habe ich hier auch so viele um ihre individuellen Abenteuer beneidet. Und vor allem um die Freiheit, die Strecken, Aufenthalte und vor allem deren Dauer selbst zu bestimmen. Allerdings bin ich zugegebenermaßen auch kein Camper und koche auch nicht so gerne, so dass ich den Luxus, mich abends an den gedeckten Tisch zu setzen und in ein gemachtes Bett zu fallen, genieße. Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Da es durch Tansania aber mit einem Safariwagen ging, in den sechs Leute – oder maximal ein siebter neben dem Fahrer – reingingen, war das ja dann keine Massenabfertigung. Und wir waren dann auch zu fünft plus Fahrer und haben uns prächtig verstanden.
Meine erste Tansania-Tour war daher natürlich „Standard“ im Vergleich zu euren Reisen. Trotzdem würde ich euch zum Einstand mit ein paar Bildern daran teilhaben lassen, wenn ihr möchtet. Länger hatte ich überlegt, zu welcher Jahreszeit ich in die Serengeti möchte – und ich denke, der Juni (konkret 23. Juni bis 7. Juli) nach der Regenzeit war für den Einstieg perfekt. Es war noch nicht ganz vertrocknet, aber das Gras auch nicht zu hoch. Und was für mich ganz wichtig war, die Löwen fanden noch genug Futter. In einigen TV-Berichten vor der Rückkehr der Herden hatte ich nämlich Bilder von verhungernden Löwen gesehen – und das wollte ich mir als Löwen-Liebhaberin nicht antun. Da es deutlich über eine Million Gnus in der Region gibt, bin ich (zudem selbst genüsslicher Fleischesser) bei denen deutlich mitleidloser.
Ich begebe mich also mal auf die Reise nach Tansania - und starte auch gleich.
Gruß Helga
Tag 1 - 23. Juni
Ich hatte mich für den Tagflug mit KLM von Düsseldorf über Amsterdam und Kilimandscharo-Airport und einer Vorübernachtung entschieden, damit ich am nächsten Tag fit sein würde. Da ich nachts im Flugzeug selten schlafen kann, finde ich am Tag zu fliegen entspannter. Pünktlich ging es in Düsseldorf mit einem kleinen Zubringerflug los – und dann hieß es mal wieder: rennen. Das kannte ich schon aus dem Jahr davor. Man landet in Schiphol am einen Flughafenende – und der Afrika-Flieger startet am anderen. Und dazwischen war nur eine halbe Stunde Zeit.
Sehr „hilfreich“ ist es da, dass einem alle paar Meter mitgeteilt wird, wie viele Minuten Fußweg es noch bis zu besagtem Gate sind – vor allem, wenn die Zeit eigentlich nicht reicht. Im Jahr zuvor hatte ich rennen müssen, hatte noch richtig Zeit an der Passkontrolle verloren und war verschwitzt und schwer atmend am Gate angekommen, wo das Borden dann fünf Minuten später wegen eines Defekts gestoppt wurde und wir zwei Stunden Verspätung hatten. Doch das ist eine andere Geschichte. Da ich den Weg kannte, war ich diesmal nicht so besorgt, kam aber wieder erst abgehetzt am Gate an, als die Hälfte der Passagiere schon an Bord war.
Nach einem ruhigen Flug landete ich am frühen Abend in Tansania. Dort ging alles ganz schnell: Visum gekauft, ab durch die Passkontrolle, das Gepäck kam sofort, Und draußen wurde ich bereits vom Fahrer erwartet. Es ging gleich weiter nach Moshi, wo der afrikanische Veranstalter im Springland-Hotel alle seine Reisenden – vornehmlich die, die auf den Kilimandscharo wollen - zusammenzieht. Verständlich aus Veranstaltersicht, dumm für mich, da wir am nächsten Morgen die Stunde auch wieder zum Flugplatz zurück mussten, um Mitreisende abzuholen.
Das Hotel war einfach, aber sauber – für eine Nacht ganz okay, mehr aber auch nicht. Aber es war herrlich, nach der Ankunft erst mal einen kühlen Drink bei warmen Temperaturen im Garten zu sich zu nehmen und via kostenloses Wlan die Daheimgebliebenen über die gute Ankunft zu informieren.