BikeAfrica schrieb:
Nyanga schrieb:
Es ist anders als SA oder Nam.
Als Radler empfand ich es gar nicht mal so sehr unterschiedlich.
Als Autofahrer ist es das aber vermutlich schon.
Nyanga schrieb:
Ja der Straßenverkehr ist natürlich vollkommen anders. Das Leben findet auf und neben der Straße statt. Wesentlich interessanter, aber man muss auch vorsichtiger sein.
Ich meinte aber auch, dass man meist von Menschen umgeben ist, wenn man anhält oder etwas an der Straße kauft. Das man irgendwie immer beobachtet wird, das man oft beim Abendessen auf dem Camp von Kindern besucht wird, die sich neben den Tisch in den Sand setzen und zugucken wie man da so isst, das nachts meist gefühlte 100 Hunde bellen und wenn die bei Sonnenaufgang müde geworden sind, fangen die Hühnerviecher an zu krähen... und das der Dorfchef sauer ist, wenn man in seinem Dorf herumspatziert und sich nicht vorgestellt hat. Plus noch hunderte Abenteuer.
An der Stelle werden die Unterschiede einer Auto- und einer Radreise sichtbar.
Genau was Du schreibst, kenne ich auch von den kleinen Siedlungen im Ovamboland, Damaraland oder Kaokoveld. Da fährt man mit dem Auto halt einfach vorbei, während man mit dem Fahrrad in jeder Lehmhüttensiedlung anhält zum Übernachten. Von daher war Malawi für mich nicht anders. Auch beim Straßenverkehr konnte ich keine Unterschiede feststellen außer auf der Hauptstraße von Lilongwe nach Norden. Dort ging es zu wie auf einer Rennstrecke und in jedem Dorf lagen überfahrene Hunde auf der Straße.
Kleine Supermärkte gab es auch in jeder Kleinstadt. Es war in Malawi selbst als Radfahrer problemlos, überall an ausreichend Trinkwasser zu kommen.
Drei Dinge sind mir noch sehr präsent in Erinnerung.
1.
2-Liter-PET-Flaschen waren sehr begehrt. Wenn ich im Supermarkt welche gekauft und in meine Flaschen am Fahrrad umgefüllt habe, habe ich die leeren Flaschen nie in den Mülleimer geworfen, sondern daneben gestellt. Innerhalb von einer Minute waren die spätestens weg.
Einmal habe ich zwei solcher Flaschen gekauft und umgefüllt. Zwei erwachsene Männer haben darauf gewartet. Der Moment, als ich die Flaschen losließ, war der Startschuss. Die haben sich beinahe darum geprügelt. Einer war schneller und hat sich beide Flaschen gegriffen. Daraufhin gab es ein ziemliches Gerangel, bevor sie sich dann glücklicherweise noch ohne ernste Schlägerei geeinigt haben, dass jeder eine Flasche bekommt. Ältere Frauen oder welche mit Kleinkindern habe ich manchmal direkt gefragt, ob sie die Flasche gebrauchen können. Die wurden immer dankbar angenommen. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.
2.
Kronkorken von Coca Cola oder Fanta wurden von Kindern aus dem Dreck gesammelt und die Innenseite abgeleckt.
3.
Ratten und Kakerlaken wird man gelegentlich sehen. Das ist vergleichsweise häufiger als in den meisten anderen Ländern.
Gruß
Wolfgang