Die Bilder sind wieder drin.
Da die Wiederherstellung der Schreibrechte zum Einfügen der Bilder im Startbeitrag aus 2011 doch nicht so einfach ist, habe ich diesen hier (mit ein paar kleinen Änderungen) nochmals angehängt und die Bilder im Text eingefügt.
Unterwegs in den 1970er Jahren:
Wir haben von 1968 bis 1977 in Südafrika gelebt und die Region 1997, 2002 und 2008 nochmals besucht. Forumsmitglied Carl hat vorgeschlagen: „….wäre es natürlich äußerst spannend ein paar Informationen aus der Zeit Deines Südafrikaaufenthaltes zu bekommen……“ Ich habe nun also versucht zu beschreiben, wie sich Reisen in der Region in 1970er Jahren dargestellt hat und das so strukturiert: Getting around, Nationalparks und Moremi, abschließend noch etwas zu Klima und Wasser…und alles ist viel zu lange geworden.
Was war also anders vor 40 Jahren? Alles natürlich (so wie überall), aber in vielen Belangen war es für den „Selbstfahrer“ eigentlich einfacher als heute, denn, nur wer die Wahl hat, hat auch die Qual.
Getting around: Fahrzeuge, Straßen, Orientierung, Camping, Versorgung
Allradfahrzeuge waren LR (Defender, Rangerover) und Toyota-LC (nur Pick-up). Puch und Jeep waren seltene Exoten. Fast nur Benziner, Diesel waren leistungsschwach und unzuverlässig (LR, Perkins). 4x4’s wurden eigentlich nur angeschafft, wenn/wo sie unbedingt gebraucht wurden (Farmer, Behörden etc.). Die eigentlichen Autos „für’s Grobe“ waren die diversen „bakkies“, die aber nicht mit Allrad ausgestattet und daher billiger waren. Nur wenige Privatpersonen haben sich einen 4x4 geleistet, für den Mittelstand war das eigentlich Luxus. Die durchschnittlichen Südafrikaner sind im Allgemeinen nirgendwo hingefahren, wo sie ihre geheiligte Familienkarosse hätten beschädigen können. Der Krugerpark repräsentierte „Afrika“, dafür braucht man keinen Allrad, der Rest interessierte nicht, weil zu beschwerlich und „gefährlich“. Der internationale Tourismus beschränkte sich auf Jhbg., Krugerpark und die Kapprovinz. Dementsprechend paradiesisch einsam waren die vielen schönen Plätze, die man auch mit einem PKW erreichen konnte und so gab es für viele Jahre PKW-taugliche Reiseziele. Niemand würde heute derartige Touren mit einem PKW machen (ich auch nicht mehr), aber die PKWs waren damals auch robuster. Mit Vorsicht und Umsicht (und Mangels eines 4x4) ging Einiges.
Wir selbst hatten (nach einer kurzen und schlechten Erfahrung mit VW) zunächst einen Peugeot 404, der sich (Dank Schmiernippeln an allen neuralgischen Punkten) gut geschlagen hat.
Der legendäre 404
Trotz aller Vorsicht waren Bodenberührungen aber unvermeidbar und über die Jahre habe ich auf diese Weise einige Liter Tankkapazität herausgeklopft.
Unterbodenkontrolle am Weg von Nova Sofala zur EN1
Die nasse Jahreszeit war meistens schwierig, so z.B. auf der
Rückfahrt von Malongane,
anfänglich noch flott unterwegs,
aber schließlich abgesoffen
Nach einigen Erlebnissen dieser Art wollten wir dann doch ein Auto mit mehr Watttiefe und haben uns dann einen gebrauchten Landcruiser Pick-up geleistet und vom Karosseriespengler eine Kabine aufsetzen lassen.
Der brave LC
Damit hatten wir dann keine Probleme mehr oder zumindest andere…..
Der böse LC
Das Straßennetz in SA und Namibia war schon damals sehr gut, die wichtigen Fernverbindungen geteert, die Schotterstraßen des zweitrangigen Straßennetzes waren gut gepflegt; Zimbabwe war ähnlich gut. In Zimbabwe gab es auch „strip roads“, eine Art low-budget Teerstraße mit breitem Schotterbanket. Bei Gegenverkehr mussten beide runter von einer Teerspur; unübersichtliche Stellen waren potenziell gefährlich, weil der Gegenverkehr das nicht immer machte.
Strip roads in Zimbabwe in den 70ern