Hallo zusammen,
nun sind wir schon seit 2 Wochen wieder zu Hause von unserer 16-tägigen Ersttäter-Tour in Namibia.
Unsere Ziele waren die Kalahari, die Namib (inkl. Dead Vlei), Swakopmund, das Damaraland, Etosha und das Waterberg-Massiv. Zu den Zielen muss und werde ich hier nichts schreiben, die wird mittlerweile jeder kennen. Ich möchte vielmehr beschreiben, wie wir die Zeit erlebt haben, und was dieser Urlaub mit uns gemacht hat.
Wir sind mit Ethiopian Airlines geflogen, da hat alles gepasst. Da ich im Flugzeug grundsätzlich keinen Schlaf finde, war ich am nächsten Morgen ordentlich platt. Frau und Tochter konnten einige Stunden schlafen, aber die mussten bzw. durften ja auch nicht fahren (eigentlich hochgradig unfair…). Die Übergabe unseres Hilux (Budget) bei Asco sowie die anschließende Fahrt in unsere Unterkunft für die erste Nacht in Windhoek empfand ich, insbesondere in Verbindung mit dem für mich unbekannten Linksverkehr, als sehr anstrengend. Ich wäre nicht in der Lage gewesen, am Tag der Ankunft noch 300km in die Kalahari zu fahren.
Was uns am nächsten Tag nach Verlassen von Windhoek als erstes aufgefallen ist, war die schier unendliche Weite, die dafür gesorgt hat, dass wir sofort im Urlaubsmodus waren. Hin uns wieder musste ich mich regelrecht zwingen, auf die Straße zu achten, da sie Landschaft so unfassbar schön und vielseitig war. Ohnehin sind wir Menschen, denen die Natur und die damit verbundene Ruhe immens wichtig sind. In den folgenden 2 Wochen haben wir Eindrücke gesammelt, die erst jetzt, da wir wieder zu Hause sind, so richtig ihre Wirkung entfalten. Nur ein Beispiel von vielen: wenn man im Namib Gondwana Camping2Go morgens zum Sonnenaufgang mit einer Tasse heißen Kaffee vor dem Zelt hockt und eine Oryx in maximal 5 Metern Entfernung beim Grasen beobachtet…unbeschreiblich. So gab es jeden Tag irgendetwas, was sich in unseren Köpfen eingenistet hat. Ob das der Buckelwal bei Walvis Bay ist, der Anblick des Dead Vlei (bei dem mir vor Freude tatsächlich ein Tränchen die Wange runtergekullert ist), der riesige Skorpion im Sesriem Canyon (wohl ein Parabuthus Villosus), das wundervolle Madisa Camp, die Elefantenherde im Etosha („Mittendrin, statt nur dabei…“), der Blick vom Waterberg Massiv und was weiß ich nicht noch alles.
Zusammenfassend hat der Urlaub genau das bewirkt, was wir uns erhofft hatten, auch wenn er -wie gesagt- seine volle Wirkung erst im Nachhinein entfaltet. Ja, das Afrikavirus hat uns voll erwischt, aber die Symptome hätten wir so heftig nicht erwartet. Für nächstes Jahr haben wir bereits andere Pläne, aber wir sind uns einig, dass wir wieder nach Namibia fliegen werden. Was wir vielleicht anders machen werden? Bei den Unterkünften möchten wir definitiv einen höheren Naturanteil haben, vielleicht sogar eine Kombination aus echtem Campen und den Camping2Go oder ähnlichen Unterkünften. Wir haben nämlich festgestellt, dass wir uns in den Zelten wegen der Nähe zur Natur am wohlsten gefühlt haben. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Reaktion, als wir nach 4 Nächten im Zelt unser Chalet in der Alten Brücke in Swakopmund betreten haben: der plötzliche Luxus hat mich anfangs etwas überfordert, und wir waren uns einig, dass wir den dortigen Komfort nicht unbedingt gebraucht hätten.
Ich werde hier weiterhin sehr aktiv weiterlesen und mir für unsere nächste Selbstfahrertour Ideen holen. Mein Dank gilt allen hier, die mir bei meinen Fragen im Vorfeld weiterhelfen konnten.
Jedem, der bereit ist, sich auf Urlaub dieser Art einzulassen, kann ich nur den Tipp geben: macht es!!!
Beste Grüße
Karsten