THEMA: 100 Tage quer durch das Südliche Afrika
24 Jun 2022 11:50 #645813
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Hallo NASA, freut mich, dass es euch in Botswana gut geht - die Mogothlo Lodge und ihre Umgebung sind tatsächlich sehr schön... Weiterhin eine gute Reise, viele tolle Eindrücke, Gruß Peter
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24 Jun 2022 11:51 #645814
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Reisetage 96 und 97 (5. und 6. November 2021) – Etosha NP (Namutoni – Okaukuejo) – Windhoek

Es ist kaum vorstellbar, aber heute steht der letzte „Safaritag“ auf dem Programm – ich habe nicht nachgerechnet, aber es gab bisher eine große Zahl an Tagen in diversen Nationalparks eine unglaubliche Fülle begeisternder Sichtungen. Erst die Aufarbeitung des „Fotoertrages“ bringt ans Licht, wie viele Tiere ich in den letzten Wochen vor die Linse bekommen habe. Natürlich ist auch schon etwas Müdigkeit dabei, wir halten nicht mehr an jedem Tier an – aber dennoch hält auch dieser Tag wieder einige sehr schöne Erlebnisse für uns bereit…

Von der Mushara Lodge, in der es uns übrigens sehr gut gefallen hat, geht es frühmorgens wieder zum Von Lindequist Gate, wo wir wieder die ersten sind, die in den Park rollen. Auch heute hält sich der Ansturm in Grenzen, zwei weitere Autos wollen mit uns in den Park. Westlich von Namutoni sehen wir an der Pfanne eine Vielzahl an Gnus und Zebras. Eine sabbernde Hyäne kreuzt die Pad.









Wenig später sehen wir zwei Spitzmaulnashörner aus der Pfanne in unsere Richtung marschieren. Diese treffen nun auf zwei Breitmaulnashörner, die Richtung Osten unterwegs sind. Wir sind gespannt, wie sich dieses Nashornmeeting „gestalten“ wird… Auch eine Hyäne schaut den vier Kolossen zu.







Plötzlich sprinten die Breitmaulnashörner los und jagen auf uns zu – ich starte hektisch das Auto, will sicher nicht der „Stolperstein“ der beiden werden… Diese bremsen sich vor uns ein und jagen in wildem Galopp parallel zur Pad weiter…









Wir beobachten die beiden einige Zeit und fahren schließlich weiter Richtung Halali, wo wir auf das schwanz- und ohrlose Spitzmaulnashorn stoßen, das schon mehrfach in diesem Forum beschrieben wurde…



Wir beschließen, die Runde über „Helio“ zu fahren, weil ich dort vermutlich noch nie gestoppt hatte. Diesen Platz zwischen den Bergkuppen unweit von Halali habe ich bisher im links liegen gelassen. Diese Idee entpuppt sich als nicht schlecht, denn dort treffen wir auf ein großes Rudel Löwinnen – zwölf dieser Raubkatzen liegen dort dicht an dicht… Lediglich ein weiteres Auto steht noch herum, sodass wir alle Zeit und Freiheiten haben, diesen Anblick zu genießen…











Wir sehen uns ein wenig um und entdecken immer mehr Katzen im Gras rundherum.











Die Tiere sind völlig entspannt und dösen vor sich hin, nur gelegentlich wird der Kopf gehoben…







Grundsätzlich wird jedoch geschlafen…









Nachdem wir relativ lange hier stehen, machen wir uns doch auf Richtung Okaukuejo, an Halali fahren wir einfach vorbei.
Wir stoppen kurz bei zwei Riesentrappen (Kori Bustard) und fahren dann weiter an den Pfannenrand bei Salvadora und Sueda, wo wie immer zahlreiche Zebras zur Tränke kommen.











Der Anblick der zahllosen Streifen vor der unendlichen Weite der Pfanne ist für mich so etwas wie ein Synonym dieses Nationalparks…







Wir werfen einen letzten Blick zurück auf die Etosha Pfanne und ich weiß, dass ich wieder hierher zurückkehren werde – vielleicht nicht in den nächsten ein, zwei Jahren, aber sicher irgendwann in der Zukunft! Auch eine weitere Hyäne, die wie aus dem Nichtsauftaucht, starrt Richtung Pfanne.







Wir haben tatsächlich schon so viele Löwen gesehen während unserer Reise, doch an diesem Tag wird das alles nochmals getoppt… unweit des Picknickplatzes treffen wir auf die nächste Gruppe: Vier Löwinnen marschieren neben der Pad dahin… im Hintergrund flimmert das unendliche Weiß der Pfanne.









Die Löwinnen sind sehr nahe am Auto, trotten neben uns her.









Sie verschwinden aber schließlich in einem Wasserdurchlass unterhalb der Pad – von der Straße aus sind so unmöglich zu sehen… Mit ein Grund, in diesem Park nie und nimmer das Auto zu verlassen… Da kann es tatsächlich sehr schnell gehen!
Damit lassen wir es bewenden, wir haben im wahrsten Sinn des Wortes „genug gesehen“. Die letzten Tage waren anstrengend, wir wollen in die Lodge fahren und uns dort ein wenig ausruhen. So verlassen wir am frühen Nachmittag durch das Anderson Gate den Park und fahren weiter in die wenig entfernte Gondwana Etosha Safari Lodge, die sich malerisch auf einem Hügel ausbreitet. Von hier aus genießt man den Blick über die großartige Savannenlandschaft südlich des Nationalparks.





Wir ruhen uns aus und sortieren unsere Ausrüstung, den Abend verbringen wir auf der Terrasse vor dem Restaurant gemeinsam mit einer lärmenden Gruppe Franzosen… Einige der Reisenden legen ihre verschwitzten Füße auf den Tisch, dazu wird mächtig getrunken und laut diskutiert – wir halten es nicht lange aus und verzichten auf Bilder vom Sonnenuntergang…
Am nächsten Morgen verlassen wir nach dem guten Frühstück die Lodge, wir haben einen langen Fahrtag vor uns. Wir müssen zurück nach Windhoek, um dort einen weiteren PCR-Test für die darauffolgende Ausreise nach Südafrika abzulegen…

Fazit Gondwana Etosha Safari Lodge: Bei einem Aufenthalt in dieser Lodge macht man nichts verkehrt. Der solide Service der Gondwana-Lodges ist auch hier gegeben, die Zimmer sind geräumig und sauber, alle Chalets entlang eines Hügelkammes angeordnet. Zwei Pools bieten Abkühlung, das Restaurant ist schmucklos und eher „hallenartig“, das Essen dafür sehr lecker. Wenn man im Park keinen Platz findet, oder vielleicht am Vorabend nicht mehr direkt in den Nationalpark fahren möchte, dann ist nichts verkehrt, hier zu nächtigen…

Über Outjo und Otjiwarongo fahren wir auf der sehr langweiligen B1 immer in südliche Richtung. In Okahandja stoppen wir kurz im Cafe am Holzschnitzermarkt, aber wir wollen alle drei die Strecke möglichst rasch hinter uns bringen, sodass wir bald wieder aufbrechen. Kurz vor 14:00 Uhr sind wir zurück in Windhoek, wo wir direkt zur Casa Piccolo fahren, die uns inzwischen bereits vertraut ist. Dort beheben wir die bereits vorbereiteten Papiere für die Testung und fahren gleich anschließend in die Independence Avenue, um uns dort dem Test zu unterziehen. Alles läuft schon sehr routinemäßig ab.

Nach der Testung fahren wir nochmals zur Heinitzburg, um dort einen abschließenden Cafe zu trinken. Beim letzten Besuch hat uns der Starkregen mit Hagel vertrieben, diesmal sitzen wir auf der Terrasse und genießen den Blick über die Stadt.







Von hier aus erkennt man sehr gut die Beckenlage der Stadt, man sieht aber auch, dass die Besiedelung rasant zunimmt und immer mehr Hügel verbaut werden. Auf einen Besuch im Stadtzentrum verzichten wir, wir genießen die Ruhe in unserem Quartier.
Am Abend fahren wir in das nahegelegene Restaurant „Stellenbosch“ wo wir vorzüglich speisen. Dieses Restaurant ist tatsächlich ausgezeichnet und hält den guten Kritiken im Internet stand.

Gefahrene Tageskilometer: 216 / 407
Letzte Änderung: 24 Jun 2022 12:13 von Luigi15.
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28 Jun 2022 13:03 #646088
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Reisetage 98 und 99 (7. und 8. November 2021) – Windhoek – Kalahari Game Lodge

Nach dem Frühstück, das auch heute wieder hervorragend schmeckt, brechen wir auf Richtung Rehoboth. Wir verabschieden uns von Claudia und ihrem Team, das uns mehrfach in dieser Zeit hervorragend betreut hat. Nicht nur die nette, preisgünstige Pension, die sie sehr umsichtig betreibt, sondern vor allem auch die außergewöhnliche Unterstützung bei der Administration unserer PCR-Tests möchte ich explizit nochmals hervorheben. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und ich werde gerne wieder kommen…

Für uns steht heute ein langer Fahrtag an, wir wollen uns beim Fahren wieder abwechseln und die Strecke einfach „hinter uns bringen“. Wir fahren dazu zunächst auf die B1, der wir über Rehoboth und Kalkrand bis nach Mariental folgen. Hier betanken wir das Auto nochmals, ehe es über die Pad weiter geht. Die Landschaft ist ausgebrochen schön und ich frage mich eben, weshalb es davon kein Foto gibt – vermutlich ist bereits eine Art Sättigung eingetreten… Jedenfalls sind wir sehr angetan vom Rundherum, meine beiden Freunde stoppen auch das eine oder andere Mal. Ich gehe dabei immer rund um das Auto – das habe ich mir einfach angewöhnt… Bei einem dieser Stopps erkenne ich, dass das rechte Vorderrad etwas weniger Reifendruck haben dürfte. Zur Vorsicht nehme ich den Kompressor heraus und prüfe den Druck. Wie sich herausstellt, fehlt doch einiges, also wird der Reifen zunächst aufgepumpt. Wir fahren rund 15 km weiter und ich stoppe, um den Reifen ein weiteres Mal zu kontrollieren, mir gefällt auch das Fahrverhalten des Autos nicht… Der langen Rede kurzer Sinn: Wir müssen den ersten (und letzten) Reifenwechsel durchführen. Das Prozedere ist ja nicht so ganz einfach, denn ein Landcruiser ist doch schwer, auch der Reifen, der neu aufgezogen wird, hat ein ordentliches Gewicht. Da müssen wir nun Schwerarbeit in der Hitze des frühen Nachmittags verrichten.

Eigentlich hätten wir einen Gamedrive für den späteren Nachmittag in der Lodge vorreserviert gehabt – daraus dürfte nun aber nichts werden…. Das Rad ist nach einer guten halben Stunde gewechselt, alles wieder im Kofferraum verstaut. Die Arbeitshandschuhe, die ich extra für diesen Zweck mitgenommen hatte, habe ich nicht übergestreift – warum, weiß ich bis heute nicht…

Wir fahren also nun weiter zur Lodge und beziehen die beiden Chalets „Steenbock A und Steenbock B“, die etwas abseits des Restaurants und der daran angeschlossenen Rezeption liegen. Wir sind zusammen mit einem deutschen Pärchen die einzigen Gäste, lediglich zum kleinen Swimmingpool kommen am späteren Nachmittag zwei Familien aus dem etwas entfernt gelegenen Campingplatz angetrabt. Die Kinder haben ihren Spaß, wir sitzen dagegen im Schatten und schlürfen Rock Shandy. Den Gamedrive sagen wir ab, das stellt aber kein Problem dar…

Die Landschaft rund um die Lodge ist beeindruckend, ständig kommen Springböcke oder Oryx-Antilopen zur Tränke. Die malerische Landschaft der Kalahari mit ihren roten Sanddünen und den großen Akazien entlang der Trockenflüsse bestimmt das Bild. Gelegentlich huscht ein Buschhörnchen vorbei. Auch die Mahali-Weber (White-browed Sparrow Weaver) sind allgegenwärtig.













Lange Zeit beobachte ich einen Wiedehopf (African Hoopoe), der in einem Baum vor der Rezeption seine Jungen füttert. Ständig flattert er vorbei, um neues Futter anzuschleppen.







Gegen Abend marschiere ich nochmals zurück zu unserem Chalet, denn mit der sinkenden Sonne wird es bald recht kühl, ich hole mir einen Pullover. Die Lichtstimmung ist inzwischen sehr schön, ich bin begeistert vom Zauber der Landschaft.







Unter dem Dach unserer Chalets brüten einige Schwalben (?).





Das Abendessen schmeckt vorzüglich und danach tauschen wir uns noch kurz mit dem deutschen Ehepaar aus, das am darauffolgenden Morgen auch am angebotenen Gamedrive der Lodge teilnehmen wird. Nach einem schnellen „Absacker“ marschieren wir zurück zu unserer Unterkunft und verbringen eine herrliche Nacht mit angenehmen Temperaturen und absoluter Stille…

Der Gamedrive führt uns noch vor dem Frühstück in ein abgeschlossenes Revier, das durch einen hohen, gesicherten Zaun vom Rest der Lodge getrennt ist. Gewaltige Webervogelnester hängen an den Bäumen und hin und wieder sehen wir Oryx-Antilopen.







Wir durchfahren Salzpfannen, die zwischen den Dünenkämmen eingeschlossen sind und stoppen bei einer kleinen Leopardschildkröte.







Auch eine riesige schwarze Schlange sehen wir gerade noch, doch das Reptil zieht sich sofort zurück, sodass wir den Kopf nicht erkennen können.





Unser Hauptaugenmerk gilt aber nochmals den Löwen, denn im Revier sind zwei Rudel dieser Raubkatzen unterwegs. Nach längerer Suche treffen wir tatsächlich auf einen Löwenkater, der mit fünf Löwinnen umherstreift. Es ist ein besonderes Erlebnis, diese Großkatzen in dieser Landschaft zu sehen.









Eine Löwin ist sehr aktiv, sie läuft ständig die Dünen rauf und runter.







Der Rest des Rudels hat sich inzwischen einen Schattenplatz gesucht.









Der mächtige Kalahari-Löwe mit seiner schwarzen Mähne döst ebenfalls vor sich hin.





Als wir uns weiter annähern, heben die Katzen wenigstens die Köpfe.















Lange sind wir aber nicht interessant, dann senkt auch der Kater an Ort und Stelle wieder sein mächtiges Haupt.







Wir stoppen hier eine Weile und beobachten die wunderschönen Tiere aus nächster Nähe – mit Sicherheit unsere letzten Löwen in diesem Urlaub…
Auf der Rückfahrt zur Lodge fotografieren wir noch ein Steinböckchen und einige Giraffen, die ein Neugeborenes in ihrer Gruppe mitführen.













Den Rest des Tages verbringen wir nochmals rund um die Lodge, wir genießen es, einfach auch mal wieder ein Buch zu lesen oder mit einem Cafe oder einem Rock-Shandy im Schatten zu sitzen. Nach der langen Fahrt des Vortages ist es wichtig, einen Tag der Erholung einzustreuen.

Gefahrene Tageskilometer: 566 / 0
Letzte Änderung: 28 Jun 2022 13:24 von Luigi15.
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29 Jun 2022 12:57 #646153
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Reisetage 100 bis 103 (9. bis 12. November 2021) – Kalahari Game Lodge – Upington – Vryburg – Wien

Wir wissen, jetzt wird es schnell gehen. Im Endeffekt steht lediglich noch die Rückfahrt nach Johannesburg am Programm. Dafür liegt aber noch eine relativ lange Wegstrecke vor uns, die wir in drei Etappen zurücklegen wollen. Die erste Hürde müssen wir gleich am heutigen Tag nehmen: Bis 12:10 Uhr müssen wir den Grenzübergang in Ariamsvlei zu Südafrika passiert haben, denn dann läuft (strenggenommen – und wir wissen natürlich nicht, wie streng das genommen wird) unser in Südafrika 72 Stunden lang gültiger PCR-Test aus Windhoek ab. Das bedeutet für uns, dass wir bereits kurz vor 5:00 Uhr morgens zurück auf der Pad sind. Wir planen zeitlich einen Reifenwechsel ein, man kann ja nie wissen…

Wir bekommen an diesem Tag also auch kein Frühstück, haben uns gestern nach dem Abendessen aber einige Kleinigkeiten für Zwischendurch aus der Küche mitgenommen.

Fazit Kalahari Game Lodge: Die Lodge liegt in einer traumhaft schönen Landschaft – genau so stellt man sich die Kalahari vor. Leider ist hier – wenn der Grenzübergang bei Mata Mata in den Kgalagadi NP geschlossen ist – eine Sackgasse, die es der Lodge auch schwer machen dürfte, überhaupt zu überleben, sollte dieser Umstand beibehalten werden. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, das Essen ist vorzüglich, die Chalets sind geräumig und sehr sauber. Der Gamedrive war gut, aber einen zweiten würden wir nicht unbedingt machen wollen.

Wir folgen zunächst dem Auobrivier in nordwestlicher Richtung. In diesem Streckenabschnitt kommen wir nur relativ langsam voran, denn es sind sehr viele Tiere auf der Straße: Steinböckchen, Löffelhunde und sogar ein Pangolin können wir ausmachen. Leider gibt es keine Möglichkeit für ein Foto… Langsam beginnt die Dämmerung einzusetzen und mit jeder Minute wird die Sicht besser! Wir tasten uns also vorwärts, machen aber doch etwas Strecke. Über die D511 geht es weiter Richtung C17, die uns nach Koes bringt, von wo wir weiter nach Keetmanshoop fahren. Die Pads, die wir auswählen, sind in einem erstaunlich guten Zustand, das hilft natürlich.
Kurz vor Keetmanshoop fahren wir am Spielplatz der Riesen und am Köcherbaumwald vorbei – hier müssen wir kurz anhalten, das Morgenlicht ist einfach zu schön, um nur durchzurasen, außerdem tut es gut, sich die Beine ein wenig zu vertreten.















In Keetmanshoop erreichen wir wieder die Asphaltstraße und von da weg geht es dann zügig voran. Wir erreichen die Grenze in Nakop um kurz vor 11:00 Uhr, wir haben also ausreichend Zeit. Der Übertritt nach Südafrika verläuft unproblematisch, es sind zudem kaum Autos oder LKWs vor Ort, sodass wir sofort abgefertigt werden. Das Theater bei der Einreise nach Namibia an diesem Grenzübergang ist aber selbstverständlich nochmals Gesprächsthema…

Der rasche Grenzübertritt bedeutet andererseits aber auch, dass wir kurz nach Mittag in Upington, unserem heutigen Tagesziel, eintreffen. Wir fahren zunächst in die Mall, um uns dort ein „verspätetes Frühstück“ zu gönnen. Die Kalahari-Mall ist sehr gut sortiert, hier kann man alles einkaufen und es gibt auch einige nette Cafes und Restaurants, zumeist jedoch fast Food Läden… Wir bleiben etwas sitzen, es gibt keinen Grund mehr zur Hektik, denn wir haben schon viel geschafft, wir sind zumindest wieder zurück in dem Land, aus dem wir abfliegen werden…

Anschließend geht es wieder zum Waterfront Guesthouse, wo wir bereits auf der Hinfahrt Station gemacht haben. Sieglinda und ihr Mann sind gute Gastgeber und ein Aufenthalt am Ufer des Oranje immer sehr nett. Fotos fehlen diesmal, die wurden von mir bereits auf der Hinfahrt eingestellt.
Am Abend gibt es einen wunderbaren Braai und wir fallen vollgegessen und glücklich in die Federn… Das böse Erwachen folgt aber auf den Fuß…

Am nächsten Morgen möchte ich unseren Kühlschrank im Autos ausräumen und betrete mit dem Parkplatz ein Schlachtfeld. Während der Nacht haben Diebe alle Autos aufgebrochen. Eines dieser Autos hatte IT-Zubehör geladen und der gesamte Wageninhalt ist quer über den Platz verstreut. Hier hatte jemand tatsächlich gewütet. Auch zwei Polizisten sind bereits vor Ort und beginnen damit, die Daten aufzunehmen. An unserem Auto ist Gott sei Dank kein nennenswerter Schaden entstanden, lediglich das Vorhängeschloss an der hinteren Türe ist aufgebrochen und der Kühlschrank im Wageninneren ist leer – eine halbe Flasche Whiskey und eine große Flasche Cola sind weg, das können wir verschmerzen. Das Bier haben wir am letzten Abend ja noch selbst getrunken… ansonsten sind auch – im Gegensatz zu den anderen Autos – die Fenster nicht eingeschlagen. Wir hatten wohl Glück im Unglück…
Während des Frühstücks werden unsere Daten erhoben und man verspricht uns, den Unfallbericht zukommen zu lassen – bis heute habe ich keinerlei Unterlagen erhalten!

Anschließend geht es für uns zurück Richtung Johannesburg, wir fahren zunächst nach Kathu, wo wir im Mugg & Bean wieder eine kurze Pause einlegen. Zudem wollen meine beiden Freunde die riesigen Bulldozer sehen, die in der Kupfermine arbeiten. Einiger der gewaltigen Fahrzeuge sind ausgestellt. Anschließend geht es weiter nach Kuruman und von dort nach Vryburg, wo wir das Auto nochmals auftanken.
Wir nächtigen außerhalb von Vryburg in der Morakane Safari Lodge, wo wir die einzigen Gäste sind.
In der Lodge gibt es ein schön angelegtes Wasserloch, an dem sich den ganzen Nachmittag über immer wieder Tiere zum Trinken versammeln. Hier beobachten wir Elenantilopen, Büffel und Nyala.











Darüber hinaus sind auch viele Vögel anzutreffen.

















Das Abendessen, das ausgezeichnet schmeckt, nehmen wir direkt in der Lodge ein. Die Lodge erweist sich als gut geeigneter Platz für einen Zwischenstopp, die Chalets sind sehr geräumig und sauber. Wir fühlen uns sehr wohl. Dass es sich eigentlich auch um eine Jagdfarm handelt, merkt man dagegen an den vielen ausgestopften Tieren im Restaurantbereich – dieser Anblick ist doch etwas gewöhnungsbedürftig…

Nach dem Frühstück verlassen wir unser letztes Quartier und fahren schließlich über Klerksdorp und Wolmaransstad weiter nach Johannesburg, wo wir direkt bei Bushlore unser Auto zurückgeben. Da das Bushlore Depot nördlich der Stadt liegt, werden wir von einem Fahrer zum Flughafen gebracht. Jetzt geht alles sehr schnell, wir trennen uns von unserem liebgewordenen fahrbaren Untersatz, der sich wieder als sehr zuverlässig herausgestellt hat. Ich bin froh, wieder unfallfrei durch die wunderbaren Länder im Süden Afrikas gereist zu sein. In der Lounge genießen wir noch das ein oder andere Glas Wein, ehe wir dann am Abend mit Swiss nach Zürich abheben. Der Anschlussflug am nächsten Morgen verläuft ebenso pünktlich wie der Langstreckenflug, sodass wir pünktlich in Wien landen.
Aufgrund des günstigen Upgrades in die Business-Class wird der lange Flug auch etwas angenehmer, ich habe genügend Platz und vor allem auch die Gelegenheit, zwischen Zürich und Wien die wunderbaren schneebedeckten Alpengipfel zu bestaunen. Zum Landeanflug nach Wien nehme ich nochmals meine Kamera zur Hand und knipse einige Bilder zwischen dem Stift Melk, das sehr schön an der Donau liegt und Wien. Da der Landeanflug direkt über die Wiener Innenstadt erfolgt, gibt’s auch davon einige Bilder!

















Ich möchte mich an dieser Stelle bei den zahlreichen Leserinnen und Lesern dieser Zeilen bedanken – ich hoffe, dass ich einige Anregungen geben konnte und dass es nicht langweilig war, mich auf dieser langen Bilderreise zu begleiten! Vielleicht gibt es wieder einmal einen Reisebericht – für den kommenden Sommer ist eine Reise durch Uganda geplant, der afrikanische Kontinent lässt mich ja nicht los… Alles Gute, bleibt gesund, Peter

Gefahrene Tageskilometer: 710 / 439 / 382
Letzte Änderung: 29 Jun 2022 13:09 von Luigi15.
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Hallo Peter,

och, jetzt sind die 100 Tage vorbei. Gerne wäre ich weitere 100 Tage mit Dir gereist.

Aufgebrochene Auto's sind sicherlich ein Schock. Die Einbrecher hätten ja auch in Eure Zimmer einbrechen können. Das mag man sich gar nicht vorstellen.

Es freut mich, dass Du im Sommer Uganda bereisen willst. Wir waren letztes Jahr dort. Und über einen Reisebericht freue ich mich umso mehr.

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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29 Jun 2022 13:54 #646158
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hallo Peter,
ja auch 100 Tage gehen einmal zu Ende - ich bin sehr gerne mitgereist , Du hast Einblicke gewährt in Familie und Freunde, das war sehr spannend, hast Dir tolle Unterkünfte gegönnt, viel Abwechslung durch verschiedene Länder und Landschaften, na ja ich kann ja gönne, die tollen Tiererlebnisse - Katzen in jeglicher Form ohne Ende - unvergesslich die traumhaften Tierbilder :P wie sagt man so schön es war einfach Spitze - und grosses Kino. Geniese den Sommer in Wien, bleib gesund bis zum nächsten Reisebericht grüsst sehr herzlich
Hanne
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
Letzte Änderung: 29 Jun 2022 15:28 von Hanne.
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