THEMA: 100 Tage quer durch das Südliche Afrika
06 Jun 2022 15:15 #644728
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  • Gabi-Muc am 06 Jun 2022 15:15
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Kein Problem, eine Woche kann es gerne in die Werkstatt, auch zwei Wochen sind okay. Wenn es dann wieder weitergeht :)

Ich glaube langeweilen tut sich niemand. Und wen es nicht interessiert, der liest nicht mit.

Du hast mal geschrieben, dass Du auch Reiseleiter bist, machst Du das nebenbei oder hauptberuflich?

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
Letzte Änderung: 06 Jun 2022 15:16 von Gabi-Muc.
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06 Jun 2022 15:30 #644732
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Liebe Gabi, ich bin hauptberuflich Lehrer... Reiseleitungen sind dann in den Sommermonaten - früher mehr, inzwischen nur noch gelegentlich ;)
glG
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07 Jun 2022 12:51 #644801
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Reisetage 91 und 92 (31. Oktober und 1. November 2021) – Katima – Kazile Island Lodge – Rundu

Wir genießen den Morgen in der Lodge, vereinbaren den Rücktransfer mit dem Boot um 11:00 Uhr. Das gibt uns genügend Zeit, einmal nett zu frühstücken und uns auszuschlafen. Das Frühstück wird serviert, aber es gibt genügend Auswahlmöglichkeit und alles schmeckt außerordentlich gut. Es wird der eine oder andere Cafe getrunken, auch die frisch gepressten Säfte können wir genießen.
Anschließend gehen wir zur Rezeption und begleichen die Rechnung, ehe wir die Koffer zum Boot bringen. Der Aufenthalt in dieser Lodge war einfach ein Gedicht, hier fehlt es an nichts und auch die landschaftliche Umgebung ist genial. Die Zeit am Zambezi verging wie im Flug, endlich konnte ich mir auch den langgehegten Wunsch nach einem Besuch der Karminspinte erfüllen, die haben mir in Namibia noch gefehlt.



Das Boot ist schon für uns hergerichtet, als wir noch einen Riesenfischer am Abgang zur Rampe entdecken. Der prächtige Kerl sitzt direkt vor uns.



Als wir uns mit Sack und Pack nähern, fliegt er ein kleines Stück weiter, wir können ihn aber immer noch gut beobachten.







Offensichtlich ist er dabei, sein Frühstück zu fischen. Er dreht sich hin und her und starrt gebannt Richtung Fluss.







Direkt am Wasser befindet sich ein alter Wurzelstock, auf dem er sich nun niederlässt. Plötzlich ist er verschwunden und setzt sich mit einer Krabbe im Schnabel wieder neben uns…







Das Problem dabei ist, dass er zusammen mit der Krabbe auch ein Blatt aufgespießt hat, das ihn offensichtlich stört. Er versucht verzweifelt, dieses Ding loszuwerden… Bei einem der Versuche macht sich nun aber die Krabbe wieder selbstständig – da hat der Vogel letztendlich nur das Nachsehen…









Solch wunderbare Beobachtungen sind es, die eine Reise zur Tierwelt im Südlichen Afrika immer spannend machen, es wiederholt sich nichts, immer gibt es Neues zu entdecken.

Wir fahren nun mit dem Boot zurück zum Camp, wo wir unser Gepäck wieder in das Auto verladen. Dann geht es los, wir fahren zurück auf die B8 und von dort weiter auf dieser Hauptstraße nach Westen, bis nach Kongola. In Kongola zweigen wir auf die C49 ab, die uns direkt zum Parkplatz für die Kazile Island Lodge führt, in der wir die kommende Nacht verbringen werden.
Am Parkplatz laden wir wieder unser Gepäck aus und dabei fällt mir auf, dass sich mein Mobiltelefon verabschiedet hat – es ist nirgendwo zu finden, auch Anrufe meiner Freunde verhallen ungehört… Ab diesem Moment bin ich unerreichbar und ziemlich unpässlich, ich ärgere mich über dieses Missgeschick…

Ein Boot der Lodge holt uns ab und wir fahren durch einen engen Kanal dem nächsten Quartier entgegen.





Bei der Kazile Island Lodge handelt es sich um eine Zeltlodge, die wunderschön zwischen riesigen Bäumen direkt am Kwando liegt. Vor allem der gewaltige Leberwurstbaum hat es uns angetan. Die langen, schweren Früchte hängen herunter.



Im Schatten dieser mächtigen Bäume lässt es sich aushalten, wir trinken einen Cafe und uns wird mitgeteilt, dass wir die ersten Gäste seit der Schließung der Lodge im März 2020 sind, die Lodge praktisch erst jetzt wieder ihre Tore öffnet. Es kommen auch noch sechs weitere Gäste, zwei Frauen und eine Familie mit zwei Kindern aus Frankreich. Neun Gäste seit März 2020, wir können uns das nicht vorstellen. Inzwischen wurden einige Ausbesserungsarbeiten durchgeführt und wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Anschließend beziehen wir unsere Zimmer und nehmen eine Dusche, denn es ist sehr schwül und drückend heiß… Am späteren Nachmittag brechen wir schließlich zu einem Gamedrive auf – zunächst per Boot und anschließend fahren wir mit einem Jeep der Lodge…





Während der Bootsfahrt sehen wir Krokodile und einige Weißstirnbienenfresser (White-fronted Bee-eater), sowie zahlreiche Wasserlilien. Auch eine mit einem Ring markierte Weißbrauenrötel (White-browed Robin-Chat) können wir ausmachen.











Der Kanal windet sich von der Lodge weg stark mäandrierend dahin, eine eindeutige Fließrichtung ist nicht festzustellen.





Wir sehen sogar einige Klunkerkraniche (Wattled Crane) über uns hinwegfliegen. Die mächtigen Vögel verursachen eigenartige Geräusche.





Etwas später sehen wir zudem zwei dieser großen Vögel in etwas größerer Entfernung am Wasser stehen.



Mit dem Auto treffen wir auf dem Weg zum Horseshoe, einer großen Flussschlinge im Kwando auf einige Tiere, so erspähen wir einige Büffel, die sich ihren Weg durch das hohe Gras bahnen, einen Riedbock und Paviane. Auch einige Impala können wir aufstöbern, ansonsten bleibt es aber sehr ruhig.

















Direkt am Kwando sehen wir Kuhreiher (Western Cattle Egret), Witwenpfeifgänse (White-faced Whistling Duck) und einen einsamen Letchwe Bock.










Als wir am Horseshoe parken, steigt im Hintergrund ein mächtiger Gewitterturm auf.



Hier nehmen wir auch den Sundowner zu uns, es gibt eine Auswahl an Getränken sowie Trockenwürste und Biltung, Nüsse und andere Knabbereien. Wir warten und warten und warten…







Die Lichtstimmungen werden immer schöner, im Hintergrund taucht auch eine kleine Herde Elefanten auf, nur rund um uns tut sich nicht viel…



Natürlich weiß ich, dass genau an dieser Stelle normalerweise am Abend viele Elefanten zum Trinken erscheinen – nicht so an diesem Tag! Lediglich zwei Dickhäuter erscheinen und geben ein wenig ein Bild von dem ab, wie es sein könnte…



Langsam aber sicher müssen wir die Rückfahrt antreten. Schließlich wollen wir das Stück mit dem Boot nicht bei völliger Dunkelheit zurücklegen. Erst auf der Rückfahrt sehen wir wieder eine kleinere Elefantenherde, die Richtung Kwando spaziert…





Auch einige Rappenantilopen können wir noch erhaschen, dann wird es aber rasch zu dunkel, um weitere Fotos zu ergattern.





In der Lodge machen wir uns kurz frisch und dann geht es auch schon zum Abendessen. Das Essen schmeckt mir an diesem Abend nicht so besonders, das kann aber durchaus auch damit zusammenhängen, dass ich den Verlust des Handys erst verdauen muss. Heute trinken wir wieder einmal eine Flasche Rotwein, der ist aber vorzüglich. Die Geräusche der Nacht sind überragend, wir hören verschiedene Frösche, das Grunzen der Hippos und auch vereinzelte Rufe von Hyänen können wir ausnehmen. Es ist aber leider immer noch sehr warm und stickig, sodass zumindest ich immer wieder kurz munter bin…



So sitze ich auch schon kurz vor Sonnenaufgang auf der Terrasse unseres Chalets und genieße die Lichtstimmungen des Morgens. Sogar einen Sitatunga-Bock kann ich ausmachen, doch leider ist das Licht noch nicht gut genug für ein Foto.
Mit den ersten Sonnenstrahlen schlendere ich weiter zur Hauptterrasse der Lodge und organisiere mir einen Cafe. Hier ist es tatsächlich wunderschön…







Kurz nach 10:00 Uhr werden wir wieder mit dem Boot zurück zum Auto gebracht und wir treten unsere Rückreise durch den Caprivi-Streifen an. Da wir heute keine Besichtigungen eingeplant haben, steht uns ein reiner Fahrtag nach Rundu bevor. Entlang der gesamten Strecke queren immer wieder Esel die Straße, Wildtiere sind jedoch keine zu sehen. Wir fahren gemütlich dahin, wechseln uns beim Fahren aber ab, denn diese ewige Gerade ist doch etwas einschläfernd. Am Nachmittag erreichen wir schließlich die Hakusembe River Lodge westlich von Rundu. Aus dieser Lodge habe ich schon mehrfach Bilder gepostet, sodass ich diesmal meine Kamera und die Speicherkarten schone. Erst am Abend drücke ich einige Male auf den Auslöser, denn die Lichtstimmungen sind sehr schön.









Gott sei Dank ist es hier nicht mehr ganz so heiß, außerdem schafft auch die Klimaanlage Abhilfe, sodass wir diese Nacht wieder durchschlafen können. Wir müssen schließlich ausgeruht sein, denn wir brauchen die Energie für den Etosha Nationalpark!

Gefahrene Tageskilometer: 155 / 442
Letzte Änderung: 07 Jun 2022 13:18 von Luigi15.
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07 Jun 2022 18:24 #644832
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  • Daxiang am 07 Jun 2022 18:24
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Hi Peter,

da zeigst du uns ja ein wahres Vogel-Feuerwerk! Wenn ich mir die Bilder so anschaue, bekomme ich direkt Fernweh!

Freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, mit was für tollen Sichtungen du uns in Etosha überraschst!

Liebe Grüße
Konni
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08 Jun 2022 08:37 #644867
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Guten Morgen, Konni! Fernweh ist der einzige Schmerz, den ich gerne ertrage, denn dann weiß ich, dass ich wieder verreisen sollte... Mich zieht es ja auch schon wieder nach Afrika... Freut mich, dass du weiter dabei bist und ich hoffe, dir werden die Bilder aus Etosha gefallen...
glG Peter
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09 Jun 2022 10:50 #644945
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Reisetage 93 bis 95 (2. November bis 4. November 2021) – Rundu – Etosha NP (rund um Namutoni)

Das Vogelgezwitscher am Okawango weckt uns früh, ich trete vor unser Chalet und sehr, dass der Cafe eben angeliefert wird. Das ist ein sehr netter Service der Hakusembe River Lodge, dass frühmorgens Cafe und heißes Wasser zu den Hüttchen gebracht wird. Meist sind auch einige Cookies dabei… so kann ein neuer Tag beginnen.

Heute fällt das Frühstück bei mir etwas spartanischer aus, denn das Abendgestern war sehr lecker und reichlich, es wurde wieder ein wunderbares Buffet kredenzt und ich habe vermutlich zu oft zugelangt… Anschließend schleppen wir die Koffer zum Auto und schon sind wir auch schon wieder unterwegs Richtung Süden.

Die Fahrt von Rundu nach Grootfontein verläuft eher eintönig, zunächst sind noch viele Dörfer neben der Straße zu sehen, auch Holzschnitzereien und Tonwaren werden da und dort angeboten. Da wir aber nichts einkaufen wollen, halten wir auch nicht an. Meine beiden Freunde wollen lediglich eines der zahllosen Autowracks fotografieren, die ebenfalls die Straße säumen.
Je weiter wir Richtung Süden vorstoßen, desto trockener wird die Landschaft, die Makalani Palmen, die im Norden fast überall zu sehen sind, verschwinden zusehends, Schirmakazien dominieren das Landschaftsbild. Gelegentlich sieht man den Abzweig zu einer Farm, ansonsten ist die Landschaft südlich des Veterinär-Zaunes fast unbewohnt. Wir werden an dieser Kontrollstelle durchgewunken, stoppen aber dennoch kurz an der Toilettenanlage.

Von hier weg fahren wir die restlichen gut 100 km bis nach Grootfontein zügig durch, es gibt nichts Besonders zu sehen. In Grootfontein stoppen wir im Purple Figtree Cafe, einem sehr netten Lokal mit guten Kuchen, Toasts und einem hervorragenden Cafe. Zudem gibt es natürlich alle Arten gekühlter Getränke. In diesem Cafe stoppe ich meistens, wenn ich in diese Stadt komme.
Für uns geht es anschließend weiter nach Tsumeb, wo wir kurz außerhalb der Stadt an der Puma-Tankstelle den Tank auffüllen. Von hier ist es nur noch ein relativ kurzes Stück zur Mushara Lodge, wo wir für die kommenden drei Nächte einchecken. Wir haben damit drei volle Tage im Etosha Nationalpark, das sollte reichen, um auch hier nochmals die Tierwelt erleben zu können.

Die Mushara Lodge liegt wenige Kilometer östlich des Von Lindequist Tores im äußersten Osten des Etosha Nationalparks. In den namibischen Wintermonaten bevorzuge ich diesen Teil des Nationalparks. Es handelt sich aber natürlich um eine rein persönliche Einschätzung, dass die Tierdichte um diese Jahreszeit dort besonders hoch ist. Vor allem die Wasserstellen Tsumcor, Klein Namutoni, Chudop oder Klein Okevi gefallen mir sehr gut, dort hatte ich auch bisher immer sehr gute Sichtungen. Leider ist das Wasserloch von Chudop diesmal durch ein Filmteam „blockiert“ – man kann zwar ungehindert zugfahren, das dort aufgebaute Zelt trägt aber sicher nicht dazu bei, dass mehr Tiere angezogen werden. Bereits bei meinem Besuch wenige Wochen zuvor (siehe Reisebericht, Teil C) war diese Filmcrew anwesend und es waren kaum Tiere zu sehen, sodass wir diesmal auf einen Besuch dort verzichtet haben.
Wir unternehmen jeweils halbtägige Pirschfahrten mit dem eigenen Auto, fahren in den doch sehr heißen Mittagsstunden zurück in die Lodge, um dort am Pool oder in den kühleren Zimmern zu entspannen. Das sind einige Mehrkilometer, aber die nehmen wir bewusst in Kauf.
Die erste Pirschfahrt führt uns in die Ebene nördlich von Chudop, wo wir rund um Doringdraai unser Glück versuchen wollen. Hier sehen wir gleich mehrere Hyänen, ansonsten aber kaum Tiere, was uns stark verwundert.





Wir sehen aber bald den Grund dafür, dass sich die Grasfresser nicht zeigen: Mehrere Löwinnen, darunter auch einige sehr junge Raubkatzen, sitzen rund um einen Kill. Auch weitere Hyänen und vor allem Schakale sind zu sehen.





Wir versuchen eine Stelle zu finden, die uns näher an das Geschehen bringt, das ist aber aussichtslos, denn der Kadaver liegt weit weg von jeder Verbindungsstraße. Dennoch beobachten wir das Geschehen einige Zeit, inzwischen ändern sich auch die Lichtverhältnisse deutlich, die Sonne leuchtet die Szenerie nun schon gut aus.



Plötzlich erhebt sich ein Löwenmännchen, das wir zuvor überhaupt nicht sehen konnten, und trottet langsam Richtung Namutoni davon. Sofort ist mir bewusst, dass wir dieses Prachtexemplar an einer der umliegenden Wasserstellen aufspüren könnten. So fahren wir nach Koinachas und es dauert nicht lange…





Der völlig vollgefressene Kerl trabt gemächlich zum Wasser und lässt sich dort nieder – wir sind begeistert, denn die Szenerie ist am Morgen besonders schön, die Raubkatze spiegelt sich im Wasser. Wir sind zudem das einzige Auto weit und breit und können uns damit gut so aufstellen, dass wir einen hervorragenden Blick genießen.







Er schlürft das Wasser in sich hinein, wir hören die gurgelnden Laute deutlich durch die offenen Autofenster.







Wir hoffen, dass es vielleicht weitere Löwinnen gibt, die es ihm gleichtun, aber es passiert ansonsten rein gar nichts. Letztendlich zieht sich auch der Löwen-Pascha zurück und legt sich in den Schatten eines Baumes, wir können ihn nicht mehr ausnehmen.
Schließlich brechen wir auf und fahren vorbei an Namutoni in nördliche Richtung zur Andoni-Ebene. In dieser unendlichen Weite, die nur von Gras bewachsen ist, hatte ich zuvor auch schon sehr schöne Sichtungen. Wir müssen uns ein wenig beeilen, denn die Zeit schreitet voran und das Licht wird nicht besser. Entlang des Weges sind kaum Tiere zu sehen, jedenfalls keine, die wir nicht auch später noch sehen könnten. Wir stoppen nur kurz bei einer kleinen Herde Gnus und einer Giraffe, die vor uns den Weg gekreuzt hat.





Auch am Wasserloch Klein Okevi stoppen wir kurz, hier sitzt eine Riesentrappe (Kori Bustard) und ein Hase hockt unter einem Busch.





In der Andoni-Ebene angekommen, fahren wir sofort in östliche Richtung, hier führt ein kleiner Loop zur großen Wasserstelle. Diesen Weg wähle ich, weil ein Auto gut sichtbar dort herumsteht – das kann ein gutes Zeichen sein…
Wir sehen auch bald die nächsten Löwen, sie liegen direkt neben der Pad: Ein weiteres Männchen und eine Löwin.







Natürlich hoffen wir, dass sich die beiden paaren könnten, das Männchen erhebt sich auch einige Male, sinkt aber jeweils sofort wieder zu Boden.





Plötzlich hören wir ohrenbetäubende Geräusche und eine Staffel Militärhubschrauber fliegt über uns hinweg – die Löwen schauen auf und flüchten sich in die Büsche… damit war es das auch schon, eine Paarung werden wir hier nicht mehr sehen…
Wir fahren weiter zur Andoni-Wasserstelle, wo sich viele Zebras, Gnus und Springböcke versammelt haben. Unterwegs stoppen wir bei einem Termitenhügel, auf dem sich ein Termitenschmätzer (Ant-eating Chat) niedergelassen hat.









Auch einige Paradieskraniche (Blue Crane) haben sich dort versammelt.







Nach einiger Zeit treten wir den Rückzug an und machen uns auf den Weg Richtung Namutoni. Wir fahren dabei aber nicht entlang der Hauptroute, sondern über die Pad bei Stinkwater. Entlang dieser Strecke ist es wieder recht ruhig, wir stoppen lediglich bei einem Steinböckchen und etwas später bei einer Gruppe Springböcke, die von der Pfanne heranzieht.







Das ist ein guter Platz, um die unendliche Weite dieser Ebene zu erleben…
Anschließend geht es für uns noch zum Wasserloch von Tsumcor, einem meiner liebsten Plätze im Nationalpark. Es ist inzwischen knapp nach Mittag, aber hier kann ich einfach nicht vorbeifahren… Obwohl das Fotolicht nicht sonderlich gut ist, bleiben wir länger stehen, um Kudus, Giraffen und auch eine kleinere Herde Elefanten zu beobachten.









Ein Fahlregenpfeifer (Chestnut-banded Plover) sitzt lange neben uns auf einem Stein und beobachtet die Szenerie ebenso…



Erst als eine größere Gruppe Elefanten daherstürmt, zeiht sich der Vogel zurück…



Ich habe im letzten Teil meines Berichtes sehr viele Bilder von Elefanten an diesem Wasserloch gezeigt, so verzichte ich bei den nicht optimalen Lichtbedingungen auf weitere Fotos. Jetzt geht es aber endgültig zurück über Namutoni zu unserer Lodge. Unterwegs zeige ich meinen beiden Freunden noch kurz die Stelle am Beginn des Fisher’s Pan Drives, wo ich den frisch gerissenen Kadaver eines Springbockes fotografiert hatte… Ich traue meinen Augen nicht, denn am Kalkriff oberhalb des Weges sitzt der Leopard, den ich aufgrund seines eingerissenen rechten Ohres sofort wieder erkenne…





Der Kerl starrt uns an, bleibt aber völlig gelassen – welch großes Glück, der erste Leo für meine beiden Freunde. Auch ich bin begeistert, die beiden vermutlich ein Stück mehr…









Auch diesmal gibt es also wieder eine Raubkatze im Etosha Nationalpark zur Mittagszeit! Wir fahren nun endgültig zurück zur Mushara Lodge und genießen die Pause nach diesem ereignisreichen Halbtag – dann wird der Gamedrive am Nachmittag wohl etwas kürzer ausfallen müssen…

Fortsetzung folgt!
Letzte Änderung: 09 Jun 2022 11:09 von Luigi15.
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