Fortsetzung Reisetage 93 bis 95 (2. November bis 4. November 2021) – Etosha NP (rund um Namutoni)
Nach diesem grandiosen Vormittag, der ohnehin schwer zu toppen sein wird – und wo es gelungen ist, dass auch meine beiden Reisefreunde einen Leoparden sehen – entschließe ich mich, den Nachmittag über in der Lodge zu bleiben. Meine Freunde wollen nämlich ohnedies einmal einen Gamedrive mit den Fahrzeugen der Lodge und mit deren Guides bestreiten. Da Gamedrives im Preis inklusive sind, ist das selbstverständliche eine gute Idee. Ich breite mich also im Zimmer und im Restaurant aus, während die beiden wieder loslegen. Sie sehen einiges an diesem Nachmittag, aber keine Katzen – das wundert mich irgendwie, denn eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass die Löwen, die in der Nacht gekillt hatten, sicher nicht verschwunden sein werden…
So legen wir gemeinsam erst am nächsten Morgen wieder los. Pünktlich um 6:15 Uhr stehen wir wieder vor dem Von Lindequist Gate und fahren in den Nationalpark. Es steht nur ein weiteres Auto von einer umliegenden Lodge da, ansonsten wieder einmal gähnende Leere – das ist insofern interessant, als wir im Camp Namutoni keine Zimmer bekommen hatten – „ausgebucht“ war uns mitgeteilt worden. Jetzt bin ich mir sicher, dass das Camp maximal zu einem Viertel gefüllt ist… Aber egal, wir sind nun auch so hier und freuen uns über die grandiose Tierwelt in diesem Park.
Bereits auf dem Weg Richtung Namutoni stoppen wir bei einigen Damara-Dikdiks, diese kleinen Antilopen haben hier ihren Lebensraum.
Auch heute treffen wir wieder auf eine Hyäne, diese ist aber rasch auch wieder verschwunden.
Die erste Zeit gestaltet sich überhaupt sehr zäh, es sind kaum Tiere auszumachen. Wir fahren zum Wasserloch von Koinachas – nichts, wir fahren die Schleife bei Doringdraai – nichts und auch in Klein Okevi – Fehlanzeige. Wenn wir wenigstens ein paar Vögel sehen würden… Aber die Tiere, die wir entdecken, sind recht weit entfernt und Fotos lohen sich wirklich. Man merkt einfach, dass wir schon viele gute Bilder haben, wir werden wählerischer!
Die Stimmung im Auto ist trotzdem gut, wir haben uns eigentlich die gesamte Zeit über hervorragend verstanden, Dissonanzen gab es praktisch nicht.
Ein Gnu trottet neben der Pad und ein Schakal steht recht gut im Licht. Das ist für längere Zeit unsere gesamte Ausbeute.
An der Fisher’s Pan grasen einige Zebras und Gnus und wir sehen eine schöne Gabelracke (Lilac-breasted Roller).
Hier sehen wir zudem ein Steinböckchen und einige Rußnektarvögel (Dusky Sunbird).
Am Wasserloch von Chudop, das wir schließlich ebenfalls noch besuchen, sind ebenfalls kaum Tiere zu sehen. Dafür hat sich ein Filmteam ausgebreitet. Ich versuche mit den Damen und Herren ins Gespräch zu kommen, diese sind aber sehr abweisend. Wenigstens gelingt es uns, einige Impala-Böcke und eine Riesentrappe abzulichten.
Die heiße Mittagszeit verbringen wir heute wieder am Pool in der Lodge und wir kehren erst am Nachmittag wieder in den Nationalpark zurück. Am Vormittag haben wir doch recht viele Kilometer für verhältnismäßig wenig Ausbeute zurückgelegt. Auch das zeigt, wie viel Glück wir bisher bei unseren Gamesdrives hatten!
Den nachmittag starten wir in Klein Namutoni, wo eine Gruppe Weißrückengeier (White-backed Vulture) zusammenkauert. Zudem sind etliche Giraffen am Wasserloch.
Die Giraffen ziehen sich ein wenig zurück, als eine Hyäne erscheint und direkt auf das Wasser zusteuert.
Es dauert aber nicht lange, dann wagen sich auch die anderen Tiere wieder heran. Zudem sitzen zwei Raubadler (Tawny Eagle).
Anschließend fahren wir über Koinachas zurück nach Doringdraai, wo wir zunächst bei einem Springbock und einigen Sträußen anhalten.
Wir fahren diesen kurzen Loop und sehen tatsächlich einen Löwenkater, der aus dem Busch in die offene Fläche tritt.
Wir starren nur auf ihn hin und übersehen dabei fast einen zweiten Kater, der sich von der anderen Seite dem Auto nähert.
Der Kerl tritt direkt an unser Auto heran und schüttelt unmittelbar vor uns seine Mähne…
Anschließend marschiert er auf den anderen Pascha zu.
Zusammen lassen sie sich nieder.
Wir fahren nun nochmals den kurzen Loop ab, in der Hoffnung weitere Raubkatzen ausfindig machen zu können. Wir sehen aber keine Löwinnen oder Jungtiere, wobei wir aber sicher sind, dass es sich um die Gruppe handelt, die zwei Tage zuvor hier ein Gnus gerissen hatte.
Als wir jedoch zu den beiden Löwenkatern zurückkommen, sehen wir, dass sich eine Löwin zu ihnen gesellt hat…
Die Drei bleiben aber ganz ruhig liegen, wir stehen einige Zeit neben ihnen, aber es tut sich weiter nichts. Vermutlich werden sie hier auf den Einbruch der Nacht warten, um dann wieder zu jagen. So lange können wir aber nicht warten, wir müssen schließlich den Park verlassen. Also fahren wir langsam Richtung Gate zurück, ohne entlang der Strecke weitere wesentliche Sichtungen zu verzeichnen. Wir stoppen lediglich bei einer größeren Gnu-Herde, die sich weiter weg in der Ebene versammelt hat.
Wir genießen den letzten Abend in der Lodge bei einem guten Glas Wein und freuen uns auf den folgenden Tag im Park, wenn wir von Namutoni über Halali bis nach Okaukuejo fahren werden. Diese Bilder werde ich aber erst in etwa einer Woche posten, denn ich brauche jetzt wieder einmal kurz Urlaub vom Urlaub… Bis bald!