Tag 15: 22.10.21 – Etosha Teil 1
Heute geht es in die Etosha.
Gebucht hatte ich 2 x Okaukouejo und 1 x Halali.
Doch auch hier gab es dann eine Planänderung.
Das Entrance Gate liegt ja quasi auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Nachdem wir dort alle Formalitäten erledigt haben, sind wir „schon“ gegen 8.30 Uhr unterwegs.
Die Etosha ist nicht wirklich unser Lieblingspark.
Uns fehlt dort irgendwie die Einsamkeit und „Wildnis“. Jedoch Namibia ohne diese Tierwelt geht auch nicht.
Daher bleiben wir auch 3 Nächte hier.
Begrüßt werden wir durch eine Zebraherde.
Am Wasserloch Okawao
Hier tummeln sich Hunderte von Vögeln, fast unmöglich ein Bild ohne sie zu machen.
Am Wasserloch Sonderkop:
Wieder eine Herde Zebras
Aber auch Elefanten haben hier ein Treffen.
Wir fahren weiter Richtung Okaukoujo.
Unterwegs treffen wir auf ein Auto, welches am Straßenrand steht. Wir sehen schon das Dilemma.
Der linke Hinterreifen ist total zerfetzt und hat sich von der Felge gelöst.
Wahrscheinlich zu lange mit zu niedrigem Reifendruck gefahren.
Wir stellen die obligatorische Frage: Do you need help?
Und ja, die beiden nehmen diese gerne an. Denn sie haben, wie es aussieht, noch nie einen Reifen gewechselt.
Irgendwie stellt sich auch die Frage … was tun?
Aussteigen ist ja nicht erlaubt … auf der anderen Seite ist es ein sehr übersichtliches Gelände.
Sollen wir dafür die Ranger rufen?
Ich weiß es nicht sicher, vielleicht haben wir falsch gehandelt.
Auf jeden Fall macht sich Jürgen an die Arbeit, legt sich in den Sand und wechselt den Reifen.
Ich beobachte derweil die Umgebung, damit wir nicht durch einen jetzt nicht erwünschten Löwenbesuch überrascht werden.
Die beiden sind sehr nett und bedanken sich überschwänglich für unsere Hilfe.
Damit haben wir den Ausgleich für die Hilfe unseres Missgeschicks ausgeglichen.
Sie sind mit Freunden mit 2 Autos unterwegs. Die Freunde waren vorgefahren und hatten von dem Missgeschick nichts mitbekommen.
Es folgt ein kleiner Informationsaustauch und siehe da: ihr Freund ist gebürtiger
SAARLÄNDER!!!
Na, wenn das mal kein Zufall ist.
Beim Abgleich der weiteren Route stellen wir fest, dass wir uns noch des Öfteren über den Weg laufen werden.
Wir setzen unseren Weg nach Okaukouejo fort.
Wir checken ein.
Die Campsite können wir uns aussuchen, da nicht fully booked.
Ich wage den Versuch einer Umbuchung. Gerne würden wir die 2. Nacht nicht in Okaukouejo verbringen sondern auf Halali umbuchen.
Doch die Dame am Schalter meint, dass dies nicht möglich sei.
Ich frage nach dem WARUM, da sie ja nicht ausgebucht sind. Doch keine Chance.
Erst bin ich etwas säuerlich, doch letztendlich hatte ich ja diese Reihenfolge gebucht.
Wir suchen uns eine schöne große Campsite mit einem großen Schattenbaum incl. Webervogelnest.
Und natürlich sind auch die Erdhörnchen sofort zur Stelle
Und während wir es uns gemütlich machen … wer kommt angefahren … die Bekanntschaft vom Reifenwechseln und der SAARLÄNDER!
Und wie es nun mal unter Saarländern so ist, ist man sich gleich sympathisch und es gibt ein langes Gespräch.
Die 4 finden auch eine schöne Campsite in unserer Nähe.
Ich laufe nochmals zur Rezeption, um einen Blick in das Sichtungsbuch zu werfen.
Hier war eine Löwensichtung in Ondedeka vermerkt. Natürlich gibt man eine solche Info auch an den SAARLÄNDER und seine Truppe weiter.
Diese überlegen noch, ob sie nochmals losziehen wollen.
Wir fahren um 16.30 Uhr los.
Doch am Ondedeka Wasserloch ist … nichts!
Wir fahren weitere Wasserlöcher ab … nichts!
Ich denke schon, die Tiere verstecken sich vor uns, da die Etosha ja wie schon erwähnt nicht unser Lieblingspark ist.
Doch einige zeigen sich uns dann doch noch.
Wir fahren zurück Richtung Okaukouejo und da wir noch gut in der Zeit liegen, beschließen wir noch bis zu Nebrowni zu fahren.
Zwischen Okaukouejo und Nebrowni kommt uns ein Fahrzeug mit Lichthupe entgegen.
Wir fragen uns: Was soll das denn?
Sie haben auch nicht angehalten und wir sind kurz irritiert.
Aber nur kurz …. Denn dann sehen wir „Blitzer“
in der Etosha. Hektisch schnallen wir uns erst mal an.
Wir halten an. Der Ranger stellt sich mit Ausweis und Namen vor. Es stellt sich heraus, dass er Deutscher ist. Es gibt ein paar belanglose Fragen und Hinweise, wie wir uns in dem Park zu verhalten haben und dann dürfen wir weiterfahren.
Am Wasserloch Nebrowni liegen wirklich Löwen.
Was für ein Glück. Es sollen auch die einzigen auf dieser Reise bleiben.
Und wie immer sind sehr faul.
Wir schauen auf die Uhr.
Es wird Zeit zur Rückfahrt.
Natürlich achten wir auf die Geschwindigkeit, wie immer, wenn wir in den Parks unterwegs sind.
Die „Blitzer“ sind noch immer da. Allerdings blitzen sie nun die Autos die zurückkommen.
Zurück auf der Campsite beginnen wir zu kochen, als plötzlich Bewegung in die Ruhe kommt.
5 Fahrzeuge eines Tour-Operators kommen an und zwängen sich auf die beiden freien Campsites neben uns. Das heißt jeweils 2 auf 1 Campsite und 1 Fahrzeug bleibt einfach mitten im Weg stehen.
Und nun wir es laut.
Koffer werden ausgeladen, ein „Umkleidezelt“ aufgebaut, für das abendliche Catering werden Tische und die Küche aufgebaut ….und was mich total ärgert … alle nehmen die „Abkürzung“ über unser Campsite zu den Ablutions.
Der Tour-Operator erklärt mir, dass seine 10-köpfige Truppe aus Belarus kommt. Auf meinen etwas ungläubigen Blick erklärt er mir, dass Belarus in Russia liegt.
Danke, das wir schon klar. Ich war nur wegen der politischen Lage etwas irritiert.
Unsere saarländischen Bekannten kommen vom Essen zurück und schauen ungläubig auf die Wagenburg.
Wir machen eine „Gegenveranstaltung“ und setzen uns diesen Abend einfach zum Klönen zusammen.
An frühes schlafengehen war sowieso nicht zu denken.
Gefahrene km: 255