Ui, da habe ich ja eine Diskussion losgetreten.
An alle Kommentarschreiber:
Zu allererst möchte ich euch mitteilen, dass ich mich über eure Kommentare, Vorbehalte und Einwände gefreut habe und diese auch akzeptiere.
Jeder hat das Recht seine Meinung frei zu äußern.
Wer was machen würde oder auch nicht ... kann jeder frei entscheiden und ist ein Privileg unserer freien Welt.
Ich werde diesemal auch nicht jeden Kommentar einzeln beantworten.
Doch abschließend hier noch ein paar Sätze und Gedanken dazu:
Ich persönlich würde die Tour mit Marius nicht noch einmal buchen.
Sei es, weil mir der Touri-Charakter zu hoch war, oder weil ich einfach seine Einstellung zur Schulbildung der Himba-Kinder und der gesundheitlichen Versorgung nicht teilen kann. Teilweise hatte er sich hier auch widersprochen.
Warum hatte ich diese Tour gebucht:
Als ich die Tour bei Marius buchte, war meine Intention, dass Marius quasi als Übersetzer fungieren würde.
So, wie es der Junge bei unserer Tour 2015 getan hatte.
Damals haben wir viel gelacht und dank seiner Übersetzung konnten wir uns auch "unterhalten". Es war eine sehr entspannte Atmosphäre in mitten seiner Familie.
Zum Schluss erhielten wir sogar eine Einladung 14 Tage Urlaub bei ihnen zu machen. Dann würde ich die Sprache und Bräuche kennenlernen. Und ob ihr es glaubt oder nicht ... ich habe lange über diese Einladung und
Herausforderung nachgedacht.
Denn wir können es uns nicht vorstellen, wie es ist
täglich in dieser Hitze zu leben,
täglich km weit zu laufen, um Wasser zu holen,
auf dem Boden zu schlafen... und ... und ... und
Auch dies ist ein Grund, weshalb ich dieses Volk bewundere.
Jeder Westeuropäer würde hier wahrscheinlich kläglich scheitern.
Aber das ist nicht das Thema hier:
In dem ersten Dorf, welches wir besuchten war in den Gesichtern der Menschen nur Leere, Trostlosigkeit und Hoffnungslosikeit zu lesen. Und genau dies wollte ich mit den Bildern widergeben.
Identitätsverlust durch westliche Kleidung, Kinder die aus Plastikeimern essen ... schwer zu ertragen ... und doch
leben in diesem Dorf Menschen und sie müssen mit dieser Sitation klarkommen.
Daher sind die Bilder eher dokumentarisch zu betrachten.
In dem zweiten Dorf war die Situation schon etwas besser.
Natürlich erwarteten die Frauen, dass sie mit uns (den Touristen) ein Geschäft machen können, in dem sie ihren Markt aufbauten.
Durch das Handy hat sich sehr schnell herumgesprochen, dass Touristen im Dorf sind.
Doch auch dies ist nicht verwerflich. In ihren Augen bringen Touristen Geld. Nichts anderes passiert bei uns in den Touristenstädten.
Und ja, wir haben den Himbafrauen für ihren Tanz Geld gegeben, welcher ihnen Spaß gemacht macht, was man wiederum auch an den Gesichtern sehen konnt.
Wir haben auch der Sängertruppe auf der White Lady Lodge Campsite für ihre Darbietung Geld gegeben.
Und natürlich und auch berechtigt haben sie darauf gehofft.
Auf Leistung folgt Bezahlung.
Dies ist das westliche Geschäftsmodell. Nur wird dies in Afrika leider oft vergessen.
Auch macht es einen Unterschied, ob ich Kontakt zu den Ovahimba in ihrem angestammten Gebiet habe, oder auf dem Marktplatz in Swakopmund oder Windhoek.
Wenn immer es sich vermeiden lässt, fotografiere ich die Frauen nicht barbusig. Ich weiß schon, dass sich einige westliche Männer gerne an diesen Bildern "aufgeilen" (entschuldigt bitte dieses Wort)
Ich möchte mit meinen Bildern einfach nur die Situation einfangen, wie sie ist.
Noch ein Wort zu dem Mädchen mit dem rosa T-Shirt und dem verlorenen, leeren Blick, in dem sich all die Hoffnungslosikeit dieser Welt spiegelt.
Lt. Marius gehört sie dem Stamm der Semba an, welche in Angola seßhaft sind. Und sie arbeiten hier bei den Ovahimba quasi als "Gastarbeiter".
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Wer nun Lust hat mehr über unsere Kontakte zu den Ovahimba zu lesen, kann dies gerne hier tun:
www.namibia-forum.ch...okoland-caprivi.html
www.namibia-forum.ch...20und-kaokoveld.html
Herzliche Grüße
Dagmar