THEMA: Namibia 2016 - "Stop and Go!"
16 Feb 2021 15:04 #607364
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Das Camp Halali hat uns auch ganz gut gefallen, obwohl der Campingplatz relativ staubig ist. Die Ablutions sind sauber und funktionieren einwandfrei, man kann gut braaien, es ist relativ ruhig und man hat einfachen Zugang zum sehr schönen Wasserloch.
Überhaupt finden wir, dass die Vorteile direkt im Park zur Morgen- bzw. Abendpirsch aufbrechen zu können und somit die (fototechnisch) besten Stunden des Tages nutzen zu können, bei weitem die Nachteile des, wollen wir mal sagen, etwas "rustikaleren" Camps überwiegen!

Wir starten also zur ersten Morgenrunde aus Halali und werden direkt, noch im schönen Morgenlicht mit einigen Sichtungen belohnt.....









Dann schwindet allmählich das warme Morgenlicht und die direkte Sonne Namibias zieht uns wieder in ihren gleißenden Bann!






In Reih und Glied.....mit Hauptmann!


Wer darf.....?!

Dann werden wir vom früh morgentlichen Tun dieser Bande eingefangen.....


Erst einmal in der frühen Morgensonne auf Betriebstemperatur kommen.....


.....gähnen.....(für alle die bezweifeln, dass es sich um echte Raubtiere handelt!)


Dann wieder so süß dreinschauen!




Antilopengalopp!



Antilope "an" Pfanne.....


Jetzt kommt die spannende Frage:
War es nun dieser.....


.....oder etwa dieser?.....DER Baum?



Salzverkrustungen am Rande der Pfanne.

Es ist an der Zeit eine Mittagspause einzulegen bevor es dann auf die Nachmittagsrunde geht.
Wir machen es uns also unter Bäumen gemütlich, nehmen einige kalte Getränke und die für uns üblichen Mittagssnacks.....Biltong, Droewors, Trockenobst, Nüsse, Tomaten, Oliven, Karotten.....
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 16 Feb 2021 15:08 von busko.
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17 Feb 2021 09:29 #607449
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Wir drehen noch einmal, zum letzten Mal dieser Reise aus Halali, eine Runde. Die Sonne ist gleißend und in der hellen, staubigen Trockenheit schaffen es selbst die Sonnenbrillen nicht die Lichtintensität auf ein gut erträgliches Maß abzutönen.
Wir sehen einige Pflanzen, die aus dem trockenen Nichts zu sprießen scheinen, dabei farbenfroh und fröhlich daher kommen.....ja.....man könnte schon fast vermuten; je prekärer die Existenz desto schöner die Pflanze!







Es ist nicht wirklich viel los, die Tiere verkriechen sich im wenigen Schatten.
Lediglich an den Wasserlöchern sieht man gelegentlich das eine oder andere, durch Durst getriebene Tier.


Die Oryx sehen immer so aus, als wären sie gerade aus der Maske heraus gekommen.....sauber markiert, gestriegelt und geschmückt!



Keine Ahnung was der wollte?


Gruppenbild mit Dame!



Dann fahren wir zurück ins Camp und beschließen einen längeren Aufenthalt am Wasserloch.
Mit Sitzkissen und diversen Getränken unterm Arm gehen wir los und erleben einen sehr schönen Nachmittag/Abend.




Es scheint, auch für die Tierwelt, sundowner time zu sein!


Es ist wie in der realen Welt.....Die größeren verdrängen die kleineren!





Ephemere Erscheinungen.....der Wunder haut einen immer wieder um!







Tierisches Treiben!



Wir runden den schönen Tag wieder mal, wie üblich, mit Braai und Beisammensein am Feuer ab.
[Wenn die Dämmerung einsetzt und es dann allmählich ganz dunkel wird merkt man, dass wir doch stark auf den Gesichtssinn ausgeprägt sind. In dem Maße in den dieser wegen fehlender Nachtsichttauglichkeit abnimmt fühlen wir uns automatisch etwas unsicherer bezüglich dessen was "da draußen" möglicherweise rumschleichen könnte! Im gleichen Zuge merkt man, dass wir mit einem Mal viel mehr hören als am hellen Tag; der Gehörsinn wird sozusagen auf "scharf" gestellt und übernimmt, wenn auch unvollkommen, die Überwachungsaufgaben vom Gesichtssinn.]
Müde und glücklich fallen (besser, steigen) wir ins Bett!
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Letzte Änderung: 17 Feb 2021 09:34 von busko.
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17 Feb 2021 20:07 #607512
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Wir schalten wieder von "Stop" auf "Go", brechen unser Lager ab und fahren zeitig los, denn wir wollen noch über Okaukuejo und Outjo zum Aabadi mountain camp fahren, also ca. 450 km, teilweise noch im Park und mit Unterbrechungen in Okaukuejo zur Besichtigung und Outjo zum Einkauf für die nächsten Tage.
Wir fahren also relativ zügig nach Okaukuejo, schauen uns dabei die naheliegenden Wasserstellen an.....




Trostlose Trockenheit.




Das Wasserloch von Okaukuejo ist wirklich ganz nett, viel größer als das von Halali, mit im Halbkreis angeordnete "Zuschauer Galerie"

Dann sehen wir zwei neue Spezies!
Antidorcas Hofmeyri Aquaticus und Oryx Gazella Aquaticus!.....Ob die schon Schwimmhäute zwischen den Zehen haben?!






Ein etwas eigenartiges Webernest.


Wir verlassen Okaukuejo, den Park und schließen somit unseren ersten großen "faunalastigen" Reiseteil ab!
Es geht weiter, über Outjo wo wir ein kleines Mittagessen zu uns nehmen und für die nächsten Tage einkaufen und kommen relativ spät, ziemlich kurz vor Sonnenuntergang in Aabadi an.

Zufahrt zum Camp.


Unser Camp.

Da wir in Outjo ja bereits gegessen hatten und es ziemlich windig und kalt ist, machen wir nur einen kleinen Imbiss und gehen kalt und müde ins Zelt.
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18 Feb 2021 10:33 #607549
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Wir werden zu Sonnenaufgang wach, ziehen uns warm an denn es ist immer noch sehr kalt, machen unser übliches "Schnellstartfrühstück" (Große Tasse Kaffee mit Ouma Bottermelk rusks zum tunken) und erkunden das Camp im Schnelldurchgang denn wir haben noch einiges vor an diesem Tag!
[Aabadi hat alles was man braucht, ist aber nicht luxuriös. Wir würden es immer wieder als Übernachtungsmöglichkeit in Betracht ziehen, nicht aber als Ziel in sich!]
Wir haben ein volles Programm für diesen Tag; Welwitschias, versteinerten Wald, verbrannten Berg, Orgelpfeifen, Gravierungen in Twyfelfontein und dann noch über den Huab und Uis die ca. 250 km zur Spitzkoppe!

Zunächst fahren wir also die kurze Strecke zum versteinerten Wald.....


So schlicht und einfach wie das Schild ist auch der Rest! Überhaupt keine Infrastruktur, was wir auch durchaus als sehr positiv empfinden!


Ein kurioses Schild? Wir grübeln ein wenig ob es sich hierbei um Menschenhandel oder Rotlichtbezirk handelt!?


Der kleine Unterstand hinten rechts von unseren Fahrzeugen und hinter dem Busch ist "die geballte Infrastruktur"!




Da liegen sie! Unübersehbar, selbst für die meist eingefleischten der Erdgeschichtsleugner! Da muss man schon unglaubliche Klimmzüge machen um aus dieser Nummer rauszukommen!





Querschnitt eines "Baumstammes" mit gut erkennbaren Jahresringen.....alles aus hartem, amorphen SiO²!




Ein "Orudu"?

Ein Besuch (einer der) versteinerten Wälder ist wirklich lohnenswert, gerade für diejenige die geologisch und erdgeschichtlich unterwegs sind. Man wird dabei geerdet, bekommt einen kleinen Einblick in das unvorstellbare Alter des Ganzen um uns herum.....das Erlebnis ist fast als spirituell zu bezeichnen!

Dann geht es weiter zum verbrannten Berg, eine geologische Kuriosität, die für mich sehr interessant war, allerdings wahrscheinlich nicht ein Muss für Jedermann.


Verbrannter Berg.



Verbrannter Berg vom Eingang zu den Orgelpfeifen aus gesehen.

Die sogenannten Orgelpfeifen liegen in Sichtabstand zum verbrannten Berg, also schauen wir uns diese auch noch mal an. Mit den Basaltsäulen in Irland und/oder Island sind diese wahrhaftig nicht zu vergleichen. Auch hier würden wir sagen; Nett mal zu sehen, für erdgeschichtlich und geologisch besonders interessierte sicherlich einen Besuch wert. Für alle anderen Besucher würde ich sagen, dass sowohl die Orgelpfeifen sowie der verbrannte Berg "mitgenommen" werden kann, wenn man denn schon mal in Twyfelfontein ist und ein Paar Stunden auf der hohen Kante hat!









Dann geht es weiter zum Highlight des Tages, die Felsgravierungen in Twyfelfontein.
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18 Feb 2021 21:06 #607620
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Wir melden uns an, zahlen die Gebühr und bekommen eine Führerin die uns zu den verschiedenen Gravierungen führt. Dies ist auch unbedingt notwendig, denn das Gelände in dem sich die Gravierungen befinden ist sehr weitläufig und mit unzähligen großen und kleinen Steinblöcken übersät so, dass man ohne Kenntnisse zur Lage der Gravierungen keine Chance hätte diese ohne sehr erheblichen Zeitaufwand zu finden.
Es geht auf und ab durch den Dschungel der vom umgebenden Plateau abgebrochener Steinquader, wobei unsere Führerin gezielt die verschiedenen Fundorte ansteuert. Die teilweise detailgetreue Abbildungen von Tiere und Tierspuren die in den Gravierungen dargestellt sind, sind schon sehr beeindruckend. Dazwischen aber dann auch Karikatur ähnliche Darstellungen und welche, wie z.B. der Löwe der am Schwanzende eine Hand aufweist sind noch nicht zweifelsfrei gedeutet?!
Die Gravierungen sind teilweise Vollgravierungen bei anderen wurden nur die Umrisse eingeritzt.
Insgesamt ein sehr interessantes Zeugnis der vor sehr langer Zeit dort lebenden, prähistorischen Menschen!




Löwe mit Hand am Schwanzende?


Karikatur (?) eines Elefanten.








Schöne Abbildungen von verschiedenen Hufabdrücken.....vielleicht auch als Lehrmittel für die Jugend?


Malblöcke der Prähistorik!

Wir essen und trinken in dem Restaurant noch etwas und brechen dann auf um über Uis zur Spitzkoppe zu fahren.
Dabei nehmen wir die "Abkürzung" entlang des Aba Huab die zwar kürzer, jedoch wegen des Zustandes der (zum großen Teil nicht vorhandenen) Pad alles andere als eine zeitliche Verkürzung darstellt! Wir haben allerdings diese Route gewählt, weil wir auf eine Sichtung der Wüstenelefanten hoffen und wir werden nicht enttäuscht.....


Wir sind überglücklich eine kleine Gruppe Elefanten im Aba Huab Tal zu entdecken.




Dieser Halbwüchsige spielt Minutenlang sehr geschickt mit einem Stock.
[Ich war sehr erstaunt als ich erfuhr, dass ein Elefant lediglich in seinem Rüssel eine deutlich größere Anzahl Muskeln hat als ein Mensch im ganzen Körper! Als ich dies erfuhr wurde mir schlagartig klar weswegen ein sehr junger Elefant so ungeschickt mit diesem Wunderwerk(zeug) umgeht!]




Nach einige Strecken auf denen "Tiefsandwühlerei" angesagt war kommen wir endlich auf die Straße Richtung Uis, die wohl etwas wellblechig, ansonsten aber einigermaßen in Schuss ist.
Wir sehen viiiieeel Straße, eine kleine Gruppe Elefanten im Nirgendwo, den schemenhaften Brandberg und dann die Abraumhalden der ehemaligen Zinn-Mine in Uis. Wir tanken noch für die Fahrt zur Spitzkoppe und dann, in einigen Tagen nach Swakopmund.


Pad.....nur Pad!


Kleine, ärmliche Siedlung am Rande der Pad.


.....mehr Pad, diesmal mit Brandberg im Hintergund.


Schöne, unerwartete Begegnung auf offener Straße.



Große, faul riechende Pflanze an der Tankstelle in Uis.


Ja, die Blume riecht wirklich wie verwesendes Fleisch und manch eine(r) scheint ihr auf den Leim zu gehen!

Die letzte Strecke von Uis zur Spitzkoppe zieht sich doch ziemlich und wir kommen relativ spät am Nachmittag dort an.
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19 Feb 2021 10:06 #607656
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Da es nicht möglich ist in der Community Campsite einen bestimmten Stellplatz zu buchen, sind wir natürlich wegen unserer späten Ankunft deutlich im Nachteil. Wir fahren ziemlich beim Sonnenuntergang und suchen eilig einen Platz. Zunächst steuern wir unsere Lieblingsplätze, 11a und 11b an.....keine Chance! Auch die weiteren Plätze in dem westlich der Spitzkoppe gelegenen Talkessel sind belegt! Enttäuscht suchen wir weiter, finden nichts was nicht belegt ist und uns anspricht, also gehen wir bei jetzt voller Dunkelheit, etwas zermürbt auf den Platz in dem "Neck" zwischen Eingang und westlichen Talkessel wo wir eine kalte, windige, unangenehme Nacht verbringen.
Das Ruckeln des Windes am Dachzelt weckt uns bereits vor Sonnenaufgang. Wir ziehen uns warm an, wärmen die Hände an einer heißen Tasse Kaffee und begeben uns in Richtung des Felsenbogens südwestlich der Spitzkoppe.....


Erste Sonnenstrahlen im Neck zwischen Westtalkessel und dem Felsenbogen im Südwesten.






Die warmen Rottöne sprechen mich tief im Unterbewusstsein an!


Selbstporträt "ohne" Dame!




Erst einmal den Organismus auf Betriebstemperatur bringen.







Dann fahren wir zurück zum Camp, frühstücken und sehen uns erneut die Plätze im westlichen Talkessel an.
Eine Gruppe verlässt gerade den Platz 11a, unseren Lieblingsplatz! Wir packen schnell unser Camp zusammen, ziehen um, genießen die Morgensonne, die wunderbare Kulisse und ein ausgedehntes "English Breakfast".
Wir genießen einfach die Wärme, die helle, rot-gelbe, freundlich wirkende Felswände, die großartige Land(Berg)schaft um uns herum, erkunden die Gegend zu Fuß und ziehen uns zur Mittagszeit in die schattigen Risse der kleinen Felsinsel zurück an der unser Campsite gelegen ist.
Wir beobachten Fauna und finden interessante Flora in der Umgebung.....


Sieht doch tatsächlich nach "umgedrehten" Baum aus!


Riesenwände thronen über uns.....Es kommen Erinnerungen auf, Erinnerungen an ein anderes Leben, damals in 1975 als wir, mein Vater und ich auf der Standardroute in dieser Wand hingen.....


Aquila Verreauxii, lediglich als Beweis/Erinnerungsfoto gedacht!


Camp einrichten.


Man kann sich im evolutionären Sinne einen Wettbewerbsvorteil verschaffen indem man Lagen besiedelt auf denen kein anderer kommt! Immer wieder erstaunlich wie resilient die hiesige Flora (auch Fauna wenn man z.B. an Oryx Gazella denkt!) doch ist!


Was aus dem nackten Fels sprießt.....


.....bietet für andere den vollen Überblick!





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Letzte Änderung: 19 Feb 2021 10:16 von busko.
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