THEMA: Namibia und Botswana
19 Sep 2019 11:23 #568196
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  • franzicke am 19 Sep 2019 11:23
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Hallo Peter,
wenn du jetzt wirklich kritische Rückmeldungen erwartest, muss ich dich leider enttäuschen - ich bin völlig begeistert von deinem Bericht, von deinen Fotos, von deinen Beschreibungen. Und außerdem bekomme ich so ein bisschen eine Idee, wie wir den Tag verbringen, wenn wir tatsächlich eine zweite Nacht in Purros bleiben. Einen Teil der Strecke darf man doch sicher auch als Selbstfahrer fahren? Wir werden im nächsten Jahr dort voraussichtlich durch den Canon ankommen und dann mal einen Tag ohne Streckenziel einlegen, aber ich glaube immer weniger, dass wir die Zeit lesend auf der Campsite verbringen B) bevor es dann weiter nach Etaambura geht und von dort ins Marienflusstal.
Also, auch von mir ein dickes Danke fürs Berichten - ich bin sehrsehr gespannt auf die nächste(n) Etappe(n),
Viele Grüße Ingrid
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19 Sep 2019 13:13 #568204
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  • regsal am 19 Sep 2019 13:13
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Hallo Peter
ich bin weiterhin fasziniert von deinen traumhaften Bilder und ich kann es fast nicht glauben, dass wir in nicht ganz 2 Monaten auch in dieser traumhaften Gegend von Namibia sein werden :woohoo: . Vielen Dank für dass wir an euren Reiseerlebnissen teilhaben dürfen!! Bei der Planung von unseren diesjährigen Reise haben wir auch die Shipwreck-Lodge angeschaut, aber dann auch ziemlich schnell die Idee wieder verworfen, von dort mit einem geführten Tagesausflug nach Puros zu gelangen....
Nun haben wir uns entschieden 2 Nächte in der Okahirongo Elephant Lodge zu bleiben und die Landschaft von dort aus zu geniessen (der Preis der Lodge ist auch nicht billig :unsure: - wir feiern jedoch auch ein Jubiläum - "nur" das 5. Mal Namibia... :)
Ich bin gespannt auf eure Weiterreise - wir werden nämlich auch eine Nacht in der Grootberg-Lodge verbringen bevor wir Richtung Kaokoveld weiterfahren.
Übrigens noch vielen Dank für den Tip bei der Spitzkoppen-Lodge wegen des Schlüssels :)
Lieber Gruss Regina
Liebe Grüsse Regina
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19 Sep 2019 18:46 #568240
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  • Luigi15 am 19 Sep 2019 18:46
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Einen wunderschönen Nachmittag!
@ Ingrid: Es macht sicher Sinn, eine zweite Nacht in Pur(r)os zu bleiben - ich weiß immer nicht, wie man das genau schreibt, es tauchen beide Varianten auf - und es ist jedenfalls möglich, den Hoarusib auch auf eigene Faust zu befahren; wie in meinem Bericht beschrieben, haben wir die Elefanten nördlich von Purros gefunden, dort kann man ohnehin ganz frei rumfahren; in südliche Richtung gehts jedenfalls durch die beiden Engstellen bis zum Beginn der Clay-Castles: Dort befindet sich dann auf der rechten Seite das New Schoemans Camp oben auf dem Berg. Wir haben direkt davor einen Abstecher in das Tal (Richtung Norden) gemacht, dort gibt's tolle Lehmformationen - auch wenn man etwas weiter fährt (es gibt ja nur ein Schild, das den Skeleton Coast NP ausweist) wird keiner was sagen, denn wer kommt dort schon vorbei? Wenige Kilometer nach dem Schoemans Camp (wieder auf der rechten Talseite) sieht man die Spuren, die ebenfalls in ein Tal voll mit Lehm führen, dort sind meine letzten drei Bilder entstanden - das ist wirklich sehenswert dort... Ich wünsche euch jedenfalls eine tolle, erlebnisreiche Reise - und ich beneide euch, dass ihr Richtung Marienfluss weiterfahren könnt - meine kommende Destination - freue mich auf euren Bericht(?!)

@ Regina: super, dass du noch mitreist - das Okahirongo Camp in Purros hat architektonisch großartig ausgesehen, der Pool Richtung Hoarusib-Tal, einfach grandios - da kann man es aushalten; ich weiß natürlich nichts über die Zimmer, die haben wir nicht gesehen, insgesamt wirkt die Lodge aber sehr schön. Bitte berichtet darüber, denn dort zu nächtigen macht absolut Sinn, wenn man nicht im Dachzelt unterwegs sein will. Ich beneide euch, ihr habt die Reise vor euch - ich schwelge eben schon in Erinnerungen...

Alles Liebe, Peter
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19 Sep 2019 19:43 #568251
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  • BMW am 19 Sep 2019 19:43
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Hallo Peter,

da Schoeman für mich links ist (flussabwärts) und nicht rechts.......ist dann das Seitental einige KM später

auch links oder dann doch rechts und war Schoeman eher ein Versprecher...... :) :) :)

lg.....BMW
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19 Sep 2019 21:15 #568258
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  • Luigi15 am 19 Sep 2019 18:46
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... Uh - sorry! Ja - du liegst richtig, das Tal führt direkt unterhalb der Lodge weg, die Lodge liegt links oben...
Sorry, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe!
LG Peter
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19 Sep 2019 21:16 #568259
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Tag 6 – 14. Juli 2019

Ein Bravo an Bravo! Wir denken auch heute noch gerne an den großartigen gestrigen Tag zurück, an den unheimlich ereignisreichen Tagesausflug, der so viel Speicherkartenkapazität meiner Kamera vernichtet hat. Ein Foto muss ich noch nachreichen, das bei Purros entstanden ist, das ich aber aus irgendeinem Grund vergessen habe hinzuzufügen; ich halte es für besonders typisch für die karge Landschaft des Kaokoveldes!



Um 8:00 sitzen wir beim Frühstück, heute ist es wesentlich wärmer als die letztzen Tage, der Nebel entlang der Küste hält sich aber dennoch hartnäckig, es ist nahezu windstill.
Nach dem ausgezeichneten Frühstück packen wir unsere Klamotten ein, um 09:00 erfolgt der Rücktransfer nach Möwe Bay. Wir müssen Abschied nehmen von der Shipwreck Lodge, die so stark polarisiert. Ja, sie ist extrem teuer, andererseits ist die Lage exklusiv, es ist enorm aufwändig die Versorgung sicherzustellen und es wird sehr viel geboten. Mein Fazit fällt – wie schon erwähnt – auch zwiespältig aus, wir möchten die Erfahrung aber nicht missen!
Obwohl wir heute die direkte Verbindung wählen und natürlich nicht nochmals zu den Schiffswracks fahren, sind wir knapp eine Stunde nach Möwe Bay, wo (hoffentlich) unser Auto steht, unterwegs. Da wir an diesem Tag keinen Stress haben, die Fahrstrecke nicht allzu weit ist und wir genau über die Beschaffenheit der Pad Bescheid wissen, haben wir uns vorgenommen, zunächst der Robbenkolonie in Möwe Bay einen Besuch abzustatten. Bravo hatte uns zum Abschied beschrieben, wie wir am besten fahren sollten, um zur Kolonie zu gelangen.
Trotz der detaillierten Wegbeschreibung standen wir plötzlich im Nirgendwo – fast zumindest. Abrupt stoppte ich den Wagen, als eine Braune Hyäne direkt vor unserem Fahrzeug auftauchte. Welch ein Glück – so konnte der Tag beginnen! Hektisch riss ich den Fotoapparat von der Rückbank, natürlich hatte ich nicht mit einer derartigen Sichtung keinen Kilometer außerhalb der Ansiedlung gerechnet. Auch das 600 mm Objektiv war nicht montiert – so ein Mist…
Bisher hatte ich die Braunen Hyänen meist von hinten gesehen, die extrem scheuen Tiere waren immer im Fluchtmodus. Dieses Tier hier drehte aber Gott sei Dank nicht gleich ab, sondern blieb seelenruhig stehen und blickte uns an.







Inzwischen hatte offenbar Bravo, der in Möwe Bay auf neu ankommende Gäste warten sollte, gesehen, dass wir falsch abgebogen waren und stand plötzlich mit seinem Auto hinter uns. Das war gut von ihm gemeint – doch zwei Autos waren dann doch zu viel für die Hyäne…
Wir wendeten und fuhren zum Strandabschnitt südlich von Möwe Bay weiter, an dem sich die relativ große Robbenkolonie befindet. Ich parkte das Auto und stieg aus, um mir einen guten Standort für ein paar Fotos zu suchen. Das diffuse Licht unter dem Nebel war wieder suboptimal für Fotos, vor allem die massigen Körper der Ohrenrobben hoben sich kaum vom umliegenden Gestein ab. Ich marschierte herum und entfernte mich dabei immer mehr von unserem Auto. In einem kleinen Geländeeinschnitt sah ich plötzlich einen Schabrackenschakal, der sich durch mich offenbar bei seinem Frühstück belästigt fühlte. Er schreckte kurz auf, lief ein paar Meter weg, um dann offenbar zu erkennen, dass ich keine wirkliche Gefahr für ihn darstellen würde… es dauerte jedenfalls nicht lange und er kehrte wieder zu seiner Baute zurück. Inzwischen hatten sich auch schon Schildraben neben uns niedergelassen. In den folgenden Bildern habe ich versucht, die tolle Szenerie bestmöglich einzufangen.































In meiner Euphorie hatte ich nicht bemerkt, dass sich die Braune Hyäne, die uns zuvor weiter nördlich begegnet war, entlang des Strandes auch hierher aufgemacht hatte. Ich hörte die Pfiffe meiner Frau, die im Wagen zurückgeblieben war und schaute auf – ojeh… Die Hyäne hatte sich zwischen mir und dem Auto aufgestellt. Ich muss gestehen, ich hatte vorher noch nie darüber nachgedacht wie es wäre einer Hyäne – die sind nicht ganz so klein – zu Fuß zu begegnen. Ich hatte dieses Kunststück erst einmal auf Chief Island im Okawango Delta vor Jahren bei einer Walk-in-Safari geschafft, damals war ich aber nicht ganz so allein…

Die Hyäne stand völlig still und beobachtete mich, sie wich keinen Schritt zurück, hatte aber offenbar auch nicht vor, sich mir weiter zu nähern. Langsam versuchte ich Richtung Auto zu gelangen. Ich dachte auch daran, dass uns Bravo erklärt hatte, dass Schabrackenhyänen oder Strandwölfe – so werden diese Tiere auch genannt – reine Aasfresser sind. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber… Eigentlich musste ich also keine Angst haben. Ich hatte aber zumindest ein mulmiges Gefühl. Dennoch entstanden während meines Rückzugs auch ein paar Bilder von diesem wunderschönen Tier.









Die Hyäne hatte es offenbar darauf abgesehen, dem Schakal die Beute streitig zu machen. Sie trottete jedenfalls gemächlich in diese Richtung davon. Welch eine Sichtung! Am helllichten Tag ein scheues, nachtaktives Tier zu beobachten, das wird mir lange in Erinnerung bleiben.





Puh… erstmal kräftig durchatmen… Zurück im Auto setzten wir unseren Weg in südlicher Richtung fort. In Terrace Bay bewunderten wir die dort abgestellten Polizei-Wohnwägen, die vielleicht irgendwann einmal eine Funktion hatten, jetzt aber irgendwie verloren wirken. Der einzige Wegweiser im Ort ist ebenso sehr hilfreich…





Die Landschaft entlang dieses Teils der Küste ist jetzt wenig spektakulär, sodass wir zügig vorankamen. Dennoch musste ich natürlich gelegentlich stoppen, um wenigstens Erinnerungsbilder dieses Küstenabschnitts aufzunehmen – Einsamkeit und Leere, bildlich dargestellt…







Einen etwas längeren Stopp hatten wir am Uniab-Mündungsdelta eingeplant, denn dort hatten wir bereits am Weg Richtung Norden einige Wasservögel ausfindig gemacht. Der Uniab ist jener Trockenfluss, der das Gebiet des Grootsbergs entwässert – also praktisch von unserem heutigen Tagesziel seinen Ausgang nimmt. Das Delta wird von einer riesigen Lagune dominiert, die teilweise, vor allem landeinwärts, mit Schilf und Zypergräsern gesäumt ist. Ein Schild weist darauf hin, dass in diesem Bereich auch die Wüstenlöwen beheimatet sind.



Obwohl jetzt nicht zu erwarten war, dass wir hier auf Löwen treffen würden – aber nach der Begegnung mit der Hyäne am heutigen Morgen war zumindest Vorsicht geboten. Auf der Nordseite der Lagune gibt es eine kurze Stichstraße, die wir Richtung Meer befuhren, hier lag schließlich auch ein kleiner Parkplatz, den ich zum Ausgangspunkt eines Fotospaziergangs wählte. Bewaffnet mit meiner Kamera machte ich mich auf den Weg, um einige der hier schwimmenden und watenden Seevögel abzulichten.













































Dieses kleine Paradies ist im Nachhinein betrachtet einer der schönsten Plätze, die wir entlang der Skelettküste sehen durften. Die Artenvielfalt ist einfach enorm: Säbelschnäbler, Reiher, verschiedene Regenpfeifer,… und natürlich auch die beiden in Namibia vorkommenden Flamingo-Arten sind hier teilweise aus nächster Nähe zu beobachten. Speziell die Flamingos weichen anfangs zwar etwas zurück, sammeln sich in der Mitte der Lagune, bewegen sich aber innerhalb kürzester Zeit wieder dem Ufer zu – wunderschöne Tiere!



Über den kleinen Ort Torra Bay – wobei die Bezeichnung „Ort“ hier etwas dick aufgetragen ist – geht es weiter zur Abzweigung der C39 von der Küstenstraße C34. Wir folgten nun dieser ins Landesinnere führenden Straße Richtung Springbokwater Gate. Diese gut 40 km zur Grenze des Skelettküsten Nationalparks steigt die gut zu befahrende Pad immerfort leicht an. Langsam beginnt sich auch der Nebel zu lichten.



Wir stoppen kurz bei zwei Schildkröten, die offensichtlich – so deute ich jedenfalls den Gesichtsausdruck – viel Spaß miteinander haben.



Etwa am halben Weg zwischen Meer und Gate sind auf beiden Seiten der Fahrbahn immer mehr Welwitschias und Talerbüsche auszumachen. Je weiter man dabei Richtung Osten kommt, desto mehr heben sich die urzeitlichen Pflanzen vom Boden ab. Ich parke das Auto und wir unternehmen einen kurzen Spaziergang durch die wunderschöne Küstenwüstenlandschaft. Neben der Welwitschia Mirabilis verzückt uns ein kleines Namaqua Chamäleon, das auf einem der Büsche in unmittelbarer Nähe sitzt.



















Mit dem Springbokwater Gate verlassen wir den Skelettküsten Nationalpark, der uns mehr als nur begeistert hat! Hier beginnt die wunderschöne Berglandschaft des Damaralandes, sicher auch eine der schönsten Landschaften Namibias. Immer wieder stoppen wir, um die intensiven Eindrücke auch fotografisch festzuhalten. Auch die Zeit ist inzwischen weit fortgeschritten – gerne hätten wir an einigen Plätzen länger gestoppt… Auf der anderen Seite wurde auch das Licht minütlich besser…









Kurz vor Palmwag zweigten wir von der C43 auf die C40 ab und kletterten die letzten Kilometer hinauf Richtung Grootberg. Ich war sichtlich geschafft vom heutigen Tag, wer hätte gedacht, dass es entlang der Strecke so viele grandiose Sichtungen gibt?! Erst bei der Durchsicht der Bilder fiel mir auf, dass ich auf einen Fotostopp hinauf auf den Grootberg diesmal verzichtet habe…
Die Grootberg-Lodge ist einer jener Plätze, die man hauptsächlich aufgrund der überwältigenden Aussicht aufsucht. Ich war vor Jahren schon einmal hier, der Blick in die umgebende Landschaft ist immer noch elektrisierend – vor allem am späteren Nachmittag, wenn sich die Schatten durch die Täler zu ziehen beginnen. Das Gelände der Lodge auf dem Plateau ist aber auch immer wieder gut zur Beobachtung meiner gefiederten Freunde…



























Voll gepackt mit Eindrücken marschierten wir nach Einbruch der Dunkelheit zum Abendessen. Das Restaurant der Lodge versprüht leider etwas das Flair einer Bahnhofshalle. Da die Lodge offenbar völlig ausgebucht war, war auch der Lärmpegel entsprechend. Leider hatte auch der Koch an diesem Tag seinen Urlaubstag… Wir hatten aber ohnehin die letzten Tage geschlemmt, sodass der Beef-Pie (ohne Beef) die Stimmung keineswegs trüben konnte.
Morgen brechen wir wieder zeitiger auf, denn schließlich ist im Etosha Nationalpark jede Minute kostbar – gute Nacht!
Letzte Änderung: 19 Sep 2019 22:47 von Luigi15.
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