Zurück auf der Campsite vereinbarten wir mit dem Besitzer eine Sundownertour auf die andere Seite des Flusses und ließen uns ein wenig über seine Manketti-Öl-Produktion erzählen.
Ruth wanderte noch ein bisschen um den Platz herum, entdeckte aber außer ein paar Schmetterlingen und einem etwas bedröppelt dreinschauenden Brillenwürger nichts Außergewöhnliches mehr.
Während wir ein spätes Frühstück oder einen Brunch zubereiteten, nutzten wir den Stromanschluss an unserem Stellplatz und stöpselten alle Geräte an, die wir fanden.
Dann fuhren wir zum ersten Mal die Markise am Auto aus und setzten uns in den Schatten. Es war so heiß, dass wir uns kaum noch bewegten. Uwe briet Speck mit Spiegeleiern und toastete Brot.
Anschließend machte Karin leckere Pfannkuchen für alle, die wir mit Marmelade und Nutella aßen.
Danach waren wir pappsatt und konnten uns erst recht nicht mehr bewegen. Na gut, ein bisschen fotografieren und spülen klappte noch.
Guinea Fowl
In den nächsten Stunden passierte nicht mehr viel. Wir lungerten den ganzen Nachmittag im Schatten herum, lasen oder unterhielten uns.
Zum Spaß legten wir das Thermometer in die Sonne, wo es innerhalb weniger Minuten auf über 50 Grad kletterte.
So gerne hätten wir uns im Wasser abgekühlt, wie es die einheimischen Kinder taten, während sie auf ihre Kühe aufpassten.
Und im Grunde waren wir uns auch sicher, dass es in dem Teich keine Krokodile gab. Aber stellt euch folgendes vor: Wir springen ins Wasser, und ein Krokodil beißt einem von uns ein Bein ab. Zu Hause ist man entsetzt, und wir werden gefragt: „Wie konnte das passieren? Wurdet ihr nicht gewarnt?“ Und dann müssten wir zugeben: „Doch, der Besitzer der Campsite hatte uns gesagt, dass es dort Krokodile gibt.“ — Dann steht man doch irgendwie blöd da. Also verkniffen wir uns ein Bad, und Ruth suchte lediglich regelmäßig Abkühlung unter dem Wasserhahn.
Gegen 17.00 Uhr fuhren wir mit dem Besitzer von Whispering Sands auf die Ostseite des Sambesi. Er zeigte uns zwei Aussichtspunkte auf die Hauptfälle. Die Aussicht war ein wenig zugewachsen und nicht sonderlich spektakulär, aber trotzdem schön. Wie sich herausstellte, hatte er das gesamte Gebiet gekauft und plante, in den kommenden Jahren eine Lodge sowie zur besseren Besichtigung eine Seilbahn über die Fälle hinweg zu bauen. Es fiel uns ein wenig schwer, seine Begeisterung für sein einmaliges Projekt zu teilen, denn gerade die Einsamkeit und der fehlende Rummel machen die Ngonye Falls im Vergleich zu den Viktoriafällen aus unser Sicht zu etwas ganz Besonderem. Es wird wohl in Zukunft schwer werden, ein naturbelassenes, unverbautes Foto von den Fällen ohne Gondel zu bekommen. Aber warten wir es ab.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch bei seinem Bekannten am Sioma Camp vorbei, weil er uns gerne eine Eule zeigen wollte, die dort lebt. Die war aber leider nicht zu Hause, und so warfen wir im Dunkeln nur einen kurzen Blick auf das Camp.
Zurück an unserer Campsite duschten wir. Der Besitzer hatte uns gefragt, ob wir ein Feuer benötigten. Nachdem wir bejaht hatten, zündete ein Angestellter auf dem gemeinschaftlichen Grillplatz vor dem Restaurant ein Feuer an. Eigentlich hatten wir auf unserem Stellplatz bei den Autos grillen wollen. So marinierten wir das Fleisch, Karin machte Salat, und wir marschierten mit Geschirr und Getränken nach vorne zum Feuer. Das letzte Stück Eland von der Klein-Windhoek-Schlachterei schmeckte so gut wie das erste. Wir haben nun drei Wochen von diesem fantastischen Fleisch gegessen.
Wir saßen noch einige Zeit beisammen und unterhielten uns. Mit Karin und Peter ist es herrlich entspannt und schön gemeinsam zu reisen.
Kilometer: 10