THEMA: Bis in den Caprivi und wieder zurück
29 Mai 2018 12:29 #522452
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  • Logi am 29 Mai 2018 12:29
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CuF schrieb:
....ist eben nicht egal, besonders nicht tot auf dem Teller :P

Wir schreiben auf den nächsten Einkaufszettel:

- eine aktuelle Unterkunftsliste

- ein Tierbestimmungsbuch

LG
Logi
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29 Mai 2018 15:37 #522473
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  • Fortuna77 am 29 Mai 2018 15:37
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Hi Yanep,

ich bin auch noch mit aufgesprungen - eure Reise ist eine gute Einstimmung auf unsere Caprivi/Etosha Tour im Dezember. Auch wenn wir, ganz "old school" alles vorgebucht haben... :laugh: :whistle:

Bin gespannt, wie es bei euch weiterging!

Viele Grüße,
Nadja
Letzte Änderung: 29 Mai 2018 21:46 von Fortuna77.
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29 Mai 2018 20:17 #522488
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  • yanjep am 29 Mai 2018 20:17
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Als Ignoranten, die wir sind, ist es uns eigentlich wurscht, wie die Tiere so ganz genau heißen. Solange wir die Gattungen unterscheiden können, reicht uns das vollkommen.
Beim Vorbuchen sind wir ein bißchen unschlüssig. Einerseits gibt es Sicherheit und ist auch recht komfortabel. Auf der anderen Seite hätten wir ordentlich draufgezahlt bei unserer Planänderung und der üblicherweise zu zahlenden Vorkasse.

Aber weiter mit dem Reisebericht:
Wir sind morgens in Richtung Swakopmund aufgebrochen, um in dieser hübschen kleinen Stadt ein paar Tage zu verbringen. Beeindruckende Landschaft (da waren wir schon im letzten Jahr)



Ortsübliche Siedlung



Das Auto konnten wir einfach rollen lassen, gegen 15:00 Uhr sind wir eingetroffen. Aber erst mal mußte eine Unterkunft für zwei oder drei Nächte gefunden werden. Im Hotel d`Avignon, wo es uns im letzten Jahr recht gut gefallen hat, war kein Zimmer mehr frei.
Im Hotel Hof Europa wollten sie erst 1.950 NAD, dann mit Rabatt 1.450,00 und als wir immer noch nicht angebissen haben, wollten sie unser Budget wissen. Ziemlich unprofessionell, da findet sich auch noch was anderes.

Fündig geworden sind wir im Hotel Haus Garnison. Als wir das Zimmer anschauen sollten, sind wir fast auf dem Hacken umgedreht, denn man sah erst einen winzigen Raum mit einem schmalen Bett und sonst nichts. Zum Glück haben wir einen zweiten Blick riskiert, es handelte sich bei dem "Vorraum" um ein Extra-Zimmer mit einem dritten Bett. Das eigentliche Zimmer war recht groß und hatte einen gewissen „Alte Damen Charme“ mit Zierdeckchen und so. Das entsprach vermutlich dem Geschmack der Betreiberin, eine etwas knorrige aber sehr nette ältere Dame. Einen Pool gibt es nicht, aber eine Sitzecke im Vorhof. Und das Auto durfte in die Garage, sehr schön, da brauchten wir nicht alles ausladen. Wir haben uns gleich für drei Nächte eingemietet. Abends dann zu Küki; es war alles durchreserviert, aber ein Plätzchen an der Theke für ein countermeal gab es ohne Probleme.

Draußen beim Rauchen durfte ein älteres etwas etepetete daherkommendes Paar feststellen, daß es auch noch andere deutschprachige Leute in Namibia gibt. Die zwei standen ewig lange vor der Speisekarte, die sie offenbar auswendig lernen wollten. Ich wollte auch einen Blick riskieren und habe ihnen über die Schulter geguckt. Die Frau meine konsterniert zu ihrem Begleiter „was will die Frau da hinter uns?“ Klare Antwort: „Ich will in die Karte schauen und habe keine Lust zu warten, bis Sie endlich mal zu Potte kommen“. Entrüstetes Schnauben und Abgang ...

Am nächsten Morgen standen zwei Missionen an: Die reservierten Plätze bei Air Namibia tauschen (wir hatten über die homepage – falls man diese offenbar kurz nach Erfindung des Internets aufgesetzte und als historisches Dokument nur äußerst behutsam gepflegte Site so nennen kann – Plätze reserviert, diese sind aber nicht nebeneinander sondern durch einen Gang getrennt, wie wir beim Abflug in Frankfurt erfahren haben) und eine weitere Reisetasche anschaffen, um unsere neu erworbenen Decken, Matratzen etc. unterzubringen.
Die Eier zum Frühstück haben wir dankend abgelehnt, was die Wirtin mit Verwunderung und der Bemerkung, sie habe schon gehört, daß die Leute aus Übersee nicht gewohnt sind, alle Tage Eier zu essen, kommentiert hat. :silly:
Die Küchenfee wollte das nicht glauben und hat extra noch mal nachgefragt, was mit unseren Eiern ist... Sorry Leute, aber wir konnten echt keine gebratenen oder gerührten Eier mehr sehen.

Das Büro von Air Namibia war gar nicht so einfach zu finden, die angegebene Adresse war nicht mehr zutreffend. Bei der Suche sind wir über eine Cymot-Filiale gestolpert, wo ich eine dieser in Südafrika gefertigen Solarlampen (eigentlich ein Einmachglas mit Leuchtvorrichtung) gekauft habe. Die hatte man im letzten Jahr in einer abgelegenen Lodge als Leuchtmittel, die haben mir gut gefallen. Ein Reisebüro hat uns den Weg zum Air Namibia Office gewiesen. Die dortige Mitarbeiterin hat uns dann die letzten beiden Plätze reserviert, die tatsächlich nebeneinander liegen :) . Eine recht brauchbare Reisetasche zu einem vernünftigen Preis haben wir nach langem Suchen schließlich in einem China-Laden gefunden. Wir wollten keine Tasche mit Rollen, die hätte es überall gegeben.
Im Brauhaus haben wir uns jeder ein Bier genehmigt und Mattes wollte am Nachmittag nach erfolgreichem Abschluss der Tagesorder der Ruhe pflegen. Ich bin mit der Knipskiste in Swakopmund rumgebummelt und durch Zufall über eine Niederlassung des NWR gestolpert. Ich habe mir sogar gemerkt, wo sie ist (keine Selbstverständlichkeit für mich, die ich mich üblicherweise sogar in einer Telefonzelle verlaufe).






Im Brauhaus verkehrt viel Polizei...














In dem Laden gibt es echt interessante Kuriositäten zu entdecken. Z.B. ein afrikanisches Kochbuch aus der Kolonisationszeit in dem zum Thema Elefanten geschrieben steht, der Fuß sei das einzig genießbare Teil (mit Rezept)










In der Nähe des Leuchtturms war ein kleiner Markt mit Kunstgewerbe. Ein Besucher ist in die offenbar aufgestellte „Himba-Fotofalle“ getappt und hat eine der Händlerinnen in typischer Tracht ungefragt fotografiert. Die „Aufpasser“ haben das natürlich bemerkt und haben den Mann gestellt. Ich habe mir das ganze aus sicherer Entfernung angesehen, er durfte jedenfalls die Geldbörse zücken.

Abends sind wir ins Brauhaus gegangen, das Essen war deftig aber lecker.

Tags drauf wurden wir beim Frühstück und schon wieder verweigerten Eierspeisen von einem etwas echsenhaften (im Sinne von groß, klapperdürr und von der Sonne verbrannt), österreichstämmigen Nabianer schon vor dem ersten Kaffee angequatscht. Mattes ist definitiv am Frühstückstisch nicht ansprechbar und schon gar nicht, bevor er die ersten paar Tassen Kaffee im Bauch hat. Ich an sich auch nicht, aber daß der gute Mann auch seine letzten beiden Zähne (mehr sichtbare Zähne hatte er nicht) verliert, galt es zu verhindern. Ich habe mich dann auch mit allerlei Räuberpistolen zutexten lassen; Mattes hat übernommen, als er mit dem Frühstück fertig und bereit war, auch der restlichen Menschheit ein Existenzrecht zuzusprechen.

Wir haben uns aufgemacht, das Schiffswrack zu besichtigen. Ein Motorradfahrer hatte das gleiche vor und war schnell unter dem ortsüblichen Belag von Souvenierverkäufern verschwunden bzw. umzingelt. Als sie uns entdeckt haben, kam zum Glück ein Reisebus angefahren, der lohnendere Beute versprach. So blieben wir in Gänze unbehelligt. Das kann, wie ich glaube, kaum wer von sich sagen.





Im NWR-Büro (ich habe es wiedergefunden!!!) wurde uns gesagt, die Campsites in Sesriem seien ausgebucht, aber kein Problem, es seien genug „overfloating campsites“ vorhanden. Wir sollten einfach auf gut Glück dort erscheinen. Nun denn, machen wir das halt so.

Nach einem Bier im Brauhaus und einer Siesta sind wir am Nachmittag zur und durch die Mondlanschaft gefahren. Super schön und schreit gerade zu nach einem Panorama. Ein Stativ hatten wir mit, so daß das Rohmaterial gut erstellt werden konnte. Eine unwirkliche und beeindruckende Landschaft, das steht mal fest.
Die Panoramen sind richtig klasse geworden, leider hat es mit dem Verkleinern auf Forumsformat nicht geklappt. Dann kommen sie halt bei uns an die Wand.





Abends gab es wieder ein countermeal im komplett ausgebuchten Kückis. Eins muß man sagen, die Servicekräfte da sind echt auf Zack. Kein langes Warten auf Karte oder Essen, alles geht trotz des Betriebes rucki zucki. Obwohl man ehrlicherweise sagen muß, daß es nicht gerade ein Gourmettempel ist. Aber da stehen wir eh nicht so drauf.

Beim Rauchen draußen bin ich mit einem Südafrikaner in Gespräch gekommen, ein echter Kanten, breit wie hoch. Der übliche Austausch, woher und wohin, wo schon gewesen. Ich erwähnte Australien als lohnenswertes Ziel, was zu völligem Entsetzen geführt hat. Er spiele Rugby, da sei eine Reise nach Australien völlig ausgeschlossen .... never ever, gar nicht dran zu denken, Feindesland, streng verboten. Als ob ich einem BVB-Fan vorgeschlagen hätte, zum Einkaufen nach Gelsenkirchen zu fahren. Verbotene Stadt und so.

Beim Frühstück hat die Wirtin, und das fand ich echt nett und fast schon rührend, Eier gekocht. Extra für uns Eierverweigerer. Weil sie gehört hat, Leute aus Übersee mögen Eier zum Frühatück lieber gekocht als gebraten. Da haben wir natürlich zugegriffen, Eierbrote sind sowieso leckerer als das, was in Namibia als für den menschlichen Verzehr geeignet als Brotbelag angeboten wird :evil: .

Die weitere Fahrt ging dann Richtung Sesriem, wo wir neben tollen Landschaften offenbar auch in die Jahreshauptversammlung der deutschprachigen Nervbratzen geraten sind und eine Begegnung der dritten Art mit einem Oryx-Bullen hatten.

Yanjep
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Letzte Änderung: 29 Mai 2018 20:51 von yanjep.
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31 Mai 2018 13:31 #522617
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  • loeffel am 31 Mai 2018 13:31
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Hallo Yanjep,

in diesem Kapitel habe ich jetzt doch einiges wiedererkannt ;) .
Bei uns war alles nur ein wenig grauer ... (Ausnahme: Mondlandschaft).

Und zum Thema "Elefantenrezepte" kann ich auch noch was beisteuern, gefunden in ... Swakopmund :woohoo: :

LG Stefan

Die Reise unseres Lebens: Antarktis 2018/19
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31 Mai 2018 14:09 #522621
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  • TinuHH am 31 Mai 2018 14:09
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Die weitere Fahrt ging dann Richtung Sesriem, wo wir neben tollen Landschaften offenbar auch in die Jahreshauptversammlung der deutschprachigen Nervbratzen geraten sind
Diese Versammlung scheint da öfter statt zu finden. Jedenfalls öfter als ein Mal im Jahr! :S
Danke für den kurzweiligen Bericht!

HG
Martin
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31 Mai 2018 17:30 #522636
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  • yanjep am 29 Mai 2018 20:17
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Das Elefantenrezept ist :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
Nervdödels haben wir in diesem Jahr irgendwie magisch angezogen....

Yanjep
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