FR, 27.4.2018: Aussicht auf Abenteuer mit Aussicht
Heute startet unser „Abenteuer mit Aussicht“
.
Vorher tanken wir noch an der kleinen Tankstelle unweit des Airstrips von Twyfelfontein.
Dann biegen wir ab auf die D2612 und die C39. Auch hier: Grüne und blühende Landschaften, eine Wohltat fürs Auge.
Im Gras versteckt, jede Menge kleiner roter Blumen:
Entlang der C43 ist es etwas belebter:
Aber auch hier ist alles herrlich grün:
Und so folgen wir dem Band der Gravelroad:
Spuren der Regenzeit sind aber auf der Straße allgegenwärtig:
In Palmwag fahren wir an der Tankstelle vorbei. Der Tank ist noch gut gefüllt, hinten lagern noch 15 Liter im Reservekanister. Das reicht auf jeden Fall bis Opuwo, selbst wenn es in Sesfontein nichts geben sollte.
Der Khowarib führt noch etwas Wasser:
In Sesfontein tanken wir. Noch schnell ein Foto mit der netten Tankwartin (die sich allerdings im Schatten „versteckt“ ) …
... dann wieder zurück auf die C43, die letzte Etappe auf unserem heutigen Weg ins „Abenteuer mit Aussicht“.
Auch hier auf der Straße immer wieder Spuren der letzten Regenfälle. Kaum eine Senke, in der kein Wasser gelaufen ist und die Straße beschädigt hat. Alles in allem lässt sich das ganze aber recht problemlos fahren, man muss eben entsprechend aufmerksam sein und in den Senken den Fahrspuren der Vorgänger folgen.
Die ausgeschilderte Südzufahrt zu Camp Aussicht passieren wir. Unser Navi lotst uns auf die Nordzufahrt, die in Open Street Maps als Hauptzufahrt deklariert ist.
Die Trockenflußbett-Durchfahrt gleich zu Beginn muss ich mir erst mal anschauen
:
geschafft
:
Danach ist die Strecke zwar ziemlich rumpelig, mit dem Hilux aber kein wirkliches Problem. Mit einem Polo hätte ich die Zufahrt aber definitiv nicht fahren wollen …
An den aus diversen Reiseberichten wohlbekannten Schildern vorbei hangeln wir uns den Berg hoch ...
... und dann sind wir da: Camp Aussicht !
Was haben wir recherchiert, hin und her überlegt – können wir es wirklich wagen, Camp Aussicht mit Rolli zu „machen“ ?
Jetzt gibt es kein zurück mehr, jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit, wir sind ja sowas von gespannt und – zugegeben – auch ein wenig aufgeregt
.
Die Begrüßung ist sehr herzlich, Marius in seiner ruhigen Art ist uns sofort sympathisch
. Er zeigt uns kurz das wichtigste und führt uns dann zu unserem Zimmer. Wir bekommen das erste Zimmer, vom Speiseraum aus gesehen. Nur eine einzige Stufe führt in den Raum, kein Problem mit dem Rolli. Auch das Zimmer selbst ist groß genug, um dort mit Rolli zu rangieren. Alles super, in diesem Zimmer werden wir zurechtkommen
.
Dass wir mit Rolli kommen, wusste Marius übrigens nicht – obwohl wir nicht nur über unsere Reiseagentur, sondern auch mit Eden Travel Consultancy Kontakt hatten
. Egal, alles supi, und Marius ist dermaßen tiefenentspannt, es gibt wohl nichts, was ihn aus seiner Ruhe bringen kann.
Während mein Loeffelinchen sich ihrer Siesta widmet, schaue ich mich ein wenig um. Es ist wie ein Déjà-vu, als sei ich schon mal hier gewesen. Alles sieht genauso aus wie in unseren umfangreichen Recherchen gesehen.
Auch mit den übrigen Gästen, zwei gemeinsam reisenden holländischen Paaren im Rentenalter und einem deutschen Camper-Paar, halte ich ein Schwätzchen.
Später kommt Marius auf uns zu – er möchte uns ein anderes Zimmer zeigen, das möglicherweise für uns noch problemloser ist. Tatsächlich, ein Vierbettzimmer mit einem richtigen Doppelbett
(!) und einem Etagenbett, riesengroß, ebenerdig zugänglich, und mit einer Steckdose
(!). Da überlegen wir nicht lange, nehmen dieses Angebot gerne an und sind mit unserem Kram ruckzuck umgezogen
.
Wie Marius später erzählt, ist dies kein offizielles Gästezimmer, sondern wird eher für Verwandtenbesuche oder andere besondere Gelegenheiten genutzt. Momentan nutzt Marius das Zimmer eigentlich als Lagerraum für große Spanplatten. Die lehnen aber an der Wand, nehmen kaum Platz weg und stören uns überhaupt nicht.
Für mich wird es jetzt Zeit, die Dusche zu testen.
Auch hier: einfach nur super. Das Wasser in den in der Sonne gelagerten schwarzen 10-Liter-Kanistern ist perfekt temperiert. Und erstaunlich, wie wenig Wasser man braucht. Mit einem halben Kanister kann ich eine gefühlte Ewigkeit duschen. Genial.
Ich komme zu dem Schluss, dass das ganze auch für mein Loeffelinchen nutzbar ist. Das werden wir morgen gemeinsam testen.
Wir geniessen Abend und den Sonnenuntergang auf der Terrasse mit ein paar neuen Gästen …
… dann bittet Marius zu Tisch.
Wir sind heute zu neunt, Marius, die vier Holländer und wir beide. Dazu gesellt sich das deutsche Camperpaar, das auch mitisst. Nach dem bei Marius üblichen Tischgebet gibt es einfache, gute Hausmannskost und lebhafte Unterhaltung in einer Mischung aus deutsch, holländisch und englisch, Eine gelöste und lockere Stimmung und sehr nette Atmosphäre.
Im Laufe des Abends gesellen sich raschelnd noch weitere Stammgäste zu uns in den Speiseraum:
Die Stachelschweine sind seit Jahren an ihre tägliche (Riesen)Portion Polenta gewöhnt und kommen jeden Abend. Heute sind es vier Tiere, aber nur zwei trauen sich hinein. Je lauter die Unterhaltung, desto weniger fühlen sich die Tiere beobachtet, und die Polenta verschwindet jeden Abend kiloweise.
Später gibt es draußen auch noch was für die "Feiglinge", die sich nicht reingetraut haben:
Nachdem die Riesenschüsseln geleert sind endet für alle auch der gemeinsame Abend auf Camp Aussicht.
Wir liegen im Bett und denken: Ja, mit der für Entscheidung für Camp Aussicht haben wir alles richtig gemacht
. Jetzt sind wir endlich so richtig in diesem Urlaub angekommen
.
Essen:
Kudu-Hack-Curry, Reis, Tomatensalat
Dazu heute mal Appletizer
Gefahrene Kilometer: 298