25.9. – 27.9. Centralkalahari Sunday Pan 2 + 4
Schweren Herzens trennten wir uns vom Boteti.
Als der Fährmann uns abgesetzt hatte, hielt uns ein uniformierter Polizist an, der mit der Kopie einer Kopie einer Kopie eines Zettels in der Hand Spenden „for the poor and the old people“ sammelte…na ja, wir gaben was, sind ja nur zur Hälfte Schwaben und das auch noch „reig’schmeckt“….
In Rakops wurde getankt – neue Tankestelle mit 50er-Diesel. Die Luft hing voller Staub, es war sehr windig, dürre Kühe zogen zerstreut in der öden Weite. Dann elend lange Fahrt zum Matswere-Gate. Schon davor sahen wir abgebranntes Buschland, was nach dem Gate fast durchweg der Fall war.
Hatten wir vor Jahren noch nach etwa 50 Steinböckchen aufgehört zu zählen, sahen wir auf dem Weg zum Platz 2 kein einziges Tier.3/4 der Fläche waren abgebrannt. Die Pad im gesamten CKGR war fürchterlich zugerichtet mit tiefen Löchern – wohl das Resultat der Schlammschlachten, die sich die tollen Kerle in der Regenzeit liefern – zu bestaunen auf youtube. Lange Strecken waren materialschonend nur im Schrittempo zu bewältigen.
das ist aber noch ein
flaches Stück
Am Wasserloch sahen wir außer einem Watvogel und einem Weber kein Lebewesen – das Wasser stank schon meilenweit so erbärmlich nach Moder und Verwesung, dass die beiden Vögel sich nur direkt am Ausfluss bedienten. Rings um das Auto herum turnten Schnurrbärtchen, Mahaliweber, Angola-Schmetterlingsfinken, die eifrig Nistmaterial sammelten.
Die Temperatur betrug 40 Grad – uff! Die Vogeltränke am Platz wurde sofort von hunderten von Bienen angeflogen.
Anderntags fuhren wir ein wenig herum, sahen vor uns ein Auto, das eine Zeitlang stehenblieb, umdrehte, auf unserer Höhe anhielt. Es waren zwei Ranger, die fragten, ob wir Löwen sehen wollten. Na ja, wenn wir schon mal da sind….(wir sind nicht so catsversessen)
….Wir folgten ihnen und sie zeigten uns eine sehr gut unter einem Gebüsch versteckte Löwin mit zwei Jungen.
Alleine hätten wir die nie gefunden. Die beiden Ranger baten uns noch um Wasser und fuhren dann weiter. Wir auch – durch größtenteils abgebrannten Busch,
LANDSCHAFT
Sphinx
jeder Greif flog auf bei Annäherung
STEPPENFALKE UND TOKO
Großtrappen gab es und Gackeltrappen, die ihrem Namen alle Ehre machten, auch davonhastende Strauße. Am Letiahau-Waterloch standen in einiger Entfernung vier Oryxe, aber die klägliche Pfütze übelriechenden Schlamms konnte auch sie nicht hinter dem Busch vorlocken.
An der Tau-Pan-Lodge vorbeifahrend, in deren Umgebung es noch etwas Grünes gab, sahen wir eine größere Herde Springböcke.
Ein schöner Anblick waren die blühenden Korkrindenbäume.
KORKRINDENBAUM
mit den hübschen Schmetterlingsblüten
Die 200 Kilometer Fahrt durch dieses Gelände hätten wir uns eigentlich sparen können. Auf „unserem „ alten Platz Nr. 4 , lag sehr viel Müll herum, aber der Blick in die Ebene
war schön.
Wir standen unter einem blühenden Korkrindenbaum, wo es reichlich Vögel zu sehen gab: Reichswürger, Spatzen, zierlichste Barred Wren-Warbler (ohne Foto),
Brustbandprinie (female)
BRUSTBANDPRINIE
Bülbüls, Langschnabel-Sylvietta (long-billed crombec -ohne Foto), uns an die heimischen Kleiber erinnernd, und einen weiblichen Pirit-Batis.
Die Weibchen sind, im Gegensatz zur sonstigen Vogelwelt, etwas farbiger als die Männchen und haben eine aprikosenfarbige Brust.
Ab der Dämmerung hörten wir ein seltsam schnarrendes, minutenlang andauerndes Geräusch, fast wie eine entfernte Maschine. Das Suchen in der Vogelstimmenapp nach Nachtvögeln ergab die Lösung: Ziegenmelker (roufous-cheecked nightyar).
Auf einem weiteren game-drive sahen wir Sekretäre und Singhabichte, die nicht fotografiert werden wollten und einen Gleitahr.