THEMA: Namibia ganz nah - 4 Wochen unterwegs im Camper
18 Aug 2017 15:36 #485634
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  • Natur und weg am 18 Aug 2017 15:36
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30.05.

5 Uhr raus aus dem Bett und fertigmachen. Es waren schon 12 Grad, unsere wärmste Nacht hier in Namibia bisher :) Jetzt hinten in die Schlange eingereiht, die ins Vlei fahren wollte. Das Gate wurde pünktlich um 5.30 geöffnet und los ging es. Es war noch dunkel, aber langsam konnte man hinter sich erkennen, dass die Dunkelheit bereits in Dämmerung überging. Unsere Vorfreude wuchs B)

Am 2x4 Parkplatz angekommen, verringerten wir den Reifendruck auf 1,6-1,8 bar und fuhren als beinahe erste Richtung Vlei. Jetzt bloß nicht anhalten im tiefen Sand :whistle: Tom fuhr tapfer seine ersten Kilometer im tieferen Sand und wir bewältigten die Strecke mit Bravour. Dort ging es gleich zu Fuß zu unserem Ziel - ins Dead Vlei. Ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend das Laufen im tieferen Sand war, puh :huh: Es waren schon 20 Grad und die warme Fleecejacke und Mütze waren dann doch zu viel des Guten. Also raus aus den Sachen - es war schon T-Shirt Wetter.

Das Vlei lag noch komplett im Schatten, aber langsam kam die Sonne hinter der Düne hervor. Wir fotografierten wie die Wilden, Tom mit Weitwinkel, ich bevorzugte zunächst das Tele. Es war einfach superschön, wie sich permanent das Licht und die Farben veränderten. Jeder von uns kannte die Bilder aus dem Vlei (ich war ja auch schon 2x hier), aber es war trotzdem ein ganz besonderes Gefühl, dort zu stehen in der Wüste mit den toten Bäumen und das tiefe Blau des Himmels mit dem intensiven Orangerot der Dünen wahrzunehmen.




























































Gegen kurz nach 8 Uhr hatte sich das Licht schon verändert und die schönsten Momente waren vorbei. Zudem wurde das Dead Vlei immer voller, so dass wir den Rückzug antraten, wobei man sagen musste, dass wir die Zeit des schönsten Lichts für uns alleine im Vlei hatten, weil die meisten Leute auf den Dünen geblieben waren und erst jetzt herunter kamen. Da es uns am Parkplatz zu sehr windete, fuhren wir zur Campsite zurück und frühstückten erst einmal ausgiebig und tief zufrieden im Windschatten. Im kleinen Store, der leider nicht viel Frisches, aber sonst einiges bot, kauften wir Vorräte ein und besorgten das Permit für die Blutkuppe, unsere nächste Station. Dann duschten und relaxten wir, bis wir gegen 14.30 Uhr wieder loszogen.

An einer Stelle entdeckte ich einige Blüten und holte das Makro raus, während Tom den Springböcken auf der anderen Straßenseite nachstellte. Es gab total interessante Pflanzen und kleine Insekten zu fotografieren. Angesichts der Dünen vergaß man leicht, wie toll die Welt des Mikrokosmos sein konnte. Auf jedem Meter konnte man Interessantes entdecken. 

Wir fuhren weiter, sahen Oryxantilopen und bestaunten wieder die Dünen mit ihren Details aus Licht und Schatten. Auf der Rückfahrt trafen wir wieder auf Trappen, die diesmal netterweise auch ein Trappenkonzert anstimmten. Trötend streckten sie ihre Hälse in den Himmel. Im letzten Licht fotografierten wir nochmal Oryx und Springböcke. Danach kehrten wir zur Campsite zurück und aßen eine Tütensuppe mit Brot und Käse. Man konnte ja nicht jeden Tag so schlemmen wie am Tag zuvor ;)




















Letzte Änderung: 18 Aug 2017 15:40 von Natur und weg.
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18 Aug 2017 15:39 #485636
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Und wieder großartige Bilder! Super, vielen Dank!
HG
Martin
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18 Aug 2017 16:08 #485643
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  • tigris am 18 Aug 2017 16:08
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Liebe Heike, lieber Tom,

ich bin nach wie vor begeisterte Leserin Eures Berichts und noch begeisterter bin ich von den vielen, wunderschönen Aufnahmen.... das Deadvlei im Sonnenaufgangslicht - genial! Und Deine Makros, Heike, finde ich sehr gelungen :silly: :woohoo: :silly:

Freue mich schon auf die Blutkuppe, die vielleicht auf unserer Tour im Mai 2018 noch in die
Route eingebaut wird.
Viele Grüße von Simone
Historie meiner 15 bisherigen Reisen ins südliche/östliche Afrika => 11/2001: NAM die Erste * 12/2003 - 01/2004: NAMIBIA Südtour * 03/2005: NAMIBIA ein runder Geburtstag in Windhoek/Tour mit Witti + Landy * 12/2007 -01/2008: NAMIBIA Südtour zum 2. mit Familie * 10-11/2008: Kurztrip nach NAM/wieder ein runder Geburtstag * 03/2011: NAMIBIA ~ Hochzeit der Schwägerin in Windhoek und kleine Tour * 09-10/2013: TANZANIA ~ 4 Wochen Familienbesuch * 12/2014 - 01/2015: NAM zum ersten Mal mit Dachzelt unterwegs * 07-08/2016: SÜDAFRIKA ~ 4 Wochen Kap und Gardenroute/Familienbesuch * 05/2018: KTP und mal wieder der Süden von NAMIBIA * 01-02/2020: NAMIBIAS Norden, Caprivi und ein bißchen BOTSWANA * 08-09/2021: BOTSWANA ~ Private Campingtour mit Bushways * 09/2O22: 3 Wochen SÜDAFRIKA mit Fokus auf Familie und Drakensbergen * 08-09/2023: BOTSWANA ~ 2. Private Campingtour mit Bushways * 02-03/2024: NAMIBIA ~ KTP und Südtour *
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19 Aug 2017 15:17 #485724
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  • lilytrotter am 19 Aug 2017 15:17
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Hallo, Natur und weg,

Ihr reist und entdecket in bemerkenswerter Weise, bereit eure Umgebung umfassend wahrzunehmen und euch Zeit zu nehmen.
Eure Lebensfreude und Begeisterung strömt aus euren Bildern und Zeilen. Wunderbar!
Dazu kann man euch nur beglückwüschen!
Ihr habt einen Blick fürs Detail und eine Vorstellung von Motiv und Bildaufbau. Das ist nicht alltäglich und das sieht man euren Bildern an. Darüber hinaus bestätigt sich: Für einen guten Standpunkt muss man laufen... :cheer:

Gruß von den lilytrotters
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
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20 Aug 2017 09:32 #485786
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TinuHH schrieb:
Und wieder großartige Bilder! Super, vielen Dank!
HG
Martin

Hallo Martin,

dank Dir sehr :) Das Dead Vlei ist einfach ein wunderschöner Ort und es macht superviel Spaß, dort zu fotografieren.

tigris schrieb:
Liebe Heike, lieber Tom,

ich bin nach wie vor begeisterte Leserin Eures Berichts und noch begeisterter bin ich von den vielen, wunderschönen Aufnahmen.... das Deadvlei im Sonnenaufgangslicht - genial! Und Deine Makros, Heike, finde ich sehr gelungen :silly: :woohoo: :silly:

Freue mich schon auf die Blutkuppe, die vielleicht auf unserer Tour im Mai 2018 noch in die
Route eingebaut wird.
Viele Grüße von Simone

Hallo Simone,

vielen Dank für die Blumen :) Freut mich, dass Dir auch die Makros gefallen B) Ich hätte gerne noch viel mehr Makros gemacht, aber das Problem war immer, dass der Rest der Landschaft so wunderschön war, dass dafür oft zu wenig Zeit blieb ;)

Auf die Blutkuppe kannst Du Dich auch freuen :) Für uns war das eines der Highlights der Reise und wir hätten uns gewünscht, dort mehr Zeit verbringen zu können.

lilytrotter schrieb:
Hallo, Natur und weg,

Ihr reist und entdecket in bemerkenswerter Weise, bereit eure Umgebung umfassend wahrzunehmen und euch Zeit zu nehmen.
Eure Lebensfreude und Begeisterung strömt aus euren Bildern und Zeilen. Wunderbar!
Dazu kann man euch nur beglückwüschen!
Ihr habt einen Blick fürs Detail und eine Vorstellung von Motiv und Bildaufbau. Das ist nicht alltäglich und das sieht man euren Bildern an. Darüber hinaus bestätigt sich: Für einen guten Standpunkt muss man laufen... :cheer:

Gruß von den lilytrotters

Liebe Lilytrotters,

man, was für ein Lob! Wir fühlen uns ganz geehrt :blush: Angesichts der wunderschönen Landschaft und der tollen Tierwelt konnten wir gar nicht anders als mit Begeisterung reisen. Ich habe mich in Namibia schon 2003 verliebt und bin froh, dass Tom auch das Afrika-Virus gepackt hat :laugh: Mit der Fotografie haben wir das perfekte Hobby, das wir beim Reisen ausleben können und es macht uns sehr viel Spaß, wenn wir andere durch die Fotos an unseren Erlebnissen teilhaben lassen können :)

LG
Heike
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20 Aug 2017 16:10 #485851
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31.05.

Heute ging es zum Sonnenaufgang zur Elim Düne. Alle anderen fuhren also schon vor uns los, bei uns ging es gemächlich gegen 6 Uhr zur Düne. Leider war es heute Nacht windstill, so dass noch beinahe alle Fußstapfen des vorherigen Tages zu sehen waren. Das Gras auf der Düne war größtenteils ziemlich kaputt. An den Grashalmen hielten sich in großer Menge Käfer oder Ameisen auf, ich konnte es wegen des noch nicht vorhandenen Lichts nicht erkennen. Tom konnte sich fotografisch mit der Düne nicht richtig anfreunden und stieg wieder hinab.

Ich fotografierte von oben in die Ferne und ein paar Gräser. Kurz bevor die Sonne anfing, Teile der Düne zu beleuchten, kam ein Auto und ein Pärchen stieg schnurstracks auf die Spitze der Düne. Eigentlich hatte ich darauf gehofft, die Düne mit Spitze im Licht fotografieren zu können, aber mit den zwei Leuten in leuchtblauer und roter Jacke fiel das aus ;) Aber gut, jeder möchte einen schönen Platz zum Sonnenaufgang ergattern und so suchte ich mir eben andere Motive.

Unten angekommen, zeigte mir Tom seine hervorragenden Springbock-Bilder, die er im Gegenlicht gemacht hatte.






























Dann ging es nach Sesriem zurück, wo wir noch einen Kaffee tranken und uns auf den Weg zur Blutkuppe machten. Zuerst nochmal Halt in Solitaire zum Tanken und Stückchen beim Bäcker holen :woohoo: dann weiter über den Kuiseb Canon. Leider hatte die Pad schon ganz schön gelitten, so dass die Strecke aufgrund der heftigen Riffels nicht sooo viel Spaß machte. Auf dem Weg fanden wir einen wunderschönen Kaktus, zu dem bereits ein Fahrweg führte. Dort angekommen, entdeckten wir, wieviel Leben dieser beherbergte, Eidechsen und jede Menge Sattelschrecken fanden sich zwischen den dicken Dornen wieder. Superschön das Teil!
































In der Wüste aßen wir unser Frühstück und genossen den Blick über die weite karge Landschaft. Das Permit für die Blutkuppe und die Campsite hatten wir in Sesriem geholt und es ging irgendwann weiter über eine 4x4 Strecke. Dann kamen wir an der Blutkuppe an. Wir wussten, wir wollten eine der Campsites auf der Rückseite nehmen und fuhren dorthin.

Die Gegend empfing uns einerseit mit dem Granitgestein der Blutkoppe und andererseits mit verhältnismäßig viel Grün, farbigen Blüten und hübschen Insekten und wir waren nur noch am Staunen. Hier war es einfach grandios, Schmetterlinge flatterten überall herum, Vögel zwitscherten, große Käfer und Sattelschrecken liefen geschäftig ihren Weg und dazu der Blick auf die Blutkuppe. Beinahe sprachlos machte uns dieser Anblick und das bunte Leben inmitten der Wüste.

Wir nahmen die Campsite 8, die erste auf der Rückseite, bauten den Camper auf und genehmigten uns ein leckeres Bierchen. Tom hielt es nicht mehr aus, das Licht wurde schon schön und er schnappte sich sein Weitwinkel und flitzte los Richtung Blutkuppe. Ich wollte von den umherfliegenden Schmetterlingen und den hübschen Blüten Makroaufnahmen machen, so dass es mich auch nicht mehr auf dem Stuhl hielt. Zu meiner Überraschung entdeckte ich Schmetterlinge der Familie der Bläulinge (nehme ich jedenfalls an und bin für jeden Bestimmungshinweis dankbar) mit sehr hübschen Flügelunterseiten.

Ich machte jede Menge Fotos, während Tom mir ab und zu über das Funkgerät seine Begeisterung über die Blutkuppe kundtat. Als er zurückkam, hatte er mehrere der Höhlen erklettert und tolle Bilder mitgebracht. Ich hatte aber auch mein Möglichstes bei den Schmetterlingen getan und den Sonnenuntergang zwischen Gräsern und Blüten verbracht. Tom meinte, wir sollten die Spitzkoppe absagen und hier bleiben :ohmy: wovon ich allerdings nicht so richtig begeistert war. Zu sehr hatte ich mich auf die Spitzkoppe gefreut, so dass wir am Ende auch nur die eine Nacht hier blieben, uns allerdings versprachen, irgendwann wiederzukommen und mehr Zeit hier zu verbringen. Um noch ein bisschen was auszukosten, wollten wir zum Sonnenaufgang zu den Höhlen steigen. 



































Wir waren wieder ganz alleine hier und das war ein unglaubliches Gefühl in dieser Einsamkeit B) Wir machten Feuer, es war lauschig warm und wir genossen den Abend in vollen Zügen. Nach dem Essen ging es für ein paar Sternbilder nochmals raus. Ein richtig schöner Abend an einem wunderhübschen Fleckchen Afrika ganz für uns alleine.


Normalerweise würde ich den Tag hiermit beschließen, möchte aber die weiteren Absätze für einen Appell nutzen. Immer wieder haben wir in der Natur Müll gefunden, der von den Leuten nicht entsorgt oder wieder mitgenommen wurde. Auch an der Blutkoppe haben wir Plastikflaschen und verrostete Dosen gefunden zum Teil ziemlich weit oben bei den Höhlen.

Bitte, bitte liebe Camper: Ihr seid doch ein naturverbundenes Völkchen, sonst wärt ihr nicht in Namibia mit einem Camper unterwegs. Bitte nehmt doch jeglichen Müll wieder mit, wenn keine Möglichkeit zur Entsorgung vorhanden ist. Es macht uns tieftraurig und auch wütend, Plastik und Müll an solch tollen Plätzen vorzufinden.

Natürlich ist uns bewusst, dass nur ein ganz kleiner Teil der Camper sorglos diesen Müll in die Natur wegwerfen und hoffentlich (und wahrscheinlich) ist keiner von den Fomis so bedenkenlos. Aber wenn es auch nur von einem gelesen wird und irgendwas bewirkt, sind diese paar Sätze es wert, geschrieben zu werden.

Übrigens: Auch wenn ihr euch alle zu Recht nicht angesprochen fühlt, weil ihr nie im Leben etwas bedenkenlos in die Natur werfen würdet: Es wäre super, wenn ihr an solchen Plätzen Müll, den ihr vorfindet, einsammelt, mitnehmt und entsorgt. Wenn jeder von uns da ein bisschen mithilft, können wir bestimmt schon einiges bewegen. Die Natur und alle nachfolgenden Besucher werden es euch ganz sicher danken :kiss: :kiss:
Letzte Änderung: 20 Aug 2017 16:15 von Natur und weg.
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