THEMA: Dem Regen auf der Spur – Namibia Nord-West 2017
10 Mai 2017 18:35 #474589
  • AndreasG2523
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  • AndreasG2523 am 10 Mai 2017 18:35
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16. März: Eine lange Fahrt – Epupa – Khowarib Lodge

Trotz des Regens in der Nacht war die Strecke zurück nach Opuwo nicht wesentlich anders zu fahren als auf dem Hinweg. Nur in zwei Revieren lief etwas Wasser, aber da wurde nicht einmal der Unterboden richtig nass (max. 10cm fast stehendes Wasser).


Auf der C43 südlich von Epupa


Whitebrowed Sparrow-Waver am Straßenrand

In Opuwo wollten wir kurz tanken und eine Kleinigkeit zum Lunch im Spar einkaufen. Wir rechneten mit 6h Fahrt (3,5h Epupa – Opuwo und 2,5h für Opuwo Khowarib, jeweils etwa 180km). Aber Opuwo und wir werden keine Freunde. Wir fahren an die Tankstelle, es hat Betrieb, überall zwei oder mehr Autos pro Zapfsäule. Der Fahrer des Wagens vor uns, war auf Toilette oder wo auch immer und fuhr nicht weg. Der Zapfsäulenwärter bediente auf der anderen Seite schonmal zwei Autos, bis wir an die Zapfsäule vorfahren konnten. Aber írgendwie hatte er kein Interesse uns zu betanken, er bedienet erstmal das nächste Auto auf der anderen Seite. Nachdem dieser Fahrer bezahlt hat, lief er weg. Wir sind dann auch weggefahren. :angry:

Und erstmal zum Spar. Dort kam eine Himba und offerierte mir mit ausgestreckten Armen 2 Armreifen „My friend only twenty twenty“. Nun ich kannte die Dame nicht und wenn eine barbusige Frau 80cm vor mir steht und mir beide Arme entgegenstreckt, dann ist mir das schon ein wenig unangenehm, wenn ich sie so gar nicht kenne…. :huh:

Auch das Angebot „Ten Ten“ habe ich nicht angenommen. Im Spar haben wir etwas Obst und Brot gekauft. Nach einem Blick in die Landkarte war klar, wir müssen hier Tanken. Also neuer Versuch an einer anderen Zapfsäule. Hier ging es wie gewohnt. Manchaml ist einfach der Wurm drin.

Unser Mini-Mittagessen haben wir ca. 10km ausserhalb Opuwos an der C43 an einer schönen Stelle verschmaust.


Aussicht nach Süden

Nun nahmen wir die restlichen 160 km zur Khorawib Lodge in Angriff. Eine C Straße sollte ja einigermaßen gut zu fahren sein.


Aussicht kurz vor der nördlichen Zufahrt zu Camp Aussicht

Nach ca. 65 km kamen uns 2 Fahrzeuge entgegen, in einem saß ein Mensch von der Road Maintenance, der uns sagte, dass die Straße vor uns nicht weiter passierbar wäre. Der Franzose im 2. Fahrzeug war noch etwas mitteilsamer und gab uns die Info weiter bzgl. der Alternativstrecke nach Khowarib. Eine Sturzflut im Skelm River hat noch ca. 1km Straße mit sich gerissen, bevor wir den Bach hätten queren können (das wäre noch überwindbar gewesen), der Bach hatte noch viel Wasser, auch da hätte es noch eine Möglichkeit gegeben. Aber auf der gegenüberliegenden Seite war der Matsch so dick, dass jemand, der es am Abend vorher versuchte, stecken blieb und die Nacht im Auto verbringen musst. Keine Option für uns.



An der Stelle war Schluss für uns, das helle Viereck ist das Schild für Camp Aussicht

Im Forum hat Alex_muc wohl die Stelle am gleichen Tag etwas früher bearbeitet:
www.namibia-forum.ch...html?start=18#469985

Also 65 km zurück nach Opuwo, und dann war klar, es könnte ziemlich knapp werden, vor Sonnenuntergang anzukommen. Es ist extrem gefährlich, nachts zu fahren, da es sehr viele Wildtiere gibt, die nachts dort auftauchen, auch wenn man den ganzen Tag kein Stück Fell von denen gesehen hat. Sonnenuntergang war gegen 19:18 Uhr, es war kurz nach 16 Uhr und 190 km noch zu fahren. Auf der C43/D3700 nach Epupa haben wir kaum 50km/h geschafft.

Zunächst ließ sich die D3710 nicht lumpen, wir konnten sehr schnell fahren, mit Fotostopps war natürlich nichts mehr, denn wir waren ja wirklich recht knapp dran. Nach 80 km fiel der Straßenzustand dann rapide ab. Wir waren auf einer Hochebene „Die Beesvlakte“ (ca. 1600m ü.N.), die vor kurzem noch unter Wasser stand. Es wurde recht abenteuerlich, entgegen kam auch keiner mehr, und als wir an eine der vielen Flussdurchfahrten kamen, gab es nur noch ganz wenig Spuren und einen ca. 1m hohen Sandwall.

Es gab Spuren, also genau auf diesen versucht hochzufahren. Nun, man hätte das besser machen können.

Der mitgenommene Spaten wurde eingeweiht. Dank Buch und Internet Vorbereitung, und Beobachtung aller Fahrer, die wir so hatten, konnte das Problem mit unserem Klappspaten und einem zweiten Anlauf gelöst werden. Die Lösung war, nicht gerade hoch, sondern einen Haken mit etwas mehr Gas zu schlagen. Der Sand spritze ganz gut.

Danach bot die D3710 „Die Bergpad“ noch eine Bergabfahrt im trockenen Flussbett (aber mit großen Kieselsteinen) und wir kamen mit Sonnenuntergang in der Khowarib Lodge an. Einchecken, Abendessen, Ende eines langen Tages.

Das Chalet besteht aus einem großzügigen Zelt mit einer Aussenterasse mit einem -Baum als Sonnenschutz, wirklich schön gemacht.

Noch schnell die Kamera für einen Zeitraffer aufgebaut und das Ergebnis kann sich sehen lassen, wenn man die ganz dunklen Sekunden am Anfang übersteht:
vimeo.com/213372217


Nach der langen Fahrt fielen wir in die Betten und der Schlaf liess nicht lange auf sich warten.

LG
Andreas

P.S.: Es werden mehr Bilder am nächsten Tag
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11 Mai 2017 11:21 #474656
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Hallo Andreas,

......die südliche, nicht ausgebaute Hälfte der D-3710 ist ein "wilder Ritt".........ALLE ACHTUNG !!!!!

aber es blieb Euch wohl nichts anderes übrig.......... :laugh: :laugh: :laugh:

lg........BMW
Letzte Änderung: 11 Mai 2017 17:36 von BMW.
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  • bingobongo26 am 11 Mai 2017 12:40
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Hallo Andreas,

dein Bericht gefällt mir ausgesprochen gut und deine Fotos sind wunderschön.
Wir waren erst einmal in Namibia, sind aber auch infiziert. Selbst wenn unsere Planung für 2018 sich eher in Richtung KTP oder Caprivi bewegt, finde ich eure Tour sehr interessant. Die Videos sind natürlich der Hammer. :)
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11 Mai 2017 22:12 #474713
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BMW schrieb:
......die südliche, nicht ausgebaute Hälfte der D-3710 ist ein "wilder Ritt".........ALLE ACHTUNG !!!!!
aber es blieb Euch wohl nichts anderes übrig.......... :laugh: :laugh: :laugh:

Wahrscheinlich lags an der Übermüdung. So schlimm wars bergab gar nicht. Es hat gut geschüttelt, war aber griffig und vor allem trocken. OK, Katja hat ein wenig gemotzt, vor allem auf den letzten 100m bis zur C43. Das war echt ne fiese Kante....

Wir haben zwei Tage später nochmal ein paar Meter bergauf gemacht um Bilder zu machen, die kommen noch. Ich stelle die Bilder nämlich fast immer chronologisch ein :woohoo:
Aber Danke für die Einschätzung Für uns war das fahrtechnisch der anspruchsvollste Tag auf der Tour,
LG
Andreas
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11 Mai 2017 22:13 #474714
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bingobongo26 schrieb:
dein Bericht gefällt mir ausgesprochen gut und deine Fotos sind wunderschön.
.... Die Videos sind natürlich der Hammer. :)

:blush: :blush: :blush: :blush: :blush:
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12 Mai 2017 14:08 #474761
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  • Schlüsselkind am 12 Mai 2017 14:08
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Hallo Andreas.. da quetsche ich mich bei Dir doch noch offiziell mit rein .. mit gelesen habe ich ja schon die ganze Zeit :whistle:
Wir sind die gleich Strecke gefahren... Bei uns war die C43 aber zum Glück wieder geschoben. Aber wir konnten die Zerstörung noch sehen.
LG
Schlüsselkind
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