Nachdem es draußen regnet, kann ich ja schnell mal weiter fahren. Vor dem Delta haben wir allerdings noch eine Zwischenstation eingelegt.
Zuerst geht es über die Grenze nach Botswana bei Buitepos. Alles war rasch erledigt, da ich auch genügend Pula einstecken hatte. Eine neuigkeit kann ich aber vermelden. An der Grenze konnta man die Gebühren auch in Nam$ zahlen. Bisher wurden nur Pula, Rand oder US$ angenommen.
Ziel ist heute die Unterkunft der San-Gruppe der Ghanzi Trail Blazers. Die Straße unterwegs ist gut, aber langweilig, von einigen Kühen und Eseln auf der Straße abgesehen.
In Ghanzi sind wir die einzigen Gäste. Dementsprechend ist nichts los. Ich verbringe die Zeit mit Spaziergängen, meine Frau mit Lesen oder mit Plaudereien mit einem jungen Österreicher, der Geologie studiert und Tomaten züchtet und hier irgendwie gestrandet ist.
3. Ghanzi Trail Blazers, Botswana
Ghanzi Trail Blazers hat bescheidene kleine Häuschen mit einfacher Einrichtung; San-Aktivitäten sind möglich, müssen aber vorher angemeldet werden. Abendessen bekommt man auch nach Bestellung, einfache aber schmackhafte Kost, keine Kartenzahlung möglich. Man sollte hier alles vorher buchen, denn sonst wird es, wenn keine weiteren Gäste da sind, sehr einsam.
Note 3
Irritiert haben mich bei meinem Spaziergang eine Senegaltaube, die sich aufgebläht hat und gefleckte Maricoschnäpper, den ich nicht sofort als Jungvögel identifizieren konnte.
Das Abendessen haben wir gemeinsam mit dem anderen jungen Gast eingenommen. Es war einfach, aber sehr schmackhaft und sehr reichlich.
Der nächste Tag ist zunächst mal Fahrtag. Von Ghanzi geht es auf der A1 nach Sehithwa und von dort nach Norden die „Panhandle“ auf der A15 entlang. Diese ist in einem extrem schlechten Zustand. Schlagloch reiht sich an Schlagloch und da viele mit Wasser gefüllt sind, weiß man nicht, wie tief sie sind. Man muss extrem vorsichtig fahren. Erschwert wird die Fahrerei noch durch 1000e von Eseln, Kühen und anderen Getier, wobei besonders die Esel in ihrer Sturheit – oder auch wegen gefesselten Beinen – nicht daran denken, aus dem Weg zu gehen. So wird die Fahrt oft zu einer Slalomkurverei.
Gegen Mittag sind bei Etsha6 und haben gleich bei der Einfahrt die erste schwere „Schlammfahrprüfung“ zu bestehen. Der Regen hat die Gravelroad in eine Pfützen- und Schlammpiste verwandelt. Am Treffpunkt – alte Tankstelle – werden wir erwartet und dann zu einem Parkplatz geleitet, wo das Auto drei Tage sicher steht. Salvation, unser Guide für die Zeit auf Mopiri, bringt uns erst mit dem Auto zum Rande des Deltas und dann mit dem Boot auf eine Insel, auf der die Mopiri Lodge liegt. Bereits die ersten Wasserdurchfahrten mit dem Auto geben einen Vorgeschmack auf das, was uns noch erwarten wird.
Schon nach wenigen Metern herrscht bei mir große Freude, denn neben dem Weg sitzen meine Lieblinge, die Karminspinte. Hier hatte ich sie nicht erwartet. Kurz darauf präsentiert sich auch noch ein Hornrabe.
In Mopiri werden wir herzlich empfangen, erhalten noch ein Mittagessen und am Nachmittag schon die erste Bootsfahrt.