Erst am späten Vormittag machten wir uns auf. Der Fahrer eines entgegenkommenden Fahrzeuges erzählte etwas von drei Löwen am Airstrip. Es dauerte ein wenig, bis wir die schlafenden Männchen gefunden hatten. Da sie mal wieder faul in der Sonne und recht versteckt im Gras lagen, hatte es keinen Sinn, dort zu warten. Also brachen wir endgültig Richtung North Gate auf.
Die Strecke war gut zu fahren. Wir wählten anstelle der Dry Route die direkte Verbindung zum Khwai. Dabei kamen wir zwar an eine Stelle, bei der der Weg im Wasser endete, es gab jedoch eine einfache Umfahrung. Ansonsten gab es keine einzige Wasserdurchquerung. Bei den Dombo Hippo Pools hielten wir an. Für uns war es der erste Besuch dort. Sobald wir den See erreichten, standen drei Elefanten in der Nähe unserer Wagen. Einer kam uns sogar recht nah, war aber sehr friedlich.
Ruth war trotzdem froh, dass Sarah und Philipp im Auto vor uns saßen.
Beim Hide stiegen wir aus und beobachteten eine Gruppe Flusspferde, die im Wasser lagen.
Auf ihren Rücken liefen ein paar Blaustirnblatthühnchen herum. Einige weitere standen am Ufer. Ansonsten waren Impalas, Letschwes und ein paar Warzenschweine anwesend. Es war sehr idyllisch.
junger Frankolin
Die restlichen Kilometer bis North Gate brachten wir schnell hinter uns, da wir Hunger hatten. Nach dem Einchecken bezogen wir unsere Campsite zwischen hohen Bäumen. Philipp machte Rührei mit Speck für alle in seinem Skottle. Wir steuerten lediglich ein paar Zutaten bei.
Als alle satt waren, spülten wir, und Uwe spannte zwischen Auto und einem Baum die Hängematte auf. Während er darin lag und etwas ausruhte, ging Ruth mit dem Fotoapparat auf Vogelpirsch. Da sie ewig verschwunden blieb, ahnte Uwe schon, dass sie etwas Besonderes entdeckt hatte. Recht versteckt in den Bäumen saßen ein paar hübsche Goldbugpapageien.
Auch eine Schar Brillenwürger hüpfte durch die Zweige. Einer von ihnen hatte gerade eine Raupe erbeutet.
Als Ruth gerade die Brücke über den Khwai erreicht hatte, kam ihr von der anderen Seite einer Trupp Paviane entgegen. Bestimmt 80 bis 100 Tiere enterten die Brücke und machten keine Anstalten, sich aufhalten zu lassen. Einem Auto, welches gerade die Brücke passierte, wurde geschickt ausgewichen, bevor alle zankend und kreischend ihren Weg fortsetzten. Ruth machte schleunigst kehrt. So ganz alleine war es ihr unter der Affenhorde doch nicht wohl. Sie lief flott zurück und brachte die ganze Bande mit ins Camp. Vorbei war es mit der Ruhe. Nach und nach zog ein Pavian nach dem anderen an unserem Lager vorbei. Aber wir ließen nichts herumliegen und hatten daher auch keine Verluste.
Es war schon recht spät, als wir zu einem gemeinsamen Game Drive aufbrachen. Wir erkundeten das Gebiet westlich des Camps am Fluss. Dort durchstreiften wir das Gelände und sahen Impalas, Letschwes, Zebras mit Madenhackern und einige Flusspferde in den Pools am Fluss. Sie waren sehr aktiv und schnauften und prusteten.
Zurück im Camp richteten wir unsere Betten und machten Feuer. Zuerste wollte es nicht richtig brennen, weil das Holz etwas feucht war. Wir kochten Gulasch im Potije mit Nudeln. Es war viel, aber sehr lecker. Bereits während des Abendessens schauten immer mal wieder zwei Hyänen bei uns vorbei. Später kam eine einzelne, die kaum scheu immer näher lief, bis sie knapp zwei Meter neben uns stand. Irgendwann konnten wir sie vertreiben. Kurz darauf raschelte es schon wieder in den trockenen Büschen. Diesmal war es ein Honigdachs, der von einem Schakal begleitet wurde. Wir hörten Afrikanische Zwergohreulen, die Hyänen und kurz vor dem Einschlafen sogar Löwen. Ein Flughund fiepte im Baum.
Kilometer: 84