Gegen zwei Uhr am Nachmittag brachen wir wieder auf. Beim Wasserloch waren einige Geier verschiedener Arten versammelt.
Ohrengeier
Sekretär
Sie blieben jedoch nicht lange, und auch wir drehten eine größere Runde durch die Pfanne bzw. an deren Rand entlang. Auffällig waren die teilweise sehr tief ausgefahrenen Wege. Während der Regenzeit muss hier die Hölle los gewesen sein. Wir kämpften uns durch oder neben den tiefen Spuren entlang und kratzten einige Male mit der Fahrzeugflanke an eng stehenden Büschen vorbei.
Wir sahen ein paar Giraffen, Steinböckchen, Strauße und andere Vögel. Sehr viele Tiere waren aber nicht unterwegs.
Rotscheitellerche (Red-capped Lark)
Doppelbandrennvogel mit Küken
Gabelracke
Unsere Runde führte auch wieder an der Campsite vorbei, wo wir eine kurze Toilettenpause einlegten. Dann fuhren wir zum Wasserloch, um dort den Sonnenuntergang zu sehen. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir vier riesige Elefanten, die offensichtlich Richtung Wasser liefen. Also fuhren wir vor, um sie dort zu erwarten.
Maricoschnäpper
Waffenkiebitz
Am Wasserloch standen bereits vier andere Autos. Die Insassen von drei Fahrzeugen waren ausgestiegen, liefen umher und unterhielten sich miteinander. Begeistert wurde Selfie um Selfie mit der Wasserstelle im Hintergrund geschossen. Die Springböcke hielten respektvoll Abstand, und wir waren begeistert. Wenn man schon unbedingt im Nationalpark aussteigen muss, dann braucht man das ja nicht ausgerechnet dort zu machen, wo andere Leute auf Tiere warten. Aber dieses Thema haben wir ja bereits diskutiert.
Als endlich alle wieder den Weg in ihre Autos gefunden hatten, näherte sich sehr langsam eine einzelne Giraffe, die aus dem Trinken eine große Sache machte und viele Anläufe benötigte. Irgendwann erreichten auch die Elefanten das Wasser.
Sie tranken und plantschten. Man konnte ihnen den Spaß direkt ansehen, und wir freuten uns mit ihnen. Mit ihren dicken Beinen schlugen sie ordentlich Wellen und spritzten sich von oben bis unten nass, so dass die Pampe nur so durch die Luft flog.
Als die Sonne unterging, fuhren wir zurück ins Camp. Dabei liefen uns noch zwei Löffelhunde über den Weg. Da wir dieses Jahr noch keines dieser netten Kerlchen gesehen hatten, freuten wir uns besonders darüber.
Es war schon fast dunkel, als wir unseren Stellplatz erreichten. Wir machten Feuer und mussten uns ein wenig gedulden, da es ziemlich lange dauerte, bis das Holz brannte. Dann mussten wir noch unsere Vorratskiste auswischen, weil ein wenig Savanna ausgelaufen war. Uwe machte Teig, und Ruth schnippelte die Zutaten für die Pizza. Noch bevor wir aßen, hörten wir plötzlich das vertraute, tiefe Grollen eines Elefanten. Da wir dachten, dass er noch recht weit weg wäre, hatten wir keine Eile. Falsch gedacht! Als wir aufsahen, tauchte das riesige Tier plötzlich nur wenige Meter neben uns aus der Dunkelheit auf. Wegpacken konnten wir nichts mehr, sondern nur unverzüglich im Auto verschwinden. Zum Glück stand unser Abendessen offensichtlich nicht auf der Speisekarte des Dickhäuters, oder dieser hatte noch ein anderes Rendezvous. So schnell, wie er gekommen war, entfernte er sich wieder, und wir krabbelten aus dem Auto.
Mit viel Glut backten wir zwei Pizzen und aßen dazu fertigen Rote-Beete-Salat.
Kilometer: 96