THEMA: Mit dem Landy durch den Süden
01 Okt 2015 22:28 #401141
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Meine Güte ist das schon so lange her? Dann wird's aber Zeit für unseren Reisebericht. Bald ist ja auch FoMi-Treffen :blush:
Na dann...

Lass uns doch…
…mit einem Land Rover in Namibia fahren.
Betonung auf Land Rover :-)

Land Rover zum einen als Alternative zur Kleingruppenreise. Die hatten wir für September 2011 gebucht, uns vorbereitet und gefreut, um dann sechs Wochen vor Abflug zu hören, dass sie aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl nicht stattfindet. Vier Teilnehmer hätten es werden müssen, aber wir waren die einzigen die verbindlich gebucht hatten :-( Na, die Dolomiten waren dann auch schön…

Land Rover zum anderen als Alternative zu, ja, welchem Fahrzeug denn? Das war irgendwie nie eine Frage. Sieht halt knuffig aus :-) Als wir dann einem an alten Land Rovern interessierten Freund diesen Kalender schenkten…



...sagte Steffi eben beiläufig "Lass uns doch mit einem Land Rover in Namibia fahren".
Meine Antwort: <pause> "ja!!"

Das war am 23. Mai 2014. Am 27. Mai habe ich mich bei diesem tollen Forum angemeldet und erste Tipps bekommen.
Steffi fand noch ein GEO Spezial von 2008 "Namibia und Botswana" (www.geo.de/GEO/heftr...ana-58350.html?t=img), das ebenfalls eine große Hilfe für die Routenfindung war. Sehr wertvoll war auch die Tracks4Africa Karte in Papier und als Garmin-Karte für BaseCamp und GPS-Gerät, die wir noch von 2011 hatten.

Zwei Wochen später war der Reiseplan ausgearbeitet, ein Landy-Vermieter mit Deutschem Büro gefunden (Kwenda Safari als Organisator und Vermittler zu Bushlore Südafrika) und die Reise gebucht. :-)

Fast finale Route in der GEO-Karte:
Letzte Änderung: 01 Okt 2015 22:31 von macfrank.
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02 Okt 2015 08:17 #401152
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Unsere Route



1. Mai Ankunft, Windhoek, Hotel Pension Palmquell
2. Bagatelle, Camping
3. Mesosaurus, Bushcamp
5.-6. Canyon Lodge
7.-9. KAV Eagle's Nest, The Rock
10.-11. Koiimasis, Camp Site #3
12.-13. Tok Tokkie Trails
14. Soussus Dune Lodge
15.-16. Büllsport, Bullenkopf Camp
17.-18. Swakopmund, Central Guesthouse
19.-20. Blutkuppe, Camping
21. Daan Viljoen, "Chalet"
22. Rückflug

Wie ihr seht, ein Mix aus Camping und fester Unterkunft. Von einfach bis Luxus. Alles mal ausprobieren. Wir waren eher noch keine Camper, waren zwar schon mit Kamelen und Schlafsack in Wüsten unterwegs, wussten daher aber auch, dass wir zumindest einmal in der Woche eine schöne Dusche brauchen würden. Da ahnten wir noch nicht, dass wir die ganz toll auch auf Namibischen camp sites finden würden.
Und dann die ganzen tödlichen Tiere. :S Überall Skorpione und Schlangen. Kaum ist es dunkel, überfluten sie die Campingplätze, verstecken sich unter dem Auto und konkurrieren mit Schakalen und Hyänen um die Essensreste der Camper (oder um die Camper). Und die Sandalen können sowieso zuhause bleiben.
Was macht man sich manchmal für Gedanken… Die Sandalen kamen glücklicherweise doch mit, jedenfalls meine :-) was gut war, weil es heiß war. Aber jetzt geht's erstmal los:

Gefahren sind wir ziemlich genau 3000 km. Davon waren 700 km Teer.
Tieferen Sand sind wir nur gefahren, wenn er auf der Pad lag :-) Geplant war, im Sossusvlei bis "nach hinten" zu fahren, dazu kam es aber wegen eines klitzekleinen technischen Problems und unserer Unerfahrenheit bzgl. der Zeitplanung nicht.
4x4-Strecke war nur ca. 30 km, dafür war der Spaß dort umso größer und hat Appetit auf mehr gemacht :-)

Unser Reisebericht wird nicht streng chronologisch alle Stationen behandeln, sondern eher in themenbezogenen Kapitelchen folgen.
Dabei berichten wir insbesondere auch zum Land Rover und dem Fahren und Wohnen damit, bringen ein paar Erfahrungs-Daten dazu, die nicht in den Reiseführern stehen, versuchen die Fragen zu beantworten, die uns selbst bei der Vorbereitung interessiert haben.

Beginn der D707:
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04 Okt 2015 17:38 #401437
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Der Landy

genauer: Land Rover Defender 110 Station Wagon SE, Baujahr 2014, 10.500 km
122 PS, 360 Nm bei 2000 U/Min., permanenter Allrad, Untersetzung und Differentialsperre zuschaltbar.

Dachzelt, Campingausstattung, 40 Liter Brauchwassertank, 60 Liter Engel Kühlschrank, Doppelbatterie, Doppeltank > 100 Liter, zwei Ersatzräder, Kompressor, high lift jack, Sandmatten, Axt, Schaufel, Bergeseil, Feuerlöscher, Satellitentelefon, flauschige Handtücher, ein Bettlaken, gute Kopfkissen. Was will man mehr.

Vieles an der Ausstattung war, wie der Landy selbst, nagelneu. Schlafsäcke waren auch dabei, wir haben aber unsere eigenen benutzt.









Zur "Küche" später mehr. Hier schonmal das "Badezimmer":
Komplett mit (von links): Heizung, fließend warm Wasser (warm bei Sonne von links), Waschbecken/Badewanne, Ablage, Handtuchhalter


Einen Solarduschsack hatten wir auch, aber nicht genutzt. Wir hatten richtige Duschen z.T. auf den camp sites (jippie) und eine Eimerdusche auf der Wanderung im Namibrand Reserve. Ein Eimer reicht für vier Personen :-)
Letzte Änderung: 04 Okt 2015 17:39 von macfrank.
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05 Okt 2015 14:12 #401570
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Papierkram, Permits, Polizei

Die Übergabe fand am Flughafen statt und dauerte ca. 1,5h. Ein - erst förmlicher, dann aber doch lustiger - Mitarbeiter von Bushlore hat uns geduldig alles erklärt.

Da der Wagen in ZA zugelassen ist, gab es zusätzlichen Papierkram. Der Wagen hatte keine Firmen-Aufkleber (yeah :-) und wir bekamen allerlei Zulassungs- und Grenzübertrittsgenehmigungspapiere mit und einen Schrieb, der bestätigte, dass wir mit dem Wagen fahren dürfen.

Dank eines Forenbeitrags hatten wir nach dem "Cross Border / Road Tax Permit" gefragt. "Ach braucht man nicht". "Doch, hätten wir gerne.". Das dünne Zettelchen in halber A5-Größe hatte ich fortan in der Brieftasche beim Internationalen Führerschein. Der Int. Führerschein (und nur der) wurde bei jedem Checkpoint benötigt und am Checkpoint beim Verlassen des Ai-Ais-NP dann tatsächlich auch das Cross-Border-Dings von einem - erst förmlichen, dann aber doch lustigen - Polizisten verlangt.

Überhaupt waren die Polizisten an den Checkpoints (vor/nach Windhoek, hinter Walvis Bay, am Ai-Ais "West-Tor") sehr entspannt. Sie haben die Aussprache meines Nachnamens (mit "ö" drin) geübt, sich über meinen zweiten Vornamen lustig gemacht - ja Danke - und einer wollte eine Mitfahrgelegenheit (war aber schon alles voller Kram, wie er enttäuscht feststellte).

Permits benötigten wir für Sossusvlei und den Namib-Teil des Namib-Naukluft NP, in dem der Welwitschia-Drive und die Blutkuppe liegen. Für Sossusvlei haben wir es im Büro hinter der Einfahrt in Sesriem bekommen. Für das andere waren wir in Swakopmund im Büro des MET. Urige Büro-Atmosphäre mit einer - erst förmlichen, dann aber doch lustigen - uniformierten Mitarbeiterin.
Letzte Änderung: 05 Okt 2015 14:13 von macfrank.
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05 Okt 2015 14:16 #401572
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Links fahren!



Das war einfach, da wir auch schon viel in UK unterwegs waren. Allerdings mit dem Motorrad oder dem eigenen Auto. Eine Umgewöhnung war das Schalten mit Links, aber der Landy fühlt sich ja sowieso ganz anders an, als ein "richtiges" Auto. Mehr wie ein kleiner LKW. Schön. :) Entsprechend bin ich in Windhoek herumgehopst wie ein Fahranfänger. :blush: Auf dem kleinen Parkplatz von Woerman & Brock herumzurangieren, ging aber gut. Riesiger Wendekreis, aber gute Übersicht.

Erster Reisetag

In Dordabis der erste gravel. Achje... Trotz verringertem Luftdruck hatte ich mir das Gerüttel nicht soo arg vorgestellt.
Die C15 Richtung Bagatelle war schlecht in Schuss, fanden wir. Namibias gravel roads seien doch so toll. War *das* damit gemeint? Würde das die nächsten 2500 km so weiter gehen??
Auch wenn es mal nicht so gerüttelt hat, musste ich mich an den Schotter erstmal gewöhnen.
"Wie auf Murmeln" stand in den seitenlangen Fahr- und Sicherheitstipps, die wir von Kwenda bekommen hatten. Das trifft es ganz gut. Der Landy mit seinem hohen Aufbau und der Dachlast schwimmt da schon etwas. Mehr als 50 - 60 km/h sind wir daher nicht gefahren, was mit unseren vielen kleinen Pausen zu einem Schotter-Schnitt von 37 km/h führte. Das war aber ok, wir wollten ja langsam Reisen und hatten sieben Stunden als "worst case" ausgerechnet. Nach sechs Stunden waren wir an der Bagatelle angekommen, die Landschaft war toll, endlich in der Weite, der Sonne, draußen!



Letzte Änderung: 05 Okt 2015 14:16 von macfrank.
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Hi Macfrank,
Cross Border / Road Tax Permit" gefragt. "Ach braucht man nicht". "Doch, hätten wir gerne.". Das dünne Zettelchen in halber A5-Größe hatte ich fortan in der Brieftasche beim Internationalen Führerschein.
ein Grund diesen Vermieter nicht mehr zu nutzen. Eine Frechheit solche Aussage!
P.S. Das Permit muss übrigens ständig sichtbar im Frontfenster kleben, über oder unter der Lizenz.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
Vom 10. bis 20. Oktober 2024 kaum im Forum aktiv!
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