Was man wirklich braucht - Teil 4: Wasser
Trinken, trinken, trinken. Die beste Vorbeugung gegen alles. Bei ersten Annzeichen von Kopfschmerzen hat man nicht genug getrunken. Die Wüstenluft ist trügerisch. Schweiß verdunstet sofort und man meint, man verliere nicht viel Wasser. Gut ist es, wenn man unterwegs dauernd anhalten und pinkeln muss

Mangels Bäumen und geeignetem Buschwerk einfach im Schatten des Autos. Kommt ja eh nie jemand vorbei. Außer hinter dem Bosua Pass, wenn Nachmittags der Schatten auf die Gegenfahrbahn fällt. Sorry, guys. War halt dringend.
Sehr praktisch der außenliegende (Warm-)Wasserhahn. 40 Liter Brauchwasser. Leider kann man nicht sehen, wie voll dieser Tank ist und so hatten wir in leergetrunkenen 5 Liter-Flaschen immer 5-10 Liter Brauchwasser extra dabei. Brauchwasser aber eigentlich nur per Definition, denn das war halt Trinkwasser aus dem Hahn/Brunnen/Tank unserer Unterkünfte, was wir überall zum Kaffee, Tee und Kochen verwendet haben. Prima Qualität. Keinerlei Probleme.
Zum Trinken haben wir trotzdem Flaschen gekauft. Vier Flaschen á 5 Liter im Karton hatten wir als Reserve und haben sie erst an den letzten Tagen angebrochen. Immer mal wieder haben wir 1,5 Liter Flaschen gekauft, von denen auch immer 1-2 im Kühlschrank waren. Kann man ca. 2 Tage nachfüllen. Dann aber wegwerfen, fangen sonst an zu müffeln.
Auch das Auto braucht Wasser. Nach der Rückkehr von unserer sehr lohnenswerten dreitägigen Wanderung auf dem Tok Tokkie Trail musste ich feststellen, dass der Verschluss vom Kühlwassernachfüllbehälter verloren gegangen war. (Nur) ein Liter war verdunstet, zum Glück stand der Landy die drei Tage unter einem Carport im Schatten. Ein anderes Pärchen hat sich gewundert, wie wir das denn gemerkt hätten - "ähm, bei der Routinekontrolle Luft, Öl, Wasser..." - "aha..., macht ihr das zuhause auch?" - "nein..."
Der Mechaniker Franz von Tok Tokkie hatte eine findige Idee, das Problem zu lösen: ein Stück Reifenschlauch und Kabelbinder. Ob das halten würde…?
Unsere nächste Station war Sesriem. Dort haben wir vom Tankwart einen Hinweis auf den Mechaniker der Lodge bekommen und von diesem die Telefonnummer von "Kokos the Mechanic", der evtl. einen Deckel haben könnte. Hatte er nicht, aber es war eine sehr nette Begegnung mit drei Generationen an der Tankstelle.
Kleiner Einschub von Steffi: Eigentlich bin ich viel zu schüchtern, mir ein Foto zu erfragen. Aber diese drei freundlichen, hilfsbereiten Mechaniker habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ich habe tatsächlich noch heute ihre Gesichter deutlich vor Augen. Am liebsten hätte ich einen netten Abend am Lagerfeuer mit den Jungs verbracht. Und, jippieh, ich habe mich GETRAUT. Ich habe gefragt, ob ich die Drei gemeinsam fotografieren dürfe und habe eine soooo schöne Reaktion erhalten
Die Drei haben sich extra galant für mich in Pose gestellt:
Die Gummi-Kabelbinder-Lösung hat übrigens 600 km bis Swakopmund gehalten hat, wo wir einen passenden Deckel bekamen. Ich bin überzeugt davon, dass das noch 1000 km gehalten hätte