Durch die Trockenflüsse
Teil 1
04.05.15 Vom Crowther’s Trail in den Hoanib
Mit den ersten Sonnenstrahlen wachen wir auf. Wir haben ausgesprochen gut geschlafen.
Das Utensil, das für Camper in der freien Natur sehr wichtig ist, findet seinen Platz, damit wir es bei Bedarf gleich zur Hand haben.
Dann beginnen wir mit den Frühstücksvorbereitungen.
Gegen 8.30 Uhr und bei bereits 27°C machen wir und wieder auf den Weg.
Zu Beginn belohnt uns die endlose Holperei mit schönen Aussichten.
Dann erreichen wir ein Hochplateau und sehen wohin wir noch müssen.
So schön die Strecke von hier oben auch aussieht, so öde ist sie letztendlich zu fahren. 2 Std. im Schleichgang durch eine nicht enden wollende Geröllwüste.
Doch endlich erreichen wir den Mudorib. Wir machen entlang dem Trail einige Rhino-Toiletten aus und fahren wir ein Stück in das Trockenbett hinein.
Die Landschaft wird jetzt wieder abwechslungsreicher.
Leider sind wir bei der Suche nach Rhinos nicht erfolgreich und so kehren wir auf den Crowther’Trail zurück und fahren weiter Richtung Mudorib Waterhole, um von dort in den Hoanib zu gelangen.
Uns ist auf der gesamten Fahrt von der Einfahrt in die Palmwag Concession bis zum Hoanib kein einziges Fahrzeug begegnet. Auch wenn wir unser Satphone nicht gebraucht haben, macht es bei Reisen in solch abgelegene Gegenden auf jeden Fall Sinn.
Nach den Rottönen und Steinen des gestrigen Tages kommt uns der Hoanib wie eine andere Welt vor. Üppiges Grün begrüßt uns. Das ist der Lohn für das Geholper. Es ist eine einzigartige Landschaft.
Dort, wo der Hoanib vom Mudorib Waterhole kommend eine Schleife macht, hielten sich vor 2 Tagen die Wüstenelefanten auf. Doch von diesen ist heute nichts zu sehen, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass es fast 40°C sind.
Das Flussbett ist gut zu befahren. An einigen Stellen weist der Untergrund noch eine dunkle, feuchte Farbe auf. Dann suchen wir uns eine andere Spur, die trocken erscheint.
Giraffen stehen malerisch unter den grünen Baumgruppen.
Das Oryx traut uns noch nicht ganz über den Weg
und versteckt sich vorsichtshalber mal in den Büschen.
Auch die Perhühner laufen aufgeregt davon.
Die Affen suchen den Schutz hoch oben in den Bäumen.
Unser erstes Ziel ist Elephant Song. Hier haben wir uns am frühen Nachmittag mit Claudia und Axel verabredet, die von Sesfontein in den Hoanib hineinfahren. Wir hatten im Vorfeld ausgemacht, die Etappe durch die Trockenflüsse gemeinsam zu fahren.
Je weiter wir den Hoanib hoch fahren, desto feuchter und matschiger wird es.
Und gleich zeigen sich auch die ersten Wasservögel.
Wir finden das frühere Camp Elephant Song und buddeln uns zum ersten und einzigen Mal gleich in den Tiefsand ein. Zu dieser Campsite geht es ein Stück bergauf und man kann rechts oder links fahren. OK, wir waren uns nicht schlüssig wohin, Fuß vom Gas … und passiert war‘s.
Und während wir uns wieder freibuddeln (ohne Bilder
) kommt das erste Auto seit Tagen … mit Claudia und Axel.
Hach ist das schön, mitten in der Wildnis Freunde zu treffen.
Während die Männer das Auto befreien, erzählen Claudia und ich von unseren bisherigen Erlebnissen. Danach gibt es einen kleinen Wiedersehenstrunk und dann fahren wir den Hoanib gemeinsam wieder runter.
Zwischendurch müssen wir aber noch erst ein Auto aus dem Schlamm ziehen, das vorhin da noch nicht stand. Die 5 Männer sind froh uns zu sehen.
Anscheinend gehören Kühlschrankprobleme und Autos rausziehen zu unserem Pflichtprogramm in Afrika. Ihr erinnert euch? Letztes Jahr war es ähnlich.
Bei „die Poort“ biegen wir dann in den Ganamub ein.
Hier suchen wir uns ein schönes Plätzchen für den Sundowner und die Nacht.
Na ja, Claudia und ich testen schon mal vorher, ob die Getränke auch noch gut sind.
Dann werden die Autos richtig rangiert und wir schlagen unser Lager auf, kochen und genießen einen schönen Abend zu viert. Und zum ersten Mal in diesem Urlaub backe ich wieder mein Brot.
Wir sitzen noch lange in der warmen afrikanischen Nacht und klönen. Hier stören wir ja niemanden, außer einen Schakal vielleicht?
Gefahren: 140 km