THEMA: Die mit den Giraffen reiten
14 Okt 2014 07:24 #357370
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  • NOGRILA am 14 Okt 2014 07:24
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Hallo Stollebolle, freuen uns auf deinen Bericht, schließlich sind wir demnächst auch in den beiden von dir erwähnten Unterkünften, obwohl wir Kambaku ja schon kennen und und riesig freuen!

Mal sehen was du uns Neues berichten wirst!

LG NOGRILA
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14 Okt 2014 08:46 #357381
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  • Daxiang am 14 Okt 2014 08:46
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Hallo Stollebolle,

obwohl ich im Moment eigentlich gar nicht so viel Zeit habe und mich eigentlich ums Sortieren von Fotos und meinen Ugandabericht kümmern müsste, steige ich gerne noch zu!

Der Anfang war schon super und ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße
Konni
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14 Okt 2014 09:03 #357384
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  • stollebolle am 14 Okt 2014 09:03
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Guten Morgen zusammen,

freut mich sehr, dass ihr alle dabei seid. Ich hatte schon befürchtet, dass ich zu viel Text habe... und dieser eigenmächtig vom Rand verschluckt wird... mit einer anderen Einstellung am Laptop geht's aber und beim Tablet und PC passt es wieder.

@ Bele => ja, die DB hat wirklich keinen Stein in Brett bei mir. Ich kann denen nur zu Gute halten, dass es keine Streiks gab und die Züge pünktlich fuhren.

@THBiker => ich glaube auch, dass ich den Afrika-Virus schon immer in mir getragen habe. Schon als Kind war "Expedition ins Tierreich" meine Lieblingssendung. Und in Kenia ist er dann halt ausgebrochen... :)

@Nogrila => ich beneide euch...

@ Daxiang => tut mir wirklich leid, dass ich dich von deinen wichtigen Aufgaben abhalte :P

Heute Abend geht es weiter.

Liebe Grüsse, Susanne
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14 Okt 2014 09:43 #357390
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  • Lotusblume am 14 Okt 2014 09:43
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Guten Morgen stollebolle,
stollebolle schrieb:
... Ich brauche ja noch immer ein Käppi und Peter Getränke (habe ich schön erwähnt, das er kein Wasser trinkt?) Also Peter trinkt kein Wasser, da muss er schon kurz vor dem Verdurstungstode stehen, um das überhaupt in Erwägung zu ziehen.
stollebolle schrieb:
... Also Peter ist sehr heikel, was unbekanntes Essen angeht.

Ich musste schmunzeln. Das kenne ich aus über 25 Ehejahren nur zu gut. :whistle:

Der Beginn deines Reiseberichts macht Lust auf mehr und freue mich darauf.
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14 Okt 2014 20:26 #357444
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23.09.

Nach einer guten Nacht im etwas schmalen Bett klingelt der Wecker um 7.15 Uhr. Wie ich das hasse, im Urlaub den Wecker stellen zu müssen. Aber wir haben heute ja auch noch eine gute Strecke vor uns und Frühstück gibt es nur bis 9 Uhr (hä, und was ist mit Langschläferfrühstück?). Wir packen unsere paar Sachen zusammen und gehen kurz nach acht zum Frühstück.

Es gibt super leckere Brötchen, Obst, Tomaten, Marmelade, namibischen Käse, die leckerste Wurst meines Lebens und Eier nach Wunsch. Obwohl es kein Nutella gibt (unseres liegt gut versorgt im Koffer, denn es könnte ja noch ein Milka-Schoki-Notstand ausbrechen, Peter hat nämlich nur 1,2 kg eingepackt), greift auch er mit gutem Appetit zu. Ich sehe mit wachsendem Erstaunen, dass die namibische Luft irgendetwas mit Peter´s Essverhalten anstellen muss, denn auch heute Morgen kann ich keinen „bäh-mag-ich-nicht-Gesichtsausdruck“ entdecken.

Gut gestärkt holen wir unsere Sachen, die Koffer werden abgeholt und wir bezahlen bei Sabine:
NAD 1´060 für das Zimmer
je NAD 230 für das leckere Abendessen

Das Essen ist sowas von günstig, wir können es kaum fassen. Würden wir hier in Deutschland doch sicher das 3-fache dafür zahlen (wir wohnen an der Schweizer Grenze und die Gastronomen haben ihre Preise entsprechend angepasst, wobei es für die Schweizer noch immer günstig ist).

Um 9 Uhr sagen wir byebye. Die Strausse und die Perlhühner verabschieden uns. In einer Woche werden wir wieder hier sein.







Und nachdem wir unseren Weg durch die Baustellenausfahrt gefunden haben, denn heute sieht es irgendwie ganz anders aus als gestern, geht es los in Richtung Otjiwarongo.

Plötzlich sitzt eine Horde Paviane direkt an der Strasse, ich möchte natürlich Fotos machen und nötige Peter sofort anzuhalten. Aber es ist gar nicht so einfach, von 120 Sachen runter zu bremsen und dann auf dem unbefestigten Seitenstreifen zum Stillstand zu kommen. Leider scheint das akute Bremsmanöver die Affen zu verschrecken und ich kann keine schönen Fotos mehr machen.



Leider ist das auf der ganzen Fahrt so, also doch lieber wieder Text.

Irgendwann fängt bei Peter die Blase an zu drücken, aber wo geht man hier denn aufs Klo? Einfach an einem der super sauberen Rastplätze anhalten und da ins Gebüsch pieseln? Hm, zu Hause würde man da nicht zögern, aber wer weiss denn, wie hoch das Strafmass in Namibia für Wildpinkeln ist?

Wir haben unterwegs so viele Geschwindigkeitskontrollen gesehen, dass wir damit rechnen müssen, dass ausgerechnet dann ein Streifenwagen vorbei fährt, wenn Peter ein möglicherweise streng geahndetes Verbrechen begeht. Auf eine Festnahme wollen wir es lieber nicht ankommen lassen und ich habe die rettende Idee. Wir fahren einfach bei der nächsten D-Strasse ein Stück in die Wildnis, da kann Peter sicher ungestört. Und ich auch, wenn wir schon anhalten… einfach immer schön schauen, wo man im Gras hintritt wegen der Schlangen, Spinnen und Skorpione.

Gesagt, getan. Die nächste D-Strasse lässt nicht lange auf sich warten, doch bevor wir abbiegen können, hat ein Fahrer von der Gegenseite die gleiche Idee und er fährt vor uns in diese Strasse. Na macht ja nix, der wird wohl weiterfahren. Aber nein, was macht er? Er fährt genau zu dem Baum, den ich mir als Pinkelplatz auserkoren habe und hält an. Kann es denn so etwas geben? Namibia ist ein riesiges Land, mit unglaublichen vielen D-Strassen und noch mehr Bäumen und dieser Herr muss sich genau den gleichen Baum aussuchen, wie wir? Ja, es kann sowas geben. Möglicherweise ist dies aber auch ein für mich nicht erkennbarer, offizieller Pinkelbaum, wer weiss das schon?



Wir warten und verhalten uns unauffällig. Ich tu so, als würde ich was aus dem Kofferraum holen und fummle am Koffer rum, während der Herr sein Geschäft beendet und wieder auf die B1 fährt.
Na endlich! Wenigstens hat er jetzt die ganzen Spinnen, Schlangen und Skorpione vertrieben und wir können uns gefahrlos dem Baum nähern und…

Erleichtert geht es weiter und etwas später sind wir in Otjiwarongo. Was für ein schönes, sauberes Städtchen. Ich möchte jetzt nicht herablassend klingen, aber wir sind während unseres ganzen Aufenthalts immer wieder beeindruckt, was für ein sauberes und ordentliches Land Namibia ist, kennen wir dies von Kenia doch ganz anders. Wohlwissend, dass man Namibia und Kenia nicht vergleichen kann, aber hey, es ist alles Afrika!







Da ich im Forum gelesen habe, dass man immer tanken soll, wenn man Gelegenheit dazu hat, tun wir dies auch, obwohl der Tank vom kleinen Etios noch mehr als ½ voll ist. Und wenn wir schon anhalten, dann gehe ich hier doch auch nochmal schnell auf die Toilette, denn den offiziellen Pinkelbaum haben wir ja schon hinter uns gelassen. Nachdem ich zurück bin, geht Peter auch noch, man soll das gepackte Auto ja nicht aus den Augen lassen und als er fertig ist, weist ihn der Herr von der Tankstelle darauf hin, dass die Lady nícht für die Toilettenbenutzung bezahlt hat. Hallo!?! Wir haben eben getankt, da sollte das Pinkeln ja wohl inklusive sein, zumal die Toilette es nie ins "schöner Wohnen" schaffen wird. Aber Peter diskutiert nicht rum (ich hätte schon…) uns gibt dem Mann etwas Geld. :angry:
Letzte Änderung: 15 Okt 2014 09:51 von stollebolle.
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14 Okt 2014 20:40 #357446
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Laut Wegbeschreibung der Kambaku Lodge sind es ab Otjiwarongo noch 71 km, bis man das Schild zur Lodge an der Strasse erblickt. Wir stellen den Zähler auf 0 und weiter geht’s. Und tatsächlich, nach +/- 71 Kilometern erblicken wir das Schild und biegen ab auf die D2808. Noch kurz über die Bahngleise rumpeln und schon werden wir von der Wildnis verschluckt. Die Strasse ist aber ganz schön schotterig und ich ermahne Peter, langsam zu fahren. Noch langsamer!!! Habe ich doch immer im Hinterkopf diesen Satz aus dem Automietvertrag bezüglich nicht öffentlichen, nicht befestigten Strassen.

Nach ein paar Kilometern bitte ich Peter anzuhalten und den Motor abzustellen. Das erste Mal, seitdem wir hier sind, bin ich überwältigt von der sich ausbreitenden Stille. Natürlich ist es nicht still. Aber man hört kein Auto, kein Flugzeug, keinen Zug, keine Stimmen, keine Kirchenglocken… man hört einzig die Stille. Von diesen wunderbaren Nichtshören-Momenten wird es noch einige geben und ich sauge sie alle auf wie ein Schwamm – ich bin glücklich hier zu sein.

Wir fahren weiter in die Stille hinein, als plötzlich ein „under construction“ Schild auftaucht. Was? Das kann doch nicht wahr sein, schon wieder eine Baustelle, mitten drin im Nichts? Das ist doch bloss eine Lodgezufahrt, eine Schotterpiste. Plötzlich verbreitert sich die Strasse und sie nimmt die Ausmasse einer 6-spurigen Autobahn an. Wir sind vollends verwirrt, sind wir doch falsch abgebogen? Warum bauen die denn hier eine so breite Strasse? Dann kommen uns riesige Baumaschinen entgegen und wir können grade noch auf den abgesperrten Seitenstreifen fahren, der für Autos vorgesehen ist. Im Vergleich zu diesen gewaltigen Caterpillars haben wir ein Spielzeugauto.





Wir erreichen das Ende der Baustelle und die Autobahn wird wieder zu Schotterpiste, ganz einfach so bauen die also eine Autobahn ohne Anfang und Ende in die Wildnis. Naja, müssen wir nicht verstehen. Es gibt ja auch wichtigeres zu tun, das Tor zum Glück öffnen nämlich.



Fortsetzung folgt :)
Letzte Änderung: 15 Okt 2014 09:52 von stollebolle.
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