THEMA: Kleiner Namibia Klassiker mit Kids & 2 Dachzelten
30 Okt 2013 21:26 #310483
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Hallo Peter, willkommen als Mitleser. Es freut mich Feedback zu bekommen. Es geht auch gleich weiter - versprochen, musste berufsbedingt, ein paar Tage Pause einlegen.
Die Campsite war zum eingewöhnen sehr schön. Da es Samstag Abend war und im Restaurant eine grosse Gesellschaft ein Fest feierte, war es nachts etwas laut. Da wir aber so müde vom Flug waren, hat es uns nicht gross gestört.
LG libera
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30 Okt 2013 22:18 #310496
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7.10. Sossusvlei – Büllsport Gästefarm, Police Campground

Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr, es ist noch dunkel. Rasch packen wir die Kinder im Schlafanzug und Schlafsack runter auf die Rücksitze, wo sie erstmal weiterschlafen und wir räumen alles zusammen. Dann gehts zur Sossusvlei Lodge um den Frühstückskorb abzuholen. Was uns da erwartete war ein Monstrum von Korb, den man zu zweit schleppen musste und noch zwei Extra Kannen mit Kaffee und Wasser. Unglaublich, was da wohl alles drin ist?






Zwischenzeitlich ist es schon hell und das Tor zum Park ist bereits offen. Auf dem Weg zur Dune45 sehen wir unzählige Springböcke, Oryxe und Strausse.










Erster halt bei der Düne45 und da schlägt natürlich ganz das Schweizer Blut meines Mannes durch, gleich losmarschiert auf den höchsten Punkt. Etwas Bewegung tut auch mal gut, wir sitzen ja sonst schon recht viel im Auto. Ganz oben geniessen wir den Rundumblick über das Dünenmehr. Die Kinder laufen zwischenzeitlich in den Socken. Anschliessend kullern die Jungs im Sand hinunter und ich muss daran denken, dass wir diesen Sand warscheinlich die ganzen Ferien nicht mehr aus unserem Auto/Zelt/Taschen bekommen werden. Am Fuss der Düne entdecken die Kinder einen toten Oryx, der aber schon einige Zeit da liegen muss. Das muss natürlich genauer begutachtet werden, ist aber nicht wirklich ein feiner Anblick, auch geruchstechnisch nicht so ein Vergnügen.

Nun machen wir uns weiter auf den Weg und versuchen uns auf der 4x4-Strecke in der Hoffnung am Ende des Weges auf einen Rastplatz zu kommen, wo wir unser Frühstück auspacken können.
Eigentlich sollte man ja Luft ablassen, wir sind auch ohne diese Massnahme gerade noch so durchgekommen. Bitte nicht vor dem Frühstück steckenbleiben und mit zwei unterzuckerten, hungrigen Buben schaufeln müssen. Das wäre wahrlich kein Vergnügen. Die Ungeduld unseres Jüngsten, jetzt endlich den Inhalt unseres Frühstückskorbmonstrums zu Gesicht zu bekommen, wurde bereits lautstark im Wagen kundgetan.





Endlich erreichen wir den Rastplatz, leider war der einzige Steintisch unter einem Baum bereits von Overlander Gruppen besetzt, also suchten wir uns etwas weiter weg einen anderen Baum und holten unseren eigenen Tisch und Stühle raus.
Wir staunen, was alles in dem Korb war, das würde für 3 Familien locker reichen. Ganze Platte mit frischen Früchten, Fruchtsalat, Joghurt, Brot, Brötchen, Wurst, Käse, Kaffee, Tee, Saft, ........ Ich komme mir fast etwas dekadent vor, dies alles mitten in der kargen Wüste aufzutischen.

Nach diesem opulenten Frühstück wollte mein Mann sich noch auf ins Dead Vlei machen. Den Kindern und mir war es definitiv zu heiss und wir setzen uns in den Schatten vom Wagen und lesen Micky Mouse Hefte und ich mein Buch „Die Herrin der Savanne“. Letzteres handelt von der Erbauerin von Schloss Duwisib und gibt einen guten Einblick in die Kolonialgeschichte Namibias und ist erst noch spannend geschrieben.







Langsam ist der Schatten des Wagens nur noch ein schmaler Spalt und ich hoffe, dass mein Göttergatte bald zurück kommt, bevor wir direkt in der Sonne schmoren müssen. Endlich taucht er auf und wir machen uns auf den Rückweg. An der Tankstelle stellen wir fest, dass es 41 Grad heiss ist. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Nochmals volltanken, Geld ziehen und weiter gehts zu unserem heutigen Übernachtungsziel, der Büllsport Gästefarm.




Wir werden auf der Farm herzlich mit Kaffee und Kuchen empfangen und die Jungs verlangen natürlich zuallererst die Badehosen. Der Poolexperte gibt 10 Punkte. Das Wasser ist sauber, angenehm kühl und frische Handtücher und Liegestühle sind vorhanden.




Wir erhalten eine Survivalkiste für den Wildniscamping bei der alten Polizeistation und bläut uns ein, auf keinen Fall irgendwelche Lebensmittel oder Abfälle herumliegen zu lassen. Es leben dort sehr viele Paviane, die aber scheu sind und sich nicht in die Nähe der Menschen trauen. Der Farmer legt grossen Wert darauf, dass dies auch so bleibt.
Als wir zum Camping entlang der felsigen Berge fahren, sehen wir bereits eine sehr grosse Gruppe von Pavianen zwischen den Bäumen und Büschen sitzen. Sie haben uns den ganzen Abend beobachtet, kamen aber tatsächlich nicht in unsere Nähe. Tim meinte, er kommt sich vor wie im Zoo, nur anders herum, dass wir nämlich beglotzt werden:-)

Es ist ein ganz schöner Abend, wir kochen Gulasch im Potje auf dem offenen Feuer, bestaunen den Sternenhimmel und versuchen die vielen Geräusche der Tiere um uns herum zuzuordnen. Nick ist ganz still und lauscht unseren Geschichten und Gesprächen. Ich habe fast den Eindruck ihm ist etwas mulmig zumute, was er natürlich nie zugegeben hätte. Nachts wache ich mehrmals auf, weil einer der Pavianchefs einen ziemlichen Radau macht und ich bin froh, dass es hier keine Löwen gibt.











Der Campingplatz Police Station wird übrigens nur an eine Gruppe vergeben, so dass wir ganz allein dort waren. Es gibt einen sehr komfortablen und sauberen Ablution Block mit Warmwasser. Allerdings keinen Strom und damit auch kein Licht. Hat uns aber nicht gestört, im Gegenteil.
Hier steht noch die Ruine der ehemaligen Police Station, dazu gibt es auch noch eine ganz spannende Geschichte. Zur Zeit der deutschen sogenannten „Schutzmacht“ haben sich in diesem Gebiet öfter kämpferische Gruppen der Hottentotten (heute Nama) versteckt. In den Berichten von damals schreiben sie von "lichtscheuen Gestalten". Mit einer kleinen Polizeidelegation wurde versucht diese Rebellen aufzuspüren und ihnen die Rückzugsgebiete zu versperren. Es hat auf dem Weg zum Platz noch zwei Gräber von Polizisten, die bei diesen Gefechten umgekommen sind.






Letzte Änderung: 30 Okt 2013 23:10 von libera.
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02 Nov 2013 19:29 #310890
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08.10.2013 Büllsport – Solitaire Guest Farm

Heute gibt's ein sehr reichhaltiges Frühstück, weil wir eigentlich viel zu viel eingekauft hatten und die Sachen noch vor Swakopmund aufgebraucht sein sollten. Daher machen wir Rührei mit Zwiebeln, Tomaten und angebratenem Speck. Die Jungs hauen kräftig rein. Wir trödeln etwas herum, und als wir endlich das Zelt zusammenklappen wollen, ist es so heiss, dass wir das Auto kaum anfassen können ohne uns zu verbrennen. Die Etappe zur Solitaire Guest Farm ist kurz, so dass wir auf dem Weg nochmals einen Apfelkuchenstopp einlegen können. Zum 3. Mal.

Wir erreichen die Farm sehr zeitig und verbringen den Nachmittag am Pool. Zwei der vielen Hunde, weichen unseren Jungs nicht mehr von der Seite. Vor allem Nick haben es die beiden Hunde angetan, die von ihm kurzerhand auf Socki und Birki umgetauft wurden. Es war zu herrlich. Wenn Nick ins Wasser gesprungen ist, hat Socki immer sofort an der Stelle am Beckenrand gewartet, wo er auftauchen sollte. Wenn er dort nicht aufgetaucht ist, hat er sofort Alarm gegeben. Wir haben nachher vom Besitzer erfahren, dass die beiden Hunde auch immer auf seine eigenen beiden Jungs aufpassen, die aber unter der Woche im Internat sind.








Um 17 Uhr brechen wir auf zum Cheetah Drive mit einem Guide und ein paar deutschen Gästen, die 10min vorher mit einem Bus angekommen sind und kaum Zeit hatten einen Kaffee zu trinken. Die Geparden machen sich heute rar und wir müssen fast eine Stunde suchen, bis wir 2 junge Männchen endlich faul unter einem Busch liegend entdecken. Einer war wenigstens so nett, sich nach ein paar Minuten noch etwas fotogen in Pose zu stellen.









Nach der Rückkehr gibt es noch ein Sundowner-Fotoduell zwischen Tim und meinem Mann. Tim hat Glück und schiesst das bessere Foto:






Abends im Restaurant sitzen wir am Tisch neben der Reisegruppe und stellen amüsiert fest, dass die beiden deutschen Paare, die mit uns auf Cheetah Tour waren, uns für Holländer halten :-) Wir lassen sie in dem Glauben und geniessen unser feines Abendessen.
Letzte Änderung: 02 Nov 2013 19:49 von libera.
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02 Nov 2013 20:35 #310895
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Ein wunderschöner Reisebericht, der mich mal wieder wehmütig werden lässt..... als meine Jungs in dem Alter waren, gab's kein Drandenken an eine so weite Reise :( !

Deine Fotos sind super - und dies ist mein absoluter Favorit:

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung - liebe Grüße von Bele
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02 Nov 2013 22:17 #310905
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Liebe Bele, danke für das Lob.
Das Kompliment über die Fotos freut mich besonders, weil wir bezüglich Fotografieren nämlich noch ziemliche Greenhorns sind. Wir haben uns für diese Reise erstmals eine etwas bessere Kamera zugelegt und ich bin selbst überrascht, wie gross der Qualitätsunterschied zu früher ist.
Ich sehe es auch als ein grosses Privileg, dass wir mit unseren Kindern zusammen nach Afrika reisen konnten. Es war wirklich ein ganz besonderes Familienerlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
LG libera
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07 Nov 2013 21:46 #311825
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9.10. Solitaire – Swakopmund, Sam's Giardino

Heute steht eine lange Autofahrt an und wir begnügen uns mit einem kurzen Müslifrühstück und wollen danach gleich los. Gerade als wir am zusammenpacken sind, kommt der Farmer angerannt um uns zu sagen, dass sich die Meerkatzenfamilie gerade neben der Farm aufhält und wir sie ansehen könnten. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und sprinten los. Natürlich nicht ohne unsere Kameras. Die Meerkatzen sehen aus wie Erdmännchen und mir ist bis heute der Unterschied noch nicht ganz klar. Kennt jemand den Unterschied? Wieder gibt's einen Familienwettbewerb, wer am nächsten an eine Meerkatze dran kommt. Plötzlich tauchen auch noch Erdhörnchen auf und es ist ein grosses Gewusel um uns herum. Die Tierchen sind auch wirklich ganz herzig.








100 Fotos später reissen wir uns endlich los und machen uns auf den Weg nach Swakopmund. Aber natürlich nicht, ohne uns ein allerletztes mal in Solitaire mit Apfelkuchen einzudecken.




Die Fahrt führt uns durch eine Art Mondlandschaft über den Kuisebpass, schliesslich nach Walvis Bay, wo wir am frühen Nachmittag ankommen.




Es war wirklich sehr staubig und sehr trocken!




Zwischendurch heisst es mal Reifen aufpumpen, da wir das Gefühl haben, dass einer etwas wenig Luft hat.




Diese Flamingos bilden das Empfangskomitee und gleich tauchen auch die ersten Verkäufer mit den geschnitzten Makalani-Nüssen auf. Wir haben uns noch nicht nach den Preisen erkundigt und handeln ihn um die Hälfte runter und sind der Meinung wir hätten damit einen guten Deal gemacht. Später werden uns die Nüsse direkt für die Hälfte des bezahlten Preises angeboten und noch später erfahren wir, dass man üblicherweise noch viel weniger dafür bezahlt. Na ja, macht ja nichts.

In Walvis Bay setzen wir uns in ein Café am Pier und trinken einen sehr feinen Kaffee. Gegenüber im ersten Stock sehe ich einen Coiffeurladen, der sehr ordentlich aussieht und schaue Tim an. Er versteht sofort was ich meine und meint, er würde die Tiere warscheinlich schon besser sehen, wenn die Haare nicht mehr bis zur Nase reichen. Gesagt, getan und während wir gemütlich unseren Kaffee schlürfen, lässt er sich einen kürzeren Schnitt verpassen.

Schliesslich fahren wir entlang der Küste bei dunstigem Wetter nach Swakopmund und checken bei Sam ein. Wir fühlen uns sofort wohl und die Kinder jubeln, als sie das grosse Zimmer mit der riesigen Badewanne sehen. Badewanne und Fernseher im Zimmer werden von den Kindern als Poolersatz akzeptiert.
Auch der Garten mit den Fischen und vielen Vögel ist sehr liebevoll angelegt. Wir freuen uns auf die kommenden Tage mit etwas mehr Komfort und viel Platz im Zimmer.




Wir trinken mit Sam an der Bar ein Glas Wein und besprechen mit ihm, wie wir die nächsten 3 Tage in Swakopmund verbringen wollen. Er bucht uns für den Abend einen Tisch im Erich's und organisiert auch gleich die Katamarantour für den übernächsten Tag.

Als wir das restliche Gepäck aus dem Auto ausladen wollen, entdecken wir, dass der hintere Reifen platt ist. Zusätzlich haben wir auch noch einen Defekt am Kühlschrank. Wir telefonieren mit Savanna Car Hire und sie teilen uns mit, zu welcher Garage wir wegen des Kühlschranks gehen sollen. Ganz in der Nähe ist auch eine Reifenwerkstatt. Wir haben ja 2 Tage Zeit in der wir den Wagen nicht brauchen, also können wir die Sachen in Ruhe reparieren lassen. Während die Kinder und ich im Zimmer chillen und die Kids gleich die Badewanne testen, bringt meine bessere Hälfte den Wagen in die Werkstatt.



Das Essen abends im Erich's war wunderbar, das Restaurant war rappelvoll, erinnert aber vom Ambiente her schon sehr stark an eine etwas altmodische, deutsche Wirtschaft, wie es sie früher in jedem Dorf in meiner Heimat gab.
Letzte Änderung: 07 Nov 2013 21:53 von libera.
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