21.Tag (Donnerstag 10.10.2013)
Khwai – Xakanaxa
94km
Nach dem spannenden Abend war die Nacht völlig unspektakulär. Wir sind wieder sehr früh aufgestanden und ohne Frühstück gleich zum morgendlichen Gamedrive aufgebrochen. Diesmal ging es entlang des Khwai River nach Westen. Das Licht war ein Traum.
Wir sahen sehr viele Lechwes. Die meisten liegen im Gras und lassen es sich gut gehen. Ich kenne keine andere Antilopenart, die man so häufig liegen sieht.
Auch Zebras sehen wir wieder. Die hatten wir längere Zeit nicht mehr gesehen.
Am Hide des Dombo Hippopools machen wir Frühstückspause. Was für ein schöner Ort. Wir sind die ganze Zeit allein und können beim Essen die Schönheit der Natur genießen.
Blöderweise schaffe ich es, mir am Gaskocher die Finger der anderen Hand zu verbrennen.
Ein kleines Stück können wir dem Khwai noch weiter folgen. Wir treffen noch einen neugierigen Schakal.
Dann geht es auf die Strecke nach Xakanaxa. Die Strecke ist eintönig. Es geht durch Mopanebusch. Tiere sind nicht zu sehen. Einzige Abwechslung ist eine Furt, die es zu durchqueren gilt. Kurz vor Xakanaxa machen wir noch einen Abstecher zu den Paradiese Pools, aber auch dort ist tote Hose.
Gegen Mittag kommen wir auf der Xakanaxa Campsite an. Hier liegen die einzelnen Stellplätze näher beieinander als auf den letzten Campsites.
Wir machen ausgiebig Siesta im Schatten der Bäume. Dabei ergibt es sich immer wieder, auch auf die kleinen Tiere einzugehen und sie zu beobachten. Bei den Gamedrives kommen sie oftmals zu kurz.
Schon früh sehen wir einen Elefanten entlang des Schilfsaums auf uns zukommen. Diesmal werden wir nicht überrascht. Als er unseren Stellplatz erreicht, verlassen wir vorsichtshalber unsere Stühle und postieren uns so, dass unser Auto sich immer zwischen uns und dem Elefanten befindet. Plötzlich knackt es hinter uns. Nur wenige Meter hinter uns steht ein zweiter Elefant, ein gewaltig großer Bulle. Verdammt, da haben sie es wieder geschafft, sich heimlich anzuschleichen und uns zu überraschen. Wir müssen uns ins Wageninnere zurück ziehen. Kein Vergnügen bei den hohen Temperaturen.
Bald darauf schaut ein Elefant durchs rechte Fenster und der andere durchs linke. Beide stehen nur einen Meter neben dem Auto. Sehr spannend. Wir werden inzwischen im Auto gekocht. Kurz bevor wir gar sind, haben die beiden Erbarmen mit uns und beschließen unsere Nachbarn auf dem nächsten Stellplatz zu besuchen. Dort machen sie dann ausgiebig für mehrere Stunden Mittagsschlaf, was dem älteren Paar einen heißen Nachmittag im Camper einbrockt.
Nachmittags machen wir uns auf den Weg nach Dead Tree Island. Die Insel ist nicht einfach zu erreichen. Die Furt ist die Anspruchste der ganzen Reise. Erst nach ausgiebigem Erkunden finde ich überhaupt eine machbare Linie. Dead Tree Island ist wirklich bizarr und lohnt allein schon der Landschaft wegen einen Besuch. Auf Fotos kommt das nur schlecht rüber, aber soweit man schaut, überall Baumskelette.
Tiere sehen wir dagegen so gut wie gar keine.
Wir verlassen die Insel über die gleiche Furt, wie beim Hinweg. Da wissen wir wenigstens, was uns erwartet. Der Rückweg von hier aus gestaltet sich dann aber als komplizierter, als erwartet. Immer wieder stehen wir vor Schlammlöchern oder Furten, die sich nach Erkundung als zu riskant herausstellen und uns zur Umkehr zwingen. Die Region zwischen 3rd Bridge und Xakanaxa ist ein Labyrinth mit vielen Sackgassen.
Unterwegs sehen wir einen Honigdachs durchs dichte Gras laufen. Der Ärmste ist an der rechten Vorderpfote verletzt und läuft nur auf 3 Beinen.
Zum Sundowner finden wir einen wunderschönen Platz an einem Hippopool. Die beruhigenden Lautäußerungen der dicken Tiere sind die perfekte Untermalung für einen stimmungsvollen Sonnenuntergang.
Wir grillen ein letztes Mal auf dieser Reise. Es gibt Rindersteaks mit Gemsquash. Das Fleisch aus dem Spar in Kasane ist wirklich zu empfehlen.
Es wird dann noch ein netter lauschiger Abend. Die Temperaturen sind ideal, um nur mit T-Shirt und Shorts bekleidet draußen zu sitzen.