24.August 2012, 245 km, Fahrzeit 3 ½ Stunden, Erongo Wilderness Lodge.
Morgens dichter Nebel. Geld abgehoben, beim sehr gut sortierten Supermarkt unsere Vorräte aufgefüllt.
Ein kleiner Hinweis so mittendrin. Leute, nehmt Taschentücher mit. In irgendeinem Bericht habe ich schon gelesen, dass die in Namibia sehr rar sind. Unsere waren jedenfalls nach ein paar Tagen aus und dann gabs nur mehr Kosmetiktücher vom Eagles-View – das war ja noch ok – aber als die aus waren, mussten wir uns mit Toilettepapier (schön gefaltet) behelfen. Meine Freundin meinte immer „das stinkt, das will ich nicht“
. Auch Servietten waren nicht immer vorhanden. Nicht einmal in den großen Supermärkten – z.B. Swakopmund – konnten wir welche bekommen. Bloss ein kleiner Tip!
Und dann haben wir uns auf die Suche nach der richtigen Auffahrt auf die B2 Richtung Windhoek gemacht. Die Umleitung war ziemlich schlecht ausgeschildert. Nach einer ¾ Stunde sind wir auch fündig geworden. Leider nahm ich dann – schon ziemlich entnervt von der Sucherei – eine Kurve im Kreisverkehr zu eng und überfuhr die scharfe Begrenzung. Man spürte regelrecht, wie der Reifen bis auf die Felge durchknallte.
Die nächste Stunde wurde immer wieder kontrolliert, ob der Reifen Luft verliert. Es ging aber alles gut. 2 verrückte Hühner im Glück!
Dann mussten wir uns wieder an die Teerstraße gewöhnen. Man kann auch nach Gravel Road süchtig werden, seufz....
Es ging über die B 2 ca. 145 km nach Usakos, 30 km nach Karibib, Okahandja, auf die C 33 für 55 km nach Omaruru und dann noch auf die D 2315 für ca. 11 km.
In Okahandja habe ich dann zum 2.Mal irgendwie die Übersicht bezüglich des Linksverkehrs verloren. Afrikanerinnen, die am Straßenrand in riesigen Kesseln Essen umrührten, ein Markt, Afrikafeeling pur, da kann man schon die Konzentration bzw. Kontrolle verlieren.
„Irene, das ist total falsch, was du machst!!!!“ tönte es da von der Beifahrerseite. Ohhhhh!!! Ist ja wirklich total falsch. Im Kreisverkehr falsche Seite erwischt – was nun??? Auf den Gehweg. Da kann man wenigstens „parken“ und sich neu orientieren. Dann scharf nachgedacht und irgendwie gings dann wieder richtig weiter. Puhh. Das war ein Stress!
Die Temperaturen kletterten auf – für mich – angenehme 30 Grad. Nach kurzem Warten auf dem Parkplatz unterhalb der Lodge wurden wir dann auch abgeholt und mitsamt unserem Gepäck hochgefahren. Es wäre mit dem Nissan auch möglich gewesen, selbst hochzufahren, doch wussten wir nicht, wie der Weg bis oben hin ausschaut. Später sind wir die Strecke selbst gefahren. Es ist kein Allrad notwendig.
Vom sehr gut deutsch sprechenden Manager wurden wir ausführlich über die Lodge informiert. Wir mussten auch unterschreiben, dass wir auf die Gefahren durch Skorpione, giftige Schlangen, Spinnen, Nashörner usw. hingewiesen worden sind. Wir waren froh, dass das nicht unsere 1.Unterkunft war, da wären wir „mutmäßig“ wohl überfordert gewesen und hätten es vorgezogen, im Auto zu übernachten. Es befindet sich auch im Moment eine Python am Gelände.
Und dann ging es auch schon zu unserem wahren Luxuszelt mit Riesenterrasse und mehreren Sitzmöglichkeiten.
Wir waren begeistert! Unmengen von Klippschliefern. Vor der Terrasse,
in den Bäumen am Weg zur Unterkunft -
und diesen Spektakel , den die veranstalteten! Wir wurden nicht müde, diesen possierlichen Tierchen stundenlang bei ihrem – nicht immer jugendfreien Treiben - zuzuschauen.
Das Aussenbad benutzte ich am ersten Abend nicht. Da es von allen Seiten für sämtliche Tiere zugänglich war, - es gab eine Palisadenwand in Augenhöhe - wollte ich auf Nummer Sicher gehen und das ganze bei Tageslicht benutzen. Meine Freundin war eindeutig mutiger. Boah! Ich habe sie echt bewundert. Vor Betreten des Bades habe ICH immer an die Tür geklopft und auf den Toilettendeckel sowieso. Man weiß ja nie, was sich dahinter oder darunter versteckt!!! Auch die Reißverschlüsse unserer Koffer und Rucksäcke wurden immer ordentlich verschlossen. Aber dieses Ritsch, ritsch, ritsch machte uns bald total nervös. Also alles wie gehabt – lässig gehandhabt ist immer gut. Oder meistens.
Die Lage ist unbeschreiblich, der Felsen vor unserer Unterkunft – am Abend beleuchtet - , der Swimmingpool mit „Krokodil“
und überhaupt die ganze Anlage. Sehr empfehlenswert, wenn auch preislich nicht gerade günstig. Aber es war´s wert.
Abendessen konnte innen oder im Aussenbereich eingenommen werden. Es war ein Riesenfeuer
angefacht und wir blieben im Freien mit Blick auf die Wasserstelle direkt unter dem Restaurant.
Das Essen wurde serviert und war köstlich. Der Salat ist besonders in Erinnerung geblieben.
Der Manager – ein totaler Naturfan – zeigte uns mit einem Lichtstrahl seltene Vogelarten und führte anhand eines Laptops die passenden Tierstimmen dazu vor. Es war ein traumhafter Abend in ganz besonderer Umgebung.
Zurück in unserem „Zelt“ stellten wir fest, dass „Heinzelmännchen“ Wärmeflaschen in unseren Betten deponiert hatten. Da es doch ziemlich abgekühlt hatte, waren wir hocherfreut über diese nette Geste.
Noch kurz auf der Terrasse den angestrahlten Felsen bewundert und dann waren wir schon wieder im Träumeland.