THEMA: Namibia für Anfänger
14 Jan 2013 18:07 #270318
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  • TiaRosario am 14 Jan 2013 18:07
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Liebe Fomis,

da wir schon sehr lange Eure Reiseberichte "verschlingen" und auch die ganzen anderen Beiträge nach Informationen durchforsten, wird es wirklich Zeit, dass wir uns vorstellen.

Meine Freundin wohnt und arbeitet auf Kreta (geboren in München) und ich bin Österreicherin, aber schon sehr lange in München zuhause und hier selbständig tätig. Wir beiden haben je einen Sohn, die aber jetzt in einem Alter sind, dass wir uns zu zweit allein auf die Reise machen konnten. Und diesmal sollte es Namibia sein.

Zuerst war eine Kleingruppenreise geplant, bis eine Bekannte mir das Buch "Hummeldumm" zum Lesen brachte. Nach Seite 40 stand fest - das gefällt uns gar nicht! Das schaffen wir auch alleine!!! Wir planten schon rechtzeitig die Reise - immer wieder im Forum stöbernd - und bekamen auch alle Wunschquartiere. Den Flug buchten wir bei Air Berlin, da zu diesem Zeitpunkt noch München - Windhoek aktuell war. Die Reise sollte relativ entspannt sein, also mit mehr als einer Übernachtung an einem Ort. Wir haben viel von Euren Anregungen übernommen. Und das war gut so.

Genug geschwatzt. Ich stelle jetzt den ersten Tag unserer Reise vor und versuche mich dann im Bilder einfügen. Da seh ich allerdings rabenschwarz!!!

Ihr habt allerdings die Latte bei den Reiseberichten so hoch gehängt, dass ich echt Bedenken habe. Aber es gibt ja die "Ausschalttaste" für Euch.
Es ist übrigens ein reiner Erlebnisbericht geworden, ohne genauere Erklärungen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Das haben viele vor mehr besser gemacht, als ich es könnte (z.B. Guggu).



München- Berlin – Windhoek....

Reise vom 12. bis 27.August 2012.

1 Ü. Anib Lodge
2 Ü. Canon Lodge
3 Ü. Klein-Aus Vista
2 Ü. Koiimasis
2 Ü. Hoodia Desert Lodge
1 Ü. Cornerstone Guesthouse
2 Ü. Erongo Wilderness Safari Lodge
1 Ü. Ondekaremba Guest Farm.

Und los geht’s.

Start von zuhause um 12.00 Uhr, Richtung MUC. Wir dürfen ja – bevor es nach Windhoek geht – noch einen Kurzbesuch in Berlin absolvieren. Gebucht wurde noch München-Windhoek direkt. Deshalb auch die Air Berlin. Danke an Herrn Mehdorn. Super – genau das, worauf wir richtig süchtig waren. So ein 10-Stundenflug ist ja langweilig. Die Würze ist da ein kleiner Umweg über Berlin mit Wartezeit von 4 Stunden. Ha, da kommt Freude auf.

Wir landen auch pünktlich in Berlin und dann - ja, was dann? Der Flughafen ist einfach nur grausig. Rundherum geht’s, aber das war es auch schon. Eine Brotzeit gekauft und dann zum zweiten Mal durch die Kontrolle.

Getränke gab es dann leider keine, da der Duty Free Shop geschlossen hatte (machte kurz, sehr kurz vor Boarding auf). Aber man kam sofort mit den Mitreisenden ins Gespräch, die auf der Suche nach einem Getränkeautomaten oder einer Toilette auf dem winzigen Areal herumirrten.
Ungewollt wurde ich der „Hit“ der Mitfliegenden, da ich einen Getränkeautomaten im Obergeschoß entdeckt hatte. Der hätte mir allerdings beinahe die Hand zerstümmelt, da ich das Wechselgeld aus einem Schacht nehmen wollte, der eine „Henkersklappe“ runterfallen ließ. Boahh – wenn ich schon dazu zu dusselig war, wie würde es dann im fernen Afrika werden. Meiner Freundin waren die ersten Zweifel bereits ins Gesicht geschrieben.

Und dann …..ohhhhh – lauter Jägersleute aus Österreich. Mit zünftigen kurzen Lederhosen und einem kecken Hütchen auf dem Kopf. Meine Gedanken waren sofort – sprich hochdeutsch, damit du nicht sofort als Austrianer identifiziert wirst.
Was mussten die in Windhoek bei 3 Grad Ankunftstemperatur gefroren haben.

Dann ging es endlich los. Das Angebot an Spielfilmen, Musiksendern, Spielen und Auskünften, wo wir gerade drüber fliegen, war enorm. Das Personal war ausgesprochen freundlich und aufmerksam. Irgendwie kam Stress auf. Sollten wir einen Film anschauen und wenn welchen , einen Spider spielen, Essen, Trinken oder vielleicht am besten doch schlafen??? Fürs Schlafen haben wir uns zwar dann entschieden, aber irgendwie gelang das nicht richtig. Überall flimmerte es über die Monitore und alle waren mächtig beschäftigt. Nur im hinteren Teil des Flugzeugs schlummerten ALLE selig vor sich hin. Aber wirklich ALLE!


13.August 2012. Hosea Kutako – Kalahari Anib Lodge. Ca. 310 km.
Fahrzeit ca. 4 Stunden.

Unsere Jägersleute trafen wir erst wieder am Flugplatz in Namibia. Als sie ihre Ausrüstung am Sonderschalter in Empfang nahmen. Unseres wäre das nicht! Und irgendwie waren die mit ihren kurzen Hosen ziemlich peinlich. Und die Hütchen...Egal!

AFRIKA – wir sind da! Raus aus dem Flieger und die müden Knochen einmal durchgestreckt. Aber die 3 Grad Aussentemperatur haben uns schnell aufgeweckt. Dann gings mit ca. 300 Mitreisenden in die Ankunftshalle. Irgendwie sind wir inmitten der Leute gestrandet, die alle ihren Stempel im Pass wollten, aber wir beiden waren dann so ziemlich die letzten, die dran kamen. Ich entlockte der finster blickenden, mit Pudelmütze bestückten „Stemplerin“ ein mitleidiges Lächeln. Hatte ich doch – man will ja bei der Ankunft jeden Ärger vermeiden – alle Lodges aufgeführt, die wir aufsuchen wollten. Das Formular war allerdings nicht richtig dafür gedacht und meine Schrift wurde immer enger und kleiner. Sie meinte „Only one is ok.“ So wurde ich mit einem freundlichen Lächeln in Afrika begrüßt. Hat doch auch was.....

Dann gings weiter. Handy aufladen war angesagt. Namibische Rand hatten wir schon zuhause gewechselt. Dank dem Forum wussten wir, dass unsere Master-Cards flughafenuntauglich waren. Dann weiter zum Budget Schalter. Jede Menge Leute vor uns. Erstes Afrikafeeling stellte sich ein. Geschwindigkeit zurückschrauben!
Da wir uns mit Brotzeit für die Fahrt eindecken wollten, ging meine Freundin auf die Pirsch (ja auch wir sind Jägersleut´) nach Sandwiches. Es dauerte ca. 30 Minuten, bis die Gute – sie linste immer zwischendurch ums Eck, wie weit ich mit dem Mietauto gekommen war – stolze Besitzerin zweier Toasts war. Eben Afrikafeeling.

Naiv wie wir waren, hatten wir einen tollen Zeitplan aufgestellt. Landung 5.20 Uhr, 1 Stunde für Einreisestempel, 1 Stunde Autoübernahme. Super, kommen wir spätestens um 9.00 Uhr auf die Piste. Wir mussten ja noch zur Anib Lodge. Dann hätten wir noch genügend Zeit für den 1. Sun Downer.

Wir hatten einen Nissan X-Trail geordert. Ein total freundlicher Mitarbeiter – ich nannte ihn Klein Obama, da er dem USA-Präsidenten sehr ähnlich sah - teilte uns freudestrahlend mit, wir hätten ein Up-Grade auf einen Allrad-Nissan bekommen. Ich sah mir das Ungetüm an. Hatte zwar funkelnagelneue Reifen und sah auch sonst sehr ordentlich aus.




ABER – ich wollte meinen Nissan X-Trail. Es gab bloss keinen. Der Budget Mitarbeiter erzählte uns, dass so ein Wirbel wie heute selten sei. Sie wären total überfordert. Und dann nach endlosen Diskussionen „You get your Nissan“. Nach 2 Stunden kamen sie dann an. Klein Obama mit einem Traum von Nissan. 14.000 km, Neuwagenduft, ein paar Kratzer auf der linken Seite, aber sonst.... Super.
Nach Prüfung – habe Liste, die ich aus dem Forum zusammengestellt habe, Punkt für Punkt abgehakt – wurden wir in die unbekannten Weiten Namibias entlassen.

Habe übrigens kein einziges Mal gewischt statt geblinkt!!! Des Rätsels Lösung, denn so superschlau bin ich auch nicht, ich bin Linkshänderin. Und damit waren das Auto und ich sehr schnell dicke Freunde.

Dank Iwanowski´s Reisebeschreibung fanden wir unseren Weg Richtung Anib Lodge auch ganz schnell. Die ersten Affen entgingen meiner Freundin leider, da sie völlig vertieft in die Routenbeschreibung war und wir doch ziemlichen Respekt vor Windhoek hatten.

Dann kam die B 1. Gerade, geradeaus, schnurgeradeaus.
Bald kamen wir auch an den Wendekreis des Steinbocks. Ausgestiegen, Fotoapparat gezückt und ….. keine Touristen..... ist das noch vertretbar? Unsicherheit machte sich breit. Prompt kam ein Fahrzeug. Wir rein ins Auto, waren aber bloss zwei Südtirolerinnen mit Guide, denen wir noch öfter den Weg laufen würden. Anfangs waren wir doch sehr verunsichert, was die Sicherheit anging. Hat sich aber schnell gelegt.

Nach 2 Stunden Fahrt überkam mich die Müdigkeit. Ein Blick auf meine Freundin – Ablöse beim Fahren nicht in Sicht – deren Kopf taumelte schlaftrunken von einer Seite auf die andere. Dann eine leise Ahnung, dass das der 1.Fehler bei der Reiseplanung war. Nach so einem langen Flug ist eine Fahrt von ca.300 km nicht sehr schlau.

Im Forum wurden ja schon ein paar Arme verbal „niedergemetzelt“ wegen ihrer Sicherheitsanfragen und Bedenken. Diese Bedenken hatten wir auch – 2 Frauen alleine unterwegs – und bestärkt in unserem Wunsch allein durch Namibia wurden wir familienmäßig zuhause auch nicht gerade.
Also, nirgends halten, wo nicht andere Touristen sind usw. usw. In Kalkrand wurde die Müdigkeit indessen so groß, dass unser Wunsch nach einem Kaffee jegliches Sicherheitsbedürfnis ins Nichts verjagte. Ein kleines Minigeschäft mit zwei freundlich winkenden Afrikanerinnen lud uns zu einem Einkehrschwung ein. Der erste Kontakt mit den Einheimischen war total positiv. Sie fragten ein paar mal, ob wir den Kaffee wirklich hier trinken wollten, oder „to go“? Nahedran eine Tankstelle mit nicht sehr vertrauenswürdig erscheinenden Gestalten. Wir wurden noch gebeten, ein Foto von der netten Besitzerin zu knipsen und ihr dasselbe doch zuzusenden. Haben wir auch gerne gemacht.

Dann gings koffeingestärkt weiter zur Anib Lodge. Sun-Downer – gestrichen. Zu spät, zu müde. Unser Zuhause für eine Nacht begutachtet und geduscht. Inzwischen war es schon 16.00 Uhr.
Während meine Freundin duschte, saß ich auf der Veranda und da...!!!!! Eine erste Halblöwensichtung!!! Im gelben Gras eine gelbe Mähne und ein Schweif! Ich die Flucht ins sichere Innere unserer Wohnung angetreten. „Susi! Da draussen ist ein gelbes Viech!!!“ Schaut aus wie ein Löwe, aber die gibt’s doch hier nicht, ODER DOCH?“
Vorsichtig durch den Türspalt linsend, fluchtbereit.... die Aufregung war immens! ABER
kommt doch da glatt ein Golden Retriver aus dem hohen Gras angetobt.
Erleichterung machte sich breit.
Nicht zu erwähnen brauche ich unser Schuhwerk. Hochgeschlossen und geschnürt, lange Hosen, also immerzu abwehrbereit. Nach 2 – 3 Tagen gabs Outdoor-Sandalen und die letzten Tage Flip-flops. Das habe ich doch irgendwo hier in einem Reisebericht auch schon gelesen, oder?

Dann ab an die Bar und unseren ersten entspannten Weißwein – für mich – und Rotwein für meine Freundin geordert und ein – Wow, Afrika gefällt uns ganz toll!
Abendessen war sehr lecker, schönes Feuer in der Mitte des Raumes, wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Das Personal war ausgesprochen freundlich.

Und jetzt kümmere ich mich um´s Bilder einfügen. Morgen gehts weiter.
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15 Jan 2013 17:06 #270562
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Bin noch immer am Bilder verkleinern. Stelle jetzt die nächsten zwei Tage ein und füge die Bilder anschließend ein. Wenn ich das je schaffen sollte!!!

14.8.2012, zur Canon Lodge. Kilometer 420.

Nach dem reichhaltigen Frühstück war Tanken und Vorräte bunkern in Mariental angesagt. Davor hatten wir Riesenrespekt. Reiseberichte sind toll, aber manchmal lässt man sich zu sehr verunsichern. Das Tanken war überhaupt kein Problem. Der Supermarkt war bewacht und wir hatten zu keiner Zeit ein ungutes Gefühl.

Wasser, Wein, Kekse und ein paar Kleinigkeiten wollten wir besorgen. Wir schleppten jede einen Kanister mit Wasser an die Kasse – Wasser ist in der Wüste überlebensnotwendig, wie wir uns angelesen hatten. Wein auch, eh klar. An der Kasse erstaunte Blicke auf unsere Wasserkanister. „You want do buy this? Are you sure? „ Und ob wir „sure“ waren. Aber so einfach ließ uns die Kassiererin nicht davon kommen. Inzwischen hatten wir die Aufmerksamkeit von den Nebenkassen auch auf uns gezogen. Ohnehin schon vom ersten Einkauf im fernen Afrika verunsichert, gab uns das fast den Rest. Aber auch dieses Rätsel hatte seine Lösung. Wir hatten ESSIG-Kanister an die Kasse geschleppt. War außer uns schon einmal jemand so dusslig?

Aber durch unsere Dussligkeit hatten wir immer freundliche Gesichter um uns.

Dann gings weiter auf die B 1. Da muss man durch. Auch das haben wir gelernt. Aber das Neue und die völlig unbekannte Landschaft hatten auch was. Afrika!!!

Da wir eine relativ lange Strecke vor uns hatten, schränkten wir unsere Fotostops nach der ersten Stunde dann doch ein. Und dann gings kurz nach Keetmanshop ab auf unsere erste Gravelroad Richtung Canon Lodge. AFRIKA!







Wir sind da! Und wir sind begeistert. Die Farben und die Landschaft. Und die Stille. Die Fotostops uferten allmählich aus. Eine von uns beiden hatte immer ein super Motiv vor Augen. Aber wir kamen doch irgendwann an.

Alle Beschäftigten sehr nett und hilfsbereit. Wir bekamen eines von den 3 Häuschen, die auf jeder Werbung zu sehen sind. Unsere Begeisterung nahm ungeahnte Dimensionen an. Die roten Felsen rund um die Anlage, die liebevoll eingerichteten Häuschen und überhaupt! AFRIKA!









Uns hatte der Virus am zweiten Tag voll erfasst. Dass dieser Virus ein sehr teurer ist, bzw. in Zukunft wird war uns aber auch da schon klar.

Ausgepackt und dann die Bergschuhe (2.Tag, Vorsichtsmaßnahmen alle ausgeführt) geschnürt und eine Runde um die Anlage gedreht. Unser Tempo wurde durch eine bedrohliche Wolkenwand etwas angefacht! Kaum hatten wir die Hauptlodge erreicht, fing es auch schon an zu schütten. Später erfuhren wir, dass es in Swakop geschneit hatte und auch in Aus 10 cm Schnee gefallen sind.

Abendessen war gemütlich mit offenem Feuer in der Mitte des Raumes. Nachspeise wurde ausgelassen, da wir von Suppe und dem übrigen Essen pappsatt waren. Da ich noch meinem Laster frönen und eine Zigarette rauchen wollte, verzogen wir uns in die entsprechenden Räumlichkeiten. Dort trafen wir auf eine Swakopmunder Familie, die noch eine Rundreise durch Namibia machte, bevor sie sich in Paris aus beruflichen Gründen niederlassen wollten. Auch Stefanie kam noch zur äußerst interessanten Runde. Von Stefanie bekamen wir noch viele wertvolle Tips für die weiteren Tage. Unter anderem auch zur Klimaanlage in den Häuschen....... (inzwischen war es schon ziemlich kalt).
Plötzlich kamen auch noch zwei Frauen, die meinten „Seid ihr die beiden mutigen (?) Frauen, die allein hier unterwegs sind?“ Es waren die beiden Südtirolerinnen mit Guide vom Wendekreis des Steinbocks.

Dann gings mit einigen Verirrungen zu unserem Zuhause für diese Nacht. Zweimal standen wir vor fremden Hobbits-Häuschen. Dann eingemummelt in warme Decken noch ein Gute-Nacht-Weinchen genossen mit Blick auf den Wahnsinns-Sternenhimmel.
Keine Sattelschrecken-, keine Schlangen- und auch keine Skorpionbegnungen zu verzeichnen! Ist doch was.

Uns gefällt es hier total gut! Morgen geht’s zum Fish River Canyon.

15.8.2012 Canon Lodge – Fish River Canyon. 50 km.

Kalt, kalt, kalt.

Nach Frühstück – am Nebentisch hatten wir Franzosen, von denen einer nach dem Essen genüsslich den Teller abgeschleckt (!!!) hat, wir konnten es einfach nicht glauben – Richtung Fish River Canyon gestartet.
Eine völlig neue Eigenart von meiner Freundin entdeckt. Plötzlich fängt sie mit beiden Armen an zu rudern – als wenn sie wegfliegen wollte. Ich instinktiv auf die Bremse getreten! „Stehen bleiben, stehen bleiben, ein Viech!!! „ Die „Viecher“ bekamen im Laufe der Reise auch alle eine richtige Bezeichnung. Am Anfang taten wir uns damit etwas schwer. Ausser bei den Straußen. Die wurden von Anfang an richtig identifiziert. Man geht ja nicht umsonst in den Zoo in München.
Der Fish River Canyon war interessant, hat uns aber nicht soooo besonders beeindruckt.
Wahrscheinlich war es uns auch einfach nur zu kalt, trotz Zwiebellook.





Haben die Rückfahrt im warmen Auto sehr genossen. Die Landschaft einfach umwerfend. Die Fotostops uferten aus. Aber wir hatten ja Zeit! AFRIKA!

Zurück bei der Lodge wärmten wir uns bei einem Cappuccino auf und erforschten anschließend die Umgebung dieser schönen Lodge. Entdeckten den Swimmingpool und die vielen anderen in die Felsen integrierten Hexenhäuschen.

Nach dem guten Abendessen ging es zurück zu unserem Zuhause und es wurden die Unmengen von Bildern abgeladen und gesichert. Ein Albtraum, wenn nur eines davon abhanden kommen würde.
Morgen geht es weiter zum Eagles Nest in Aus. Darauf freuten wir uns schon riesig. Und die Erwartung, welches Häuschen wir ergattern würden, war groß.
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16 Jan 2013 18:24 #270788
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16. bis 19.8.2012, Klein Aus Vista. 380 km. EAGLES VIEW!!!

Gravel Road bis zur B 4. Aber das kannten wir ja schon. Inzwischen „flatterte“ meine Freundin immer öfter mit den Armen wegen Tiersichtungen. Die Augen gewöhnten sich langsam daran, im hohen Gras die Tiere zu erkennen. Dennoch ging es flott voran. Die Landschaft war einfach toll und dann kamen wir auch schon zum Abzweig zu unserer Traumunterkunft. Der Weg zu Rezeption war allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, da man einige Umwege in Kauf nehmen musste, um dahin zu gelangen. Durch die Überschwemmungen im Vorjahr wird hier gebaggert und umgebaut. Aber wir kamen doch hin. Am Straßenrand fanden sich noch Schneereste vom Vortag!!!

Wir wurden sehr nett von Piet (?)empfangen und gefragt, welches Häuschen wir denn gern hätten? Da waren wir dann doch „baff“. Aussuchen durften wir es uns???? Ja wo gibt’s denn sowas? Bescheiden meinte ich „das Mountain View oder das Rock vielleicht?“ Der Manager lachte bloss und meinte „Ihr bekommt das Eagles View, ist das ok?“. Da konnten wir uns nicht halten und machten ein paar Freudensprünge! Klasse, Super, Wahnsinn! Das neueste, das schönste aller Häuschen. Für uns verrückte Hühner!

Nachdem wir uns wieder zur Ordnung gerufen hatten, wir sind ja keine Teenager mehr, orderten wir nach dem Einquecken das Braii-Paket nebst Frühstück und setzten uns zum Entspannen auf einen Cappuccino auf die Terrasse. Allerdings hätten wir noch ein paar Säcke Feuerholz mitnehmen sollen, denn es war bitterkalt in der folgenden Nacht.

Nach 1 Stunde fuhren wir – stolze und glückliche Besitzer einer Riesenkiste gefüllt mit Leckereien, die für 3 Personen gereicht hätten – zu unserem Eagles View. Der Weg dahin – vorbei am Riesen-Webervogelnest- war ein Wahnsinn.



Die Weite, die sich vor uns auftat, die Farben, die Stille, wir waren sprachlos...



..
Und dann das Häuschen, bzw. dieses Traumhaus! Unbeschreiblich. Man muss das gesehen haben, beschreiben kann man es nicht.
Ausgepackt, immer wieder vor das Haus und „ohs und ahs“ und sprachlos vor so viel Schönheit, endlich den Grill angeheizt. Jede von uns ein Glas Wein in der Hand und auf der Terrasse einfach nur diese unbeschreibliche Landschaft genossen.





Die Burenwurst und das T-Bone Steak waren köstlich.


Und der Salat.


Allerdings wurde es immer und das schnell – kälter! Kalt! Sehr KALT! Und stürmisch. Sehr stürmisch. Wir verkrümelten uns ins Innere vor den gemütlichen Kamin. Der eine Sack Feuerholz war leider viel zu schnell verglüht und wir verzogen uns in die Betten.

Meine Freundin kennt von Kreta widrige Wetterverhältnisse und ich aus Österreich in den Bergen ebenso. Aber was da in der Nacht abging, war schon gewaltig. Wir waren froh, dass es sich nicht um unsere Häuser handelte, da wir nicht sicher waren, ob das Dach den Naturgewalten standhalten würde. Die Tür zur Toilette mussten wir mit einem Keil fixieren, sonst hätte die sich selbständig gemacht. Aber – ich zumindest – habe geschlafen wie ein Bär.

Morgen geht’s dann weiter zu neuen Taten. Hier haben wir 2 Tage Zeit zu entspannen und zu genießen! Spätestens hier habe ich gewusst, dass ich nächstes Jahr wieder in Namibia bin .Meine Freundin noch nicht – aber inzwischen weiß sie es auch! Ich wäre auch allein gefahren. Das Virus – dieses fürchterliche – hat mich total erwischt.
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17 Jan 2013 18:49 #271002
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Zuerst ein Danke an alle "Mitreisenden" und Eure anspornenden Kommentare.
Oshivambo - ich bin dankbar für deine Korrektur. Sie war ja auch total nett formuliert. Wieder was dazu gelernt!

17.August 2012. 190 km. Kollmannskuppe.

Nach einem Frühstück – inzwischen war es windstill und nur mehr eisig kalt – Richtung
Lüderitz. Temperaturanstieg bis 26 Grad! Das haben wir aber wirklich genossen! Endlich
warm im kalten Afrika. Und diese immer karger werdende Landschaft! Eine gerade Straße im NICHTS.



Da in unserer Reisebeschreibung vor Lüderitz gewarnt wurde, habe wir nur eine Runde
gedreht und sind zur Kollmannskuppe gefahren. (Heute wären wir nicht mehr so
überängstlich, aber wir waren ja auch Namibianeulinge).
Wenig Leute auf dem Gelände und sehr interessant. Haben uns durch die Häuser durch fotografiert.
Tolle Motive und sehr beeindruckend. Auch die intensiven Farben an den Wänden nach dieser langen Zeit haben uns sehr erstaunt. Lediglich das restaurierte Haus war für uns nicht so ansprechend. Da fehlte einfach die Vergangenheit, die man in den anderen Häusern spüren konnte.













Und weil ich jetzt das Bilder Einblenden kapiert habe - noch zwei! Dann ist aber Schluss!






Dann Zeit für eine Brotzeit!! „Sandwichpaket“ von Klein-Aus Vista ausgepackt und
gestaunt. Butter aussen, viele viele Zwiebel, geriebener Käse und irgendwie
aussergewöhnlich. Ehrlich gesagt, sind wir erst durch einen Reisebericht von einem
cleveren Forumsmitglied (ich glaube es war Guggu) drauf gekommen, dass dieses Teil auf den Grill gehört hätte.
Wir haben die ganzen 3 Tage das Sandwich als solches angesehen und immer mühsam
die Toastseiten umzudrehen versucht, damit wir nicht die Butter an den Fingern hatten. Das meiste blieb trotzdem an der Alufolie kleben und es war eine ziemliche Ferkelei.
Ja, wir outen uns als begriffsstutzig!
Dann die „Heimreise“ angetreten. Da wir noch richtig unternehmungslustig waren,
haben wir einen Schlenker zu den Wildpferden gemacht. Es war eine Menge los. Leider
nur an Touristen. Pferde waren nur spärlich vorhanden. Genau gesagt – 3 Stück. Wenn es
so viele Pferde wie Touristen gehabt hätte, wäre es die Show gewesen.
Aber – uns hat es sowieso schon wieder zu unserem schönen Zuhause gezogen. Nach
Klein Aus Vista, ein Braai-Paket samt Frühstück bestellt, 3 (!!!) mal Feuerholz dazu und
dann gewartet. Das Paket muss ja erst zusammengestellt werden. Hat man ja
Verständnis dafür. Nach einer halben Stunde vorsichtig nachgefragt, nach weiteren 15
Minuten nochmals. Irgendwann war alles fertig. Unsere schöne Sandstraße
heimgetuckelt, alles ausgepackt – aaaahhhhh – Frühstück fehlt. Inzwischen war es
schon recht spät. Wir wollten doch heute bei Tageslicht „braaien!“. Was tun?
Frühstücken wollen wir gemütlich zuhause. Also wieder ins Auto, die wunderschöne
Straße zurück, und aufs Frühstück warten. „Gebraait“ wurde noch bei untergehender
Sonne, gegessen im Stockdusteren. Aber dank 3 Säcken mit Feuerholz hatten wir es
warm und gingen ausnahmsweise nicht um 21.00 Uhr ins Bett sondern erst um 21.30
Uhr. Für uns Nachteulen eine extrem frühe Zeit. Aber viel später wurde es in diesem
Urlaub nie. Die Nacht war kalt aber windstill. Wir freuten uns auf den nächsten Tag.


28.August 2012, Klein Aus Vista, 24 km.

Frühstück mit Ausblick auf diese unbeschreibliche Landschaft.




Aus ist uns in schlechter Erinnerung geblieben. Bei der Tankstelle hatten wir kein gutes Gefühl. Es wurde gebettelt und einige Einheimische wurden vor uns abgefertigt. Ich wusste nicht, wie ich mich bemerkbar machen sollte. Der Tankwart nahm einfach mehrere vor uns dran und ignorierte uns völlig. Meine Freundin sass sicher im Auto und überließ mir die „Aussenarbeiten“, d.h. Die Bettler abwimmeln, den Tankwart auf mich aufmerksam machen und der unangenehmen Dinge mehr! Aber dafür hat man ja Freundinnen!

Der Supermarkt (ca.1 km nach der Tankstelle) war –man kann es nicht beschreiben. Wir mussten über eine Mauer steigen, wie da ältere Einheimische drüber kommen, hat sich uns nicht erschlossen. Dann bei einem Gitter durch und wieder über die Mauer drüber. Es war beklemmend . Die armen Leute, die diesen Laden betreiben müssen mit der ständigen Angst, überfallen zu werden. Wasser haben wir bekommen, aber sonst gab es da fast nichts. Den Wein haben wir uns dann aus dem Kameldornbaum in unserem Häuschen genommen. Zur Tankstelle, wo es auch Wein zu kaufen gab, wie wir dann erfahren haben, wollten wir nicht noch mal.

„Zuhause“ angekommen, haben wir uns die Pläne für die Rundwanderungen an der Rezeption geholt. Irgendwie haben wir das nicht richtig mitbekommen. Sind erst in eine Richtung, dann in die andere gewandert. Nachdem wir mit diesen „Irrwanderungen“ schon 3 Stunden bei steigenden Temperaturen unterwegs waren, haben wir beschlossen: Heute lassen wir es gemütlich angehen. Braai- und Frühstückspaket (Feuerholz nicht zu vergessen) abgeholt und zurück zu unserem Domizil.

Plötzlich kommt ein kleines Etwas aus dem Gras auf mich zugerannt. Macht „Männchen“, kommt noch näher, meine Freundin völlig entspannt auf ihrem Stuhl sieht und merkt nichts. Ich vorsichtshalber etwas auf Abstand gegangen und festgestellt: das ist ein Erdhörnchen!!! Völlig frech und an Menschen gewöhnt, so nehme ich mal an, hat es uns die nächsten Stunden unterhalten und zu schönen Fotos verholfen. Wurde von uns – siehe Hummeldumm – Carlos genannt. War aber eine „Carla“.



Ist zwar verschwommen, muss aber einfach mit in den Bericht rein. Sie ist einfach nur süß!




Aus dem Spar-Markt in Mariental hatte ich noch Reste von einem Baguette, die ich hütete wie einen Schatz. Burenwurst ohne Brot geht gar nicht. Doch dieser Schatz wurde immer kleiner – es war mir ein Rätsel. Bis ich drauf kam, dass meine Freundin (machen Freunde so was???) die vielen Vögel damit anlockte. Das gab einen energischen Verweis!





Und dann noch eine letzte Nacht und ein „Wir kommen hier ganz sicher wieder her“.
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19.August 2012. 160 km. Koiimasis.

Schweren Herzens nahmen wir Abschied von unserem Traumhäuschen.

Aber es warten noch viele neue Eindrücke auf uns. Also los geht’s.

Zurück auf die B 4, dann auf die C 13 und nach 55 Kilometern ging es auf die D 707. Diese Strecke kann man mit nichts vergleichen.




Roter Sand auf der Straße. Ein gelbes Gräsermeer so weit das Auge reicht. Rechts die Tirasberge. Oryx Antilopen, Strauße, Rinderherden , Stille, Weite, unbeschreiblich.



Zwischendurch immer wieder mal ein Windrad, welches ahnen lässt, dass sich in der Nähe eine Farm befindet. Also doch nicht so menschenleer, wie man meinen könnte. Ein beruhigendes Gefühl, wenn man Kilometer für Kilometer allein „on the road“ ist.

Viel zu schnell ging es nach rechts ab zur Koiimasis Ranch.



Nun hatten wir noch 20 km Fahrt vor uns durch die beeindruckendste Landschaft unserer Namibiareise.





Unsere einzige Angst war, dass ein Fahrzeug entgegen kommen könnte – ohne Allrad – und wir nicht ausweichen konnten. Ja ja, ich weiß! Hätten wir halt unser Up-Grade-Fahrzeug- nehmen sollen. Aber es ging alles gut und wir meldeten uns im Fest Inn Fels Chalet an.
Wir bekamen das Haus Nr.1, das Roland – der Besitzer - als erstes fertig gestellt hatte.




Für jedes Fahrzeug gibt es einen mit Palisaden umzäunten Platz, damit nichts den Blick in die Natur stört. Das Haus hatte einen tollen Blick vom Schreibtisch aus auf die Landschaft, unvergleichlich. Die Bettwäsche (laut Roland von Kapstadt bestellt ) mit afrikanischen Motiven angefertigt und alles sehr authentisch.

Wir konnten uns allerdings absolut nicht daran gewöhnen, dass die Toilette direkt im Wohnraum integriert war. Mit einer kleinen Zwischenmauer zwar, aber trotzdem. Bei den Toilettengängen schickten wir uns immer gegenseitig auf die Terrasse. Bei 5 bis 6 Grad Aussentemperatur nicht wirklich lustig. Ein bisschen Intimsphäre muss einfach sein und wir sind wirklich nicht prüde.

Eine abgeschlossene Toilette, bitte!!! Das haben wir uns gewünscht. Die gibt es ja sogar auf dem Campingplatz. Schluchz....Es wäre hier sonst alles so perfekt gewesen.

Wir werden auf jeden Fall wieder auf die Koiimasis-Ranch kommen ,dann aber wahrscheinlich ins Schwalbennest. Diesen Tip haben wir auch aus dem Forum. Aber beim 2.Mal ist man immer ein bisschen schlauer.
Bei allen Lodges hatten wir beim Abendessen ein schönes wärmendes Feuer inmitten des Raumes. Es war „saukalt“ aber Feuer wurde leider - obwohl schon angerichtet - nicht angefacht. Das empfanden wir doch als etwas ungemütlich. Wahrscheinlich waren wir aber schon etwas verwöhnt von den vorangegangenen Lodges. Durch die Felsen rundum war die Sonne auch sehr schnell weg und so wurde es wieder ein sehr kurzer Abend und wir flüchteten ins Bett.
Vielleicht wird es ja morgen wärmer.
Anhang:
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18 Jan 2013 19:54 #271200
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  • TiaRosario am 14 Jan 2013 18:07
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20.August 2012. Koiimasis Ranch. 20 km.

Gefrühstückt mit warmen – frisch gebackenen - Brötchen und Käse, Wurst, Kaffee. Alles was das Herz begehrt. Aber – kalt, kalt, kalt. Wir haben gefroren , man kann es nicht beschreiben. Die Feuerstelle blieb leider wieder kalt.



Es war zu unserem Reisezeitpunkt aber aussergewöhnlich kalt. Hörten wir in allen Lodges.

Haben uns dann Wanderkarten zu den Straußen und zu den Köcherbäumen geben lassen. Wir hätten gerne eine geführte Rundfahrt unternommen, aber es gab leider keine Angebote.

Also machten wir uns auf in Richtung Straußenfarm. Bald erreichten wir die Koiimasis Ranch. Die Vögel in den Volieren taten uns leid. Dann eine erste Zebrasichtung!!! Leider hinter Gitter. Also ein „Halbzebra“. Weiter dem Plan nach gewandert,


aber die Strecke war doch etwas lang und wir wollten eigentlich keinen Gewaltmarsch bei inzwischen doch höheren Temperaturen. Also zurück, den Campingplatz besichtigt. Eine wirklich tolle Alternative zu den Lodges. Sehr schön gelegen und an den kalten Abenden packte uns der blanke Neid. Da unten flackerten lustig die Feuerchen bei den Campern und vermittelten eine angenehme Wärme. NEID!
Dann die ersten Klippschiefersichtungen.



Aber – husch – waren die auch schon wieder weg, bevor wir unsere Kameras in die richtige Position bringen konnten. Eine Seitenansicht ist uns doch gelungen.

Kurze Lageplanbesprechung. Wir fahren zu den Köcherbäumen. Gesagt, getan. Nachdem wir unser Auto im Nirgendwo Richtung Landsberg abgestellt hatten



und mit geschnürten Wanderstiefeln - ja noch immer - los stapften, kamen uns bald ein paar Strauße entgegen. OHHHHH – sind die Viecher groß!!! So wild sind wir auch nicht auf Strausssichtungen, wenn nicht entweder die oder wir hinter einem Zaun stehen. Also zurück zum Auto – in ziemlich rasantem Tempo, man weiß ja nie - und weiter zu den Köcherbäumen. Gatter auf, Gatter zu, Gatter auf...... Eine Riesenherde mit Rindern. Da sollen wir durch? Mit Auto ok, aber zu Fuß????? Kurze Beratung – beide einig! Ihr ahnt es sicher schon! Nein, das wollen wir nicht. Zurück und auf unsere Terrasse.

Dann die erste und einzige „Beziehungskrise“ in unserem Urlaub. Wir waren beide mit unseren uralten Nokias unterwegs (extra für Namibia wieder aktiviert am Flughafen mit Telefonkarte) und ich – nur so für den Notfall , falls Karte beim Nokia leer oder ähnliches – mein brandneues I-Phone , das ich zu allem Überfluss noch keineswegs beherrschte - irgendwo in den Tiefen des Rucksacks verstaut hatte. Rucksack hatte ich vom Sohn ausgeliehen, natürlich mit allen Extras wie z.B. Geheimfächern ausgestattet. Mit vielen Geheimfächern!!! Hat jemand einen Sohn über 20 Jahre alt ?!? Der weiß, wovon ich spreche.

Plötzlich finde ich dieses Teil nicht. Es wird gekramt und gekruscht!!! Der Rucksack von oben bis unten untersucht, das Wimmerl ausgeleert. Nichts... Ritsch, ratsch, ritsch, ratsch, Reißverschlüsse auf und zu. Nervtötend. Gebe ich ja auch zu. Ich „Du Susi, ich habe mein Handy bei der letzten Lodge vergessen oder verloren. Wenn da jemand damit telefoniert, das kostet....ich habe es nämlich nicht ausgeschaltet.“ Schlau wie ich bin, mit dem alten Nokio mein Handy angerufen. Mit „Riesenohren“ durch die Lodge, dann ins Auto, auf dem Bauch durch das Auto gerobbt, auf und unter den Sitzen gesucht. Kein Klingeln. Nichts.

Mit Althandy zuhause beim zurückgelassenen Mann bzw. Sohn angerufen und panisch die Sperrung meines Handys beantragt. Mann und Sohn einhellig verkündet„Mütter bzw. Ehefrauen in Namibia sind total nervig. Weit weg und doch dauernd präsent“. Nett wie die beiden waren, haben sie das Handy sperren lassen. Der Gag an der Geschichte. Meine Freundin hat überall mitgesucht aber nicht im Wimmerl. „ Das ist Privatsphäre, da geh ich nicht ran!“ Sooo genau nimmt sie es sonst aber auch nicht!!! Genau, Ihr hat es erraten! Da war es. Ganz ganz unten..... Und somit hatte ich nur noch das Uralthandy mit einem nicht gerade üppigen Betrag aufgeladen. Mein Anruf zuhause bei Mann und Sohn war auch nicht gerade aufbauend „Ihr könnt das Handy wieder entsperren lassen“. Antwort „DAS GEHT JA ÜBERHAUPT NICHT“.
Irgendwie war die Stimmung nicht gerade entspannt. Was tun? Der Swimmingpool ruft. Kalt zwar zu der Jahreszeit aber mit schönen Liegen ausgestattet. Meine Freundin zum ersten Mal im Urlaub ein Buch geschnappt und abgerauscht. Das Personal – total nett- sofort mit Auflagen für die Liegen gekommen. Und eine halbe Stunde später ich – auch mit Buch bewaffnet – die Liege weiter entfernt, ehrlich gesagt war es die entfernteste Liege, geentert. Nach 1 Stunde hatten wir uns wieder in der Reihe. Ohne Streit, eh klar. Aber es war schon ein bisserl Spannung in der Luft.

Dann war es schön langsam Zeit zum Abendessen. Was jetzt? Unser Gedanke – logischerweise - wir gehen schon mal in die Lodge und trinken ein Glas Wein, bis das Abendessen so weit ist. Im Haus ist es zu kalt und auf der Terrasse sowieso. Ohhhh???? Das Essen ist erst in einer Stunde und so lange müssen wir uns gedulden. Aber nicht gemütlich bei einem Glas Wein in der Lodge, sondern in unserem kalten Zuhause. Na, jetzt reichts aber. Die Bar im Freien mag zwar im namibischen Sommer der Hit sein, aber im namibischen Winter war die verwaist.
Wie die Zeit zum Abendessen überbrücken? Das war echt nicht lustig. Riesenhunger und frierend. Wir Armen!

Nach dem Abendessen schnell ins Bett. ½ 9 Uhr!!!! Es war überall kalt, im Lokal, in unserem Haus und keine Möglichkeit ein Feuerchen – wie im Eagles Nest – anzufachen.
Naja, morgen geht’s weiter.

Ach, noch etwas, was den einen oder anderen Sammler interessieren könnte. Wir haben unter dem riesigen, ausladenden Kameldornbaum



vor der Lodge die schönen dekorativen Früchte gesammelt. In Flip Flops und ohne nachzuschauen, ob unter den einzelnen Teilen vielleicht nicht doch ein Skorpion sitzt. Ich habe allerdings zurück in München festgestellt, dass nach ein paar Tagen einige der schönen Teile kleine schwarze Löcher bekamen und winzige schwarze „Samenkörnchen“ drum herum lagen. Da kann doch was nicht stimmen?!? Die Samen klappern ( die Früchte werden auch von den Einheimischen als Hand- und Fussschmuck bei den Tänzen verwendet, so habe ich das zumindest gelesen) und dann sollen das so kleine schwarze Pünktchen sein? Die sich noch dazu bewegen, wenn man sie mit dem Finger anstupst??? Samenkörnchen mit Beinchen?!? Leute, lasst es sein. Da kommen lauter kleine schwarze Käfer raus und machen sich in deutschen, österreichischen und kretischen Haushalten breit! Wieder was dazu gelernt, man soll nicht alles an sich raffen, was schön ausschaut!
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Namibia für Anfänger Teil II - der Norden 2013
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