Sonntag, 28. August 2011
Während der Nacht setzte der warme Ostwind ein. Er wehte stark und rüttelte kräftig am Zelt. Das weckte uns mehrere Male auf. Als wir um sieben Uhr aufstanden, zeigte das Thermometer bereits fast 25 Grad. So einen warmen Morgen haben wir noch nie im südlichen Afrika erlebt. Leider waren sofort wieder die Fliegen präsent. So hielten wir es nur so lange auf dem Campingplatz aus, bis wir das Geschirr gespült und alles eingepackt hatten.
Auf der Schotterstraße Richtung Swakopmund kamen uns drei Männer mit einem Ersatzreifen entgegen. Wir überlegten kurz und kamen zu dem Schluss, dass die drei wohl nach Solitaire unterwegs waren. Deshalb hielten wir an, als wir an dem Pannenfahrzeuge vorbeikamen. Dort saßen noch vier Personen. Wir gaben ihnen etwas Wasser und die restlichen Apfelsinen. Später machten wir eine Rast und frühstückten. Wir aßen die Brötchen aus Solitaire und die letzten Reste Müsli, Joghurt, Nutella, Kaffee und Milch. Die restliche Strecke zog sich lange durch den Namib-Naukluft-Park und dann bis zur Küste. Ruth schlief bei der Schaukelei auf der schlechten Straße ein.
Schon von Weitem konnten wir die Wolken und den Nebel am Meer sehen, der uns einhüllte, sobald wir Walvis Bay erreichten. Die letzten 30 Kilometer nach Swakop fuhren wir am Atlantik entlang, wo viele neue Ferienhäuser gebaut werden.
Bei Meike begrüßte uns Klaus und trank mit uns Kaffee. Wir erzählten ein wenig, dann kam Meike dazu. Wie immer fühlten wir uns sehr wohl und unterhielten uns nett. Sie erzählten uns, dass im Norden von Swakopmund ein Chemie-Industriepark gebaut werden soll. Sie vermuten, dass dies der Region mehr schaden als nutzen wird. Die wenigen Arbeitsplätze für Namibier, die geschaffen werden, stehen in keinem Verhältnis zu dem Schaden an der Umwelt, der möglicherweise angerichtet werden wird. Dann durften wir an der Volkszählung teilnehmen, die zurzeit in Namibia durchgeführt wird. Heute wurden alle Gäste in Hotels und Pensionen erfasst. Dazu mussten wir ein DIN A3-Formular ausfüllen. Es war jedoch unklar, ob tatsächlich alle Personen gezählt wurden, da die durchführende Mitarbeiterin weder die Straße des Gästehauses wusste, noch, wo sie die nächste Pension finden konnte.
Zum Abendessen hatte uns Meike den schönsten Tisch im Erker im „The Tug“ reserviert. Auch wenn wir von dort aufgrund des Nebels keinen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten konnten, war es sehr gemütlich. Wir aßen eine sehr leckere Spinatsuppe, einen scharf gewürzten Fisch, teilten uns einen griechischen Salat und eine Flasche Roséwein. Für einen Nachtisch hatten wir beide keinen Platz mehr.
Meike hatte uns erzählt, dass das Grapevine schließen musste, weil der Mietvertrag nicht verlängert worden war. An einem anderen Ort neueröffnet musste das Restaurant später wegen Bankrotts schließen. Das tut uns sehr Leid, war das nette, kleine Weinrestaurant doch unser Lieblings- und Stammrestaurant gewesen. Als wir an dem Haus vorbeikamen, mussten wir zudem feststellen, dass es leer steht. Dies können wir nicht verstehen.
In unserem gemütlichen Zimmer steht unser Gepäck kreuz und quer. In den kommenden Tagen werden wir alles sortieren.
Tageskilometer: 273