THEMA: Die Eulenmuckels in NAM-BOT-SAM
13 Mär 2012 19:14 #228016
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Samstag, 27. August 2011

Der Wecker klingelte um vier Uhr. Es war so warm in Sesriem wie noch nie: knapp 12 Grad. Wir packten das Zelt ein und waren kurz nach fünf am Tor zum Tsauchab-Tal. Vor uns waren noch zwei Autos, die auch ziemlich schnell durch die Dunkelheit fuhren. Ein Fahrzeug hielt dann an Düne 45, das andere fuhr weiter. Aber irgendwann machten wir die Rücklichter von zwei weiteren Wagen vor uns aus. Diese müssen durch irgend einen Spezialeingang noch früher losgefahren sein. Als wir am Ende der Sandstrecke das Auto abstellten und den Markierungen ins Dead Vlei folgten, war bereits eine Gruppe vor uns auf dem Fußweg, darunter sogar eine ältere Dame mit Gehstock. Das hat uns doch ein wenig frustriert. Da stehen wir in aller Herrgottsfrühe auf, sind das dritte Auto am Tor, und dann ist die Oma mit Krückstock noch vor uns am Ziel!





Wir stiegen auf die hohe Düne neben dem Vlei und genossen die tolle Aussicht. Es wehte ein ordentlicher Wind, der uns den Sand um die Ohren blies. Irgendwann sprangen wir die Düne hinab ins Tal und begrüßten die toten Bäume. Inzwischen kennen wir sie fast alle persönlich mit Namen. Auch im Vlei wehte der Wind und wirbelte Sand und Staub auf, welche im Morgenlicht leuchteten. Leider hatten wir die herrliche Atmosphäre im Vlei nur kurze Zeit in Ruhe für uns, denn schon bald wurde es ziemlich voll.













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13 Mär 2012 19:17 #228018
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Nachdem wir einige Fotos gemacht hatten, liefen wir zurück zum Auto und fuhren ans andere Ende des Sossusvlei. Dort war neben einer hohen Düne noch ein See aus Restwasser, was eher selten vorkommt.



Da es mittlerweile jedoch schon etwas später war, tummelten sich auch dort dutzende von Leuten und unterhielten sich zum Teil lautstark. Ein Foto ohne eine Horde von Wanderern zu ergattern, war fast unmöglich, und so blieben wir nicht lange, sondern machten uns auf der Ladeklappe ein ausgiebiges Frühstück. Anschließend füllten wir die letzten beiden Reservekanister ins Auto und fuhren zurück nach Sesriem. Im gesamten Tsauchabtal entdeckten wir viele Springböcke – mehr als früher.
Von Sesriem aus ging es weiter nach Solitaire. Die Strecke war zwar nicht weit, aber sehr anstrengend für uns, weil wir schon müde wurden. Auf dem Weg begegneten wir einigen Straßenarbeitern, die winkten und nach Wasser fragten. Wir gaben ihnen einen unserer Kanister. In Solitaire tankten wir und aßen wie immer den leckeren Apfelkuchen. Diesmal gab es noch einen Kaffee dazu. Spatzen, Webervögel und Glanzstare balgten sich um die letzten Krümel unseres Kuchens und kamen bis auf die Hand gehüpft. Wir kauften Brötchen und das gute Naukluft-Wasser.



Die letzten Kilometer nach Tsondab Valley waren schnell gefahren. Wir wurden von einer jungen Frau begrüßt und belegten einen der drei Campingplätze. Dort plagten uns viele Fliegen, die uns um die Köpfe schwirrten und gezielte Angriffe auf Augen und Mund starteten. Wild fuchtelnd und um uns schlagend erkundeten wir die Umgebung. Von den Toiletten und Duschen hier waren wir ganz besonders begeistert. Sie sind nach einer Seite hin offen, so dass man einen tollen Blick über das Tal und die vor sich liegende Landschaft hat.
Während es in der Sonne über 43 Grad waren, ruhten wir uns ein wenig im Zelt aus. Von den Attacken der Fliegen waren wir so genervt, dass es einfach keine Freude bereitete, ein wenig umherzuspazieren. Später gingen wir an den Pool und streckten ein wenig die Füße hinein. Dann duschten wir und schauten uns den Sonnenuntergang an.







Auch das Abendessen war recht unentspannt, denn die Fliegen wurden von Grillen und Faltern abgelöst, die aus der Dunkelheit in Richtung unserer Stirnlampen sprangen und flogen. Ständig mussten wir sie aus dem Salat fischen, und wir sind uns nicht sicher, aus wie vielen zusätzlichen Beinen und Flügeln die Panade unseres Fleischs bestand. Es wurde ziemlich unerträglich, und bevor Ruth völlig hysterisch wurde, entschied sie sich, im Zelt zu essen. Uwe musste also das Getier alleine grillen, und unser letzter gemütlicher Campingabend am Feuer verlief etwas anders, als wir es geplant hatten. Da es im Zelt recht dunkel war, war für Ruth auch nicht so genau zu erkennen, was sie da aß. Und insofern war ja wieder alles in Ordnung. Trotzdem war sie auch nach dem Essen nicht mehr zu überreden, aus dem Zelt herauszukommen und sich von sechs- oder achtbeinigen Verehrern bekrabbeln zu lassen. Verstehe einer die Frauen! Sonst muss sie immer alles in die Hand nehmen, und nun so ein Theater! So machte Uwe noch ein paar Sternen-Bilder.





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13 Mär 2012 20:59 #228031
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  • Lil am 13 Mär 2012 20:59
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Hallo Eulenmuckels,

wie schön dass euer Bericht wieder weitergeht. Wundervolle Stimmungsbilder konntet ihr vom Deadvlei einfangen :laugh: .

Besonders beneide ich euch aber um die tollen Sternenbilder :woohoo: :woohoo: :woohoo: .

Liebe Grüsse
Lil
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14 Mär 2012 16:29 #228111
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Hallo Ihr,
da kann ich mich Lil nur anschließen! Super!
Ja so sind wir Frauen: alles in die Hand nehmen, aber Angst vor Kleinvieh haben. Das gilt auch für mich: :))
Ach so ein toller Sternenhimmel! Gesehen hab ich ihn auch so, aber nicht auf die Speicherkarte bekommen...
Herzliche Grüße
Angelika
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15 Jun 2012 17:54 #239407
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Sonntag, 28. August 2011

Während der Nacht setzte der warme Ostwind ein. Er wehte stark und rüttelte kräftig am Zelt. Das weckte uns mehrere Male auf. Als wir um sieben Uhr aufstanden, zeigte das Thermometer bereits fast 25 Grad. So einen warmen Morgen haben wir noch nie im südlichen Afrika erlebt. Leider waren sofort wieder die Fliegen präsent. So hielten wir es nur so lange auf dem Campingplatz aus, bis wir das Geschirr gespült und alles eingepackt hatten.
Auf der Schotterstraße Richtung Swakopmund kamen uns drei Männer mit einem Ersatzreifen entgegen. Wir überlegten kurz und kamen zu dem Schluss, dass die drei wohl nach Solitaire unterwegs waren. Deshalb hielten wir an, als wir an dem Pannenfahrzeuge vorbeikamen. Dort saßen noch vier Personen. Wir gaben ihnen etwas Wasser und die restlichen Apfelsinen. Später machten wir eine Rast und frühstückten. Wir aßen die Brötchen aus Solitaire und die letzten Reste Müsli, Joghurt, Nutella, Kaffee und Milch. Die restliche Strecke zog sich lange durch den Namib-Naukluft-Park und dann bis zur Küste. Ruth schlief bei der Schaukelei auf der schlechten Straße ein.



Schon von Weitem konnten wir die Wolken und den Nebel am Meer sehen, der uns einhüllte, sobald wir Walvis Bay erreichten. Die letzten 30 Kilometer nach Swakop fuhren wir am Atlantik entlang, wo viele neue Ferienhäuser gebaut werden.
Bei Meike begrüßte uns Klaus und trank mit uns Kaffee. Wir erzählten ein wenig, dann kam Meike dazu. Wie immer fühlten wir uns sehr wohl und unterhielten uns nett. Sie erzählten uns, dass im Norden von Swakopmund ein Chemie-Industriepark gebaut werden soll. Sie vermuten, dass dies der Region mehr schaden als nutzen wird. Die wenigen Arbeitsplätze für Namibier, die geschaffen werden, stehen in keinem Verhältnis zu dem Schaden an der Umwelt, der möglicherweise angerichtet werden wird. Dann durften wir an der Volkszählung teilnehmen, die zurzeit in Namibia durchgeführt wird. Heute wurden alle Gäste in Hotels und Pensionen erfasst. Dazu mussten wir ein DIN A3-Formular ausfüllen. Es war jedoch unklar, ob tatsächlich alle Personen gezählt wurden, da die durchführende Mitarbeiterin weder die Straße des Gästehauses wusste, noch, wo sie die nächste Pension finden konnte.
Zum Abendessen hatte uns Meike den schönsten Tisch im Erker im „The Tug“ reserviert. Auch wenn wir von dort aufgrund des Nebels keinen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten konnten, war es sehr gemütlich. Wir aßen eine sehr leckere Spinatsuppe, einen scharf gewürzten Fisch, teilten uns einen griechischen Salat und eine Flasche Roséwein. Für einen Nachtisch hatten wir beide keinen Platz mehr.
Meike hatte uns erzählt, dass das Grapevine schließen musste, weil der Mietvertrag nicht verlängert worden war. An einem anderen Ort neueröffnet musste das Restaurant später wegen Bankrotts schließen. Das tut uns sehr Leid, war das nette, kleine Weinrestaurant doch unser Lieblings- und Stammrestaurant gewesen. Als wir an dem Haus vorbeikamen, mussten wir zudem feststellen, dass es leer steht. Dies können wir nicht verstehen.
In unserem gemütlichen Zimmer steht unser Gepäck kreuz und quer. In den kommenden Tagen werden wir alles sortieren.

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15 Jun 2012 18:25 #239413
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Montag, 29. August 2011

Wir schliefen herrlich in den weichen, warmen Betten. Erst nach acht gingen wir zum Frühstück, das wir zuerst alleine, dann mit Meike und Klaus ewig in die Länge zogen. Anschließend riefen wir bei Frau Luhe an, der wir das Geld für Hermi vorbeibringen sollen. Sie war sehr freundlich und freute sich, dass mal jemand zu Besuch kam. So dauerte es ein wenig, bis wir nach einem netten Gespräch wieder von ihr fortfuhren. Ruth war begeistert, denn in ihrem Vorgarten wuchsen viele Strelizien.
Anschließend gingen wir zu Bushbird, um nach dem Fotoflug zu fragen, der letztes Jahr leider ausgefallen war. Es klappte, und wir verabredeten uns für 15 Uhr am Flughafen. Bis dahin ruhten wir uns in der Pension aus und luden alle Akkus auf. Pünktlich waren wir am Flughafen und hoben gegen 15.30 Uhr ab.



Mit dem hochgeklappten Fenster war es so laut und windig in der Kabine, dass es uns schwerfiel, die Kameras in den Wind zu halten. Leider war es kein guter Termin für einen Rundflug, denn die Wolken über der Küste hingen viel zu niedrig und lockerten auch nicht auf. Obwohl wir extra nachgefragt hatten, hatte man uns versichert, dass das kein Problem wäre, und man das Wetter nie so genau abschätzen könne. Meike hatte sich allerdings schon im Vorfeld kritisch geäußert, als wir ihr unser Vorhaben erklärten. Da es aber für den nächsten Tag keinen freien Termin mehr gegeben hatte, hatten wir doch zugesagt.







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