Mittwoch, 24. August 2011
Die Nacht war zwar kalt, aber gut auszuhalten. Wir standen erst auf, als die Sonne schon aufgegangen war und ein wenig wärmte. So frühstückten wir gemütlich in der Sonne. Nach dem Abwasch klappten wir das inzwischen aufgetaute und trockene Zelt zusammen und fuhren zur Lodge, um unsere Rechnung zu bezahlen. Dort kauften wir auch noch ein paar Postkarten.
Es war schon kurz vor zehn Uhr, als wir aufbrachen.
Wir fuhren über Mariental nach Maltahöhe. Dort tankten wir und bogen auf die Schotterstraße nach Helmeringhausen. Die Landschaft war grandios. Obwohl wir schon oft hier im Süden Namibias waren und auch diese Strecke einige Male gefahren sind, fasziniert uns immer wieder die Aussicht. Hinter jeder Hügelkuppe öffnet sich die Landschaft zu einem neuen, überwältigenden Ausblick.
Das Gras leuchtete golden im Nachmittagslicht, als wir in die Tirasberge kamen und auf die D707 abbogen. Vorbei an verschiedenen Gästefarmen, die wir in den vergangenen Jahren bereits besucht hatten, kamen wir nach Kanaan und wurden von Hermi, dem Besitzer begrüßt. Auf der Farm waren wir die einzigen Gäste. Außer Hermi war noch der Praktikant Maiko da. Hermi nahm uns sehr nett und herzlich in Empfang und fuhr sofort mit uns über seine Farm. Während er mit Maiko und einem Angestellten den Campingplatz für die nächsten Gäste vorbereitete, kletterten wir in den umliegenden Felsen herum und machten Fotos von der unvergleichlichen Landschaft mit weiten Ebenen, Bergen und dem Abendlicht. Der einzige Campingplatz der Farm besteht aus genau einem komfortablen Stellplatz mit einer tollen Aussicht. Hier wollen wir auch einmal campen.
Anschließend fuhren wir im Abendlicht zurück zur Farm. Wir zogen uns etwas Wärmeres an, und schon ging es weiter auf einen Berg hinter der Farm zum Sonnenuntergang, der jedoch sehr schnell hereinbrach. Wir machten noch einige Fotos, tranken etwas und fuhren wieder zurück.
Dort packten wir unsere Sachen aus dem Auto ins Zimmer und warteten auf das Abendessen. Hermi briet im Wohnzimmer Fleisch in einer Pfanne auf dem Feuer. Dazu gab es verschiedene Salate. Beim Essen unterhielten wir uns. Hermi bemühte sich, Deutsch zu sprechen, was sehr sympathisch war und mit einigen Fantasiewörtern sehr nett klang.
Hier auf Kanaan sind wir im Paradies angekommen. Nach den Wochen im ungemütlichen Dachzelt, nach den Mücken- und Elefantenbesuchen und nach den Angriffen der Tse-Tse-Fliegen können wir hier in einem weichen Bett schlafen, bekommen alle Mahlzeiten zubereitet und serviert und werden zu den schönsten Fotomotiven gefahren. Wir fühlen uns hier sehr wohl.
Tageskilometer: 426