Über mehrere Umwege auf dem riesigen Farmgelände fuhren wir zurück zum Haus. Wir duschten und packten unsere Sachen zusammen, dann gab es ein leckeres Frühstück. Hermi hatte heute Brezeln gebacken. Sie waren noch warm und schmeckten sehr gut. Uwe biss sich aus Versehen so fest auf die Zunge, dass er für den Rest des Tages Schmerzen haben sollte.
Da wir nicht wie von uns angenommen mit Kreditkarte bezahlen konnten und nicht so viel Bargeld dabei hatten, machten wir mit Hermi aus, das Geld in Swakopmund bei seinen Bekannten abzugeben. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich, bedankten uns für alles und waren richtig traurig, diesen schönen Ort und den netten Hermi verlassen zu müssen. Auf der Farmpad zurück zur Hauptstraße verdrückte Ruth sogar ein paar Tränchen.
Über die D707, Spes Bona und Betta ging es durch das Namib Rand Nature Reserve nach Sesriem, das wir gegen vier Uhr erreichten. Nach dem Einchecken auf dem Campingplatz fuhren wir zum Sesriem Canyon. Dort waren wir erst ein Mal vor nun sieben Jahren gewesen.
Wir stiegen in den Canyon und beobachteten das Lichtspiel der untergehenden Sonne, die die oberen Kanten der Felswände zum glühen brachte. Einige Paviane kletterten an den Felswänden empor, und man konnte ihre Schreie durch den Canyon hallen hören. Mit Sonnenuntergang verließen wir die Schlucht und unterhielten uns noch ein wenig mit einem älteren schweizer Paar.
Auf unserem Campingplatz, direkt unter einem großen Baum, stellten wir das Zelt auf, machten Feuer und ein wenig Ordnung im Auto. Wir beobachteten noch die zunächst erfolglosen Rangierversuche unserer Campnachbarn, die sich im losen Sand festgefahren hatten. Gerade als wir ihnen zur Hilfe kommen wollten, bekamen sie ihr Auto aber wieder eigenständig wieder frei. Ruth machte Salat, und Uwe grillte die Gnu-Steaks. Es schmeckte hervorragend. Leider konnte Uwe es nicht so sehr genießen, da ihm beim Kauen und Schlucken die Zunge weh tat. Beim Abspülen leisteten uns zwei Geckos Gesellschaft. Die beiden putzigen Kerlchen kamen den Baum hinabgeklettert, um in der kleinen Pfütze, die sich unter dem Wasserhahn gebildet hatte, zu trinken.
Kurz nach zehn krochen wir ins Zelt. Zum Glück war es nicht kalt. Morgen früh versuchen wir wieder, mit Sonnenaufgang im Dead Vlei zu sein.
Tageskilometer: 243